Diese Antwort auf einen Kommentar möchte ich herausheben, da sie für ALLE wichtig und sicher auch interessant ist! 👍👍 Einstieg war "Armselig, wenn man Kommunikation ...". Meine Antwort: Typischer menschlicher Denkfehler! 😉 Ist wirklich meine/unsere Einstellung "Armselig" oder basiert deine Meinung auf mangelndem Hintergrundwissen? Hier kurz nochmal die "Konditionierung am Menschen erklärt und etwas zum Nachdenken für all diejenigen, die so wie DU diesem Denkfehler unterliegen: 😉 Auch wir Menschen sind konditioniert! Beispiel 1: Du musst einen Anruf (Termin) machen, den du jedoch absolut nicht machen möchtest. Nun sagt dein Arbeitskollege, dass er den Anruf (Termin) für dich übernimmt. Dies ist für dich angenehm = "Negative Belohnung" - es wird etwas unangenehmes weggenommen! Beispiel 2: Du wartest schon lange auf einen Anruf (Termin), auf den du dich schon sehr lange freust. Nun sagt dein Chef, dass du noch etwas anderes erledigen musst und jemand anders übernimmt diesen Anruf (Termin). Es ist für dich unangenehm (menschl. betrachtet: Enttäuschung,...) = "Negative Bestrafung" - es wird etwas angenehmes weggenommen! Beispiel 3: Du arbeitest in letzter Zeit sehr viel und bringst auch wirklich viel weiter. Dies bemerkt dein Chef und gibt dir zusätzlich einen Bonus für diese extra Leistung. Du freust dich über diesen dir zugeführten Bonus = "Positive Belohnung" - es wir etwas angenehmes hinzugefügt! Beispiel 4: Du bist grad nicht so motiviert und bringst in der Arbeit wenig Leistung. Nun müssen deine Arbeitskollegen deine Arbeit mitmachen. Dies fällt deinem Chef auf und er gibt dir zusätzliche Arbeit mit einer zeitlichen Frist, bis wann "Du alleine", diese Arbeit fertig haben musst. Du bist sauer und möchtest diese Situation am liebsten wieder weg wünschen = "Positive Bestrafung" - es wird etwas unangenehmes hinzugefügt! Ich hoffe, dass es mit diesen Beispielen nun für ALLE etwas klarer wird. Bei Pferden fehlt übrigens auch der "präfrontale Cortex" der, laut heutigen Wissenstand, für unser bewusstes Denken verantwortlich ist. Pferde können nichts "analysieren", sie machen es für die Belohnung (angenehm) nochmal oder unterlassen es, weil es unangenehm war. 🤷♂ Natürlich gibt es dann auch noch "Geschäftsmodelle" (wie mit Tieren kommuniziert wird) die euch etwas anderes verkaufen möchten. Auch diese Geschäftsleute möchten von etwas Leben und freuen sich, dass es in diesem Bereich Kunden gibt. 😉
Das Thema ist sehr wichtig man muss sich klar sein ein Pferd kann einen schwer verletzen können . Es sind keine Kuschel Tiere.Pferde in der Herde zeigen sich auch die Grenzen . Die brauchen Ihre Grenzen und die muss ich als Reiter geben.
👍Vielen Dank für dieses Video. Deswegen ist mein Haltung/Überzeugung, mir entsprechend Zeit zu geben, um Mensch und Tier kennenzulernen, um Persönlichkeit inkl. Entgleisungen erkennen/verstehen, um dann adäquat reagieren zu können. Es gibt universelle Grundlagen und darauf individuelle Persönlichkeiten.
Als diplomierte Kynologin und angehende Pferdetrainerin kann ich allem nur ergänzend sagen: Regeln, Grenzen, klare Vorgaben, konsequentes und souveränes Handeln ist nicht nur für Pferde und Hunde wichtig, sondern für alle Lebewesen die in einer Familie oder Gruppe leben. Wenn ich als Mutter meinem Kind einmal was erlaube, dann wieder nicht, dann wird es immer wieder fragen und sich nicht auskennen warum es diesmal so oder so ist. Gewisse Emotionen sind natürlich nicht nur uns Menschen zugehörig sondern auch Tiere empfinden Wohlsein oder Leid, Trauer, Neid uvm. doch muss man hier aufpassen, denn diese Emotionen haben alles eines gemeinsam: sie dienen dem Überleben. Neid oder Eifersucht führt dazu dass ich etwas behalten möchte was für mich wichtig ist. Genauso das Gefühl von Glück zeigt mir, das tut mir gut, das lässt mich gut leben. Wenn wir Menschen also unsere Tiere vermenschlichen, dann interpretieren wir in den Gesichtsausdruck oder die Körpersprache des Tieres eine Emotion hinein, die uns gerade am schlüssigsten erscheint. Wenn das Pferd mit angepinnten Ohren den anderen vom Heu vertreibt, dann ist er „neidisch“ oder „geizig“. Ja und Nein - denn das Pferd sichert damit sein Überleben, das Wort Neid ist eine menschliche Erfindung. Der Umgang mit Pferden soll klar, konsequent und bestimmt sein, aber auch freundlich und souverän. Souveränität ist generell sehr wichtig. Man mag auch Menschen, die souverän sind. Bestimmt aber ruhig, freundlich aber zielführend, leitend aber unterstützend. Wer jedoch als Kind sowas nie erfahren oder gelernt hat, kann es auch nicht weitergeben. Weder an seine eigenen Kinder noch beim Hund oder Pferd. Hier braucht es Menschentraining 😊
Finde ich fast gut, was du schreibst, nur sehe ich es nicht so absolut. Man kann mal etwas erlauben und mal nicht, wenn die Beziehung an sich stimmt und bereits eine gewisse "Reife" da ist. Es kommt z.B. darauf an, wie alt das Kind ist und wie gut es mitdenken kann. Menschen müssen doch genau diese Fähigkeit der Situatiin- Interpretation lernen. Ähnlich gibt es gerade z.B. bei Assistenzhunden die Fähigkeit, aus Training und später auch aus der Erfahrung heraus mal anders zu handeln als gewöhnlich. Also mal ist "Widerspruch" erlaubt, mal nicht. Hunde können, wenn sie es lernen durften, durchaus erkennen, warum sie jetzt etwas dürfen und ein ander mal nicht. Sie lernen, zu fragen, ob oder ob dieses Mal nicht. PS: Ich bin auch Kynologin, bilde Ass.Hunde aus und lebe mit einem zusammen. Damit zu den Pferden: Auch sie bekommen von mir die Möglichkeit, mitzudenken, zu fragen, auch mal selber zu entscheiden. Aber ich habe das Vetorecht. Ja, es braucht dazu Konsequenz und Souveränität, aus welcher heraus sich dann die Möglichkeit des Mit- "Denkens" ergibt, ganz im Sinne des Überlebens. Genau. Ganz klasse ist deine Aussage zur Interpretation der Handlungssprache der Pferde! Danke dafür! Ja, es braucht Menschentraining.
Hallo ihr beide. ;) Ihr wisst ja sicher, dass die Gehirne der Lebewesen unterschiedlich aufgebaut sind. Hier unterscheiden sich die sogenannten "Jäger" von den, nennen wir sie mal, "Beutetieren". Der Mensch zählt zu den Jägern und kann aufgrund seiner Gehirnstruktur logisch denken. Dies bedeutet, altes Wissen in neuen Situationen anders zusammen zu setzen und so neue Wege und Lösungen finden. Dies gelingt vor allen durch den Frontallappen, der bei Menschen am stärksten ausgeprägt ist und 33% der gesamten Hirnmasse beträgt. Hunde und Katzen, ebenfalls "Jäger", haben 5% Frontallappen, der auch ihnen zu neuen Lösungen in bestimmten Situationen verhilft. Dies war vor allem für neue Strategien der Jagd notwendig. Wie komme ich an meine Beute? Pferde gehören zu den "Beutetieren" und haben "0%", also "gar keinen" Frontallappen und somit auch keinen präfrontalen Cortex. Sie können daher nur erlerntes umsetzen und nicht neue Situationen analysieren und alt erlerntes in diesen neuen Situationen verändert/angepasst anwenden. Darum zählen Pferde zu den Fluchttieren und können schnell laufen. Sie mussten nie analysieren wie sie nun an ihr Ziel kommen, ihre Aufgabe war nur "schnell genug von hier wegzukommen". Nun für all die diese Zeilen lesen: Ihr seid aus rechtlicher Sicht, basierend auf den oben angeführten Gründen, verpflichtet, eure Pferde so zu verwahren, dass Dritte geschützt sind. Wenn ihr schlau seid geht ihr mit euren Pferden auch so um, dass es Pferdegerecht ist und ihr auch selbst sicher seid. Was ihr jedoch alleine in eurer Halle macht, ist eure Geschichte. ;) Bedenkt jedoch immer: Ein Pferd kennt keine Eigenverantwortung. Eurem Pferd ist es egal, wenn es euch mit dem Huf tritt (absichtlich oder aus versehen), ihr auf der Koppel liegt und blutet...es wird ganz entspannt weiterfressen. 🤷♂️
Richtig tolles Video, kurz und knackig und dennoch deutlich differenziert erklärt :) Meine Frage wäre, ob es Tipps gibt, wie man mit einer Stute umgeht, die sich im Verlauf des Erwachsenwerdens und der Ausbildung so ein wenig vom Freezer zum Flirter entwickelt hat. Sowohl in der Herde, als auch gegenüber dem Menschen neigt sie dazu, bereits etablierte Regeln immer wieder neu zu hinterfragen. In der Herde kommt sie aufgrund von Freundlichkeit in Kombination mit Beharrlichkeit damit leider oft durch (auch Ranghöhere geben auf, wenn sie lang genug nervt und zb als Erste zur Tränke will). Beim Training äußert es sich darin, dass sie kleine Nachsichtigkeiten des Reiters sofort "ausnutzt" (ich weiß, das ist zu menschlich formuliert). Beispiel: Beim Aufwärmen wirkt sie etwas müde, man entscheidet sich daher für nur lockeres Training, das bemerkt sie und stellt daraufhin gern mal komplett die Leistungsbereitschaft ein. Ist man dann einmal streng oder kommt etwas Aufregung von außen (Schrecksituation, anderes Pferd, etc.), ist oft rein gar nichts mehr von der Müdigkeit zu merken und sie ist enorm fein und leistungsbereit.
Wie immer ein interessantes Video. Ich finde es toll wie du dir immer Gedanken machst ich nehme mal an über Situationen die du erlebst oder mitbekommst. Hier finde ich es jedoch etwas schwarz/weiss dargestellt. Ich würde mal behaupten ein Pferd /Tier ist auch nur ein Mensch 🙃 naja Individuum und passt nicht unbedingt in eine der vier Schubladen. Aber im Prinzip stimmt es ja was du sagt dass man mit unterschiedlichen Pferdetypen unterschiedlich umgehen muss. Ganz genau wie mit den Menschen auch.
Mir stellt sich die Frage, ob eine zielgerichtete Konditionierung dazu führen kann, dass sich der Grundtypus des Pferdes im Laufe der Zeit verändern kann. Zum Beispiel, wenn beide Parteien dem Typ Flighter angehören und konsequent an diesem „Problem“ gearbeitet wird - ändert sich der Mensch unbewusst damit und das Pferd reagiert entspannter? Oder verändert dies das Verhalten des Pferdes, so dass sich der Besitzer einfach sicherer fühlt?
Wurde im Video erklärt - es muss die Schwelle erreicht werden, die dem Pferd wirklich unangenehm ist. Bei manchen kann das ein lautes Wort sein, bei anderen muss es schon ordentlich knallen. Nicht schön, idealerweise lässt man es nicht so weit kommen und macht schon dem jungen Pferd klar(er), was geht und was nicht. Aber Charaktere sind verschieden.
Wolfgang, du hast eins der wichtigsten vermenschlichen Probleme vergessen die ich sehr regelmäßig sehe: Mein Pferd soll mich lieben. Und dann wird das Pferd verhätschelt und alles abgestellt was das Pferd aufregt. Dann packen wir die Pferde zusammen in die Arena und sie bleiben bei meiner Stute. Oh no, the horse likes my mare more than the owner. Na, sag ich dann, meine Stute ist eine Leitstute. Nicht immer freundlich aber es ist 100% klar was Sache ist. Ich sag den Leuten immer sich einfach mal an den Rand zusetzen und meine Stute zu beobachten. Gerecht aber streng. ❤
Eigentlich ist das ja ein großer Vorteil von Pferden - sie brauchen den Menschen nicht als Herde. Ich finds super, dass ich auf Urlaub fahren kann und mein Pferd ist mit seinen Kumpels in der Herde happy. Wenn ich wiederkomme, erscheint es mir "freudig" (zumindest interessiert, neugierig, gibt es Leckerlies?), aber dass es mich "liebt", würde ich verneinen. Ich nenne es Sympathie zwischen Mensch und Pferd. Manche Paare mögen sich gerne, vertrauen sich, aber es geht auch gut ohne einander :)
Armselig, wenn man die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd nur unter dem Aspekt der Konditionierung sehen kann. Hier behandelt ein Mensch seine Pferde als Objekte, die funktionieren und ihm zu Willen sein sollen...
Diese Antwort ist für ALLE wichtig und sicher auch interessant! 👍👍 Typischer menschlicher Denkfehler! 😉 Ist wirklich meine/unsere Einstellung "Armselig" oder basiert deine Meinung auf mangelndem Hintergrundwissen? Hier kurz nochmal die "Konditionierung am Menschen erklärt und etwas zum Nachdenken für all diejenigen, die so wie DU diesem Denkfehler unterliegen: 😉 Auch wir Menschen sind konditioniert! Beispiel 1: Du musst einen Anruf (Termin) machen, den du jedoch absolut nicht machen möchtest. Nun sagt dein Arbeitskollege, dass er den Anruf (Termin) für dich übernimmt. Dies ist für dich angenehm = "Negative Belohnung" - es wird etwas unangenehmes weggenommen! Beispiel 2: Du wartest schon lange auf einen Anruf (Termin), auf den du dich schon sehr lange freust. Nun sagt dein Chef, dass du noch etwas anderes erledigen musst und jemand anders übernimmt diesen Anruf (Termin). Es ist für dich unangenehm (menschl. betrachtet: Enttäuschung,...) = "Negative Bestrafung" - es wird etwas angenehmes weggenommen! Beispiel 3: Du arbeitest in letzter Zeit sehr viel und bringst auch wirklich viel weiter. Dies bemerkt dein Chef und gibt dir zusätzlich einen Bonus für diese extra Leistung. Du freust dich über diesen dir zugeführten Bonus = "Positive Belohnung" - es wir etwas angenehmes hinzugefügt! Beispiel 4: Du bist grad nicht so motiviert und bringst in der Arbeit wenig Leistung. Nun müssen deine Arbeitskollegen deine Arbeit mitmachen. Dies fällt deinem Chef auf und er gibt dir zusätzliche Arbeit mit einer zeitlichen Frist, bis wann "Du alleine", diese Arbeit fertig haben musst. Du bist sauer und möchtest diese Situation am liebsten wieder weg wünschen = "Positive Bestrafung" - es wird etwas unangenehmes hinzugefügt! Ich hoffe, dass es mit diesen Beispielen nun für ALLE etwas klarer wird. Bei Pferden fehlt übrigens auch der "präfrontale Cortex" der, laut heutigen Wissenstand, für unser bewusstes Denken verantwortlich ist. Pferde können nichts "analysieren", sie machen es für die Belohnung (angenehm) nochmal oder unterlassen es, weil es unangenehm war. 🤷♂ Natürlich gibt es dann auch noch "Geschäftsmodelle" (wie mit Tieren kommuniziert wird) die euch etwas anderes verkaufen möchten. Auch diese Geschäftsleute möchten von etwas Leben und freuen sich, dass es in diesem Bereich Kunden gibt. 😉
tolles Video, vielen Dank! Allerdings ist das beschriebene, für das Pferd unverständliche Verhalten eigentlich keine Vermenschlichung, sondern die Erwartung, dass es Gedanken lesen müsste, um ein "braves" Pferd zu sein 😅. Man hört nicht oft, dass man unterschiedliche Pferde unterschiedlich behandeln darf, geschweige denn, es MUSS. Meinem Haflinger war der Versuch zu Fressen beim Führen oder Reiten nur mit massiver Bestrafung abzugewöhnen, bei meinem Araber hat ein einmaliges "Nein" gereicht - kommt oft ungerecht rüber
Diese Antwort auf einen Kommentar möchte ich herausheben, da sie für ALLE wichtig und sicher auch interessant ist! 👍👍
Einstieg war "Armselig, wenn man Kommunikation ...".
Meine Antwort:
Typischer menschlicher Denkfehler! 😉
Ist wirklich meine/unsere Einstellung "Armselig" oder basiert deine Meinung auf mangelndem Hintergrundwissen?
Hier kurz nochmal die "Konditionierung am Menschen erklärt und etwas zum Nachdenken für all diejenigen, die so wie DU diesem Denkfehler unterliegen: 😉
Auch wir Menschen sind konditioniert!
Beispiel 1: Du musst einen Anruf (Termin) machen, den du jedoch absolut nicht machen möchtest. Nun sagt dein Arbeitskollege, dass er den Anruf (Termin) für dich übernimmt. Dies ist für dich angenehm = "Negative Belohnung" - es wird etwas unangenehmes weggenommen!
Beispiel 2: Du wartest schon lange auf einen Anruf (Termin), auf den du dich schon sehr lange freust. Nun sagt dein Chef, dass du noch etwas anderes erledigen musst und jemand anders übernimmt diesen Anruf (Termin). Es ist für dich unangenehm (menschl. betrachtet: Enttäuschung,...) = "Negative Bestrafung" - es wird etwas angenehmes weggenommen!
Beispiel 3: Du arbeitest in letzter Zeit sehr viel und bringst auch wirklich viel weiter. Dies bemerkt dein Chef und gibt dir zusätzlich einen Bonus für diese extra Leistung. Du freust dich über diesen dir zugeführten Bonus = "Positive Belohnung" - es wir etwas angenehmes hinzugefügt!
Beispiel 4: Du bist grad nicht so motiviert und bringst in der Arbeit wenig Leistung. Nun müssen deine Arbeitskollegen deine Arbeit mitmachen. Dies fällt deinem Chef auf und er gibt dir zusätzliche Arbeit mit einer zeitlichen Frist, bis wann "Du alleine", diese Arbeit fertig haben musst. Du bist sauer und möchtest diese Situation am liebsten wieder weg wünschen = "Positive Bestrafung" - es wird etwas unangenehmes hinzugefügt!
Ich hoffe, dass es mit diesen Beispielen nun für ALLE etwas klarer wird. Bei Pferden fehlt übrigens auch der "präfrontale Cortex" der, laut heutigen Wissenstand, für unser bewusstes Denken verantwortlich ist. Pferde können nichts "analysieren", sie machen es für die Belohnung (angenehm) nochmal oder unterlassen es, weil es unangenehm war. 🤷♂
Natürlich gibt es dann auch noch "Geschäftsmodelle" (wie mit Tieren kommuniziert wird) die euch etwas anderes verkaufen möchten. Auch diese Geschäftsleute möchten von etwas Leben und freuen sich, dass es in diesem Bereich Kunden gibt. 😉
Ich finde es super, wenn du so klar und geordnet in bekannte Wespenneste der Reitercommunity stichst. Sowas ist super wichtig.
Ich finde dieses Thema super. Bitte mehr Videos auf die verschiedenen Typen abgestimmt
Tolles und hilfreiches Video! 🙏Freue mich schon auf die App😊
Wieder ein Super-Content! Vielen herzlichen Dank
Das Thema ist sehr wichtig man muss sich klar sein ein Pferd kann einen schwer verletzen können . Es sind keine Kuschel Tiere.Pferde in der Herde zeigen sich auch die Grenzen . Die brauchen Ihre Grenzen und die muss ich als Reiter geben.
👍Vielen Dank für dieses Video. Deswegen ist mein Haltung/Überzeugung, mir entsprechend Zeit zu geben, um Mensch und Tier kennenzulernen, um Persönlichkeit inkl. Entgleisungen erkennen/verstehen, um dann adäquat reagieren zu können. Es gibt universelle Grundlagen und darauf individuelle Persönlichkeiten.
Als diplomierte Kynologin und angehende Pferdetrainerin kann ich allem nur ergänzend sagen: Regeln, Grenzen, klare Vorgaben, konsequentes und souveränes Handeln ist nicht nur für Pferde und Hunde wichtig, sondern für alle Lebewesen die in einer Familie oder Gruppe leben. Wenn ich als Mutter meinem Kind einmal was erlaube, dann wieder nicht, dann wird es immer wieder fragen und sich nicht auskennen warum es diesmal so oder so ist. Gewisse Emotionen sind natürlich nicht nur uns Menschen zugehörig sondern auch Tiere empfinden Wohlsein oder Leid, Trauer, Neid uvm. doch muss man hier aufpassen, denn diese Emotionen haben alles eines gemeinsam: sie dienen dem Überleben. Neid oder Eifersucht führt dazu dass ich etwas behalten möchte was für mich wichtig ist. Genauso das Gefühl von Glück zeigt mir, das tut mir gut, das lässt mich gut leben. Wenn wir Menschen also unsere Tiere vermenschlichen, dann interpretieren wir in den Gesichtsausdruck oder die Körpersprache des Tieres eine Emotion hinein, die uns gerade am schlüssigsten erscheint. Wenn das Pferd mit angepinnten Ohren den anderen vom Heu vertreibt, dann ist er „neidisch“ oder „geizig“. Ja und Nein - denn das Pferd sichert damit sein Überleben, das Wort Neid ist eine menschliche Erfindung.
Der Umgang mit Pferden soll klar, konsequent und bestimmt sein, aber auch freundlich und souverän. Souveränität ist generell sehr wichtig. Man mag auch Menschen, die souverän sind. Bestimmt aber ruhig, freundlich aber zielführend, leitend aber unterstützend. Wer jedoch als Kind sowas nie erfahren oder gelernt hat, kann es auch nicht weitergeben. Weder an seine eigenen Kinder noch beim Hund oder Pferd. Hier braucht es Menschentraining 😊
Finde ich fast gut, was du schreibst, nur sehe ich es nicht so absolut. Man kann mal etwas erlauben und mal nicht, wenn die Beziehung an sich stimmt und bereits eine gewisse "Reife" da ist. Es kommt z.B. darauf an, wie alt das Kind ist und wie gut es mitdenken kann. Menschen müssen doch genau diese Fähigkeit der Situatiin- Interpretation lernen.
Ähnlich gibt es gerade z.B. bei Assistenzhunden die Fähigkeit, aus Training und später auch aus der Erfahrung heraus mal anders zu handeln als gewöhnlich. Also mal ist "Widerspruch" erlaubt, mal nicht. Hunde können, wenn sie es lernen durften, durchaus erkennen, warum sie jetzt etwas dürfen und ein ander mal nicht. Sie lernen, zu fragen, ob oder ob dieses Mal nicht.
PS: Ich bin auch Kynologin, bilde Ass.Hunde aus und lebe mit einem zusammen.
Damit zu den Pferden: Auch sie bekommen von mir die Möglichkeit, mitzudenken, zu fragen, auch mal selber zu entscheiden. Aber ich habe das Vetorecht.
Ja, es braucht dazu Konsequenz und Souveränität, aus welcher heraus sich dann die Möglichkeit des Mit- "Denkens" ergibt, ganz im Sinne des Überlebens. Genau.
Ganz klasse ist deine Aussage zur Interpretation der Handlungssprache der Pferde! Danke dafür!
Ja, es braucht Menschentraining.
Hallo ihr beide. ;)
Ihr wisst ja sicher, dass die Gehirne der Lebewesen unterschiedlich aufgebaut sind. Hier unterscheiden sich die sogenannten "Jäger" von den, nennen wir sie mal, "Beutetieren".
Der Mensch zählt zu den Jägern und kann aufgrund seiner Gehirnstruktur logisch denken. Dies bedeutet, altes Wissen in neuen Situationen anders zusammen zu setzen und so neue Wege und Lösungen finden. Dies gelingt vor allen durch den Frontallappen, der bei Menschen am stärksten ausgeprägt ist und 33% der gesamten Hirnmasse beträgt.
Hunde und Katzen, ebenfalls "Jäger", haben 5% Frontallappen, der auch ihnen zu neuen Lösungen in bestimmten Situationen verhilft. Dies war vor allem für neue Strategien der Jagd notwendig. Wie komme ich an meine Beute?
Pferde gehören zu den "Beutetieren" und haben "0%", also "gar keinen" Frontallappen und somit auch keinen präfrontalen Cortex. Sie können daher nur erlerntes umsetzen und nicht neue Situationen analysieren und alt erlerntes in diesen neuen Situationen verändert/angepasst anwenden. Darum zählen Pferde zu den Fluchttieren und können schnell laufen. Sie mussten nie analysieren wie sie nun an ihr Ziel kommen, ihre Aufgabe war nur "schnell genug von hier wegzukommen".
Nun für all die diese Zeilen lesen:
Ihr seid aus rechtlicher Sicht, basierend auf den oben angeführten Gründen, verpflichtet, eure Pferde so zu verwahren, dass Dritte geschützt sind. Wenn ihr schlau seid geht ihr mit euren Pferden auch so um, dass es Pferdegerecht ist und ihr auch selbst sicher seid. Was ihr jedoch alleine in eurer Halle macht, ist eure Geschichte. ;)
Bedenkt jedoch immer: Ein Pferd kennt keine Eigenverantwortung. Eurem Pferd ist es egal, wenn es euch mit dem Huf tritt (absichtlich oder aus versehen), ihr auf der Koppel liegt und blutet...es wird ganz entspannt weiterfressen. 🤷♂️
@@WR-rideyourlife super fundierte Erklärung!
Sehr spannend das hilft mir meine Mitmenschen besser zu verstehen, vielen lieben Dank für den tollen Beitrag
Richtig tolles Video, kurz und knackig und dennoch deutlich differenziert erklärt :)
Meine Frage wäre, ob es Tipps gibt, wie man mit einer Stute umgeht, die sich im Verlauf des Erwachsenwerdens und der Ausbildung so ein wenig vom Freezer zum Flirter entwickelt hat. Sowohl in der Herde, als auch gegenüber dem Menschen neigt sie dazu, bereits etablierte Regeln immer wieder neu zu hinterfragen. In der Herde kommt sie aufgrund von Freundlichkeit in Kombination mit Beharrlichkeit damit leider oft durch (auch Ranghöhere geben auf, wenn sie lang genug nervt und zb als Erste zur Tränke will). Beim Training äußert es sich darin, dass sie kleine Nachsichtigkeiten des Reiters sofort "ausnutzt" (ich weiß, das ist zu menschlich formuliert). Beispiel: Beim Aufwärmen wirkt sie etwas müde, man entscheidet sich daher für nur lockeres Training, das bemerkt sie und stellt daraufhin gern mal komplett die Leistungsbereitschaft ein. Ist man dann einmal streng oder kommt etwas Aufregung von außen (Schrecksituation, anderes Pferd, etc.), ist oft rein gar nichts mehr von der Müdigkeit zu merken und sie ist enorm fein und leistungsbereit.
Dankeschön für die gute Erklärungen 😊
Sehr guter Input. Dankeschön
Ich hatte 4 Hengste alle super brav und gut erzogen.
Jeder Pfleger konnte sie zur Koppel bringen.
Aber ich war auch immer böse 😂
Wie immer ein interessantes Video. Ich finde es toll wie du dir immer Gedanken machst ich nehme mal an über Situationen die du erlebst oder mitbekommst. Hier finde ich es jedoch etwas schwarz/weiss dargestellt. Ich würde mal behaupten ein Pferd /Tier ist auch nur ein Mensch 🙃 naja Individuum und passt nicht unbedingt in eine der vier Schubladen. Aber im Prinzip stimmt es ja was du sagt dass man mit unterschiedlichen Pferdetypen unterschiedlich umgehen muss. Ganz genau wie mit den Menschen auch.
Super erklärt !
Sehr gut! Danke!
Mir stellt sich die Frage, ob eine zielgerichtete Konditionierung dazu führen kann, dass sich der Grundtypus des Pferdes im Laufe der Zeit verändern kann. Zum Beispiel, wenn beide Parteien dem Typ Flighter angehören und konsequent an diesem „Problem“ gearbeitet wird - ändert sich der Mensch unbewusst damit und das Pferd reagiert entspannter? Oder verändert dies das Verhalten des Pferdes, so dass sich der Besitzer einfach sicherer fühlt?
Das hört sich sehr gut an! ❤😊 App und co
Ich sehe mir auch gerne die TRT Methode an bzw versuche mein Pferd danach zu erziehen bzw zu lehren. Was hälst du davon?
Sehr gute Erklärung. Ganz meiner Meinung
Sehr interessant
Wie bestraft man einen Fighter denn, wenn er beißt? Ignorieren?
Wurde im Video erklärt - es muss die Schwelle erreicht werden, die dem Pferd wirklich unangenehm ist. Bei manchen kann das ein lautes Wort sein, bei anderen muss es schon ordentlich knallen. Nicht schön, idealerweise lässt man es nicht so weit kommen und macht schon dem jungen Pferd klar(er), was geht und was nicht. Aber Charaktere sind verschieden.
Wolfgang, du hast eins der wichtigsten vermenschlichen Probleme vergessen die ich sehr regelmäßig sehe:
Mein Pferd soll mich lieben.
Und dann wird das Pferd verhätschelt und alles abgestellt was das Pferd aufregt.
Dann packen wir die Pferde zusammen in die Arena und sie bleiben bei meiner Stute.
Oh no, the horse likes my mare more than the owner.
Na, sag ich dann, meine Stute ist eine Leitstute. Nicht immer freundlich aber es ist 100% klar was Sache ist.
Ich sag den Leuten immer sich einfach mal an den Rand zusetzen und meine Stute zu beobachten.
Gerecht aber streng.
❤
Eigentlich ist das ja ein großer Vorteil von Pferden - sie brauchen den Menschen nicht als Herde. Ich finds super, dass ich auf Urlaub fahren kann und mein Pferd ist mit seinen Kumpels in der Herde happy. Wenn ich wiederkomme, erscheint es mir "freudig" (zumindest interessiert, neugierig, gibt es Leckerlies?), aber dass es mich "liebt", würde ich verneinen.
Ich nenne es Sympathie zwischen Mensch und Pferd. Manche Paare mögen sich gerne, vertrauen sich, aber es geht auch gut ohne einander :)
Armselig, wenn man die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd nur unter dem Aspekt der Konditionierung sehen kann. Hier behandelt ein Mensch seine Pferde als Objekte, die funktionieren und ihm zu Willen sein sollen...
Diese Antwort ist für ALLE wichtig und sicher auch interessant! 👍👍
Typischer menschlicher Denkfehler! 😉
Ist wirklich meine/unsere Einstellung "Armselig" oder basiert deine Meinung auf mangelndem Hintergrundwissen?
Hier kurz nochmal die "Konditionierung am Menschen erklärt und etwas zum Nachdenken für all diejenigen, die so wie DU diesem Denkfehler unterliegen: 😉
Auch wir Menschen sind konditioniert!
Beispiel 1: Du musst einen Anruf (Termin) machen, den du jedoch absolut nicht machen möchtest. Nun sagt dein Arbeitskollege, dass er den Anruf (Termin) für dich übernimmt. Dies ist für dich angenehm = "Negative Belohnung" - es wird etwas unangenehmes weggenommen!
Beispiel 2: Du wartest schon lange auf einen Anruf (Termin), auf den du dich schon sehr lange freust. Nun sagt dein Chef, dass du noch etwas anderes erledigen musst und jemand anders übernimmt diesen Anruf (Termin). Es ist für dich unangenehm (menschl. betrachtet: Enttäuschung,...) = "Negative Bestrafung" - es wird etwas angenehmes weggenommen!
Beispiel 3: Du arbeitest in letzter Zeit sehr viel und bringst auch wirklich viel weiter. Dies bemerkt dein Chef und gibt dir zusätzlich einen Bonus für diese extra Leistung. Du freust dich über diesen dir zugeführten Bonus = "Positive Belohnung" - es wir etwas angenehmes hinzugefügt!
Beispiel 4: Du bist grad nicht so motiviert und bringst in der Arbeit wenig Leistung. Nun müssen deine Arbeitskollegen deine Arbeit mitmachen. Dies fällt deinem Chef auf und er gibt dir zusätzliche Arbeit mit einer zeitlichen Frist, bis wann "Du alleine", diese Arbeit fertig haben musst. Du bist sauer und möchtest diese Situation am liebsten wieder weg wünschen = "Positive Bestrafung" - es wird etwas unangenehmes hinzugefügt!
Ich hoffe, dass es mit diesen Beispielen nun für ALLE etwas klarer wird. Bei Pferden fehlt übrigens auch der "präfrontale Cortex" der, laut heutigen Wissenstand, für unser bewusstes Denken verantwortlich ist. Pferde können nichts "analysieren", sie machen es für die Belohnung (angenehm) nochmal oder unterlassen es, weil es unangenehm war. 🤷♂
Natürlich gibt es dann auch noch "Geschäftsmodelle" (wie mit Tieren kommuniziert wird) die euch etwas anderes verkaufen möchten. Auch diese Geschäftsleute möchten von etwas Leben und freuen sich, dass es in diesem Bereich Kunden gibt. 😉
Selbst regelmäßige Spaziergänge zählen zur Konditionierung also bitte nochmal erläutern was daran falsch sein soll 😂
tolles Video, vielen Dank! Allerdings ist das beschriebene, für das Pferd unverständliche Verhalten eigentlich keine Vermenschlichung, sondern die Erwartung, dass es Gedanken lesen müsste, um ein "braves" Pferd zu sein 😅.
Man hört nicht oft, dass man unterschiedliche Pferde unterschiedlich behandeln darf, geschweige denn, es MUSS. Meinem Haflinger war der Versuch zu Fressen beim Führen oder Reiten nur mit massiver Bestrafung abzugewöhnen, bei meinem Araber hat ein einmaliges "Nein" gereicht - kommt oft ungerecht rüber