Dimitrova hat mich wirklich nie richtig erreicht. Vielleicht ist dies tatsächlich ein Sopran, der aufgrund seines Volumens nur in großen Opernhäusern seine Wirkung entfaltet und nicht vor dem Mikrofon. Aber ich denke, hier rede ich mir etwas schön. Denn gewaltige Stimmen wie z.B. Flagstad, Nilsson oder Polaski haben auch hier verzaubert, weil sie technisch meisterhaft gesungen haben. Eine gewisse Beherrschung ihres Instruments will ich Dimitrova nicht absprechen, aber letztlich ist sie für mich ein vokaler Bodybuilder, der seine Muskeln spielen lässt, ungehemmt im Fortissimo brüllt und die Höhe stemmt, welche nicht in leuchtenden Kopftönen erblüht, sondern offen und oft schrill herausgeschleudert wird. Unter der mächtig druckvollen, fast vulgären Tonproduktion flackert die Stimme auch in einem hektischen Vibrato. Und ich höre sie eigentlich auch nur in einem monochromen Fortissimo. Elegantes Singen auch in dramatischen Partien geht eben anders, man höre allein die drei erwähnten Kolleginnen. Ich weiß, es gibt zahllose Fans und ich bin sehr harsch in meinem Urteil. Aber dies ist einfach mein Empfinden.
@@100Singers . Wie beruhigend, Mike. Ich hatte schon erwartet, von den nicht wenigen Fans hier zerfleischt zu werden. Aber es ist bis jetzt ruhig geblieben und Zuspruch von dir als gestandenem Opern-Gourmet ist eine erfreuliche Angelegenheit 🙂
Weißt Du, was mich sehr verwundert hat? - Dass mein Video zu Dimitrova nahezu keine Resonanz bewirkt hat. Anscheinend hat die Dame bei nur wenigen Opernliebhabern den Nerv getroffen.
@@100Singers . Das ist mir auch als sehr unüblich aufgefallen unter deinen Videos. Ich habe so einige dramatische Soprane live oder etliche in Aufnahmen gehört. Der einzige hochdramatische Sopran meiner Opernabende live, Deborah Polaski, bewunderte ich sehr und sie verdeutlicht genau das, was Dimitrova völlig abgeht: die dunkle, herb timbrierte Stimme ist sicher Geschmacksfrage, aber sie hatte ihr riesiges Organ technisch makellos im Griff, wie die Gesangsprofessoren meiner Hochschule sagten, und konnte ( und jetzt kommt es ) trotz der furchteinflößenden Größe der Stimme eine absolut faszinierende Pianokultur anbieten, zudem sie immer musikalisch sang. Davon findet man bei Dimitrova gar nichts. Sie brüllte wie eine Bäuerin auf dem Markt herum, ganz gewöhnlich und monoton laut. Singen bedeutete für sie, einfach nur ihr sicher beeindruckendes Material zur Schau zu stellen und dies auf eine leider sehr doofe Weise. Es kommen keine Rollenportraits und Gestaltung zustande, es ist alles gleich. Wenn dann auch noch nicht zu überhören ist, dass sie die Höhe grundsätzlich nur vulgär athletisch stemmt und offen heraus brüllt und die Stimme unter diesen muskulären Anspannungen im hektischen Vibrato bibbert, kommt einfach keine Freude auf. Sie hatte ein sehr robustes Material, was erstaunlich lange diese Strapazen ausgehalten hat. Es ist ihr aber auch oft genug ein hohes H und C weggebröselt, weil das Stemmen nicht immer funktioniert hat. Ein Beweis mehr, dass man von einer guten Technik nicht sprechen konnte.
@@100Singers I'm sorry that this video didn't have as much a response as the old ones did. Probably because for some time, the way TH-cam displayed things, worked against your favor. The comments were hidden until someone expanded them. On record, there are several alternatives who can offer more interesting interpretations but live, I think she has few competitors. I believe that's where her appeal lay. How many others whom we're able to choose from in the studio can sing like that live?
Dimitrova hat mich wirklich nie richtig erreicht. Vielleicht ist dies tatsächlich ein Sopran, der aufgrund seines Volumens nur in großen Opernhäusern seine Wirkung entfaltet und nicht vor dem Mikrofon. Aber ich denke, hier rede ich mir etwas schön. Denn gewaltige Stimmen wie z.B. Flagstad, Nilsson oder Polaski haben auch hier verzaubert, weil sie technisch meisterhaft gesungen haben.
Eine gewisse Beherrschung ihres Instruments will ich Dimitrova nicht absprechen, aber letztlich ist sie für mich ein vokaler Bodybuilder, der seine Muskeln spielen lässt, ungehemmt im Fortissimo brüllt und die Höhe stemmt, welche nicht in leuchtenden Kopftönen erblüht, sondern offen und oft schrill herausgeschleudert wird. Unter der mächtig druckvollen, fast vulgären Tonproduktion flackert die Stimme auch in einem hektischen Vibrato. Und ich höre sie eigentlich auch nur in einem monochromen Fortissimo. Elegantes Singen auch in dramatischen Partien geht eben anders, man höre allein die drei erwähnten Kolleginnen.
Ich weiß, es gibt zahllose Fans und ich bin sehr harsch in meinem Urteil. Aber dies ist einfach mein Empfinden.
... d'accord :-)
@@100Singers . Wie beruhigend, Mike. Ich hatte schon erwartet, von den nicht wenigen Fans hier zerfleischt zu werden. Aber es ist bis jetzt ruhig geblieben und Zuspruch von dir als gestandenem Opern-Gourmet ist eine erfreuliche Angelegenheit 🙂
Weißt Du, was mich sehr verwundert hat? - Dass mein Video zu Dimitrova nahezu keine Resonanz bewirkt hat. Anscheinend hat die Dame bei nur wenigen Opernliebhabern den Nerv getroffen.
@@100Singers . Das ist mir auch als sehr unüblich aufgefallen unter deinen Videos. Ich habe so einige dramatische Soprane live oder etliche in Aufnahmen gehört. Der einzige hochdramatische Sopran meiner Opernabende live, Deborah Polaski, bewunderte ich sehr und sie verdeutlicht genau das, was Dimitrova völlig abgeht: die dunkle, herb timbrierte Stimme ist sicher Geschmacksfrage, aber sie hatte ihr riesiges Organ technisch makellos im Griff, wie die Gesangsprofessoren meiner Hochschule sagten, und konnte ( und jetzt kommt es ) trotz der furchteinflößenden Größe der Stimme eine absolut faszinierende Pianokultur anbieten, zudem sie immer musikalisch sang.
Davon findet man bei Dimitrova gar nichts. Sie brüllte wie eine Bäuerin auf dem Markt herum, ganz gewöhnlich und monoton laut. Singen bedeutete für sie, einfach nur ihr sicher beeindruckendes Material zur Schau zu stellen und dies auf eine leider sehr doofe Weise. Es kommen keine Rollenportraits und Gestaltung zustande, es ist alles gleich.
Wenn dann auch noch nicht zu überhören ist, dass sie die Höhe grundsätzlich nur vulgär athletisch stemmt und offen heraus brüllt und die Stimme unter diesen muskulären Anspannungen im hektischen Vibrato bibbert, kommt einfach keine Freude auf. Sie hatte ein sehr robustes Material, was erstaunlich lange diese Strapazen ausgehalten hat. Es ist ihr aber auch oft genug ein hohes H und C weggebröselt, weil das Stemmen nicht immer funktioniert hat. Ein Beweis mehr, dass man von einer guten Technik nicht sprechen konnte.
@@100Singers I'm sorry that this video didn't have as much a response as the old ones did. Probably because for some time, the way TH-cam displayed things, worked against your favor. The comments were hidden until someone expanded them. On record, there are several alternatives who can offer more interesting interpretations but live, I think she has few competitors. I believe that's where her appeal lay. How many others whom we're able to choose from in the studio can sing like that live?