Als Slowake muss ich sagen, dass Sie das Thema wirklich gut recherchiert haben! Danke! Hier sind meine Kommentare: - Der Einfluss der deutschen Sprache auf das Slowakische war langanhaltend und vielschichtig. Wörter wie žehnat - segnen oder musieť - müssen stammen bereits aus der Zeit der Christianisierung in unserem Gebiet (7. - 8. Jahrhundert). Am stärksten war der Einfluss jedoch im späteren Mittelalter - es ging um handwerkliche Termine und Wörter des alltäglichen Gebrauchs, wie minca - Münze, drôt - Draht, rám - Rahmen, usw. Einige Wörter werden nur im Slang verwendet, wie zum Beispiel kšeft - Geschäft (humorvoll oder abwertend im Sinne von Schacher oder krummes Geschäft) oder ksicht - Gesicht (im Sinne von Fresse, Fratze). Viele weitere Wörter deutschen Ursprungs sind regional und in Dialekten verbreitet, viele sind in dieser Zeit jedoch nur auf die ältere Generation beschränkt. Und auch im Klang mancher slowakischen Dialekte ist der deutsche Einfluss zu erkennen - z.B. in Schemnitz/Banská Štiavnica und Umgebung sind die Laute ď, ť, ň vollkommen verschwunden (z. B. das "weiche" ň klingt wie „gn“ im Wort „Champignon“, alle diese "weiche" Laute sind typisch auch für die Standardsprache). Diese Entwicklung (keine ň, ď... unter dem deutschen Einfluss) wird auch für ein größeres Gebiet in der Westslowakei (Trnava, Piešťany, Hlohovec, Trenčín) vermutet. Auch der starke Akzent auf der ersten Silbe in den westslowakischen Dialekten ist vermutlich deutschen Ursprungs. Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass das Deutsche und die Sprachen Ostmitteleuropas viele identische oder sehr ähnliche Phraseologismen aufweisen. - Der vollständige Name des höchsten Berges der Slowakei lautet Gerlachovský štít = Gerlsdorfer Spitze oder Gerlachspitze (Gerlachovský = Adjektiv von Gerlachov = Gerlsdorf, also so was wie Gerlachover, štít = die Spite/der Gipfel). Allerdings handelt es sich um einen relativ neuen Namen aus dem 19. Jahrhundert. Der alte Name war Kotol = Kessel (interessanterweise kommt das Wort wahrscheinlich aus dem Lateinischen durchs Deutsche). - Ich habe in einem Dokumentarfilm erfahren, dass in gemischten slowakisch-deutschen Familien die Nationalität der Kinder auf dem gleichgeschlechtlichen Elternteil beruhte (wenn die Mutter Slowakin war, dann waren die Mädchen auch Slowakinnen, der Vater war Deutscher - die Söhne auch, und umgekehrt) - Da die deutschsprachige Bevölkerung im Gebiet der heutigen Slowakei im Durchschnitt stärker urbanisiert und besser gebildet war als die Slowaken, war sie in den letzten Jahrzehnten des Königreichs Ungarn stärker der Magyarisierung ausgesetzt. Die Identifikation mit dem ungarischen Element war manchmal so stark, dass die neue tschechoslowakische Regierung (nach 1918) in einigen Fällen den Karpatendeutschen deutschsprachige Schulen aufzwingen musste - sie selbst forderten ungarische Schulen! - Der zweite slowakische Präsident Rudolf Schuster (nach der Trennung der Tschechoslowakei) ist deutschstämmig - Auch mein Nachname Šoltes kommt vom deutschen Schultheiss. Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder mit diesem Namen deutscher Herkunft ist - es war ein Berufsname (allerdings war meine Großmutter deutscher Herkunft - aus dem Gebiet der heutigen Ukraine, damals Polen/Galizien, Umgebung von Lemberg). Übrigens, deutsche Nachnahmen (deren Träger tatsächlich einst Deutsche waren) sind bei uns ganz üblich und werden nicht als fremd empfunden (in Tschechien noch vielmehr). Wer möchte, kann ein Experiment durchführen - sucht nach "mestske zastupitelstvo poslanci" (= Stadtrat, Abgeordneten) + Stadt (z. B. Bratislava, Trnava, Presov, Zilina, Banska Bystrica). Ich bin mir sicher, ihr werdet in jedem Rat mindestens einen deutschen Nachnahmen finden. - Auf den überaus wichtigen Beitrag der deutschen Nation für die Entwicklung nicht nur Ostmitteleuropas, Europas als Ganzes und sogar der ganzen Welt kann jeder einzelne Deutsche stolz sein. Und so sollte die deutsche Geschichte auch an den Schulen vermittelt werden! Die deutsche Kultur ist so schön und reich!!
@@GermaniaMagna Ich danke Ihnen für Ihre hochwertige Arbeit! In dieser Zeit ist sie wichtiger denn je! Noch eine Ergänzung von mir: Ihnen ist vielleicht der außergewöhnliche Fund (dank der erhaltenen Holzausstattung) des Grabes eines germanischen Kriegers in der Slowakei aus dem späten 4. Jhd. bekannt. Erwähnenswert ist auch, dass der junge Mann in der Region unter der Hohen Tatra geboren wurde, aber einige Zeit im Mittelmeer verbrachte. Ich denke, diese Information könnte auch für andere Zuschauer interessant sein (detaillierte Information über dem Grab ist z.B. in diesem Artikel zu finden: N. Lau/K. Pieta, Das Grab von Poprad-Matejovce in der Slowakei -Anlage, Konstruktion und Ausstattung eines frühvölkerwanderungszeitlichen Kammergrabes). Ich möchte alle auch darüber informieren, dass das Thema der germanischen Bevölkerung in unserem Gebiet auch in einem neuen Buch "Germánske elity v dobe rímskej na Slovensku" (= Germanische Eliten in der Römerzeit in der Slowakei) aufgearbeitet wurde. Aus dem Inhalt: Die germanischen Eliten, Fürstenfamilien, ihre Residenzen, Gräber sowie die Analyse einzigartiger Artefakte zeugen vom Lebensstandard und den Besitzmöglichkeiten höherrangiger Germanen, und das alles vor dem Hintergrund politischer Ereignisse, insbesondere der Beziehung zu den Römern bzw. der romanisierten Bevölkerung der Provinzen wurden so zum Schwerpunktthema der Forschung und Aufarbeitung in der Monographie.
Ein sehr guter und schöner, weil der letzte Satz Deutschland, seine Geschichte, das Volk und die Kultur so sehr lobt, Satz. Sehr schön so etwas zu lesen. Ich selbst bin außerdem der Sohn Russlanddeutscher Vorfahren. Aber das nur nebenbei.
Sehr gute Arbeit! Mal mehr über die wahre Größe unserer deutschen Ahnen und die Verbreitung der Deutschen in Mittel-, West- und Osteuropa zu erfahren, ist einfach spitze!
Wieder ein tolles Video. Weil es ja im Video auch um die Tschechoslowakei ging: Die Familie Väterlicherseits kommt aus dem Sudetenland an der Österreich-Tschechischen Grenze...Meine Familie wurde von dort vertrieben und musste den besitz abgeben...Was geblieben ist, sind alte Fotos aus dem Jahr 1920.
Heute gehen die Dialekte und die regionalen Traditionen verloren und es wird alles mit einer deutschen Einheitskultur überdeckt, meist auf RTL2-Niveau. Hochdeutsch ist der größte Feind der gewachsenen deutschen kulturellen Vielfalt, nicht Englisch.
@@ekesandras1481Also Hochdeutsch ist ja schon wichtig in seiner Mediationsrolle, die Sprache kann ja nix dafür das jeder sie komplett annimmt und nichtmal Zuhause im Dialekt spricht. Aber ja der Verfall deutscher Dialekte ,wobei dieser nicht auf den Punkt genau so dramatisch verläuft wie das vergessen unserer vielen Volkstraditionen dar der Dialekt noch wenigstens ein bisschen oft durch die Großeltern vermittelt wird, ist sehr traurig.
Wobei sei dazu gesagt das wo noch Dorf zu Dorf der Dialekt sich unterschied, heute auf einem breiterem Kulturraum fast der gleiche gesprochen wird. Die Eliminierung der kleineren Unterschiede in einem Dialekt zwischen Regionen und Gemeinden ist wohl relativ unaufhaltbar.
Unglaublich gute Zusammenfassung. Wirklich Danke dir für diese Beiträge, dein Kanal ist eine Goldgrube für das deutsche geschichtliche Erbe, hätte ohne deine Videos niemals von den Karpathendeutschen und deren Geschichten mitbekommen.
Sehr interessant. Ich war noch nie in der Slowakei aber vielleicht habe ich jetzt einen guten Grund. Gute Arbeit und ich freue mich auf dein naechstes Video!
Habe Deinen Kanal schon lange im Abo. Immer wieder sehr informativ und interessant, so hatte ich bisher noch nie vom ,,Gerlach" oder dem Hauerland gehört. Beste Grüße aus dem Harz !❤
Das Video bietet einen guten Überblick über die kulturellen Leistungen der Deutschen auch in diesem Teil Osteuropas. Man sollte den Kanal vor allem jungen Leuten empfehlen, die sonst wenig darüber erfahren.
Wir, die wir in diesem Teil Europas leben, haben ihn immer als Mitteleuropa betrachtet. Die hier seit Jahrhunderten lebenden Völker waren Teil des mitteleuropäischen Reiches der Habsburger. Es gab nur eine Periode in der Geschichte, den Kalten Krieg von 1947 bis 1989, als der Kontinent in einen kapitalistischen Westen und einen kommunistischen Osten geteilt war. Diese Teilung endete mit dem Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs sowie dem Abzug der sowjetischen Besatzungsarmee in die UdSSR, die zusammen mit dem Kommunismus sofort bankrott ging und im Mülleimer der Geschichte landete. Auch der Norden und der Süden und natürlich die Mitte kehrten zu Europa zurück. en.wikipedia.org/wiki/Central_Europe#/media/File:Grossgliederung_Europas-en.svg
Vielen Dank für dieses Video , unsere Familiengeschichte war zt immer „ geheim“ … das meine Großeltern und mein Vater aus krickerhau/ handlova stammten habe ich erst nach seinem Tod erfahren , als ich im Nachlass entsprechende Dokumente fand…
Das ist ja ein Zufall. Meine Großeltern (leider auch verstorben) kommen auch aus Krickerhau. Meine Oma hieß gebürtig Anna Tonhäuser. Vielleicht sind wir ja über ein paar Ecken miteinander verwandt.
Bei der Karte bei 1:30 sieht man in dem Gebiet, dass heute Oberösterreich (Österreich) ist, eine Stadt namens Lorch südlich von der Donau, dass ist heute (Teil der Stadt) Enns - die älteste Stadt Österreichs und liegt direkt an der Grenze zu Niederösterreich - dort ist seine Schwestergemeinde Ennsdorf, welche man im 2ten Teil von dem Film "Der Bockerer 2" sieht. Enns war nachdem 2 Weltkrieg amerikanische Besatzungszone und Ennsdorf sowjetische (Besatzungszone).
Lauriacum ist auch nicht älter wie Iuvavum, Ovilava oder Castra Batava, es war allerdings das größte Legionslager in Noricum - vergleichbar mit Carnuntum, das aber schon in Pannonia liegt. Leider ist im 20. Jahrhundert das ganze Areal mit modernen Häusern überbaut worden, sodass in Lauriacum fast keine Archäologie möglich ist.
@@ekesandras1481 Enns ist die älteste Stadt in Österreich (sie behaupten das) - für den durchschnittlichen Seher ist es gut zu wissen, dass Lorch (heute) Enns bzw. ein Stadtteil davon ist - ich habe das ein wenig unpräzise formuliert, aber danke für deine Ergänzung.
Als Österreicher, zu meinen Zivildienstzeiten, hatte ich die Ehre einer Zipser-deutschen alten Dame zu helfen, schon über 95 erzählte Sie viele Geschichten aus Ihrer Jugend, wie es war in einer deutschen Volksgruppe unter größtenteils anders sprachigen zu leben, bis hin zu der Vertreibung Ihrer Familie nach dem zweiten Weltkrieg. Sie war schon sehr Dement und dachte oft Sie wäre zurück in Ihrer Kindheit, unglaublich wenn dich plötzlich eine alte Dame anspricht, die denkt sie wäre zurück bei einem Volkstanz in Ihrem Dorf in den späten 1920ern, als junges Mädchen damals. Ich hatte auch das Glück, viel mit einem alten Herrn aus Abstall (heute Apace, Slowenien) zu sprechen, während er mir seine dramatisch Fluchtgeschichte erzählte. Aus einer Familie von 9 (eltern plus sieben Kindern) war er der einzige der überlebte, und mit nur 12 Jahren, 1946 nach der Vertreibung, allein in Graz am Bahnhof ankam. Die Abstaller Geschichte ist eine besonders traurige, ganz viele starben eingesperrt in Wagons, da die Jugoslawen sie einfach Richtung Österreich schickten, wo keiner wusste, dass sie mit Menschen befüllt waren, so standen dir Wagons oft irgendwo an den Bahnhöfen, und die Menschen darin verhungerten.
Immer wieder interessant. Danke dafür. Interessant wäre noch gewesen, das Pressburg nach Ansicht Österreichs nach dem 1. Welkrieg ein Teil de Burgenlandes hätte werden sollen.
In den frühen achtziger Jahren fuhren wir sehr oft in die Hohe Tatra. Das kleinste Mittelgebirge Europas. Viele der Ortsnamen haben dort einen deutschen Ursprung. Altschmecks ( Stari scmokowetz ).
Eine lange Geschichte - die Geschichte von Germania Magna.. mit vielen verborgenen Schätzen: Stück für Stück - sorgfältig aus der Truhe gehoben vom großen Erzähler: Germania Magna....wunderbar!
Ein Bericht über Deutsche in Slowenien wäre auch interessant. Da gab es Verstrickungen seit dem Mittelalter. Die Hauptstadt Ljubljana wurde im K.u.K.-Reich auch Laibach genannt.
Vielen, vielen Dank für dieses Video. Auf das Video der Zipser-Sachsen bin ich gespannt, da die Familie meines Großvaters väterlicherseits dort beheimatet war. Genealogische Forschungen darüber zu machen, ist nicht leicht, da viele einen ähnlichen Namen hatten und häufig entfernte Verwandte geheiratet haben. Was mir im Video jedoch fehlte, war die Magyarisierung. Zwar gab es Deutsche in der Slowakei, die davon nicht profitierten, aber einige Deutsche waren ziemlich ungarn-nationalistisch angehaucht. Meine Vorfahren und deren Familien sind ein Beispiel für Deutsche, die ungarische Nationalisten waren. Als Beweis kann ich unseren berühmtesten Vertreter unserer Familie vorstellen: Dr. Michael (Michal) Greisiger (1851-1912). Er war einer der bedeutendsten Persönlichkeiten in Zipser Bela (Spišska Belá) und war als Naturforscher, Heimatforscher und Arzt aktiv. Zugleich war er aber Mitbegründer des Ungarischen Karpatenverband, wo ausschließlich nur Ungarn und Deutsche vertreten wurden und Politik gemacht wurde, die nur Ungarn und Zipser-Sachsen zum Vorteil war. Weshalb viele Deutsche Familien (wie z.B. die Greisiger/Greisinger) Ungarn sehr freundlich gegenüber gestellt waren, lag daran dass die Deutschen schon im 19. Jahrhundert rasch magyarisierten. Die Slowaken haben den Druck aber nie nachgegeben und waren daher im Widerstand, so gab es dann die Situation, dass Deutsche und Ungarn sich zusammengetan haben, um die Magyarisierung in der Slowakei voranzubringen.
Ich habe gerade im slowakischen wikipedia nachgesehen, war seine Mutter Maria Faixová eine Slowakin? PS: Da haben deine Vorfahren aber große Fußabrücke hinterlassen.
@@isaakasimov2456 Über Maria Faix, die Mutter von Michael Greisiger, weiß ich nicht viel. Sie ist 1832 im mehrheitlichen deutschen Dorf Vorberg/Forberg (Folvarky, Tátraalja) geboren, sie lebte auch dort lange Zeit und hat all ihre Kinder dort auf die Welt gebracht. Sie ist zwar auch mit der Namensvariante Faixová bekannt, liegt aber wahrscheinlich im Zusammenhang mit der namentlichen Anpassung während der Magyarisierung. Auch den Namen Greisiger gibt es als Variante Greisigerov bzw. Greisigerova. Die Deutsche - also ursprüngliche Variante - heißt aber "Faix". Ich vermute, dass ihr Nachname ursprünglich ein Rufname war (ähnlich wie Veitz. Veitz ist die deutsche Variante des lateinischen Vitus. Vitus kommt vom thrakischen bitus also "aus Bithynien", eine historische Region östlich von Istanbul) und ihre Vorfahren wahrscheinlich Deutsche im damaligen Böhmen waren. Die Tschechen führten eine Schreibkonvention durch. Demnach war "Vaix" oder "Veitz" wahrscheinlich der vorherige Name vor der Schreibkonvention. Danach hieß der Name "Faix". Ich denke, dass fast jeder, der Karpatendeutsche Vorfahren aus der Slowakei hat, deren Familien im direkten Zusammenhang zur Magyarisierung steht. Ich habe es bei meiner Familie nachweisen können, aber auch viele andere Karpatendeutsche Familien waren ungarische Nationalisten.
Meine Vorfahren stammen aus Deutsch-Litta (heute Kopernica) bei Kremnica/ Banska Bystrica, mitten im Hauerland. Die Mundart nannten die Menschen dort selbst Lindner-Deutsch. Sie ist recht markant und leider am Aussterben. 46 mussten die Deutschen raus. Es gibt ein Buch "Unser Dorf Deutsch Litta", welches spannende Einblicke gibt, wegen der kleinen Auflage aber kaum zu bekommen ist.
Du machst wirklich gute Viedeos aber bitte mach doch noch einen Kanal zur deutschen Geschichte ab ungefähr dem Ende der Antike und auf diesen Kanal nur Germanen Kontent🙏🏻
Den Slowaken ist bei der Gründung der CSR 1918 Pressburg als Hauptstadt von ihren tschechischen Brüdern zugewiesen wurden. Die slowakischen Nationalisten wollten eher Nitra oder andere Orte als Hauptstadt. Der Name Bratislava für Pressburg ist ein Konstrukt aus dieser Zeit.
Die Wurzeln des Namens der Stadt Bratislava sind älter. Zwischen 1830 und 1840 verwendeten Anhänger von Ľudovít Štúr folgende Formen: Břetislav, später: Břetislava. Nach der Kodifizierung der neuen slowakischen Sprache im Jahr 1843 Bratislava (oberhalb der Donau). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Form Bratislava nicht mehr verwendet, gelegentlich tauchte jedoch die Form Břetislava auf.
Gute Zusammenfassung der deutschen Geschichte in der Slowakei. Zwei kleine Anmerkungen: man spricht von DER Zips, nicht von Zips. DIE Zips, so heißt die Landschaft, aus der mein Vater und seine Ahnen stammen. Was die Sprache angeht, so handelte es sich bei der in der Oberzips gesprochenen Sprache um einen ost-niederdeutschen Dialekt, also eine Art Plattdeutsch, vor Ort auch gerne Potoksch genannt. Ich habe diese Sprache oft bei Familientreffen gehört. Statt "wir" sagte man "bir" , "wir haben" hieß "bir hon" und unser Heimatdorf Eisdorf/Zakovce/Iszakfalva wurde von seinen weit überwiegend deutschen Bewohnern A-strof genannt.
Vielen Dank für die interessante Darstellung. Besonders linguistisch neben der üblichen hervorragenden historischen Quellenarbeit. Über die Behandlung der deutschen Minderheiten nach der Zeit nach 1918 gibt es ein bemerkenswertes Buch, unpolemisch und definitiv nicht nationalsozialistisch erschien 1930*?* unter dem Titel Deutschtum in Not. Das einzige Land was in dieser furchtbaren Zeit die vertraglich vereinbarten Bedingungen im Verhalten der deutschen Bevölkerung gegenüber einhielt, war Estland. Und Sie Junger Mann sind eine Bereicherung des GGeschichtsbereiche auf TH-cam sondergleichen. Beste Grüße Ludwig.
Als Slowake muss ich sagen, dass Sie das Thema wirklich gut recherchiert haben! Danke!
Hier sind meine Kommentare:
- Der Einfluss der deutschen Sprache auf das Slowakische war langanhaltend und vielschichtig. Wörter wie žehnat - segnen oder musieť - müssen stammen bereits aus der Zeit der Christianisierung in unserem Gebiet (7. - 8. Jahrhundert). Am stärksten war der Einfluss jedoch im späteren Mittelalter - es ging um handwerkliche Termine und Wörter des alltäglichen Gebrauchs, wie minca - Münze, drôt - Draht, rám - Rahmen, usw. Einige Wörter werden nur im Slang verwendet, wie zum Beispiel kšeft - Geschäft (humorvoll oder abwertend im Sinne von Schacher oder krummes Geschäft) oder ksicht - Gesicht (im Sinne von Fresse, Fratze). Viele weitere Wörter deutschen Ursprungs sind regional und in Dialekten verbreitet, viele sind in dieser Zeit jedoch nur auf die ältere Generation beschränkt. Und auch im Klang mancher slowakischen Dialekte ist der deutsche Einfluss zu erkennen - z.B. in Schemnitz/Banská Štiavnica und Umgebung sind die Laute ď, ť, ň vollkommen verschwunden (z. B. das "weiche" ň klingt wie „gn“ im Wort „Champignon“, alle diese "weiche" Laute sind typisch auch für die Standardsprache). Diese Entwicklung (keine ň, ď... unter dem deutschen Einfluss) wird auch für ein größeres Gebiet in der Westslowakei (Trnava, Piešťany, Hlohovec, Trenčín) vermutet. Auch der starke Akzent auf der ersten Silbe in den westslowakischen Dialekten ist vermutlich deutschen Ursprungs.
Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass das Deutsche und die Sprachen Ostmitteleuropas viele identische oder sehr ähnliche Phraseologismen aufweisen.
- Der vollständige Name des höchsten Berges der Slowakei lautet Gerlachovský štít = Gerlsdorfer Spitze oder Gerlachspitze (Gerlachovský = Adjektiv von Gerlachov = Gerlsdorf, also so was wie Gerlachover, štít = die Spite/der Gipfel). Allerdings handelt es sich um einen relativ neuen Namen aus dem 19. Jahrhundert. Der alte Name war Kotol = Kessel (interessanterweise kommt das Wort wahrscheinlich aus dem Lateinischen durchs Deutsche).
- Ich habe in einem Dokumentarfilm erfahren, dass in gemischten slowakisch-deutschen Familien die Nationalität der Kinder auf dem gleichgeschlechtlichen Elternteil beruhte (wenn die Mutter Slowakin war, dann waren die Mädchen auch Slowakinnen, der Vater war Deutscher - die Söhne auch, und umgekehrt)
- Da die deutschsprachige Bevölkerung im Gebiet der heutigen Slowakei im Durchschnitt stärker urbanisiert und besser gebildet war als die Slowaken, war sie in den letzten Jahrzehnten des Königreichs Ungarn stärker der Magyarisierung ausgesetzt. Die Identifikation mit dem ungarischen Element war manchmal so stark, dass die neue tschechoslowakische Regierung (nach 1918) in einigen Fällen den Karpatendeutschen deutschsprachige Schulen aufzwingen musste - sie selbst forderten ungarische Schulen!
- Der zweite slowakische Präsident Rudolf Schuster (nach der Trennung der Tschechoslowakei) ist deutschstämmig
- Auch mein Nachname Šoltes kommt vom deutschen Schultheiss. Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder mit diesem Namen deutscher Herkunft ist - es war ein Berufsname (allerdings war meine Großmutter deutscher Herkunft - aus dem Gebiet der heutigen Ukraine, damals Polen/Galizien, Umgebung von Lemberg). Übrigens, deutsche Nachnahmen (deren Träger tatsächlich einst Deutsche waren) sind bei uns ganz üblich und werden nicht als fremd empfunden (in Tschechien noch vielmehr). Wer möchte, kann ein Experiment durchführen - sucht nach "mestske zastupitelstvo poslanci" (= Stadtrat, Abgeordneten) + Stadt (z. B. Bratislava, Trnava, Presov, Zilina, Banska Bystrica). Ich bin mir sicher, ihr werdet in jedem Rat mindestens einen deutschen Nachnahmen finden.
- Auf den überaus wichtigen Beitrag der deutschen Nation für die Entwicklung nicht nur Ostmitteleuropas, Europas als Ganzes und sogar der ganzen Welt kann jeder einzelne Deutsche stolz sein. Und so sollte die deutsche Geschichte auch an den Schulen vermittelt werden! Die deutsche Kultur ist so schön und reich!!
Toller Kommentar. Danke!
@@GermaniaMagna Ich danke Ihnen für Ihre hochwertige Arbeit! In dieser Zeit ist sie wichtiger denn je!
Noch eine Ergänzung von mir: Ihnen ist vielleicht der außergewöhnliche Fund (dank der erhaltenen Holzausstattung) des Grabes eines germanischen Kriegers in der Slowakei aus dem späten 4. Jhd. bekannt. Erwähnenswert ist auch, dass der junge Mann in der Region unter der Hohen Tatra geboren wurde, aber einige Zeit im Mittelmeer verbrachte. Ich denke, diese Information könnte auch für andere Zuschauer interessant sein (detaillierte Information über dem Grab ist z.B. in diesem Artikel zu finden: N. Lau/K. Pieta, Das Grab von Poprad-Matejovce in der Slowakei -Anlage, Konstruktion und Ausstattung eines frühvölkerwanderungszeitlichen Kammergrabes).
Ich möchte alle auch darüber informieren, dass das Thema der germanischen Bevölkerung in unserem Gebiet auch in einem neuen Buch "Germánske elity v dobe rímskej na Slovensku" (= Germanische Eliten in der Römerzeit in der Slowakei) aufgearbeitet wurde. Aus dem Inhalt: Die germanischen Eliten, Fürstenfamilien, ihre Residenzen, Gräber sowie die Analyse einzigartiger Artefakte zeugen vom Lebensstandard und den Besitzmöglichkeiten höherrangiger Germanen, und das alles vor dem Hintergrund politischer Ereignisse, insbesondere der Beziehung zu den Römern bzw. der romanisierten Bevölkerung der Provinzen wurden so zum Schwerpunktthema der Forschung und Aufarbeitung in der Monographie.
Ein sehr guter und schöner, weil der letzte Satz Deutschland, seine Geschichte, das Volk und die Kultur so sehr lobt, Satz. Sehr schön so etwas zu lesen.
Ich selbst bin außerdem der Sohn Russlanddeutscher Vorfahren. Aber das nur nebenbei.
Vielen Dank ❤
Ja, aber "Slowakei-Deutsche" wird mit Bindestrich geschrieben.
Sehr gute Arbeit! Mal mehr über die wahre Größe unserer deutschen Ahnen und die Verbreitung der Deutschen in Mittel-, West- und Osteuropa zu erfahren, ist einfach spitze!
Viele danke für ihre gute Arbeit ich werde sie weiter empfehlen 👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻
Wieder ein tolles Video. Weil es ja im Video auch um die Tschechoslowakei ging: Die Familie Väterlicherseits kommt aus dem Sudetenland an der Österreich-Tschechischen Grenze...Meine Familie wurde von dort vertrieben und musste den besitz abgeben...Was geblieben ist, sind alte Fotos aus dem Jahr 1920.
Wie vielfältig und bunt die deutsche Kultur doch war!
Heute gehen die Dialekte und die regionalen Traditionen verloren und es wird alles mit einer deutschen Einheitskultur überdeckt, meist auf RTL2-Niveau. Hochdeutsch ist der größte Feind der gewachsenen deutschen kulturellen Vielfalt, nicht Englisch.
@@ekesandras1481Also Hochdeutsch ist ja schon wichtig in seiner Mediationsrolle, die Sprache kann ja nix dafür das jeder sie komplett annimmt und nichtmal Zuhause im Dialekt spricht. Aber ja der Verfall deutscher Dialekte ,wobei dieser nicht auf den Punkt genau so dramatisch verläuft wie das vergessen unserer vielen Volkstraditionen dar der Dialekt noch wenigstens ein bisschen oft durch die Großeltern vermittelt wird, ist sehr traurig.
Wobei sei dazu gesagt das wo noch Dorf zu Dorf der Dialekt sich unterschied, heute auf einem breiterem Kulturraum fast der gleiche gesprochen wird. Die Eliminierung der kleineren Unterschiede in einem Dialekt zwischen Regionen und Gemeinden ist wohl relativ unaufhaltbar.
@@Pentix123 Kann ich zu100% bestätigen!
Danke für das Informative Video 👍! Großartige Arbeit 👍👍!
Danke für das sehr gut recherchierte Video.
Unglaublich gute Zusammenfassung. Wirklich Danke dir für diese Beiträge, dein Kanal ist eine Goldgrube für das deutsche geschichtliche Erbe, hätte ohne deine Videos niemals von den Karpathendeutschen und deren Geschichten mitbekommen.
Vielen Dank für das Video großartig!
Danke schön, Top wie immer
Interessant wie immer, herzlichen Dank dafür. Ich freue mich auf weitere Beiträge 🙂
Sehr interessant. Ich war noch nie in der Slowakei aber vielleicht habe ich jetzt einen guten Grund. Gute Arbeit und ich freue mich auf dein naechstes Video!
Der Nordosten ist sehr schön!
Habe Deinen Kanal schon lange im Abo. Immer wieder sehr informativ und interessant, so hatte ich bisher noch nie vom ,,Gerlach" oder dem Hauerland gehört. Beste Grüße aus dem Harz !❤
Das Video bietet einen guten Überblick über die kulturellen Leistungen der Deutschen auch in diesem Teil Osteuropas. Man sollte den Kanal vor allem jungen Leuten empfehlen, die sonst wenig darüber erfahren.
Wir, die wir in diesem Teil Europas leben, haben ihn immer als Mitteleuropa betrachtet. Die hier seit Jahrhunderten lebenden Völker waren Teil des mitteleuropäischen Reiches der Habsburger. Es gab nur eine Periode in der Geschichte, den Kalten Krieg von 1947 bis 1989, als der Kontinent in einen kapitalistischen Westen und einen kommunistischen Osten geteilt war. Diese Teilung endete mit dem Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs sowie dem Abzug der sowjetischen Besatzungsarmee in die UdSSR, die zusammen mit dem Kommunismus sofort bankrott ging und im Mülleimer der Geschichte landete. Auch der Norden und der Süden und natürlich die Mitte kehrten zu Europa zurück. en.wikipedia.org/wiki/Central_Europe#/media/File:Grossgliederung_Europas-en.svg
Vielen Dank für dieses Video , unsere Familiengeschichte war zt immer „ geheim“ … das meine Großeltern und mein Vater aus krickerhau/ handlova stammten habe ich erst nach seinem Tod erfahren , als ich im Nachlass entsprechende Dokumente fand…
Das ist ja ein Zufall. Meine Großeltern (leider auch verstorben) kommen auch aus Krickerhau. Meine Oma hieß gebürtig Anna Tonhäuser. Vielleicht sind wir ja über ein paar Ecken miteinander verwandt.
Boah krass, die Slowakai gibt's ja wirklich! Danke für das sehr interessante Fideo!
Warum solls die nicht geben?
@@hbecker123 Weil die Slowakei in unseren Medien nicht stattfindet. Weißt du was darüber?
@@Sasa-pb8ce Also ich habe ich habe schon Mal von der Slowakei gehört.
Das Land ist halt nicht der Mittelpunkt der Welt.
Herzliche Grüße aus Bad Pistian von einem deutschen Patrioten mit Familie!
JAAAAA, ENDLICH EIN VIDEO ÜBER DIE SLOWAKEI
Ich liebe deinen Kanal 🇩🇪 ❤
Vielen Dank für ihren Beitrag.Unser Vorfahren Stammen aus Glaserhau bis in die 5 Generation.
Danke, wieder hochinteressant!
Bei der Karte bei 1:30 sieht man in dem Gebiet, dass heute Oberösterreich (Österreich) ist, eine Stadt namens Lorch südlich von der Donau, dass ist heute (Teil der Stadt) Enns - die älteste Stadt Österreichs und liegt direkt an der Grenze zu Niederösterreich - dort ist seine Schwestergemeinde Ennsdorf, welche man im 2ten Teil von dem Film "Der Bockerer 2" sieht. Enns war nachdem 2 Weltkrieg amerikanische Besatzungszone und Ennsdorf sowjetische (Besatzungszone).
Lauriacum ist auch nicht älter wie Iuvavum, Ovilava oder Castra Batava, es war allerdings das größte Legionslager in Noricum - vergleichbar mit Carnuntum, das aber schon in Pannonia liegt. Leider ist im 20. Jahrhundert das ganze Areal mit modernen Häusern überbaut worden, sodass in Lauriacum fast keine Archäologie möglich ist.
@@ekesandras1481 Enns ist die älteste Stadt in Österreich (sie behaupten das) - für den durchschnittlichen Seher ist es gut zu wissen, dass Lorch (heute) Enns bzw. ein Stadtteil davon ist - ich habe das ein wenig unpräzise formuliert, aber danke für deine Ergänzung.
Als Österreicher, zu meinen Zivildienstzeiten, hatte ich die Ehre einer Zipser-deutschen alten Dame zu helfen, schon über 95 erzählte Sie viele Geschichten aus Ihrer Jugend, wie es war in einer deutschen Volksgruppe unter größtenteils anders sprachigen zu leben, bis hin zu der Vertreibung Ihrer Familie nach dem zweiten Weltkrieg. Sie war schon sehr Dement und dachte oft Sie wäre zurück in Ihrer Kindheit, unglaublich wenn dich plötzlich eine alte Dame anspricht, die denkt sie wäre zurück bei einem Volkstanz in Ihrem Dorf in den späten 1920ern, als junges Mädchen damals.
Ich hatte auch das Glück, viel mit einem alten Herrn aus Abstall (heute Apace, Slowenien) zu sprechen, während er mir seine dramatisch Fluchtgeschichte erzählte. Aus einer Familie von 9 (eltern plus sieben Kindern) war er der einzige der überlebte, und mit nur 12 Jahren, 1946 nach der Vertreibung, allein in Graz am Bahnhof ankam.
Die Abstaller Geschichte ist eine besonders traurige, ganz viele starben eingesperrt in Wagons, da die Jugoslawen sie einfach Richtung Österreich schickten, wo keiner wusste, dass sie mit Menschen befüllt waren, so standen dir Wagons oft irgendwo an den Bahnhöfen, und die Menschen darin verhungerten.
Ich liebe dein Format !! 🤍🤍🤍
Sehr gut erklärt.
Immer wieder interessant. Danke dafür. Interessant wäre noch gewesen, das Pressburg nach Ansicht Österreichs nach dem 1. Welkrieg ein Teil de Burgenlandes hätte werden sollen.
Deswegen sollte es ursprünglich Vier-Burgen-Land heißen: Pressburg (Pozsony/Bratislava), Ödenburg (Sopron), Wieselburg (Moson) und Eisenburg (Vas).
Immer wieder klasse 👍👍
Gut und intensiv recherchiert. Bravo !
Klasse!
Danke für das Video! Ein viel zu selten beleuchtetes Thema.
Sehr schönes Video! Bin ursprünglich aus der Slowakei (bei Rosenberg)
Schön! Freut mich zu hören.
Schöne Arbeit!
In den frühen achtziger Jahren fuhren wir sehr oft in die Hohe Tatra. Das kleinste Mittelgebirge Europas. Viele der Ortsnamen haben dort einen deutschen Ursprung. Altschmecks ( Stari scmokowetz ).
Wann machst du was über Banater Schwaben ?
Irgendwann.
Sehr interessant.
Eine lange Geschichte - die Geschichte von Germania Magna.. mit vielen verborgenen Schätzen: Stück für Stück - sorgfältig aus der Truhe gehoben vom großen Erzähler: Germania Magna....wunderbar!
Ein Bericht über Deutsche in Slowenien wäre auch interessant.
Da gab es Verstrickungen seit dem Mittelalter.
Die Hauptstadt Ljubljana wurde im K.u.K.-Reich auch Laibach genannt.
Vielen, vielen Dank für dieses Video. Auf das Video der Zipser-Sachsen bin ich gespannt, da die Familie meines Großvaters väterlicherseits dort beheimatet war. Genealogische Forschungen darüber zu machen, ist nicht leicht, da viele einen ähnlichen Namen hatten und häufig entfernte Verwandte geheiratet haben.
Was mir im Video jedoch fehlte, war die Magyarisierung. Zwar gab es Deutsche in der Slowakei, die davon nicht profitierten, aber einige Deutsche waren ziemlich ungarn-nationalistisch angehaucht. Meine Vorfahren und deren Familien sind ein Beispiel für Deutsche, die ungarische Nationalisten waren. Als Beweis kann ich unseren berühmtesten Vertreter unserer Familie vorstellen: Dr. Michael (Michal) Greisiger (1851-1912).
Er war einer der bedeutendsten Persönlichkeiten in Zipser Bela (Spišska Belá) und war als Naturforscher, Heimatforscher und Arzt aktiv.
Zugleich war er aber Mitbegründer des Ungarischen Karpatenverband, wo ausschließlich nur Ungarn und Deutsche vertreten wurden und Politik gemacht wurde, die nur Ungarn und Zipser-Sachsen zum Vorteil war.
Weshalb viele Deutsche Familien (wie z.B. die Greisiger/Greisinger) Ungarn sehr freundlich gegenüber gestellt waren, lag daran dass die Deutschen schon im 19. Jahrhundert rasch magyarisierten. Die Slowaken haben den Druck aber nie nachgegeben und waren daher im Widerstand, so gab es dann die Situation, dass Deutsche und Ungarn sich zusammengetan haben, um die Magyarisierung in der Slowakei voranzubringen.
Ein sehr wertvoller Hinweis. Danke!
Ich habe gerade im slowakischen wikipedia nachgesehen, war seine Mutter Maria Faixová eine Slowakin? PS: Da haben deine Vorfahren aber große Fußabrücke hinterlassen.
@@isaakasimov2456 Über Maria Faix, die Mutter von Michael Greisiger, weiß ich nicht viel. Sie ist 1832 im mehrheitlichen deutschen Dorf Vorberg/Forberg (Folvarky, Tátraalja) geboren, sie lebte auch dort lange Zeit und hat all ihre Kinder dort auf die Welt gebracht. Sie ist zwar auch mit der Namensvariante Faixová bekannt, liegt aber wahrscheinlich im Zusammenhang mit der namentlichen Anpassung während der Magyarisierung. Auch den Namen Greisiger gibt es als Variante Greisigerov bzw. Greisigerova.
Die Deutsche - also ursprüngliche Variante - heißt aber "Faix".
Ich vermute, dass ihr Nachname ursprünglich ein Rufname war (ähnlich wie Veitz. Veitz ist die deutsche Variante des lateinischen Vitus. Vitus kommt vom thrakischen bitus also "aus Bithynien", eine historische Region östlich von Istanbul) und ihre Vorfahren wahrscheinlich Deutsche im damaligen Böhmen waren. Die Tschechen führten eine Schreibkonvention durch. Demnach war "Vaix" oder "Veitz" wahrscheinlich der vorherige Name vor der Schreibkonvention. Danach hieß der Name "Faix".
Ich denke, dass fast jeder, der Karpatendeutsche Vorfahren aus der Slowakei hat, deren Familien im direkten Zusammenhang zur Magyarisierung steht. Ich habe es bei meiner Familie nachweisen können, aber auch viele andere Karpatendeutsche Familien waren ungarische Nationalisten.
Super Arbeit, weiter so 👍
Meine Vorfahren stammen aus Deutsch-Litta (heute Kopernica) bei Kremnica/ Banska Bystrica, mitten im Hauerland. Die Mundart nannten die Menschen dort selbst Lindner-Deutsch. Sie ist recht markant und leider am Aussterben. 46 mussten die Deutschen raus.
Es gibt ein Buch "Unser Dorf Deutsch Litta", welches spannende Einblicke gibt, wegen der kleinen Auflage aber kaum zu bekommen ist.
Vielen Dank für dieses Video.
sehr schön
Pressburg war sogar bis nach 1918 mehrheitlich deutsch als Schwesternstadt Wiens.
👍🏻Sehr gut
Wir sind auch aus horná stubna😊
Danke
Gerne
Du machst wirklich gute Viedeos aber bitte mach doch noch einen Kanal zur deutschen Geschichte ab ungefähr dem Ende der Antike und auf diesen Kanal nur Germanen Kontent🙏🏻
So schade was Ideologien mit kulturen machen und sie auch perversieren...
Den Slowaken ist bei der Gründung der CSR 1918 Pressburg als Hauptstadt von ihren tschechischen Brüdern zugewiesen wurden. Die slowakischen Nationalisten wollten eher Nitra oder andere Orte als Hauptstadt. Der Name Bratislava für Pressburg ist ein Konstrukt aus dieser Zeit.
Die Wurzeln des Namens der Stadt Bratislava sind älter. Zwischen 1830 und 1840 verwendeten Anhänger von Ľudovít Štúr folgende Formen: Břetislav, später: Břetislava. Nach der Kodifizierung der neuen slowakischen Sprache im Jahr 1843 Bratislava (oberhalb der Donau). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Form Bratislava nicht mehr verwendet, gelegentlich tauchte jedoch die Form Břetislava auf.
Wer mehr zum "Aufstand der Slowaken" lesen möchte, sei auf das gleichnamige Buch verwiesen.
Gute Zusammenfassung der deutschen Geschichte in der Slowakei. Zwei kleine Anmerkungen: man spricht von DER Zips, nicht von Zips. DIE Zips, so heißt die Landschaft, aus der mein Vater und seine Ahnen stammen. Was die Sprache angeht, so handelte es sich bei der in der Oberzips gesprochenen Sprache um einen ost-niederdeutschen Dialekt, also eine Art Plattdeutsch, vor Ort auch gerne Potoksch genannt. Ich habe diese Sprache oft bei Familientreffen gehört. Statt "wir" sagte man "bir" , "wir haben" hieß "bir hon" und unser Heimatdorf Eisdorf/Zakovce/Iszakfalva wurde von seinen weit überwiegend deutschen Bewohnern A-strof genannt.
Darum wird das " Oberuferer Christgeburtsspiel" nicht mehr am Ort seiner Entstehung aufgeführt....
Vielen Dank für die interessante Darstellung. Besonders linguistisch neben der üblichen hervorragenden historischen Quellenarbeit. Über die Behandlung der deutschen Minderheiten nach der Zeit nach 1918 gibt es ein bemerkenswertes Buch, unpolemisch und definitiv nicht nationalsozialistisch erschien 1930*?* unter dem Titel Deutschtum in Not. Das einzige Land was in dieser furchtbaren Zeit die vertraglich vereinbarten Bedingungen im Verhalten der deutschen Bevölkerung gegenüber einhielt, war Estland. Und Sie Junger Mann sind eine Bereicherung des GGeschichtsbereiche auf TH-cam sondergleichen. Beste Grüße Ludwig.
Viele Zipser sind später nach Maramures im Norden Rumäniens gegangen
Stimmt
Gut, dass man sich heute überall in EU-Staaten ansiedeln kann. Vielleicht möchte ja jemand eine neue Ansiedelung vornehmen?
Beim Titel stimmt etwas nicht.
bei dir stimmt was nicht
Ne er hat schon recht da steht Deutschen in der Slowakei
Entweder Deutsche oder noch ein die davor
Ist korrigiert.
@@GermaniaMagnaSehr cool😊
bist ne wucht ;)
Danke!
:D
Meine Mom kommt aus Deutsch Proben
Transkarpatien Deutsche nicht vergessen
Über die gibt es auf diesem Kanal auch schon ein Video.