Verlegung am 5. Oktober 2013 VOIS-Beitrag

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  • เผยแพร่เมื่อ 11 ก.พ. 2025
  • Lina Radloski
    Lina Radloski wurde 1867 als Tochter von Hirsch Hirsch und seiner Frau Johanna in Burgsteinfurt geboren. Mutig und entschlossen, ergriff sie bereits im Alter von 19 Jahren die Initiative und emigrierte zunächst nach London, dann in die USA. In den Vereinigten Staaten heiratete sie Abraham Radloski. Als dieser sich von ihr trennte, kam sie 1912 vorrübergehend nach Burgsteinfurt zurück. Sie hatte mittlerweile ein Nervenleiden, das sie auskurieren wollte. Sie sollte aber nie wieder in die USA zurückkehren. Zunächst lebte sie bei ihrer Schwester Amalia Steinmann in ihrem Haus Markt 1, dann bei ihrem Bruder Hermann in der Steinstraße 24. Als dieser 1938 nach Südafrika flüchtete, mietete sie ein kleines Zimmer im Haus der Familie Meyer. In der Pogromnacht war vermutlich sie diejenige, die den Angreifern laut einer Nachbarin einen Eimer Wasser auf den Kopf schüttete, um ein Eindringen ins Haus zu verhindern. Am Morgen gegen 8:00 Uhr wurde sie von Hitlerjungen mit Steinen beworfen, stürzte und verletzte sich. Nach der Pogromnacht versuchte sie, einen Reisepass zu erhalten, denn eigentlich war sie durch ihren Mann Amerikanerin. Doch das US-Konsulat entzog ihr noch im Januar die amerikanische Staatsbürgerschaft. Dadurch blieb Lina nur, in die Niederlande zu ihrer Schwester zu fliehen. Im Mai 1943 wurde Lina Radloski im Alter von 76 Jahren in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort bei der Ankunft ermordet. Hinweis: Durch verschiedene Akten, die im Umlauf waren, wurde bis 2013 davon ausgegangen, dass der Familienname Radlowski sei. Später sind wir auf Akten aufmerksam geworden, die eindeutig belegen, dass Linas Nachname Radloski lautet. Für eine Änderung des Stolpersteins war es da zu spät.
    Siegfried Meyer
    Siegfried Meyer war der jüngste von sechs Söhnen der Eheleute Isidor und Adele Meyer. Siegfried Meyer kämpfte im Ersten Weltkrieg wie seine fünf Brüder an der Front. Nachdem bereits seine Brüder Sally und Benjamin gefallen waren, ereignete sich bei den Kampfhandlungen im Osten, an denen er teilnahm, ein Vorfall, der dafür sorgte, dass Siegfried Meyer als vermisst gemeldet wurde. Unsere Vermutung ist, dass er eine derart schwere Verletzung erlitt, dass er eine geistige Behinderung zurückhielt. Denn sein Status als Vermisster wurde im Jahr 1919, also bereits nach dem Krieg, erneuert. Wann genau er wieder zurückkam, ist uns nicht bekannt, aber es deutet darauf hin, dass Siegfried umgehend in eine Heilanstalt eingeliefert wurde. Dort blieb er bis zum 21. September 1939. Dann brachte man ihn und andere jüdische Patienten in die Landesheilsanstalt Wunstorf, wo man in den folgenden Tagen alle Juden aus den umliegenden Heilanstalten sammelte. In einer alten kalten Halle, ausgelegt mit Stroh, mussten die Patienten bis zum 27. September 1939 bleiben. Anschließend brachte man insgesamt 153 Personen in die Tötungsanstalt Brandenburg an der Havel, wo man sie in einer Gaskammer ermordete. Den Angehörigen verheimlichte man den Tod. Erst am 2. April 1940 erhielt das Standesamt Burgsteinfurt eine (gefälschte) Meldung aus dem Arbeitslager Cholm über den Tod von Siegfried Meyer. Isidor Meyer dürfte sich aber keine Illusionen über den Tod seines Sohnes gemacht haben. Wie es der Zufall wollte, lebte er mit der Familie Max Hirsch zusammen und Hedwig Hirsch hatte einen Neffen, der aufgrund von Epilepsie ebenfalls in einer Landesheilanstalt war. Auch er wurde im gleichen Zeitraum ermordet und Hedwig über ihre Schwester vermutlich informiert.

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