Ohrdruf (D) die Glocken des Michaelisturmes
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- เผยแพร่เมื่อ 27 ส.ค. 2024
- Ein historisches Großgeläut aus drei Glocken befindet sich im Turm der ehemaligen Michaeliskirche in Ohrdruf bei Gotha.
Tonfolge: h° dis' fis'
Alle Glocken gossen die Gebrüder Ulrich in Apolda im Jahre 1822 nachdem beim Turmbrand 1808 die fünf Glocken von Nicolaus Jonas Sorber, von 1755, vernichtet worden waren. Das ehemalige Sorbergeläut war das kleinere Schwestergeläute zu den riesigen Barockglocken im Weimarer Schlossturm.
Als die Glocken in den frühen 1940er Jahren ausgebaut und nach Hamburg auf den Glockenfriedhof gebracht wurden zerstörten alliierte Bomber 1945 Ohrdruf und somit auch die prächtige Barockkirche St. Michaelis und große Teile der Altstadt. Genau diese Umstände waren das Glück für die drei Glocken, sie kamen 1953 aus Hamburg zurück und konnten wieder aufgehängt werden. Bis heute läuten sie leider mit den unvorteilhaften Armaturen. Eine Sanierung wäre hier zu wünschen!
Auffallend ist die etwas klangarme, kleine Glocke. Genau zuordnen, ob die Ursache hier eine Rissbildung ist konnte ich nicht.
Alles in Allem darf sich das Ohrdrufer Michaelisturmgeläut zu den tontiefsten, größten und historisch bedeutsamsten in der Umgebung zählen. Die Glocken entwickeln trotz der leichten Rippe (große Glocke hat nur einen Durchmesser von ~155 cm!) einen fülligen Klang.
In den Jahren nach der Deutschen Wiedervereinigung konnte der stehengebliebene Turmstumpf wieder aufgebaut werden. Das Wahrzeichen Ohrdrufs ist nun wieder von Weitem sichtbar.
Die drei Glocken rufen zu den Gottesdiensten und läuten am Samstag um 18 Uhr den Sonntag ein.
Die einige hundert Meter entfernte Trinitatiskirche wird heutzutage als Gottesdienstraum der evangelischen Kirchengemeinde Ohrdruf genutzt.
Ein Dank geht an die Pfarrsekretärin!
Wunderschönes Geläut : ) Ich bin überrascht, das die Glocken trotz der relativ starken Kröpfung so starke Klöppelnschläge haben und ein so ein großes Klangpotential entwickeln !! Wunderbar : )
Wie Du richtig schreibst, klingen die Glocken trotz der Armaturen noch ganz annehmbar.
Mir wäre jetzt allerdings unbekannt, dass Kröpfungen weichere Anschläge des Klöppels bewirken, ganz im Gegenteil die Belastung auf die Glocke steigt.
@, entschuldige bitte, Das war ein riesiger "Denkfehler" meinerseits. Es ist natürlich nicht der Fall. Durch die nach "unten" verschobene Schwingachse / beim kröpfen," bekommt der Klöppel mehr Fahrt, schlägt so kräftiger und verweilt länger am Schlagring. Dies hat eine höhere Materialbeanspruchung zur Folge
(Klebeeffekt). In sofern ist deine Behauptung absolut korrekt : )
So ein wohlig-ruhiger Klang - einfach schön - hoffentlich läuten diese tollen Glocken auch dort ab und zu ... auch wenn´s keine Kirche mehr zum Turm gibt ... ?
Das tönt sehr schön! Die große hat ein etwas rauchigen Klang den mir aber sehr gefällt.
Die Nr. 2 ist für das Gehör wohl die gewöhnungsbedürftigste Glocke, man muss doch sagen, dass ihr Klang schon ein bisschen speziell ist. Sonst gefällt mir das Geläut auch recht gut.
Danke!
Schön, dass du in Ohrdruf warst, um uns das Geläut vorzustellen. Solch alte Ulrichse hab ich bislang noch keine gehört, sie haben ein interessantes Timbre, vor allem die große. Sie ist genau um einen Halbton leichter als eine mittelschwere c', müsste also um die +- 2350 Kilo wiegen. Wünschenswert wäre sicherlich eine adäquate Instandsetzung, sodass ihr vollstmöglicher Klang zum Tragen kommt.
Bin damals auch durch den Ort gekommen, allein schon deshalb, weil er ja zeitweiliger Wohnort unseres geschätzten Herrn Bach war.
Vielen Dank. Mir war es schon länger ein Wunsch es aufzunehmen, allein schon wegen der Tontiefe. Ein solches Ulrichgeläut ist mir so auch noch nicht untergekommen, wohl eine Rarität. Mich erstaunt, dass der damals ansässige Gießer Robert Mayer (er goss die a° in Schmalkalden) nicht zum Zuge kam.
Stimmt,ja, der war ja von dort. Entweder hatte er seinen Betrieb noch nicht aufgenommen oder er war den Stadtvätern zu teuer oder zu provinziell. Wirklich rätselhaft...
Romanikant Ende des 18. Jh. existierte ja noch eine Gießerer Mayer in Coburg. Zumindest von der Rippe her bestehen bei diesen Glocken Parallelen zu Schmalkalden. Da müsste er wohl herstammen, der Robert. ;)
Klingt fabelhaft diese historische Geläut! ;-)
Deswegen musste es auch vorgestellt werden. :-)
Eine schöne Präsentation. Vielen Dank für die Ohrdrufer Eindrücke! :-)
Landfeuerglocke Gerne doch. Es war mir ein großer Wunsch diese Glocken mal live zu erleben.
Hier hast du also nicht nur das Ohr, sondern auch die Kamera drufgehalten ... trotz Kröpfung ganz interessant und schön, aber ohne Kröpfung sicher noch interessanter und schöner ;-)
Dankeschön. Ich rechnete hier erst gar nicht mit Ulrichsen, aber anscheinend sind sie halt doch da. :-)
Das ist ja interessant. Nur ein Turm und dann besitzt er noch drei Glocken. :-)
Selber läuten macht natürlich am meisten Spass, das ist dir auch gut gelungen.
Ja, es war das Einfachste in der Situation.
Danke Dir!
Ein recht guter Duakkord, die kleinere hat für ungewöhnlich für diese größe ein zweites Schwungrad.
Das ist noch ein typisches "Schilling-Kröpfjoch-Schwungrad" :-) Die waren immer so groß.
Danke!
Beeindruckendes Geläut. Es klingt trotz der Kröpfung richtig gut. Besonders toll ist natürlich die große Glocke...was für ein Kaliber.
Beeindruckendes Geläut und ein tolles Video.
Bis wohin stand der Turm vor seiner erneuten Fertigstellung ?
Der Turm war bis zum Glockengeschoss aufgemauert, also der oktogonale Teil + Turmhaube sind noch nicht so alt.
Das Geläut ist schon eine Besonderheit, auf h° gibts in Thüringen wirklich nicht viel.
Hier ein paar Informationen zur Michaeliskirche. Sie wurde am 6. Februar 1945 durch einen Bombenangriff zerstört. Der Turm wurde bis oberhalb der Glockenstube abgetragen und erst 1999 nach originalen Vorlagen durch die Stadt Ohrdruf wieder aufgebaut.
Alle drei Glocken wurden sowohl im ersten als auch im zweiten Weltkrieg für Rüstungszwecke enteignet, und wurden ausgelagert. Die Glocken fand man in Hamburg und Ilsenburg wieder. Ihrer Einschmelzung sind sie entgangen. Am 1. Osterfeiertag, dem 25.3.1951 kamen die Glocken zurück in den Michaelisturm.
+Michaelis Ohrdruf Vielen Dank.
Davon wusste ich noch nichts, dass dort so ein einheitliches, seltenes Geläut erhalten ist! Aus dem 19. Jh. sind Glocken ja noch seltener als ältere. Es macht durchaus was her, die mittlere gefällt auch mir solo nicht so sehr, aber im Plenum wirkt sie besser. Selten einen Durdreiklang erlebt, der so elegisch wirkt - da trägt das Tempo natürlich viel zu bei, aber insgesamt finde ich die Kröpfung gar nicht so schlimm.
Mir war es schon ein wenig länger bekannt, war aber trotzdem überrascht. :-) Das fiel mir auch schon auf, dass der eigentlich so fröhliche Dur-Dreiklang hier echt einen starken Hang zur Traurigkeit hat.
Schön, wenn ich dich überraschen konnte.
Sehr schön! Klasse Video!
Sehr schade um die schöne Kirche. Wäre sogar eine Bachstätte!
Wer hat denn geläutet?
Danke. Ganz richtig, hier hatte J.S. Bach eine Zeit lang gelebt.
Ich habe hier mal wieder "Mädchen für Alles" gespielt" und noch nebenbei geläutet. ^^
Glocke
Die Glocken schauen aber etwas "verrupft" aus und auch das Läuten ist sehr schleppend.
Diplomtrucker Die waren ja auch schon auf dem Glockenfriedhof in Hamburg. Da dürfen ein paar Ecken in der Schärfe durchaus verloren gegangen sein.
Nach dem Krieg hängte man die Glocken eben an die typische Kröpftechnik aus Apolda um und bis heute läutets so. Es wäre wünschenswert das Geläut zu sanieren.
cc