"Wer bin ich?", Zen-Talk im +Punkt Heidelberg am 22. August 2019
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- เผยแพร่เมื่อ 21 ส.ค. 2019
- Interview mit LOGON online: www.logon.media/de/vier-inter...
"Der Weg geht zum wahren Selbst. Was bedeutet das wahre Selbst für Sie?"
Der Fragenkatalog beginnt mit einer kuehnen Behauptung: Der Weg geht zum wahren Selbst. Hier haette auch stehen koennen: Der Weg kommt vom wahren Selbst. Oder: Das wahre Selbst geht den Weg. Im Zen spricht man vom Ring des Weges. Das wahre Selbst ist Anfang und Ende dieses Weges. Wenn ich mich frage, was mein wahres Selbst ist, blickt sich das wahre Selbst selbst ins Auge.
"Wer ist der Mensch, bevor das wahre Selbst geschaut / realisiert wird?"
Der Mensch war nie vom wahren Selbst getrennt. Wahrscheinlich lernt er um das zweite Lebensjahr herum, sich langsam mit der Rolle zu identifizieren, die das Spiel des Lebens fuer ihn hat. Er lernt "ich" und "du" zu sagen. Dann, einige Jahre spaeter, fragt er sich: "Warum bin ich 'ich'? Warum nicht ein anderer? Warum bin ich ueberhaupt in der Welt? Und wer oder was stellt diese Frage?" Solche Fragen stellen sich viele Menschen schon als Kinder. In solchen Fragen klingt das wahre Selbst durch, die Erinnerung an den Zustand, bevor man sich mit seiner Menschenrolle identifiziert hatte.
"Wer ist er danach? Geht es um ein Erwachen oder um eine Wesensveränderung, oder…?"
Davor und danach ist er das wahre Selbst. Und wichtig: Auch danach ist er noch Mensch. Es geht darum, ganz als Mensch zu leben, ohne das wahre Selbst, das vor der Identifikation liegt, zu vergessen. Man spielt das Spiel von Neuem, aber nun weiss man, dass es nur ein Spiel ist.
"Kann man etwas dazu sagen, wer den Weg eigentlich geht?"
Der Mensch wuerde den Weg nicht gehen, wenn ihn das wahre Selbst nicht auf den Weg geschickt haette. Das wahre Selbst koennte den Weg nicht gehen, wenn ihm der Menschen nicht Fuesse gaebe.
"Wie schätzen Sie die Bedeutung der Realisierung / der Schau des Selbstes für das tägliche Leben ein? Wie für die Menschheit allgemein?"
Wenn er das Spiel von aussen betrachtet, erkennt der Mensch, dass Gewinnnen und Verlieren bedeutungslos sind. Nun kann er nach neuen Regeln spielen. Das sind die Regeln eines Bodhisattva: Schenken, Worte der Liebe sprechen, fuer andere da sein, keine Unterschiede machen.
Mit diesen neuen Regeln macht das alte Spiel mehr Spass. Die Hoffnung ist, auch den anderen Spielern die Augen zu oeffnen. Ihnen dabei zu helfen, sich an ihr wahres Selbst zu erinnern, um zurueckzukommen in den Zustand, bevor es nur noch um das Gewinnen und Verlieren dieser einen Person ging.
Jorge Luis Borges (zitiert von: philippe-wampfler.ch/wordpres...)
Dem anderen, Borges, passiert immer alles. Ich schlendere durch Buenos Aires und bleib stehen, vielleicht schon unwillkürlich, um einen Bogengang und die Gittertür zu betrachten; von Borges erhalte ich Nachrichten durch die Post und lese seinen Namen in einem Professorenkolleg oder in einem biographischen Lexikon. Ich mag Sanduhren, Landkarten, die Typographie des 18. Jahrhunderts, Etymologien, das Aroma von Kaffee und Stevensons Prosa; der andere teilt zwar diese Vorlieben, aber in aufdringlicher Art, die sie zu Attributen eines Schauspielers macht. Es wäre übertrieben zu behaupten, dass wir auf schlechtem Fuß miteinander stünden; ich lebe, ich lebe so vor mich hin, damit Borges seine Literatur ausspinnen kann, und diese Literatur rechtfertigt mich. Ich gebe ohne weiteres zu, dass ihm hie und da haltbare Seiten gelungen sind, aber diese Seiten können mich nicht retten, vielleicht weil das Gute schon niemandem mehr gehört, auch nicht dem anderen, sondern der Sprache oder der Tradition. Im Übrigen ist es mein Los, mich zu verlieren, unwiderruflich, und nur irgendein Moment von mir wird in dem anderen überleben können. Allmählich trete ich ihm alles ab, obwohl ich seine perverse Art des Verfälschens und Vergrößerns kenne. Spinoza meint, dass alle Dinge in ihrem Sein beharren wollen; der Stein will ewig Stein sein und der Tiger Tiger. Ich muss in Borges bleiben, nicht in mir (falls ich überhaupt jemand bin), aber ich erkenne mich in seinen Büchern weniger wieder als in vielen anderen oder im beflissenen Gezupf einer Gitarre. Vor Jahren wollte ich mich von ihm befreien und ging von den Mythologien der Vorstadt zu Spielen mit der Zeit und mit dem Unendlichen über, aber heute gehören diese Spiele Borges, und ich werde mir etwas anderes ausdenken müssen. So ist mein Leben eine Flucht, und alles geht mir verloren, und gehört dem Vergessen, oder dem anderen. Ich weiß nicht, wer von beiden diese Seite schreibt.
Simone Weil (zitiert von: www.marschler.at/worte-simone-...)
An die Existenz anderer menschlicher Wesen als solche zu glauben, ist Liebe.
Mit reiner Liebe lieben heißt in den Abstand einwilligen, heißt den Abstand verehren zwischen einem selbst und dem, was man liebt.
Spendenlink? Danke, dass Du danach fragst: muhode.hatenablog.com/entry/1...
#Zen#Ich - ตลก
Lieber Muho,
"soeben" habe ich mir dieses Video angeschaut 👍.
Ich habe mich schon bevor ich mich mit Buddhismus beschäftigt habe, manchmal gefragt, ob es vielleicht nur diesen einen Moment gibt und meine Vergangenheit nur eine Phantasie ist und ob ich auch alle anderen Existenzen lebe, ohne das es dieser " Person" bewusst ist.
In der Astrophysik giebt es ja auch die Hypothese, dass Zeit nur von uns linear wahrgenommen wird. Deshalb bin ich dir für diesen interessanten Vortrag sehr dankbar 🙏🙏🙏.
Ganz liebe Grüße 🙋
Du bist so schön bodenständig trotz deiner Erkenntnisse ❤das tut so gut:-) .Mein Sohn,da war er gerade 10 Jahre jung,sagte zu mir....Mama,kann es sein,dass das Leben nur ein Traum ist??Wow,da war ich platt...:)
Lieber Abt Muho, hochinteressant!!!! Wieder einmal vielen Dank für Ihren Vortrag. Bleiben Sie gesund.
Hej Muhō, ich lasse das mal sacken, herrlich , 🙏
"Mit diesen neuen Regeln macht das alte Spiel mehr Spaß." 🙏
🙏☀🙏
🙏
Bin gerade in der Schweiz. Ich schaue mir am Wochenende deine Folge von Sternstunde Philosophie an.
Toller Vortrag!
Vielen herzlichen Dank. Gassho
🙏❤️🎨
Wenn ich mich frage wer ich bin, mache ich mich zum Doppelgänger meiner selbst. Das ist Identitätsverlust durch Identitätsraub.
Wer bin ich also? Ich bin mein eigener Dieb.
Ich wurde hier hin getan um Sichtbar zu sein. Vorher war ich ein Art Nebel weit weg von euch.
Leider durfte ich nicht viel aussuchen, da waren grosse Gestalten in der Halle und unzählige Seelen diese Taten dann die Seelen in die Körper.
Danke. Wirklich sehr guter Vortrag.
Die Frage nach dem eigentlichen Selbst führt zu nichts. Ein Auge, das sich selbst anschauen möchte, erblindet, weil es nicht mehr das tut, zu was es bestimmt ist, nämlich nach vorne sehen. Ich kann aber verstehen, dass großes Leid unseren Blick nach vorne ständig behindern sogar vereiteln kann. Unser Selbst verändert sich dann nur so langsam wie das Ufer eines Flusses. Der Fluß ist das Leben, das Ufer sind wir. In diesem Fall hilft nur Geduld. Manchmal ist das Leid so groß, dass man mehr als nur eine Leben Geduld haben muss. Aber gut wird es erst dann sein, wenn wir den Fluss wieder tragen und sich der Fluss nicht am Ufer stört.
@@farmhand6543 ok wie du willst, ich habe den Satz sowieso geklaut
👍
Hallo Muho.
Danke, dass du das Video hochgeladen hast. Ich habe es mir gerne angeschaut.
Ich habe eine Frage, die ich gerne an dich richten wollte. Deine Ansicht würde mich interessieren:
Ich habe mich eben mit meinem Bruder unterhalten. Es ging um das Thema des Bewusstseins.
So habe ich meinem Bruder gesagt, dass meine Ansicht die ist, dass jedes Lebewesen Bewusstsein hat. Jedes Insekt, jedes Bakterium, jeder Virus und alles was noch dazu gehört. Das ist meine Ansicht.
Er meinte dass seine Ansicht die ist, dass nur wir Menschen Bewusstsein haben und dass das Bewusstsein mit der Fähigkeit des Denkens zusammenhängt. Er vertitt die Ansicht, die auch viele Wissenschaftler vertreten. Dass das Bewusstsein ein Produkt des Gehirns ist.
Meinem Gefühl nach ist das falsch. Das würde ja heißen, dass Babys z.B. auch noch kein Bewusstsein haben. Meine Ansicht ist die, dass die Fähigkeit zu denken uns erst darüber bewusst macht, dass wir sowieso schon immer bewusst waren.
Was ist deine Ansicht dazu? Hast du überhaupt eine Ansicht dazu? Und falls ja, kannst du diese Erläutern.
Ich freue mich von dir zu hören.
Vielleicht kommst du ja mal bald wieder nach Deutschland. Dann würde ich gerne zu einer Vorlesung kommen.
Bis dahin.
-Yasin
Wenn du in diesem Zustand bist also dich erinnerst oder fühlst an das bevor, hat man da noch Angst vorm vergehen? Hat man da noch die gleichen Probleme? Ich denke der Mensch bleibt, doch die Erinnerung kann einem den wahren Weg zeigen mitten durch dieser Probleme oder Ängste.
Hallo Muho, vielen Dank für diesen Vortrag - regt zum Denken an! Allerdings will es das Hirn bei manchen Themen nicht, merke ich öfters. Wäre eigentlich auch mal ein Besuch in Berlin geplant? WÜrde mich und sicherlich auch einige Leute mehr sehr freuen! :) Grüße!
Ich musste bei dem Vortrag oft an Ansätze aus der Astrophysik denken und zwar zum Thema Zeit und Raum aber ins besondere zum Konzept Zeit. Wir nehmen Zeit linear wahr... vor 1 min. - jetzt - in 1 min. für und ist das ein Fluss, wenn man so will und das "jetzt" würde darin entlang gleiten. Aber es gibt ernst zunehmende Theorien die besagen, es gibt sowas die ein fliesen der Zeit nicht und möglicherweise ist alle in einem Moment.
Wir sprechen von Zeitpunkten und Momenten, aber es gibt keinen Plural der Gegenwart. Ist es ein Zufall, dass wir von Gehirnen sprechen, waehrend es sich seltsam anhoert wenn wir von "Bewusstseinen" oder gar "Selbsten" im Plural sprechen?
Hallo Muho, sehr schön. Die Erklärung zu dem Ochsen und dem Hirten habe ich gesucht. Eine Frage habe ich: Es gibt zwischen Zen und Christentum Verbindungen durch Leute wie z.B. Lassalle oder Willigis Jäger. Wie geht das, sind das dann christliche Buddhisten? Ist das aus Sicht des Buddhismus möglich? Gibt es solche Verbindungen oder Symbiosen auch mit dem Islam? Finde ich irgendwie Interessant
No English subtitles?🤗
wenn ich dir zuhöre, hab ich danach keine fragen mehr......bin noch anfänger, aber danach hab ich keine bessere idee wie zu zazen.....und lass das lieber von meinem nichts verarbeiten....
K
Die ersten 5 Minuten fand ich etwas konfus - bzw - nicht wirklich nachvollziehbar