Hallo Herr Dyker, wie groß ist denn die Gefahr der Peroxidbildung bei sekundären Alkoholen, Benzylalkohol, Xylol, Decalin etc.? Über die Jahre gelagerte Gebinde, wie z.B. uralte Isopropanolflaschen an Schulen, sollen da teils erhebliche Gefährdungspotenziale in sich bergen. Nun wäre es aber etwas unpraktisch, jede Flasche Isopropanol, deren Alter man nicht kennt, gleich auf Peroxide zu prüfen. Oder sind das Extremfälle, die nur Gefahren bergen, sofern diese Lösemittel längere Zeit direktem Sonnenlicht ausgesetzt waren?
Zur Peroxidbildung bei Kohlenwasserstoffen: das funktioniert bei Cumol sehr gut, s. Cumolhydroperoxid-Verfahren zur Phenol-Herstellung und Eigenschaften: de.wikipedia.org/wiki/Cumolhydroperoxid Beim Cumol ist aber der Sonderfall, dass reaktive Stelle sowohl tertiär als auch benzylisch ist, weshalb der radikalische Prozess gut läuft. Alkohole wie Isopropanol bilden kein "Alkoholhydroperoxid", allenfalls in geringer Konzentration als Zwischenprodukt, sondern werden von Sauerstoff plus Licht aufoxidiert zur Carbonylkomponente, bei Isopropanol ist das Aceton, hinzu kommt das Reduktionsprodukt des Sauerstoffs und das ist Wasserstoffperoxid. Da haben wir dann das Problem, weil sich auch durch schwache Säure (zB Kohlensäure) die höchst gefährlichen, cyclischen Acetonperoxide bilden. Wenn die in vielleicht 1 % Konzentration im alten Isopropanol drin sind, passiert erstmal gar nichts. Erst wenn man einengt, oder durch Leckage das Isopropanol verdunstet und ein Feststoff ausfällt, dann kanns leicht detonieren. bildung.ukrlp.de/fileadmin/ukrlp/daten/pdf/Informationsblaetter/Umgang_mit_ueberlagertem_Isopropanol.pdf Was tun mit dem älteren Isopropanol? Ich würde es mit Wasser stark verdünnen und dann als Frostschutzmittel im Wischwasser einsetzen. Wer das auch so machen möchte: natürlich auf eigene Gefahr 🙂
generally we did so, if one is in doubt because there is a larger amount of hydroperoxides anticipated, then I would recommend to treat the contaminated AL2O3 with a aqueous solution of Sodium dithionite, in order to reduce the peroxides.
brilliant lecture billion times thanks
Very very nice
Hallo Herr Dyker, wie groß ist denn die Gefahr der Peroxidbildung bei sekundären Alkoholen, Benzylalkohol, Xylol, Decalin etc.? Über die Jahre gelagerte Gebinde, wie z.B. uralte Isopropanolflaschen an Schulen, sollen da teils erhebliche Gefährdungspotenziale in sich bergen. Nun wäre es aber etwas unpraktisch, jede Flasche Isopropanol, deren Alter man nicht kennt, gleich auf Peroxide zu prüfen. Oder sind das Extremfälle, die nur Gefahren bergen, sofern diese Lösemittel längere Zeit direktem Sonnenlicht ausgesetzt waren?
Zur Peroxidbildung bei Kohlenwasserstoffen: das funktioniert bei Cumol sehr gut, s. Cumolhydroperoxid-Verfahren zur Phenol-Herstellung und Eigenschaften: de.wikipedia.org/wiki/Cumolhydroperoxid
Beim Cumol ist aber der Sonderfall, dass reaktive Stelle sowohl tertiär als auch benzylisch ist, weshalb der radikalische Prozess gut läuft.
Alkohole wie Isopropanol bilden kein "Alkoholhydroperoxid", allenfalls in geringer Konzentration als Zwischenprodukt, sondern werden von Sauerstoff plus Licht aufoxidiert zur Carbonylkomponente, bei Isopropanol ist das Aceton, hinzu kommt das Reduktionsprodukt des Sauerstoffs und das ist Wasserstoffperoxid. Da haben wir dann das Problem, weil sich auch durch schwache Säure (zB Kohlensäure) die höchst gefährlichen, cyclischen Acetonperoxide bilden. Wenn die in vielleicht 1 % Konzentration im alten Isopropanol drin sind, passiert erstmal gar nichts. Erst wenn man einengt, oder durch Leckage das Isopropanol verdunstet und ein Feststoff ausfällt, dann kanns leicht detonieren.
bildung.ukrlp.de/fileadmin/ukrlp/daten/pdf/Informationsblaetter/Umgang_mit_ueberlagertem_Isopropanol.pdf
Was tun mit dem älteren Isopropanol? Ich würde es mit Wasser stark verdünnen und dann als Frostschutzmittel im Wischwasser einsetzen.
Wer das auch so machen möchte: natürlich auf eigene Gefahr 🙂
is there a need to dispose the Al2O3 basic S1 in a special way? Can you just dispose it in the standard solid waste for chemicals?
generally we did so, if one is in doubt because there is a larger amount of hydroperoxides anticipated, then I would recommend to treat the contaminated AL2O3 with a aqueous solution of Sodium dithionite, in order to reduce the peroxides.
@@GeraldDyker ok thanks a lot!