Kurt Tucholsky „Augen in der Großstadt“ (1930)

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  • เผยแพร่เมื่อ 17 ต.ค. 2024
  • Rezitation: Bernhard Scheller
    von der CD „Kurt Tucholsky - Gedichte und Texte“
    Hörmedia Verlag
    ISBN 978-3-938-89124-7
    Vergleichsrezitation: Fritz Stavenhagen
    Link: • Kurt Tucholsky „Augen ...
    Text:
    Wenn du zur Arbeit gehst
    am frühen Morgen,
    wenn du am Bahnhof stehst
    mit deinen Sorgen:
    da zeigt die Stadt
    dir asphaltglatt
    im Menschentrichter
    Millionen Gesichter:
    Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
    die Braue, Pupillen, die Lider -
    Was war das? vielleicht dein Lebensglück...
    vorbei, verweht, nie wieder.
    Du gehst dein Leben lang
    auf tausend Straßen;
    du siehst auf deinem Gang,
    die dich vergaßen.
    Ein Auge winkt,
    die Seele klingt;
    du hasts gefunden,
    nur für Sekunden...
    Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
    die Braue, Pupillen, die Lider;
    Was war das? kein Mensch dreht die Zeit zurück...Vorbei, verweht, nie wieder.
    Du mußt auf deinem Gang
    durch Städte wandern;
    siehst einen Pulsschlag lang
    den fremden Andern.
    Es kann ein Feind sein,
    es kann ein Freund sein,
    es kann im Kampfe dein
    Genosse sein.
    Es sieht hinüber
    und zieht vorüber...
    Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
    die Braue, Pupillen, die Lider.
    Was war das?
    Von der großen Menschheit ein Stück!
    Vorbei, verweht, nie wieder.
    erschienen in „Arbeiter Illustrierte Zeitung“, 1930 als Theobald Tiger
    Ein informierender Text zum Gedicht von Marcel Reich-Ranicki:
    www.faz.net/akt...
    Bilder: Hans Baluschek ( *1870 - †1935 )

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