Wacholder - Nachtwächters Stillleben (Wacholder-Marathon 3/7)
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- เผยแพร่เมื่อ 8 ก.พ. 2025
- #folk #ddr #acoustic #volkslied
Dritte Folge des Wacholder-Marathons - Querschnitt durch das musikalische Schaffen dieser Ausnahme-Gruppe: "Nachtwächters Stillleben" von der dritten Studio-LP von Wacholder "Große Zeiten" (1992).
Dieses dritte Album in der klassischen Alt-Besetzung (Matthias Kießling, Scarlett Seeboldt & Matthias Wegner) ist für das Folk-Archiv das heimliche Highlight in der Discographie der Gruppe. Viel zu entdecken. Die frühe Nachwendezeit wird gespiegelt anhand kritischer Texte von Dichtern des Vormärz. Texte von Heine, Fallersleben, Mehring und Dingelstedt, viele Eigenkompositionen, viel Geige, Neofolk und Stil-Experimente, erweitern das bisherige Repertoire- und Klangspektrum der einstigen DDR-Folkband! Absolute Empfehlung!
Ein weiteres Lied vom Album "Große Zeiten" findet sich hier:
Wacholder - Charité (Walter Mehring) • Wacholder - Charité (W...
Wacholder das sind zu dieser Zeit Matthias Kießling, Scarlett Seeboldt & Matthias Wegner.
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Dick Gaughan + Wacholder: Your Daughters And Your Sons (Live 1985 - Volksbühne Berlin) • Dick Gaughan + Wachold...
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Text:
Weib, gib mir Deckel, Spieß und Mantel,
Der Dienst geht los, ich muß hinaus.
Noch einen Schluck, adieu Mariandel,
Ich hüt´ die Stadt, hüt´ du das Haus.
Nun schrei ich wieder wie besessen,
Was sie nicht zu verstehen wagen.
Und was sie alle Tag vergessen:
Hört ihr Leut´ und laßt euch sagen.
Schnarcht ruhig fort in euren Nestern,
Und habt auf mein Gekreisch nicht acht.
Die Welt ist akkurat wie gestern,
Die Nacht so schwarz wie alle Nacht.
Auch welche Zeit will niemand wissen.
Es gibt keine Zeit in uns´ren Tagen.
Duckt euch nur in die warmen Kissen,
Die Glocke, die hat nichts geschlagen.
Laßt keiner sich im Schlaf berücken,
Vom vulgo Zeitgeist Antichrist.
Und sollte wen ein Älplein drücken,
Dankt Gott, daß es nichts ärgres ist.
Das Murren, Meistern, Zerren und Zanken,
Das Träumen tut es freilich nicht.
Drum schluckt sie runter die Gedanken,
Bewahrt das Feuer und das Licht.
Auch wackelt nicht nicht in bösem Willen,
An euren Bett und räkelt nicht.
Die Zipfelmütze zieht im Stillen
Zufrieden übers Angesicht.
Der Hund im Stall, der Mann beim Weibe,
Die Magd beim Knecht wie Recht und Pflicht.
So ruht und rührt euch nicht beileibe,
Auf das der Stadt kein Schad geschieht.
Und wenn die Nacht wie alle Nächte
Beendet hat den trägen Lauf.
So steht doch stets zuerst das rechte
Bein aus den Federn sittsam auf.
Labt euch an den Zichorientranke
Und tretet euren Mühlen gern.
Freut euch des Lebens voller Danke,
Und lobt nächst Gott den Landesherrn.
(Text: Franz Dingelstedt - Musik: Matthias Kießling)