Erstmal vielen Dank für deinen interessanten Beitrag, habe dich auch schon eine Weile abonniert und finde es gut, dass ein deutscher TH-camr dass doch hitzige Thema mal aufgreift. Zum Verlag: Dieser hat sich tatsächlich zum Thema Kreuz geäußert, sogar in direktem Bezug auf deinen Kommentar. Das Kreuz wurde auf der Messe anscheinend nicht "mitgegeben" oder als Promomaterial verteilt, sondern es ist KS Exklusiv. Also wird ein Backer die Verpackung geöffnet, das Bild gepostet haben und den Rest hat das Internet dann erledigt. Zumindest verstehe ich den Kommentar des Verlags zu der Kreuzgeschichte so. Was die grundsätzliche Thematik des Spiels und den historischen Hintergrund angeht, hat sich der Verlag meiner Meinung nach von Anfang der KS-Kampagne an, bis zur Veröffentlichung des Spiels sehr transparent, aufklärend und bewusst reflektierend verhalten. Das kann man an den sehr langen und ausführlichen KS-Updates erkennen, die sehr oft auch einen historischen Kontext mit eingebunden haben. Zudem haben sie, wie du auch in der Beschreibung angibst, dem Spiel eine entsprechende Beilage hinzugefügt. Aus meiner Perspektive kann ich den Verlag was Aufklärung und Transparenz angeht dahingehend nicht kritisieren. Ob das Eiserne Kreuz nun eine gute Kickstarter-Beilage ist oder nicht, darüber kann man diskutieren. Aber Whitewashing der Wehrmacht oder eine Verharmlosung der deutschen Kriegsverbrechen sehe ich nicht. Für mich ist das Kreuz jedenfalls weder besonders abstoßend, noch besonders interessant, ich freue mich als Unterstützer eher über Würfelmatte. Und letztlich glaube ich, dass das Thema zu stark hochgekocht wird. Wir alle spielen Wargames, wir sind mit der Thematik vertraut. Du hast kein Problem SS-Panzerdivisionen hin- und herzuschieben, die Verlage haben auch kein Problem damit Spielkomponenten zu drucken, die SS-Runen und verurteilte Kriegsverbrecher präsentieren. Am Ende kommt es darauf an was man persönlich als Spieler daraus macht, vor allem wenn man deutsch ist, sollte man entsprechend reflektiert und geschichtsbewusst an jedes Wargame gehen, indem das Dritte Reich ein Teil ist. Grundsätzlich sollte man das sowieso bei jedem Wargame tun. Dass man dich jetzt gleich so angegangen ist, ist natürlich auch dem Phänomen Internet bzw. anonymität geschuldet und der leider nicht mehr vorhandenen Debattenkultur, was dieses Vorgehen aber natürlich in keinster Weise entschuldigt.
Danke für den ausführlichen Beitrag. Sehe ich im Grunde genauso - wobei das Kreuz einfach nur ein dämlicher Einfall war. Wir haben gestern eine 7-Stunden-Partie Gespielt und uns auch über die ein oder andere Karte Gedanken gemacht. So gibt es die Karte „Komissarbefehl“, die dazu führt, dass die Generäle der Ostfront Abzüge in ihren Prestige Points bekommen - das hat uns gewundert. Daraufhin haben wir erstmal geforscht, bei wem oder was wir überhaupt Prestige bekommen. Das steht nämlich nirgends - ist es das System oder ist es Prestige innerhalb des Generalstabs? Oder kommt es darauf an, welche politische Haltung und Herkunft ich als General habe. Allein schon, dass ich mich als Spieler mit diesen Themen auseinandersetze und nachforsche gibt ja schon einen Mehrwert. Zumindest wussten meine Mitspieler nicht, was dieser Befehl überhaupt ist. Da hätte ich mir ein Begleitheft, wie in vielen anderen historischen Spielen gewünscht oder zumindest eine Kurzbeschreibung auf der Karte….
Schwierige Sache, aber ich find es sehr gut, dass du das kritisch hinterfragst. Ist dann natürlich wie so oft eine persönliche Entscheidung, ob man Bock auf so ein Thema hat oder nicht.
Anmerkung: Bei John Company gibt es kein extra Begleitheft - da habe ich mich vertan. Historische Information und Literaturverweise sind am Anfang und am Ende der Anleitung zu finden.
Ja, das ganze ist ein komplexes Thema, aber leider geht es ja wirklich nur in die Richtung Internethass Diskussion, in der es nur "1 und 0" gibt. Man ist direkt der Dumme, wenn man sich nachdenklich über einen gewissen Aspekt äußert, differenzierte Wahrnehmung von einzelnen Teilen gibt es nicht 🤷
Irgendwie wurde mein Link wieder gelöscht.. Also bei The Players Aid gibt es ein Interview mit dem Autor und Marcel (Herr der Spiele) hat in einem seiner Essen Videos auch mit dem Autor gesprochen. Vielleicht hilft dir das weiter Ich selbst habe es auch mitgenommen, weil ich Mechanik und Thema sehr spannend finde und war auch etwas geschockt, als ich von dieser eisernen Kreuz Geschichte gelesen habe. Sehe es auch so wie du, dass das mindestens „unglücklich“ ist. Werde es aber wohl auch testen und hoffe, dass am Ende des Spiels ein Gefühl entsteht, dass die Seite die man da spielt, nicht die richtige ist. Auf Spiele, die Wehrmacht und Co verherrlichen, habe ich definitiv keinen Bock. Aber mal schauen
Danke für den Interview-Hinweis - allerdings sollte man sich vorher schon fragen, ob man das Ganze spielen möchte wenn man weiß, worum es sich hier thematisch dreht...wenn man dazu überhaupt erst ein Gefühl braucht, dass das Spiel vermitteln soll dann ist das vermutlich schon zuviel verlangt bzw. kann ein Spiel auch gar nicht leisten.
Erstmal danke für die Vorstellung dieses doch nicht alltäglichen Titels (auch nicht für Wargamer): hier werden wichtige Punkte angeschnitten, die moralische Beurteilung der Spielrolle ist allerdings schwierig und hängt wohl wirklich vom individuellen Zugang ab. Vllt. sollte man Überidentifikation aber auch einfach vermeiden, es ist ja trotzdem kein richtiges Rollenspiel - ansonsten würde das ja erst Recht für das populäre 'Secret Hitler' gelten und mir ist nicht bekannt, dass es darum jemals eine Kontroverse gegeben hätte...
Erstmal vielen Dank für deinen interessanten Beitrag, habe dich auch schon eine Weile abonniert und finde es gut, dass ein deutscher TH-camr dass doch hitzige Thema mal aufgreift. Zum Verlag: Dieser hat sich tatsächlich zum Thema Kreuz geäußert, sogar in direktem Bezug auf deinen Kommentar. Das Kreuz wurde auf der Messe anscheinend nicht "mitgegeben" oder als Promomaterial verteilt, sondern es ist KS Exklusiv. Also wird ein Backer die Verpackung geöffnet, das Bild gepostet haben und den Rest hat das Internet dann erledigt. Zumindest verstehe ich den Kommentar des Verlags zu der Kreuzgeschichte so. Was die grundsätzliche Thematik des Spiels und den historischen Hintergrund angeht, hat sich der Verlag meiner Meinung nach von Anfang der KS-Kampagne an, bis zur Veröffentlichung des Spiels sehr transparent, aufklärend und bewusst reflektierend verhalten. Das kann man an den sehr langen und ausführlichen KS-Updates erkennen, die sehr oft auch einen historischen Kontext mit eingebunden haben. Zudem haben sie, wie du auch in der Beschreibung angibst, dem Spiel eine entsprechende Beilage hinzugefügt. Aus meiner Perspektive kann ich den Verlag was Aufklärung und Transparenz angeht dahingehend nicht kritisieren. Ob das Eiserne Kreuz nun eine gute Kickstarter-Beilage ist oder nicht, darüber kann man diskutieren. Aber Whitewashing der Wehrmacht oder eine Verharmlosung der deutschen Kriegsverbrechen sehe ich nicht. Für mich ist das Kreuz jedenfalls weder besonders abstoßend, noch besonders interessant, ich freue mich als Unterstützer eher über Würfelmatte. Und letztlich glaube ich, dass das Thema zu stark hochgekocht wird. Wir alle spielen Wargames, wir sind mit der Thematik vertraut. Du hast kein Problem SS-Panzerdivisionen hin- und herzuschieben, die Verlage haben auch kein Problem damit Spielkomponenten zu drucken, die SS-Runen und verurteilte Kriegsverbrecher präsentieren. Am Ende kommt es darauf an was man persönlich als Spieler daraus macht, vor allem wenn man deutsch ist, sollte man entsprechend reflektiert und geschichtsbewusst an jedes Wargame gehen, indem das Dritte Reich ein Teil ist. Grundsätzlich sollte man das sowieso bei jedem Wargame tun. Dass man dich jetzt gleich so angegangen ist, ist natürlich auch dem Phänomen Internet bzw. anonymität geschuldet und der leider nicht mehr vorhandenen Debattenkultur, was dieses Vorgehen aber natürlich in keinster Weise entschuldigt.
Danke für den ausführlichen Beitrag. Sehe ich im Grunde genauso - wobei das Kreuz einfach nur ein dämlicher Einfall war.
Wir haben gestern eine 7-Stunden-Partie Gespielt und uns auch über die ein oder andere Karte Gedanken gemacht. So gibt es die Karte „Komissarbefehl“, die dazu führt, dass die Generäle der Ostfront Abzüge in ihren Prestige Points bekommen - das hat uns gewundert. Daraufhin haben wir erstmal geforscht, bei wem oder was wir überhaupt Prestige bekommen. Das steht nämlich nirgends - ist es das System oder ist es Prestige innerhalb des Generalstabs? Oder kommt es darauf an, welche politische Haltung und Herkunft ich als General habe. Allein schon, dass ich mich als Spieler mit diesen Themen auseinandersetze und nachforsche gibt ja schon einen Mehrwert. Zumindest wussten meine Mitspieler nicht, was dieser Befehl überhaupt ist. Da hätte ich mir ein Begleitheft, wie in vielen anderen historischen Spielen gewünscht oder zumindest eine Kurzbeschreibung auf der Karte….
Schwierige Sache, aber ich find es sehr gut, dass du das kritisch hinterfragst. Ist dann natürlich wie so oft eine persönliche Entscheidung, ob man Bock auf so ein Thema hat oder nicht.
Anmerkung: Bei John Company gibt es kein extra Begleitheft - da habe ich mich vertan. Historische Information und Literaturverweise sind am Anfang und am Ende der Anleitung zu finden.
Ja, das ganze ist ein komplexes Thema, aber leider geht es ja wirklich nur in die Richtung Internethass Diskussion, in der es nur "1 und 0" gibt. Man ist direkt der Dumme, wenn man sich nachdenklich über einen gewissen Aspekt äußert, differenzierte Wahrnehmung von einzelnen Teilen gibt es nicht 🤷
Irgendwie wurde mein Link wieder gelöscht..
Also bei The Players Aid gibt es ein Interview mit dem Autor und Marcel (Herr der Spiele) hat in einem seiner Essen Videos auch mit dem Autor gesprochen. Vielleicht hilft dir das weiter
Ich selbst habe es auch mitgenommen, weil ich Mechanik und Thema sehr spannend finde und war auch etwas geschockt, als ich von dieser eisernen Kreuz Geschichte gelesen habe. Sehe es auch so wie du, dass das mindestens „unglücklich“ ist.
Werde es aber wohl auch testen und hoffe, dass am Ende des Spiels ein Gefühl entsteht, dass die Seite die man da spielt, nicht die richtige ist. Auf Spiele, die Wehrmacht und Co verherrlichen, habe ich definitiv keinen Bock. Aber mal schauen
Danke für den Interview-Hinweis - allerdings sollte man sich vorher schon fragen, ob man das Ganze spielen möchte wenn man weiß, worum es sich hier thematisch dreht...wenn man dazu überhaupt erst ein Gefühl braucht, dass das Spiel vermitteln soll dann ist das vermutlich schon zuviel verlangt bzw. kann ein Spiel auch gar nicht leisten.
Erstmal danke für die Vorstellung dieses doch nicht alltäglichen Titels (auch nicht für Wargamer): hier werden wichtige Punkte angeschnitten, die moralische Beurteilung der Spielrolle ist allerdings schwierig und hängt wohl wirklich vom individuellen Zugang ab. Vllt. sollte man Überidentifikation aber auch einfach vermeiden, es ist ja trotzdem kein richtiges Rollenspiel - ansonsten würde das ja erst Recht für das populäre 'Secret Hitler' gelten und mir ist nicht bekannt, dass es darum jemals eine Kontroverse gegeben hätte...