#womeninscience

Prof. Dr. Silke Christiansen. Beruf: Abteilungsleiterin für Korrelative Mikroskopie und Materialdaten am Fraunhofer IKTS. Motivation: Aufgabenvielfalt, Kommunikation und neue Herausforderungen. Wir haben nachgefragt:
Womit (Projekt, Forschungsarbeit) beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv? Für die detaillierte Charakterisierung von nanostrukturierten Werkstoffen und ihren neuartigen, vielfältigen Eigenschaften werden unterschiedliche Mikroskopietechniken eingesetzt. Dazu zählen Licht-, Elektronen-, Ionen- oder Röntgenmikroskopie sowie die zugehörigen spektroskopischen Messmethoden wie Raman-Spektroskopie. Um die hierbei generierten Materialdaten und die Komplexität ihrer Kombinationen auswerten und interpretieren zu können, entwickeln wir am Standort Forchheim intelligente und adaptive Algorithmen. Anwendung findet dies in Bereichen der Batterietechnologie, Medizintechnik, aber auch im Bereich der Mikro- und nanoskalige Plastikpartikel.
Warum sollte die Wissenschaft weiblicher werden? Die Stimmung in gemischten Teams ist anders, besser und die unterschiedlichen Ansätze von Männern und Frauen bei der Kommunikation und dem Herangehen an Aufgaben bereichert und stärkt ein Team. Was halten Sie von der Frauenquote? Im Idealfall benötigen wir diese nicht. Zurzeit muss ich ehrlich sagen, benötigen wir allerdings eine Quote, um die Chancen von Frauen gerade auf Führungspositionen zu erhöhen. Ich hoffe aber auf ein Umdenken in der Gesellschaft, sodass wir die Frauenquote irgendwann nicht mehr benötigen und eine generelle Chancengleichheit besteht. Warum sollten mehr Frauen in der Wissenschaft arbeiten? Die Begabung für und vor allem das Interesse an technischen und (natur-)wissenschaftlichen Themen sollte nicht vom Geschlecht abhängig sein. Ich denke, wichtig ist es, Begabungen zu fördern und Ängste zu nehmen. Frauen mit einem guten logischen Denkvermögen sind daher im gleichen Maße qualifiziert, in der Wissenschaft Fuß zu fassen, wie Männer. Alte Rollenmuster und Vorurteile gegenüber Frauen sollten hier überwunden werden.
Was ist Ihr Tipp für junge Frauen, die in die Wissenschaft gehen wollen? Nicht beirren lassen. Seit mutig und steht zu Eurer Meinung. Der Lebensweg ist nicht immer leicht, aber mit Geduld, Ausdauer und vor allem Vertrauen in Euch selbst, könnt Ihr alles schaffen, was Ihr wollt.
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