Ich bin sehr froh, dass ich diesen Kanal gefunden habe. Es rückt vieles, was wir über das Mittelalter zu glauben wissen, ins richtige Bild und hilft mir, meinen Nichten und Neffen zu vermitteln, dass das Mittelalter eben nicht so war, wie sie sich das vorstellen. Wird es eigentlich irgendwann ein Video zur Kleidung der Frau im Mittelalter geben?
Wie immer top! Würde auch gerne mal ein Video über Stundenbücher an sich sehen (wofür wurden sie verwendet, wer hat sie angefertigt, welche sind die bekanntesten bzw. interessantesten, etc.), finde diesen Themenkomplex an sich sehr spannend. Auch da das Stundenbuch des Duc de Berry nun bereits mehrfach auf dem Kanal erwähnt wurde 😁
Lieber Andrej, wieder ein toller Beitrag. Vielleicht habe ich eine Folge verpasst oder übersehen, aber wenn Du an der Kunstgeschichte dranbleiben möchtest: Ich finde Buchmalerei auch ein spannendes Thema. In jedem Fall: Vielen Dank!
Im Geschichtsunterricht wird ja manchmal immer noch behauptet, dass Albrecht Dürer der "Erfinder" des Selbstporträts war. Schön, dass du zeigst, dass das Ganze noch weiter zurückreicht.
Als angehender Geschichtslehrer kann ich sagen, dass es einem dadurch auch nicht einfacher gemacht wird, dass die Schulbücher selber teilweise eklatante Fehlinformationen aufweisen. Und Andre hat's ja auch schon selber häufiger erwähnt, in Deutschland ist Sachkultur absolute Nebensache. Seminare an der Uni zu dem Thema Mittelalter befassen sich fast ausschließlich mit Schriftquellen (die auch meistens über politische Dinge informieren) und die Vorstellung wie die Menschen in ihrem Alltag gelebt haben wird halt bei keiner Epoche so richtig thematisiert, am wenigsten noch beim Mittelalter leider.
Ich fände es sehr interessant, wenn du eine Lesung des Groschenromans in original mittelalterlicher Sprache (vielleicht mit einigen Kommentaren) bringen könntest. Vielleicht wäre das ja eine Idee für zukünftige Videos? :-) Danke für dieses tolle Video!
Hallo Andrej! Wieder einmal ein toller Beitrag. Danke. Ja, du kannst gerne mehr davon machen. Vielleicht eine Diskussion/Interpretation von einigen der Bilder aus Dantes Inferno.
Wie immer, Lehrmaterialniveau. Also deutlich besser als das praktisch angewandte Schul(Hand)-Lehrmaterial. DANKE. Sehr wichtig die Erwähnung, dass handwerkliche Fähigkeiten nicht unbedingt durch das kommerzielle Werk repräsentiert werden.
Hat mir mal wieder super gut gefallen, Andrej. Ich habe zu einer Zeit einen Kunstleistungskurs gehabt, als noch beigebracht wurde, dass die Leute im Mittelalter zu doof für Perspektive waren und die Renaissance dann TADAAAA! Ich hatte schon damals insgeheim vermutet, dass es eine erstaunlich flotte Evolution gewesen wäre, wenn es so gewesen wäre, und dass einfach nur andere Sachen wichtiger waren.
Der Vortrag hat mir gut gefallen. Vieles was ich schon wusste, aber gut nochmal aufgefrischt und vieles interessant in den Kontext gesetzt. Kannst du auch etwas über die ägyptischen Enkaustik Portraits sagen?
Ich denke am Anfang ist es etwas zu mehrdeutig oder undifferenziert: Bilder waren schon seit den Höhlenmalereien im Alltag der Menschen. Was wir gerne "Graffiti" nennen beispielsweise. Einfache Kunst, einfache Zeichnungen. Und wenn sie nur in den Sand gemalt wurden. Das wird auch im Mittelalter so gewesen sein. Gerade wenn die Alphabetisierung niedrig ist zeichnen die Leute im Alltag mehr um sich zu verständigen. Aber richtige Illustrationen sind natürlich ein anderes Thema.
Aber genau das relativiere ich doch direkt man Anfang. Aber tatsächlich haben wir im Mittelalter teilweise richtig wenige Bilder außerhalb der genannten Felder, selbst als Verzierungen gehen die deutlich zurück.
Ich bin begeistert! Als alter Sack(65) lerne ich jetzt die Feinheiten und Hintergründe unserer Geschichte kennen. Ich bin schon seit ca nem halben Jahr faszinierter Zuschauer und Danke herzlich dafür, daß Du meine verschütteten Geschichtskenntnisse aufpoliert! Einen Fehler möchte ich als katholisch ausgewachsener, nicht mehr ganz orthodoxen Christ anmerken: Entstehung des Bildes, bei 14:55 - 15:30 muss es heißen "Jesus geht über das Wasser zu den Jüngern" (Matth. 14, 22-33). Ich freue mich schon auf das nächste Thema! Danke!
Komplexität der Kunstwerke Es kommt nur darauf an wer was bestellt, Federzeichungen Silberstift sind wesentlich schneller zu machen wie Malerei. Collerierungen ohne Details kann man Fachkräften überlassen, das waren die Leute die später auch gedruckte Bücher collerierten und farbige Zeichen Verzierungen und Details hinzufügten und wesentlich billiger waren wie der Künstler selbst.
Werter André (ich hoffe ich habs richtig geschrieben) vorerst will ich dir mitteilen, dass ich deine Videos äußerst genieße. Als jemand der von sich denkt, recht gut über das Mittelalter bescheid zu wissen, komme ich oft aus dem Staunen nicht heraus. Wirklich grandios. Des weiteren habe ich eine Frage an dich, da du dich ja auch sehr gut Kunsthistorisch auskennst, kannst du mir vielleicht sagen, was auf dem zweitältesten Haus in Bodenwerder steht. Ich stand davor und konnte nur raten. Das Haus ist von 1550 es gibt Bilder auf denen man die Inschrift gut "lesen" kann. Einen lieben Gruß
Dein Kanal ist wirklich sehr informativ und lehrreich. Hast du geplant ein solches Video über die Musik im Mittelalter zu erstellen? Mich würde einige Themengebiete wie Musikgeschichte, Instrumentarium & Instrumentenbau, Notenliteratur, das Notationssystem sowie eine Einschätzung interessieren wie die Musik tatsächlich geklungen haben könnte. Ich selber interessiere mich für die historische Aufführung und muss jedesmal schmunzeln wie einige Menschen die Musik des Mittelalters glauben darzustellen mit riesigen Sackpfeifen, Trommeln, gröhlenden Männern in Lederkluft und interessanter Interpretation mancher Stücke, wenn aus Guillaume de Machaut plötzlich Tavernenschunkellieder werden usw.
Vielen Dank für dieses Video, besonders schätze ich immer die Videos in denen du heute alltäglichen Sachen durch ihre Hintergründe ganz neue Tiefe und Perspektive gibst. Von den Ursprüngen der schwarzweiß Darstellung zu hören war schon sehr spannend, Sigelwachs als frühes Pattex hat mich komplett vom Hocker gehauen!
Gefällt mir gut. Gerade der vergleich Papier - Digitalisierung. In der aktuellen Diskussion über Digitalisierung wir aber auch angemerkt, dass z.B. Lesen für viele immer mehr in den Hintergrund tritt und auf Dauer verlernt werden könnte (Icons reichen als Nachricht / Hörbücher / kann Siri ja vorlesen / ...). Gibt es Ähnliches im MA? Kann durch die ständige Verfügbarkeit des Wissens in Büchern die Gedächtnisleistung zurück gegangen sein?
Zur EIngangsstatement: Vergleicht man die Haltbarkeit von Papier aus dem 19. Jahrhundert mit Papyrus, steht es um die Haltbarkeit von Papyrus vergleichsweise extrem gut (klar, je nach Lagerung bzw. Regionalklima sher unterschiedlich). Die Massenproduktion von Papier wurde derart mit Säure bedacht, dass den Archiven die Journale, Zeitngen usw. des 19. jh. weggammeln, während das alte Zeug vergleichsweise beständig ist.
Bitte den Maler Giotto di Bondone (13. Jhd) nicht vergessen: "Er leitete die Entwicklung ein, die schließlich zu dem für die nachgotische Kunst in Italien (Rinascimento) typischen Realismus führte." de.wikipedia.org/wiki/Giotto_di_Bondone
Toller, schneller Überblick, ohne allzusehr ins Kunsthistorische zu geraten. Bücher mit eingeklebten Bildern habe ich in den 1990er Jahren noch in einer indischen Buchhandlug gesehen. Das waren ziemlich hochwertige Sachen, die druckt man nicht einfach so im Vierfarb-Offset-Verfahren.
Hallo Andre, Danke für dieses informative Video - mich würden besonders Kirchenfenster und ihre Entwicklung interessieren, vielleicht kannst Du dazu ja mal was machen...Liebe Grüße aus der Nähe von Hanau
Hallo, wieder ein klasse Video. Also an einem Video wie die Menschen damals gerechnet haben fände ich sehr interessant. Also da das mit Papier etc. nicht so verfügbar war wie wurden hier große Vorgänge gehandhabt etc. mit Kopfrechnen und merken stelle ich mir so dinge wie eine Kirche zu bauen etc. etwas schwer vor.
sehr interessant , bei so etwas ärger ich mich immer über meine schulzeit , der geschichtsunterricht bestand meiner erinnerung nach hauptsächlich daraus jahreszahlen auswendig zu lernen, als würde man den unterrricht so langweilig wie nur irgend wie möglich zu gestalten um ja allen kindern das interesse an geschichte ein für alle mal aus zu treiben ..
bei minute 40:27 dieser bartholomäus hat auf jeden fall nen interessanten stil, hab leider beim googlen nichts gefunden wenn du nen link hast wär super :)
Den hat mir eine Buchbinderin, Chris Wenzel von Kopert.de, genäht. Der besteht aus Seidensamt und bedeckt einen normalen Bucheinband aus Holz und Leder.
Warum gibt es im Mittelalter so viele Bilder, auf denen Menschen ohne individuelle Gesichtszüge dargestellt sind. Man erkennt nicht einmal ob es ein Mann oder eine Frau ist?
Weil mittelalterliche Bilder lange Zeit eben keine individuellen Personen sondern Archetypen darstellt. Als der König und der Bauer, der Ritter, die Dame usw. Wenn es spezielle Figuren z.B. Heilige sind, nimmt man Attribute. Erst im 14. Jahrhundert findet man dann verbreitet Naturbeobachtung und Individuen.
Erstmal interessantes Video, du hättest vielleicht noch bissl weiter ausholen können und die Höhlenmalereien sowie Bilderschriften einwerfen können. Apropos Hieroglyphen aus dem alten Ägypten hätte ich mal eine Frage. Den Römern waren ja die Hieroglyphen bekannt, wenn auch erstmal kryptisches Zeug mit 7 Siegeln. Wie verhält es sich im Mittelalter? Gab es Theologen oder gebildete Leute, die des kannten oder ist das Wissen darum auch verloren gegangen?
Für den Algorithmus gebe ich nen Daumen hoch. Aber wirklich interessant finde ich das Thema nicht. Allerdings hat Andrey eine sehr charmante Art vorzutragen. Deswegen suchte ich alles von ihm😂
Vielen Dank für das interessante Video! Ich hätte eine Frage zur mittelalterlichen Kunst im Bezug auf Darstellungen von Menschen: Aus der heutigen Sicht sehen die abgebildeten Menschen (vor allem jetzt bei solchen Zeichnungen in Schriftwerken/Bibeln) ja häufig "komisch" aus...konnten es die damaligen Künstler nicht "realitätsnäher" abbilden oder war es einfach so eine Art "mittelalterlicher Stil"? Klar im Spätmittelalter wird das immer "besser", aber wie sieht das im Frühmittelalter oder Hochmittelalter aus? 🤔
Wie ich im Video gesagt habe, geht es eben gar nicht um eine realistische Darstellung, es geht um die Vermittlung von Inhalten. Genau wie wir heute stilisierte Figuren verwenden oder z.B. comichafte Darstellungen, wurden bei solchen, meist religiösen Darstellungen zu einfachen Bildern gegriffen. Ob die Leute es besser konnten ist dann eben die Frage, denn wenn der Bedarf nicht besteht, fehlt auch die Übung. Andererseits haben wir eben Beispiele das einfache Darstellungen gewählt werden obwohl es besser ginge. Bei Orthodoxen Ikonen haben wir das bis heute.
Ich gebe auch noch meinen Senf dazu: Es gibt in Italien Beispiele ab ca. 300, also der frühen Spätantike, wo man sowohl die "alten" realistischeren Darstellung in antiker Tradition findet und daneben auch die "neuen" ornamentalen Darstellungen, die das Mittelalter charakterisieren. Das sind z.B. Torbögen, die beide Formen der Darstellung neben- oder übereinander haben. Von daher sieht man, dass das Absicht war. Zumindest anfänglich, als die Künstler noch beides könnten. Grundsätzlich ist einiges, was wir heute für mittelalterlich halten schon in der Spätantike entstanden. Ist ein sehr spannendes Thema.
"Ein Liepliche histori und warheit von vir Kaufmendern". Das Buch ist etwa 25 Jahre nach Gutenbergs Tod erschienen und ein gutes Beispiel für eine Prosanovelle die konsequent die Möglichkeiten der Illustration nutzt.
Ich habe mich mit Belting natürlich beschäftigt, geht beim Thema Bilder auch gar nicht anders, ich nenne aber selten die Forschungsliteratur in den Videos. Das wäre für die meisten Zuschauer ziemlich zäh.
@@Geschichtsfenster Das kann ich bei Belting sogar voll und ganz verstehen. (: Da es in ihrem Video aber dann mehr und mehr auch um Spätmittelalter, sowie die Bilder nach 1500 ist es auch ok. Sein Hauptforschungspunkt war ja das Frühchristliche und die sozialen Umstände in denen Bilder entstanden. Es ist aber auch schwer, sich in den Zeitgeist der Menschen um 1000 und dannach hinein zu versetzten um nach zu vollziehen, dass sie Bilder garnicht als kunst verstanden haben. Sonder die Darstellungen eines Hl. Sebastian z. B. War für die Menschen der Hl. Das ist schwer für uns heute vorstellbar, aber hochgradig interessant. Auch ohne Belting war das Video sehr gut! Weiterso Grüße Friedrich
@@Geschichtsfenster Weiß ich noch, was ich vor 30 Jahren gelernt hab? Das weiß nur meine damalige Professoressa Ludovica Sebregondi. Die hat damals italienische Kleidung und ihren Wandel von 500-1500 vorgestellt, und ich denke bei ihren Massen an Publikationen auch einmal über Kistendeckel geschrieben. Aber ich kanns nicht einmal mehr googeln, weil ich mich nicht mehr dran erinnere, was Hochzeitstruhendeckelinnenseitenmalerei auf Italienisch heisst. Auf die Schnelle hab ich nur die Susanna-Truhe von Lo Scheggia aus 1450 gefunden, denn die war in einer Zeitschrift (Fresco 3/14 unter dem Artikel Welche Schönheit, Welch eine Geschichte) entsprechend unterschrieben. Soweit ich es noch im Gedächtnis hab, kommen die Stadt-Genrebilder unter religiösem Vorwand ab 1320 auf, und da ist gelegentlich schon die erste 'Wildnis' am Rand als Hintergrund dargestellt. Es gibt aber auch eine Badehaus-Massen-Szene im Garten; eine Bankettszene, auf der man die Kredenzen mit dem ausgestellten Hausrat sieht, aber auch eine Jagdzsene mit Ritter und nackter 'Nymphe', die wohl aus dem Decamerone stammt. In den Uffizien gibts ein ganzes Zimmer mit ausgestellten Truhendeckeln, (noch erschütternder war, was wegen mangelnder Erhaltung in diversen Depots liegt und nicht ausgestellt wird.) Die älteste, an die ich mich düster erinnere, ist eine mit Schnabelschuhen, die fast wie ein De Chirico-Bild aussieht, wo ein Gebäude im Hintergrung guelfische/ghibellinische Symbolik hat. Es gibt auch Truhen mit Anspielungen auf die Göttliche Kommödie, Dante und seine idealisierte Geliebte an der Brücke. Und eine der berühmteren Mariae-Verkündigungszenen mit viel Architektur und Gabriel und Lilie von hinten stammt ebenfalls von einer Kleiderkiste, aber die ist, so denk ich, jünger. Aber am Beliebtesten sind bei den reichen Bürgerfrauen Stadtleben-Genre-Bilder wie die Susanna-Truhe von Lo Scheggia. Die Bildsprache der ersten bürgerlichen Stadlebendarstellungen ist die von Ambrogio Lorenzetti, der die Allegorie der Guten und der Schlechten Regierung um 1338/39 auf ein Fresco in Siena gemalt hat (Die hat auch Deko-Wildnis ausserhalb der Stadt, obwohl die Regierung und die Engel samt Drifaltigkeit darüber noch eine blaue Wand als HIntergrund haben. Jetzt bleibt natürlich die Frage: was war zuerst: die Armenbibel-Fresken in den Kirchen und Palästen, oder die Holzplatten, auf denen ein angehender Künstler sein Können und seine Entwürfe vorgestellt hat, und die man dann als Truhendeckel wiederverwendet hat... Oder die Truhe, die offen auf den Brautzugswagen gestellt wurde, und die für die Zuseher was hermachen soll, weil gefaltetes Leinen und Wolle eher uninteressant sind, und deshalb einen repräsentativen Innendeckel als Hingucker braucht.
@Geschichtsfenster So, jetzt hab ich weitergesucht: Cassone /Cassoni heissen die Dinger, und sind 'von wirtschaftlicher und kulturellem Stellenwert in der Gesellschaft der Frührenaissance'. Nachzulesen hier in einem essay (unter der-freitod-der-lucretia-die-cassone-tafel-des-landesmuseums-im-kulturgeschichtlichen-kontext-der-florentiner-fruehrenaissance zu finden) nicht nur dezent innen sondern auch aussen bemalt. Wenn Bing was taugen tät, hätt es mir gleich die Bilder aus dem Essay geliefert: Palazzo Davanzati in Florenz Zimmer der Castellana dei Vergi die ist aus 1359 und hat noch Ritter. Dann gibts im Viktoria u Albertmuseum eine aus 1380 die hat weltliche Leute ohne Hintergrund . Im Schweizer Nationalmuseum hingegen ist die Truhenplatte mit dem Freitod der Lucrezia, und da gibts Stadtarchitektur, wenn ich richtig las von dem 'Meister von Karl III. Durazzo' um 1390 zugewiesen. (Tja... kunsthistorische Benennungen haben ihre Eigenheiten.) Da gibts auch frühe Turnierdarstellungen auf den Truhen; und später genze Schlachtgemälde, ich denk, das hängt wohl damit zusammen, dass auch Männer Truhen haben, da die auch als Sitzmöbel dienten. - Spät aber cool: um 1450 die Schlacht von Pharsalos von Apollino di Giovanni (unter Nummer 41359 in 2017 im Dorotheum Wien versteigert)
Das jemand geschrieben hat, dass das Leben ja so toll sei? Eher nicht, aber das ist auch heute nichts was Leute so hinschreiben. Das Leute schreiben das Sie z.B. Gott danken, dass er ihnen ein Auskommen und Gesundheit beschert hat, ja das findet man.
Hallo Andrej Wieder super interessant! In diesem Zusammenhang wäre vielleicht eine Analyse von Terra X "albrecht dürer superstar" ein sehr interessantes Projekt für dich! Ich bin überzeugt, du wirst viele Fehler finden, zb. In der Aussage, dass Dürer der "einzige" und "erste" war, der sein Logogramm in Bildern untergebracht hat, was du hier mit der gemalten Vase schonmal stark relativierst. und wäre wohl nah genug an deiner favorisierten Zeitepoche?
Das sind Aquarellfarben. Die Farbe muss ja transparent bleiben damit ich den Druck nicht übermale. Ich mische das Pigment mit in Wasser gelöstem Gummi Arabicum.
Finde die Firma Hörner echt cool. Habe von ihnen bereits zwei Stifte gekauft und bin echt zufrieden. Schön, dass sie deinen tollen Content unterstützen
Finde ich auch, zumal die auf mich zugekommen sind und ein extrem faires Angebot gemacht haben. Ich will halt nicht jedes Video mit Werbung spicken, aber wo es thematisch passt, finde ich das schon gut.
Es darf nicht vergessen werden dass neben der Wandmalerei wie z.B. von Fresken, Decken, dem Malen und Schreiben auf Pergament oder später Papier es auch noch die durchaus weit verbreitete Darstellung auf Tafelbildern gab. Gerade die hölzernen Vertäfelungen von Altären aber auch an Wänden wurden oft sehr kunstvoll bemalt. Verzierte Holzvertäfelungen von Wirtshäuser würden mir noch einfallen, wobei diese wohl eher erst glaub ab dem 17 Jahrhundert Thema werden. Aber auch Porträts wurden im Spätmittelalter und danach gerne auf Holz gemalt. Günstiges Pappelholz (Mona Lisa) wurde wohl gerne verwendet. Was interessant ist, dass Bilder besonders natürlich Porträts mit einem Mal in die Richtung zu gehen scheinen die Realität abzubilden. Während frühere Darstellungen noch einfacher gehalten sind wird nun jeder Detail versucht abzubilden (Indealisierung wird es da natürlich auch schon gegeben haben). Etwas dass es aber in dieser Art so nur in Europa gab. Womöglich auch massiv von den Reliquienbüsten inspiriert, welche bereits seit dem 12 Jahrhundert immer detaillierter werden. Die Malerei zieht da womöglich einfach nur nach und neue Techniken, der Austausch von Wissen und eben auch das Papier geben nun mehr Möglichkeiten, verzeihen Fehler und erlaubt mehr Versuche. Ebenso wie kleine Bilder nun in die Wohnstätten auch der einfachen Bevölkerung Einzug finden dürfte auch das Aufkommen von z.B. Weihnachtskrippen in der Zeit der Reformation ist so etwas wie der Versuch Kunst und Darstellungen ins eigene Heim zu holen. Von den Darstellungen vor den Kirchen ist es kein großer Schritt mehr dies auch im Kleinen zu machen.
Die Altäre erwähne ich doch ausdrücklich und im Grunde waren alle im Film gezeigten Tafelmalereien noch auf Holz gemalt. Leinwand als Malgrund wir bereits verwendet, aber ist noch deutlich weniger üblich als Holz.
@@Geschichtsfenster Asche auf mein Haupt. Die Erwähnung der Altäre ist irgendwie komplett an mir vorbei gegangen. 😰 Hab das Video jetzt nochmal angeschaut und es da dann auch gesehen.
Mich hätte noch interessiert, wie verbreitet in Europa Bilder auf Teppichen, Keramik und Ähnlichem waren sowie Holzschnitzereien, kleine Skulpturen etc. vor der besagten Medienrevolution.
Ich freue mich jeden Mittwoch 17.00 Uhr auf eine neue Folge Geschichtsfenster. Danke Andrej!
Ein trefflicher Vortrag, gut erzählt und mit Figuren hübsch gemohlt verziert.
Ich bin sehr froh, dass ich diesen Kanal gefunden habe. Es rückt vieles, was wir über das Mittelalter zu glauben wissen, ins richtige Bild und hilft mir, meinen Nichten und Neffen zu vermitteln, dass das Mittelalter eben nicht so war, wie sie sich das vorstellen.
Wird es eigentlich irgendwann ein Video zur Kleidung der Frau im Mittelalter geben?
Wie immer top! Würde auch gerne mal ein Video über Stundenbücher an sich sehen (wofür wurden sie verwendet, wer hat sie angefertigt, welche sind die bekanntesten bzw. interessantesten, etc.), finde diesen Themenkomplex an sich sehr spannend. Auch da das Stundenbuch des Duc de Berry nun bereits mehrfach auf dem Kanal erwähnt wurde 😁
Gerne mehr über mittelalterliche Kunstgeschichte!
Hallo Andrej, du hast in diesem Video wieder einmal viel Neues übermittelt. Besten Dank
Lieber Andrej, wieder ein toller Beitrag. Vielleicht habe ich eine Folge verpasst oder übersehen, aber wenn Du an der Kunstgeschichte dranbleiben möchtest: Ich finde Buchmalerei auch ein spannendes Thema. In jedem Fall: Vielen Dank!
War ein sehr interessanter Vortrag. Wie immer sehr spannend und fesselnd. Dankeschön 😀
Lasst alles stehen und liegen, ein neues Geschichtsfenster-Video ist da!
Sehr interessanter Beitrag vielen Dank!
Im Geschichtsunterricht wird ja manchmal immer noch behauptet, dass Albrecht Dürer der "Erfinder" des Selbstporträts war. Schön, dass du zeigst, dass das Ganze noch weiter zurückreicht.
Als angehender Geschichtslehrer kann ich sagen, dass es einem dadurch auch nicht einfacher gemacht wird, dass die Schulbücher selber teilweise eklatante Fehlinformationen aufweisen.
Und Andre hat's ja auch schon selber häufiger erwähnt, in Deutschland ist Sachkultur absolute Nebensache. Seminare an der Uni zu dem Thema Mittelalter befassen sich fast ausschließlich mit Schriftquellen (die auch meistens über politische Dinge informieren) und die Vorstellung wie die Menschen in ihrem Alltag gelebt haben wird halt bei keiner Epoche so richtig thematisiert, am wenigsten noch beim Mittelalter leider.
Ich fände es sehr interessant, wenn du eine Lesung des Groschenromans in original mittelalterlicher Sprache (vielleicht mit einigen Kommentaren) bringen könntest. Vielleicht wäre das ja eine Idee für zukünftige Videos? :-) Danke für dieses tolle Video!
Hallo Andrej! Wieder einmal ein toller Beitrag. Danke. Ja, du kannst gerne mehr davon machen. Vielleicht eine Diskussion/Interpretation von einigen der Bilder aus Dantes Inferno.
Sehr informativ! Danke!
Wie immer, Lehrmaterialniveau. Also deutlich besser als das praktisch angewandte Schul(Hand)-Lehrmaterial. DANKE. Sehr wichtig die Erwähnung, dass handwerkliche Fähigkeiten nicht unbedingt durch das kommerzielle Werk repräsentiert werden.
Hat mir mal wieder super gut gefallen, Andrej. Ich habe zu einer Zeit einen Kunstleistungskurs gehabt, als noch beigebracht wurde, dass die Leute im Mittelalter zu doof für Perspektive waren und die Renaissance dann TADAAAA! Ich hatte schon damals insgeheim vermutet, dass es eine erstaunlich flotte Evolution gewesen wäre, wenn es so gewesen wäre, und dass einfach nur andere Sachen wichtiger waren.
Der Vortrag hat mir gut gefallen. Vieles was ich schon wusste, aber gut nochmal aufgefrischt und vieles interessant in den Kontext gesetzt. Kannst du auch etwas über die ägyptischen Enkaustik Portraits sagen?
Ich denke am Anfang ist es etwas zu mehrdeutig oder undifferenziert:
Bilder waren schon seit den Höhlenmalereien im Alltag der Menschen. Was wir gerne "Graffiti" nennen beispielsweise. Einfache Kunst, einfache Zeichnungen. Und wenn sie nur in den Sand gemalt wurden.
Das wird auch im Mittelalter so gewesen sein. Gerade wenn die Alphabetisierung niedrig ist zeichnen die Leute im Alltag mehr um sich zu verständigen.
Aber richtige Illustrationen sind natürlich ein anderes Thema.
Aber genau das relativiere ich doch direkt man Anfang. Aber tatsächlich haben wir im Mittelalter teilweise richtig wenige Bilder außerhalb der genannten Felder, selbst als Verzierungen gehen die deutlich zurück.
Um 1400 eine Papiermülle passt ja zu Anno 1404, schönes PC Spiel, auch wenn sicher nicht ganz historisch.
Schönes Video!
Würde mich auch nochmal über ein neues Video mit Bücherempfehlungen freuen.
Ich bin begeistert! Als alter Sack(65) lerne ich jetzt die Feinheiten und Hintergründe unserer Geschichte kennen.
Ich bin schon seit ca nem halben Jahr faszinierter Zuschauer und Danke herzlich dafür, daß Du meine verschütteten Geschichtskenntnisse aufpoliert!
Einen Fehler möchte ich als katholisch ausgewachsener, nicht mehr ganz orthodoxen Christ anmerken: Entstehung des Bildes, bei 14:55 - 15:30 muss es heißen "Jesus geht über das Wasser zu den Jüngern" (Matth. 14, 22-33).
Ich freue mich schon auf das nächste Thema!
Danke!
Stabil!
Geschichte entlang Innovationen erzählen finde ich sehr spannend.
Komplexität der Kunstwerke
Es kommt nur darauf an wer was bestellt, Federzeichungen Silberstift sind wesentlich schneller zu machen wie Malerei. Collerierungen ohne Details kann man Fachkräften überlassen, das waren die Leute die später auch gedruckte Bücher collerierten und farbige Zeichen Verzierungen und Details hinzufügten und wesentlich billiger waren wie der Künstler selbst.
Dein Wissen mach "süchtig"
Also gerne mehr ^^
Futter für den Algorithmus der mindestens 5 Worte braucht
Super informativ. Danke!
Hey lieber Andre. Ein Video von dir über Johannes Gutenberg wäre super. =)
Leider ist die Forschungslage zu Gutenberg gar nicht mal so gut. Über weite Teile seines Lebens wissen wir herzlich wenig.
Spannend! Sehr schön gemacht!
Werter André (ich hoffe ich habs richtig geschrieben) vorerst will ich dir mitteilen, dass ich deine Videos äußerst genieße. Als jemand der von sich denkt, recht gut über das Mittelalter bescheid zu wissen, komme ich oft aus dem Staunen nicht heraus. Wirklich grandios. Des weiteren habe ich eine Frage an dich, da du dich ja auch sehr gut Kunsthistorisch auskennst, kannst du mir vielleicht sagen, was auf dem zweitältesten Haus in Bodenwerder steht. Ich stand davor und konnte nur raten. Das Haus ist von 1550 es gibt Bilder auf denen man die Inschrift gut "lesen" kann.
Einen lieben Gruß
Wie heißt es denn, damit man nachschauen kann?
Top Video, hätte gerne länger gehen können.
Dein Kanal ist wirklich sehr informativ und lehrreich. Hast du geplant ein solches Video über die Musik im Mittelalter zu erstellen? Mich würde einige Themengebiete wie Musikgeschichte, Instrumentarium & Instrumentenbau, Notenliteratur, das Notationssystem sowie eine Einschätzung interessieren wie die Musik tatsächlich geklungen haben könnte. Ich selber interessiere mich für die historische Aufführung und muss jedesmal schmunzeln wie einige Menschen die Musik des Mittelalters glauben darzustellen mit riesigen Sackpfeifen, Trommeln, gröhlenden Männern in Lederkluft und interessanter Interpretation mancher Stücke, wenn aus Guillaume de Machaut plötzlich Tavernenschunkellieder werden usw.
Mal wieder ein ganz dickes Dankeschön fürs Teilen dieses geballten Wissens mit schönen Beispielen 👍
Vielen Dank für dieses Video, besonders schätze ich immer die Videos in denen du heute alltäglichen Sachen durch ihre Hintergründe ganz neue Tiefe und Perspektive gibst. Von den Ursprüngen der schwarzweiß Darstellung zu hören war schon sehr spannend, Sigelwachs als frühes Pattex hat mich komplett vom Hocker gehauen!
Gefällt mir gut. Gerade der vergleich Papier - Digitalisierung. In der aktuellen Diskussion über Digitalisierung wir aber auch angemerkt, dass z.B. Lesen für viele immer mehr in den Hintergrund tritt und auf Dauer verlernt werden könnte (Icons reichen als Nachricht / Hörbücher / kann Siri ja vorlesen / ...). Gibt es Ähnliches im MA? Kann durch die ständige Verfügbarkeit des Wissens in Büchern die Gedächtnisleistung zurück gegangen sein?
für den Algorhytmus ⚔️
Hörner? Die werden mir immer symphytischer ...
PS: Kenn ich ja schon vom Schattenmacher @.@
Algorithmus Kommentar für das Mittelalter!🏰🏰🏰
Zur EIngangsstatement: Vergleicht man die Haltbarkeit von Papier aus dem 19. Jahrhundert mit Papyrus, steht es um die Haltbarkeit von Papyrus vergleichsweise extrem gut (klar, je nach Lagerung bzw. Regionalklima sher unterschiedlich). Die Massenproduktion von Papier wurde derart mit Säure bedacht, dass den Archiven die Journale, Zeitngen usw. des 19. jh. weggammeln, während das alte Zeug vergleichsweise beständig ist.
Bitte den Maler Giotto di Bondone (13. Jhd) nicht vergessen: "Er leitete die Entwicklung ein, die schließlich zu dem für die nachgotische Kunst in Italien (Rinascimento) typischen Realismus führte." de.wikipedia.org/wiki/Giotto_di_Bondone
Geniale Themenwahl - immer wieder super! Danke!
Toller, schneller Überblick, ohne allzusehr ins Kunsthistorische zu geraten. Bücher mit eingeklebten Bildern habe ich in den 1990er Jahren noch in einer indischen Buchhandlug gesehen. Das waren ziemlich hochwertige Sachen, die druckt man nicht einfach so im Vierfarb-Offset-Verfahren.
Hallo Andre, Danke für dieses informative Video - mich würden besonders Kirchenfenster und ihre Entwicklung interessieren, vielleicht kannst Du dazu ja mal was machen...Liebe Grüße aus der Nähe von Hanau
37:08 Hey die ersten BRAVO-Poster!
Andrej mit Fes da gibt es ein Like :)
Hallo, wieder ein klasse Video. Also an einem Video wie die Menschen damals gerechnet haben fände ich sehr interessant. Also da das mit Papier etc. nicht so verfügbar war wie wurden hier große Vorgänge gehandhabt etc. mit Kopfrechnen und merken stelle ich mir so dinge wie eine Kirche zu bauen etc. etwas schwer vor.
Was weißt du alles über Mittelalterliche Astronomie/Astrologie? Da gibt es ja bestimmt auch noch einiges aufzuklären
Ich habe Ahnung, aber nur begrenzt viel. Die Planetenherrscher habe ich im Film über das Wolfegger Hausbuch mal thematisiert.
sehr interessant , bei so etwas ärger ich mich immer über meine schulzeit , der geschichtsunterricht bestand meiner erinnerung nach hauptsächlich daraus jahreszahlen auswendig zu lernen, als würde man den unterrricht so langweilig wie nur irgend wie möglich zu gestalten um ja allen kindern das interesse an geschichte ein für alle mal aus zu treiben ..
In den Kirchen gab es noch das Mosaik. MonReale in Palermo hat mich sehr beeindruckt.
WTF isch das PAUL von tekken ???????
bei minute 40:27 dieser bartholomäus hat auf jeden fall nen interessanten stil, hab leider beim googlen nichts gefunden wenn du nen link hast wär super :)
Bartholomäus Zeitblom war ein Ulmer Maler: de.wikipedia.org/wiki/Bartholom%C3%A4us_Zeitblom
Im Film über den Besuch in Ulm habe ich den schon erwähnt.
@@Geschichtsfenster besten dank!
Scchönes Video
Kommentar für Algo.
Woo!
Hast du schon mal über ein Kingdom Come: Deliverance Let's Play nachgedacht?
Ja, wird auch kommen, ist aber gar nicht so unkompliziert. Ein erster Versuch mit einem Gast das Spiel zu besprechen hat technisch nicht geklappt.
Die wichtigste Frage ist doch wohl: Wo bekommt man einen solchen Bucheinband aus Stoff? Der ist ja wahnsinnig geschickt.
Den hat mir eine Buchbinderin, Chris Wenzel von Kopert.de, genäht. Der besteht aus Seidensamt und bedeckt einen normalen Bucheinband aus Holz und Leder.
Warum gibt es im Mittelalter so viele Bilder, auf denen Menschen ohne individuelle Gesichtszüge dargestellt sind. Man erkennt nicht einmal ob es ein Mann oder eine Frau ist?
Weil mittelalterliche Bilder lange Zeit eben keine individuellen Personen sondern Archetypen darstellt. Als der König und der Bauer, der Ritter, die Dame usw. Wenn es spezielle Figuren z.B. Heilige sind, nimmt man Attribute. Erst im 14. Jahrhundert findet man dann verbreitet Naturbeobachtung und Individuen.
Erstmal interessantes Video, du hättest vielleicht noch bissl weiter ausholen können und die Höhlenmalereien sowie Bilderschriften einwerfen können. Apropos Hieroglyphen aus dem alten Ägypten hätte ich mal eine Frage. Den Römern waren ja die Hieroglyphen bekannt, wenn auch erstmal kryptisches Zeug mit 7 Siegeln. Wie verhält es sich im Mittelalter? Gab es Theologen oder gebildete Leute, die des kannten oder ist das Wissen darum auch verloren gegangen?
Für den Algorithmus gebe ich nen Daumen hoch. Aber wirklich interessant finde ich das Thema nicht. Allerdings hat Andrey eine sehr charmante Art vorzutragen. Deswegen suchte ich alles von ihm😂
Bitte mehr zum Thema.
Lieber André, vielen vielen Dank für deine super Beiträge! Teppich-Bilder, war das ein Thema im Mittelalter?
Ich könnte unendlich lange Kunstgeschichte-Vorträgen zuhören.
Vielen Dank für das interessante Video!
Ich hätte eine Frage zur mittelalterlichen Kunst im Bezug auf Darstellungen von Menschen: Aus der heutigen Sicht sehen die abgebildeten Menschen (vor allem jetzt bei solchen Zeichnungen in Schriftwerken/Bibeln) ja häufig "komisch" aus...konnten es die damaligen Künstler nicht "realitätsnäher" abbilden oder war es einfach so eine Art "mittelalterlicher Stil"? Klar im Spätmittelalter wird das immer "besser", aber wie sieht das im Frühmittelalter oder Hochmittelalter aus? 🤔
Wie ich im Video gesagt habe, geht es eben gar nicht um eine realistische Darstellung, es geht um die Vermittlung von Inhalten. Genau wie wir heute stilisierte Figuren verwenden oder z.B. comichafte Darstellungen, wurden bei solchen, meist religiösen Darstellungen zu einfachen Bildern gegriffen.
Ob die Leute es besser konnten ist dann eben die Frage, denn wenn der Bedarf nicht besteht, fehlt auch die Übung. Andererseits haben wir eben Beispiele das einfache Darstellungen gewählt werden obwohl es besser ginge. Bei Orthodoxen Ikonen haben wir das bis heute.
Ich gebe auch noch meinen Senf dazu: Es gibt in Italien Beispiele ab ca. 300, also der frühen Spätantike, wo man sowohl die "alten" realistischeren Darstellung in antiker Tradition findet und daneben auch die "neuen" ornamentalen Darstellungen, die das Mittelalter charakterisieren.
Das sind z.B. Torbögen, die beide Formen der Darstellung neben- oder übereinander haben.
Von daher sieht man, dass das Absicht war. Zumindest anfänglich, als die Künstler noch beides könnten.
Grundsätzlich ist einiges, was wir heute für mittelalterlich halten schon in der Spätantike entstanden. Ist ein sehr spannendes Thema.
Vieles sehr erhellend - manches für mich nicht schlüssig erklärt z. B. wie arabische Zahlen Verbreitung/Beliebtheit durch Papier finden. Vlt.
so ich bin gespannt, ich war nur zur Nachbesprechung da und eine Klasse Ablenkung ist es allemal.
Wunderbar
Wie heißt der Titel von diesem Büchlein 85 Jahre nach Gutenberg? "Ein liepliche historie und merchele von..." ?
"Ein Liepliche histori und warheit von vir Kaufmendern". Das Buch ist etwa 25 Jahre nach Gutenbergs Tod erschienen und ein gutes Beispiel für eine Prosanovelle die konsequent die Möglichkeiten der Illustration nutzt.
@@Geschichtsfenster Danke
Gerade gefunden. Schau mir das video dann gleich mal an.
Ein name muss im verbund mit dem Bild kommen. Hans Belting. Bin gespannt.
Ich habe mich mit Belting natürlich beschäftigt, geht beim Thema Bilder auch gar nicht anders, ich nenne aber selten die Forschungsliteratur in den Videos. Das wäre für die meisten Zuschauer ziemlich zäh.
@@Geschichtsfenster Das kann ich bei Belting sogar voll und ganz verstehen. (: Da es in ihrem Video aber dann mehr und mehr auch um Spätmittelalter, sowie die Bilder nach 1500 ist es auch ok. Sein Hauptforschungspunkt war ja das Frühchristliche und die sozialen Umstände in denen Bilder entstanden. Es ist aber auch schwer, sich in den Zeitgeist der Menschen um 1000 und dannach hinein zu versetzten um nach zu vollziehen, dass sie Bilder garnicht als kunst verstanden haben. Sonder die Darstellungen eines Hl. Sebastian z. B. War für die Menschen der Hl. Das ist schwer für uns heute vorstellbar, aber hochgradig interessant.
Auch ohne Belting war das Video sehr gut! Weiterso
Grüße
Friedrich
Die Innenseiten der Deckel von italienischen Hochzeitstruhen... die gibts auch schon früh ohne Goldhintergrund
Hast du da mal Beispiele? Am besten frühe.
@@Geschichtsfenster Weiß ich noch, was ich vor 30 Jahren gelernt hab? Das weiß nur meine damalige Professoressa Ludovica Sebregondi. Die hat damals italienische Kleidung und ihren Wandel von 500-1500 vorgestellt, und ich denke bei ihren Massen an Publikationen auch einmal über Kistendeckel geschrieben. Aber ich kanns nicht einmal mehr googeln, weil ich mich nicht mehr dran erinnere, was Hochzeitstruhendeckelinnenseitenmalerei auf Italienisch heisst.
Auf die Schnelle hab ich nur die Susanna-Truhe von Lo Scheggia aus 1450 gefunden, denn die war in einer Zeitschrift (Fresco 3/14 unter dem Artikel Welche Schönheit, Welch eine Geschichte) entsprechend unterschrieben.
Soweit ich es noch im Gedächtnis hab, kommen die Stadt-Genrebilder unter religiösem Vorwand ab 1320 auf, und da ist gelegentlich schon die erste 'Wildnis' am Rand als Hintergrund dargestellt. Es gibt aber auch eine Badehaus-Massen-Szene im Garten; eine Bankettszene, auf der man die Kredenzen mit dem ausgestellten Hausrat sieht, aber auch eine Jagdzsene mit Ritter und nackter 'Nymphe', die wohl aus dem Decamerone stammt. In den Uffizien gibts ein ganzes Zimmer mit ausgestellten Truhendeckeln, (noch erschütternder war, was wegen mangelnder Erhaltung in diversen Depots liegt und nicht ausgestellt wird.) Die älteste, an die ich mich düster erinnere, ist eine mit Schnabelschuhen, die fast wie ein De Chirico-Bild aussieht, wo ein Gebäude im Hintergrung guelfische/ghibellinische Symbolik hat. Es gibt auch Truhen mit Anspielungen auf die Göttliche Kommödie, Dante und seine idealisierte Geliebte an der Brücke. Und eine der berühmteren Mariae-Verkündigungszenen mit viel Architektur und Gabriel und Lilie von hinten stammt ebenfalls von einer Kleiderkiste, aber die ist, so denk ich, jünger.
Aber am Beliebtesten sind bei den reichen Bürgerfrauen Stadtleben-Genre-Bilder wie die Susanna-Truhe von Lo Scheggia. Die Bildsprache der ersten bürgerlichen Stadlebendarstellungen ist die von Ambrogio Lorenzetti, der die Allegorie der Guten und der Schlechten Regierung um 1338/39 auf ein Fresco in Siena gemalt hat (Die hat auch Deko-Wildnis ausserhalb der Stadt, obwohl die Regierung und die Engel samt Drifaltigkeit darüber noch eine blaue Wand als HIntergrund haben.
Jetzt bleibt natürlich die Frage: was war zuerst: die Armenbibel-Fresken in den Kirchen und Palästen, oder die Holzplatten, auf denen ein angehender Künstler sein Können und seine Entwürfe vorgestellt hat, und die man dann als Truhendeckel wiederverwendet hat... Oder die Truhe, die offen auf den Brautzugswagen gestellt wurde, und die für die Zuseher was hermachen soll, weil gefaltetes Leinen und Wolle eher uninteressant sind, und deshalb einen repräsentativen Innendeckel als Hingucker braucht.
@Geschichtsfenster So, jetzt hab ich weitergesucht: Cassone /Cassoni heissen die Dinger, und sind 'von wirtschaftlicher und kulturellem Stellenwert in der Gesellschaft der Frührenaissance'. Nachzulesen hier in einem essay (unter der-freitod-der-lucretia-die-cassone-tafel-des-landesmuseums-im-kulturgeschichtlichen-kontext-der-florentiner-fruehrenaissance zu finden) nicht nur dezent innen sondern auch aussen bemalt.
Wenn Bing was taugen tät, hätt es mir gleich die Bilder aus dem Essay geliefert: Palazzo Davanzati in Florenz Zimmer der Castellana dei Vergi die ist aus 1359 und hat noch Ritter. Dann gibts im Viktoria u Albertmuseum eine aus 1380 die hat weltliche Leute ohne Hintergrund .
Im Schweizer Nationalmuseum hingegen ist die Truhenplatte mit dem Freitod der Lucrezia, und da gibts Stadtarchitektur, wenn ich richtig las von dem 'Meister von Karl III. Durazzo' um 1390 zugewiesen. (Tja... kunsthistorische Benennungen haben ihre Eigenheiten.)
Da gibts auch frühe Turnierdarstellungen auf den Truhen; und später genze Schlachtgemälde, ich denk, das hängt wohl damit zusammen, dass auch Männer Truhen haben, da die auch als Sitzmöbel dienten. - Spät aber cool: um 1450 die Schlacht von Pharsalos von Apollino di Giovanni (unter Nummer 41359 in 2017 im Dorotheum Wien versteigert)
Interessantes Thema,
schicker Hut.
gibt es eigentlich aufzeichnungen von leuten aus dem mittelalter die mit ihren leben zufrieden waren?
Das jemand geschrieben hat, dass das Leben ja so toll sei? Eher nicht, aber das ist auch heute nichts was Leute so hinschreiben. Das Leute schreiben das Sie z.B. Gott danken, dass er ihnen ein Auskommen und Gesundheit beschert hat, ja das findet man.
@@Geschichtsfenster oh ok dann danke für die information.
Hallo Andrej
Wieder super interessant! In diesem Zusammenhang wäre vielleicht eine Analyse von Terra X "albrecht dürer superstar" ein sehr interessantes Projekt für dich! Ich bin überzeugt, du wirst viele Fehler finden, zb. In der Aussage, dass Dürer der "einzige" und "erste" war, der sein Logogramm in Bildern untergebracht hat, was du hier mit der gemalten Vase schonmal stark relativierst.
und wäre wohl nah genug an deiner favorisierten Zeitepoche?
Gute Idee!T.X.macht Immer Fehler.
Ist zwar Hochmittelalter, aber ist der Codex Manesse eigentlich auch auf Pergament geschrieben?
Ja, zu der Zeit war Papier noch ziemlich selten, weil Importstoff.
Andrej… Frage. Was ist für einen Hut den du trägst? LG C
Ein Fez. Dazu sage ich etwas im Kanalvideo.
@@Geschichtsfenster Den hast Du von Kara Ben Nemsi geerbt.
Wie heißt denn der "Groschenroman" bei 35:00 ?
Die Historie von den vier Kaufleuten
@@Geschichtsfenster Und worum geht's da so? Das Buch wurde in den Dreißigern nachgedruckt, aber ich finde nirgendwo eine Zusammenfassung.
wieder mal toller vortrag. danke
Hat man im Mittelalter Füllfeder-Federn vergoldet?
Da es natürlich noch keine Füllfederhalter gab, hat man auch die Federn nicht vergoldet.
@@Geschichtsfenster...also ist der Skriptum-Stift vielleicht doch nicht so richtig mittelalterlich?
Lass dich nicht ärgern! Viele Grüße- Stephan
in den Muscheln - mit was für Farben malst du die Drucke aus ? ist das Tempera ? (werden die fest ?) sind das Aquarellfabern ?
Das sind Aquarellfarben. Die Farbe muss ja transparent bleiben damit ich den Druck nicht übermale. Ich mische das Pigment mit in Wasser gelöstem Gummi Arabicum.
Finde die Firma Hörner echt cool. Habe von ihnen bereits zwei Stifte gekauft und bin echt zufrieden. Schön, dass sie deinen tollen Content unterstützen
Finde ich auch, zumal die auf mich zugekommen sind und ein extrem faires Angebot gemacht haben. Ich will halt nicht jedes Video mit Werbung spicken, aber wo es thematisch passt, finde ich das schon gut.
Es darf nicht vergessen werden dass neben der Wandmalerei wie z.B. von Fresken, Decken, dem Malen und Schreiben auf Pergament oder später Papier es auch noch die durchaus weit verbreitete Darstellung auf Tafelbildern gab. Gerade die hölzernen Vertäfelungen von Altären aber auch an Wänden wurden oft sehr kunstvoll bemalt. Verzierte Holzvertäfelungen von Wirtshäuser würden mir noch einfallen, wobei diese wohl eher erst glaub ab dem 17 Jahrhundert Thema werden. Aber auch Porträts wurden im Spätmittelalter und danach gerne auf Holz gemalt. Günstiges Pappelholz (Mona Lisa) wurde wohl gerne verwendet.
Was interessant ist, dass Bilder besonders natürlich Porträts mit einem Mal in die Richtung zu gehen scheinen die Realität abzubilden. Während frühere Darstellungen noch einfacher gehalten sind wird nun jeder Detail versucht abzubilden (Indealisierung wird es da natürlich auch schon gegeben haben). Etwas dass es aber in dieser Art so nur in Europa gab. Womöglich auch massiv von den Reliquienbüsten inspiriert, welche bereits seit dem 12 Jahrhundert immer detaillierter werden. Die Malerei zieht da womöglich einfach nur nach und neue Techniken, der Austausch von Wissen und eben auch das Papier geben nun mehr Möglichkeiten, verzeihen Fehler und erlaubt mehr Versuche.
Ebenso wie kleine Bilder nun in die Wohnstätten auch der einfachen Bevölkerung Einzug finden dürfte auch das Aufkommen von z.B. Weihnachtskrippen in der Zeit der Reformation ist so etwas wie der Versuch Kunst und Darstellungen ins eigene Heim zu holen. Von den Darstellungen vor den Kirchen ist es kein großer Schritt mehr dies auch im Kleinen zu machen.
Die Altäre erwähne ich doch ausdrücklich und im Grunde waren alle im Film gezeigten Tafelmalereien noch auf Holz gemalt. Leinwand als Malgrund wir bereits verwendet, aber ist noch deutlich weniger üblich als Holz.
@@Geschichtsfenster Asche auf mein Haupt. Die Erwähnung der Altäre ist irgendwie komplett an mir vorbei gegangen. 😰 Hab das Video jetzt nochmal angeschaut und es da dann auch gesehen.
bilder verbieten, religionen einfach super sympathisch ...
tolles video, danke an Andrej und die Sponsoren !
Naja, dass ist eine sehr einseitige Sicht auf Kultur.
Die haben sich das auch nicht einfach gemacht, z.B. die Byzantiner haben ~100 Jahre gestritten.
Schon zwei meiner Lieblings-TH-camr, die von Hörner gesponsert werden. Die haben einen guten Geschmack!
Wer ist denn der andere?
@@Geschichtsfenster Ein gesellschaftlich-politischer Kanal, Der Schattenmacher
Yo, Bro, hier ein Historiker-Kollege - mehr Zeitgeschichte. Die Werbung ist - als YT-Konsument - echt weak.
Zeitgeschichte ist halt nicht mein Thema.
Aber inwiefern ist die Werbung weak?
Mich hätte noch interessiert, wie verbreitet in Europa Bilder auf Teppichen, Keramik und Ähnlichem waren sowie Holzschnitzereien, kleine Skulpturen etc. vor der besagten Medienrevolution.
Was für ein tolles Thema!!!