Brandenburg aktuell - Hohenlychen

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  • เผยแพร่เมื่อ 7 ก.พ. 2025
  • Die Heilanstalten Hohenlychen waren ein Komplex von Heilanstalten in Lychen/Brandenburg, der von 1902 bis 1945 bestand.
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    1904 wurde die Helenenkapelle durch die Stiftung von Venn erbaut.
    Im Laufe der Jahre wurden die Heilanstalten ständig erweitert, 1914 waren alle Bautätigkeiten weitgehend abgeschlossen. 1911 besuchte die deutsche Kaiserin Auguste Victoria die Heilanstalten. Während des Ersten Weltkrieges wurden die Heilanstalten als Lazarett genutzt. 1927 tagte die Hygienekommission des Völkerbundes in Hohenlychen. Ab 1935 übernahm Karl Gebhardt die Leitung der Heilanstalten. ...
    Nicht nur behandelten Patienten, sondern auch für Funktionäre der NSDAP galt Hohenlychen als „Modeaufenthaltsort“ zur Erholung. Dauergäste waren etwa Heinrich Himmler und Rudolf Heß. Die Besucherbücher weisen zahlreiche Nazigrößen auf, die die Heilanstalten besuchten. Darunter, neben Hitler selbst, Reichsleiter, Reichssportführer, Staatssekretäre, Stabsärzte des Heeres sowie internationale Delegationen aus Italien, England, Frankreich, Portugal, Chile, Peru, Argentinien. ...
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    Die Stadt Lychen profitierte in hohem Maße von den Heilanstalten, vor allem durch den Fremdenverkehr. Zwischen 1933 und 1942 wurden über 25.000 Patienten behandelt. Viele Anwohner erhielten Arbeit in den Heilanstalten. Ein zweiter Bahnhof wurde angelegt, um eine bessere Infrastruktur und eine schnellere Verbindung nach Berlin zu gewährleisten. Unter Karl Gebhard arbeiteten Hitlers zweiter Leibarzt Ludwig Stumpfegger sowie Fritz Fischer, Herta Oberheuser und Kurt Heißmeyer, die ebenso wie Karl Gebhard Menschenversuche in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Neuengamme durchführten.
    Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges erfolgte die Umwandlung in ein Kriegslazarett. Später wurden Menschenversuche mit Wundinfektionen durchgeführt. ... Die Erprobungsversuche der Sulfonamidwirkung wurden Karl Gebhardt übertragen, der erstmals am 29. August 1942 über klinische Versuche an Frauen des KZ Ravensbrück berichtete. Die Versuchsgruppen bestanden aus 36 Frauen, denen Bakterien, teilweise mit Holz- und Glaspartikeln, in den Oberschenkel eingesetzt wurden. Drei der Versuchspersonen starben, und man kam zu der Erkenntnis, dass die Sulfonamide nicht geeignet sind, Wundinfektionen zu verhindern. Parallel zu den Sulfonamidversuchen wurden von Ludwig Stumpfegger Experimente zur Transplantation von Knochen, Nerven und Muskeln durchgeführt. Heißmeyer unternahm für seine Habilitationsarbeit Menschenversuche zur Bekämpfung schwerer Tuberkulose im Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg. Da er die Ergebnisse für seine Habilitationsarbeit bei Kriegsende nicht verlieren wollte, vergrub er sie in einer Zinkkiste auf dem Gelände der Heilanstalten. Im März 1964 wurden sie nach einer Suchaktion wiederentdeckt und belasteten Heißmeyer, der bis dahin glimpflich davongekommen war, schwer.
    ... Das Lazarett wurde zum Kriegsende vollkommen evakuiert. Während dieser Zeit befand sich auch die Feldkommandostelle von Heinrich Himmler mit dem Codenamen „Steiermark“ in Hohenlychen. Die Kommandostelle befand sich in einem Zug und stand auf der Nebenstrecke, der Bahnstrecke Britz-Fürstenberg.
    ... Karl Gebhardt, der in den letzten Kriegstagen über die Rattenlinie Nord nach Flensburg geflüchtet war und kurz darauf in Norddeutschland verhaftet wurde, wurde im Nürnberger Ärzteprozess 1948 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt und zum Tode verurteilt. Seine Assistenzärzte Fritz Fischer und Herta Oberheuser wurden zu lebenslanger Haft bzw. zwanzig Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Ludwig Stumpfegger hatte bereits bei der Flucht aus dem Führerbunker wenige Stunden nach dem Suizid Hitlers am Lehrter Bahnhof zusammen mit Martin Bormann Selbstmord mit einer Blausäurekapsel begangen.
    Die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland nutzte die Heilanstalten als Lazarett und Geburtsstation. Mit 200 Betten erreichten die Heilanstalten nicht mehr ihre damalige Größe und wurden teilweise zu Wohneinheiten der Soldaten umfunktioniert. Am 31. August 1993 verließ das letzte sowjetische Kommando die Heilanstalten und beendete die sowjetische Besatzungsära.
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    Nach 2005
    Der Dresdner Bauingenieur Michael Neumann kaufte 2009 einen Teil der Anlage - neun Gebäude auf 12 Hektar - vom Land Brandenburg. Neumann entwickelte danach ein Konzept für eine Parkresidenz Lychen. In seinem Sinn - er starb 2019 - betrieb seine Tochter Anne Neumann mit Angehörigen diese Pläne weiter. Inzwischen gibt es dort 44 barrierefreie Mietwohnungen, die fast alle schon bezogen sind, sowie neun Ferienwohnungen und ein Bistro. 40 Prozent der denkmalgeschützten Bausubstanz sind bereits saniert. ...
    de.wikipedia.o...

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