Ich habe mich mit Anfang Fünfzig zurückschulen lassen und bin im Nachhinein noch tief erschüttert darüber, wie viel einem durch eine Umschulung genommen wird. Man weiß es als Umgeschulter ja nicht. Und auch erstaunt mich, wie viele unbewusst Umgeschulte es überhaupt gibt. Traurig und - wie ich aus meiner Beobachtung und Erfahrung heraus sehe - sozial gefährlich.
Bei mir ist es ähnlich, ich habe mich mit Anfang dreißig selbst zurückgeschult. Danach spürte ich, was mir alles genommen wurde. Mein ganzes Leben hat sich verändert und auch meine Persönlichkeit. Im Nachhinein war es aus meiner Sicht die beste Entscheidung, wieder mit links zu schreiben und ganz bewusst wieder viel mehr mit links zu machen. Es tut so gut!
Ich habe jetzt auch angefangen, mich zurückzuschulen. Es geht leichter, als ich ursprünglich dachte. Ab wann etwa hattest du einen positiven Effekt bemerkt?
@@ichbins5822Der erste positive Effekt traf mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel, noch bevor ich die Rückschulung begann: Ich hatte mir einen LH-Dosenöffner gekauft, und bei dessen erster Anwendung passierte etwas, was ich nie vergessen werde und zum eigentliche Anstoß dafür wurde, die Rückschulung in Angriff zu nehmen: ich bekam plötzlich überall eine Gänsehaut, mich durchströmte ein unglaublich intensives Glücksgefühl, dann fing ich völlig unvermittelt an zu weinen und konnte fast eine halbe Stunde nicht mehr aufhören. Nicht weil ich traurig war, sondern das war eine Art Schock, Glück, Befreiung. Der Untertitel von Dr. Sattlers Buch "Der umgeschulte Linkshänder - oder Der Knoten im Gehirn" ergab auf einmal total Sinn, etwas wie ein innerer Knoten hatte sich in diesem Moment gelöst. Und ich bin nicht gerade esoterisch unterwegs, eher im Gegenteil. Die Rückschulung durch eine nach der Methode von Dr. Sattler ausgebildete Ergotherapeutin, also das Erlernen der Schreibhaltung, Umgang mit Schere und Messer, etc. ging recht fix innerhalb einiger Wochen. Allerdings muss man bedenken, dass sich das Gehirn im Laufe der Zeit neu verschaltet, bis dahin komplizierte Synapsen-Verbindungen zur zwangsweise Koordination der beiden Hemisphären werden nicht mehr benötigt und anderweitig verwendet. Bei mir hatte das zur Folge, dass ich plötzlich viel "direkter" denken konnte. Bei mir war es so, dass sich schrittweise, meist alle paar Wochen, plötzlich irgend etwas in der Psyche veränderte, z. B. konnte ich bei einem Streitgespräch auf einmal strukturiert argumentieren, was bis dahin nie geklappt hatte. Ich war immer allen Auseinandersetzungen aus dem Weg gegangen, weil ich meine Argumente zwar vor meinem geistigen Auge sah, aber nie wirklich ausdrücken konnte. Oder einmal merkte ich, dass ich einen Rechenvorgang nicht mehr dreimal wiederholen musste mit drei verschiedenen Ergebnissen, sondern das Ergebnis stimmte einfach, und ich vertraute meiner Berechnung. Dauer und Verlauf einer Rückschulung sind individuell verschieden und hängen u. a. vom Alter und der eigenen "Geschichte" ab. Durch die "Neu-Verschaltung" der Synapsen können u. U. bis dato verdrängte Erlebnisse oder Traumata hochkommen, deshalb ist es m. E. sehr wichtig, ein Vorgespräch mit einer speziell ausgebildeten Fachkraft für Ergotherapie zu führen. In manchen Fällen kann es zu psychischen Problemen kommen, das sollte man keinesfalls unterschätzen. Psychologen kennen sich allerdings leider kaum mit dem Thema aus. Ich war 50, als die Rückschulung begann, die Ergotherapie dauerte zwölf Wochen, aber erst nach ca vier Jahren hatte ich das Gefühl, endgültig"bei mir angekommen" zu sein. Je älter man ist, desto länger dauert der Prozess.
So richtig gemerkt habe ich es nach ca 6 Jahren. Allerdings haben mich viele andere Faktoren daran gehindert es zu spüren. Mir wurde es tatsächlich erst alles bewusst, als ich 2019/20 die Bücher von Frau Dr Sattler gelesen habe. Meine Ruckschulung machte ich ab Sommer 2004.
Ich habe mich mit Anfang Fünfzig zurückschulen lassen und bin im Nachhinein noch tief erschüttert darüber, wie viel einem durch eine Umschulung genommen wird. Man weiß es als Umgeschulter ja nicht. Und auch erstaunt mich, wie viele unbewusst Umgeschulte es überhaupt gibt. Traurig und - wie ich aus meiner Beobachtung und Erfahrung heraus sehe - sozial gefährlich.
Bei mir ist es ähnlich, ich habe mich mit Anfang dreißig selbst zurückgeschult. Danach spürte ich, was mir alles genommen wurde. Mein ganzes Leben hat sich verändert und auch meine Persönlichkeit.
Im Nachhinein war es aus meiner Sicht die beste Entscheidung, wieder mit links zu schreiben und ganz bewusst wieder viel mehr mit links zu machen. Es tut so gut!
Ich habe jetzt auch angefangen, mich zurückzuschulen. Es geht leichter, als ich ursprünglich dachte.
Ab wann etwa hattest du einen positiven Effekt bemerkt?
@@ichbins5822Der erste positive Effekt traf mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel, noch bevor ich die Rückschulung begann: Ich hatte mir einen LH-Dosenöffner gekauft, und bei dessen erster Anwendung passierte etwas, was ich nie vergessen werde und zum eigentliche Anstoß dafür wurde, die Rückschulung in Angriff zu nehmen: ich bekam plötzlich überall eine Gänsehaut, mich durchströmte ein unglaublich intensives Glücksgefühl, dann fing ich völlig unvermittelt an zu weinen und konnte fast eine halbe Stunde nicht mehr aufhören. Nicht weil ich traurig war, sondern das war eine Art Schock, Glück, Befreiung. Der Untertitel von Dr. Sattlers Buch "Der umgeschulte Linkshänder - oder Der Knoten im Gehirn" ergab auf einmal total Sinn, etwas wie ein innerer Knoten hatte sich in diesem Moment gelöst. Und ich bin nicht gerade esoterisch unterwegs, eher im Gegenteil.
Die Rückschulung durch eine nach der Methode von Dr. Sattler ausgebildete Ergotherapeutin, also das Erlernen der Schreibhaltung, Umgang mit Schere und Messer, etc. ging recht fix innerhalb einiger Wochen. Allerdings muss man bedenken, dass sich das Gehirn im Laufe der Zeit neu verschaltet, bis dahin komplizierte Synapsen-Verbindungen zur zwangsweise Koordination der beiden Hemisphären werden nicht mehr benötigt und anderweitig verwendet. Bei mir hatte das zur Folge, dass ich plötzlich viel "direkter" denken konnte. Bei mir war es so, dass sich schrittweise, meist alle paar Wochen, plötzlich irgend etwas in der Psyche veränderte, z. B. konnte ich bei einem Streitgespräch auf einmal strukturiert argumentieren, was bis dahin nie geklappt hatte. Ich war immer allen Auseinandersetzungen aus dem Weg gegangen, weil ich meine Argumente zwar vor meinem geistigen Auge sah, aber nie wirklich ausdrücken konnte. Oder einmal merkte ich, dass ich einen Rechenvorgang nicht mehr dreimal wiederholen musste mit drei verschiedenen Ergebnissen, sondern das Ergebnis stimmte einfach, und ich vertraute meiner Berechnung.
Dauer und Verlauf einer Rückschulung sind individuell verschieden und hängen u. a. vom Alter und der eigenen "Geschichte" ab. Durch die "Neu-Verschaltung" der Synapsen können u. U. bis dato verdrängte Erlebnisse oder Traumata hochkommen, deshalb ist es m. E. sehr wichtig, ein Vorgespräch mit einer speziell ausgebildeten Fachkraft für Ergotherapie zu führen. In manchen Fällen kann es zu psychischen Problemen kommen, das sollte man keinesfalls unterschätzen. Psychologen kennen sich allerdings leider kaum mit dem Thema aus.
Ich war 50, als die Rückschulung begann, die Ergotherapie dauerte zwölf Wochen, aber erst nach ca vier Jahren hatte ich das Gefühl, endgültig"bei mir angekommen" zu sein. Je älter man ist, desto länger dauert der Prozess.
So richtig gemerkt habe ich es nach ca 6 Jahren.
Allerdings haben mich viele andere Faktoren daran gehindert es zu spüren. Mir wurde es tatsächlich erst alles bewusst, als ich 2019/20 die Bücher von Frau Dr Sattler gelesen habe. Meine Ruckschulung machte ich ab Sommer 2004.