Ist der Niedergang des Golfsports noch aufzuhalten?
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- เผยแพร่เมื่อ 3 ธ.ค. 2024
- Die Golflounge feierte am Wochenende ihren 10-jährigen Geburtstag, und ich fand etwas Zeit, mir grundsätzliche Gedanken zur Zukunft des Golfsports zu machen.
Weitere Informationen unter:
golf.heuler.de
golfkurse.com
PS: »KeinZweck heiligt Zwang« empfehle ich inzischen nicht mehr, aber das neue Buch zum Thema ist auch noch nicht fertig. Ich arbeite aber dran.
Der Hauptgrund, warum der Golfsport in Deutschland so ein Nischendasein führt, ist der Preis. Ich verstehe schon, warum man für eine 18-Loch-Anlage 1200 Euro im Jahr hinlegen muss, aber warum gibt's denn dann keine 6-Loch-Plätze für z.B. 600 Euro im Jahr? Zum Trainieren reicht das doch, wenn es schön angelegt ist und wenn man dann in 1-1,5 h durch ist, können es auch mehr Leute mal nach der Arbeit machen. Oder am Wochenende, wenn man noch andere Hobbys hat. Nach 18 Loch im Sommer bin ich platt, also muss ich mich oft entscheiden, ob ich Golf spiele oder meine Freunde treffe.
Oder wie wär's mit einer 6-Loch-Mitgliedschaft auf einem 18-Loch-Platz? Jede Woche darf man andere 6 Löcher spielen. Oder 9, 12 oder sonst eine Anzahl. Je weniger Löcher, desto billiger. Und mehr schöne öffentliche Plätze wären auch förderlich. Wir haben hier im Umkreis von 50km etliche öffentliche Plätze, aber nur einen einzigen richtig schönen mit gepflegten Bunkern und einem Inselgrün und der ist dermaßen überlaufen, obwohl er echt am Arsch der Welt ist.
Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass man ohne Auto kaum Golfen kann. Es leben aber 70-80% der Leute in Städten, wo es logischerweise selten Golfplätze gibt. Je dichter besiedelt, desto weniger haben ein Auto. Ich habe bei den Golfplätzen um Nürnberg nachgefragt, ob ich einen Spind mieten kann, um auch mal mit dem Rad oder Roller kommen zu können. Alle ausgebucht. Teils auf Jahre mit Warteliste. Manche vermieten sogar nur an Mitglieder. Was soll das? Brauchen sich nicht wundern, dass keiner kommt. Im Feierabendverkehr brauche ich mit dem Auto 45 Minuten zum nächsten Platz, obwohl der Luftlinie nur 10km entfernt ist. Geh ich halt lieber radeln.
Und dann sind da natürlich noch die Püppis, die das dem Image zuliebe machen und dabei gar nicht merken, wie albern sie sich benehmen. Ich persönlich hab kein Problem, wenn jemand mit dem Cayenne zum Golfclub kommt und frisch geschniegelt am Abschlag steht. Aber ich will dafür auch keine schiefen Blicke sehen, wenn ich mit nem rostigen Panda komme und auch mal in Jeans spiele, wenn ich die Sportsachen vergessen habe. Golf muss ein Sport für alle sein, zumindest für alles die es sich leisten können, aber es gibt haufenweise Leute, die die Kohle hätten, aber keine Lust auf Golf haben, weil ihnen das Image zu elitär ist. Ich kann das ausblenden, aber ich verstehe, dass das abschreckend wirkt.
Was den Einstieg angeht, hast du vollkommen recht. Erster Tag, Schnupperkurs, 7er Eisen, voller Schwung, Katastrophe. Immer das gleiche. Wie soll da Spaß aufkommen. Ich verstehe bis heute nicht, warum ich dabei geblieben bin. Beim Platzreifekurs hat uns allen Pitchen am meisten Spaß gemacht, weil die Trefferquote viel höher ist und der Ball schön fliegt. Und dann im PE-Kurs nach zwei Wochen HCP 54 spielen? Warum so viel Druck aufbauen? Das wichtigste ist doch, dass Anfänger die anderen Spieler nicht aufhalten, also zeigt den Leuten doch einfach, wie man zügig voran kommt und Divots zurück legt und dass es nicht schlimm ist, den Ball auch mal aufzuheben. Besser werden die dann schon von alleine. HCP Beschränkungen für Plätze gehören generell verboten. Klar machen manche Plätze erst ab 36 oder 28 Sinn, aber wenn's einer trotzdem versuchen will, soll er doch. Oder man sagt, Anfänger müssen auch auf dem Fairway aufteen. Wär doch auch kein Problem. Und wofür brauchen Hobbyspieler überhaupt ein HCP? Ja, ist ganz witzig, aber warum ist das Pflicht? Immerhin kann man ja jetzt einfacher EDS-Runden anmelden und muss keine Turniere mehr spielen. Die meisten wollen das zum Spaß machen und brauchen ihr Handicap nur für sich selbst. Ich schreibe auf Privatrunden nicht mal auf, weil mich mein Score überhaupt nicht interessiert. Wofür brauche ich dann ein HCP? Damit ich im Golfshop gucken kann, welchen Schläger ich als nächstes kaufen soll? Am Ende heilt der meinen Slice doch auch nicht.
Versteh mich nicht falsch, ich liebe Golf und ich würde mich über eine weitere Verbreitung als erster freuen, aber es ist doch offensichtlich, warum sich so wenige für den Sport interessieren. Geht mal zu einer Massenveranstaltung, wo sich der Bevölkerungsdurchschnitt rumtreibt - z.B. ne Kirmes oder ein anderes Fest -, setzt euch auf eine Bank, schaut euch die Leute dort gut an und fragt euch mal, wie ihr diese Leute dazu bringt, in 10 Jahren Golf zu spielen. Oder fragt die Leute direkt, warum sie kein Golf spielen. Die Antworten sind Kosten, Image und Zeitmangel. An diesen Dingen kann man sehr einfach arbeiten. GolfRange geht mit ihrem McGolf-Prinzip schon in die richtige Richtung, aber auch dort kostet die Mitgliedschaft 1200 Euro im Jahr, obwohl eine 9-Loch-Runde nur 20-25 Euro kostet. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Manche Plätze verlangen horrende Aufnahmegebühren, Platzkauf, Sonderumlagen, usw... Das ist völlig am Ziel vorbei. Solche Plätze muss es auch geben, aber die breite Masse braucht McGolf. Neben Auto, Immobilienkredit und Nachwuchs sind einfach 100 Euro im Monat für die meisten nicht drin.
Der Kommentar hätte eine Antwort verdient...
Der Kommentar bringt es auf den Punkt :) Sauber
@@martinwinhuysen777 6 Loch Kurzplatz gibts bei unserem Club zusätzlich zum 18Loch.....kostet im Jahr 400,-€
.....und ja es ist teuer...bei uns 2000,-€ pro Jahr aber es gibt jede Menge Hobbies die genauso viel oder mehr kosten
Also 100€ im Monat für ein Hobby ist ja nun wirklich nicht ausgesprochen teuer. Lass es noch 100€ sein für Benzin und verschlagene Bälle. Das verrauchen oder versaufen andere im Monat. Und es gibt halt eben im Leben immer gewisse Dinge,: die sich manche leisten können und andere nicht. Aber für seine finanzielle Ausstattung ist zu 99% jeder selbst verantwortlich. Wer nix gelernt hat und damit zufrieden ist, für den Mindestlohn zu arbeiten, kann sich auch keinen Porsche kaufen. Deswegen wir aiber Porsche nicht keine Autos für 20.000€ verkaufen, nur damit ihn sich der Hilfsarbeiter auch leisten kann.
Wie verhilft man Anfängern oder Neugolfern zu einem schnellen Erfolgserlebnis. Der Tipp mit dem SW und halber Schwung ist sehr gut. Wir im GC Wilhelmshaven haben uns auch Gedanken dazu gemacht und haben für alle Anfänger ohne PE eine sogenannte 'Montagsrunde' ins Leben gerufen. Da treffen sich Mitglieder mit Anfängern und gehen auf den Platz. Dieses Platzerlebnis hat nachhaltige Wirkung, da die Neugolfer die eigentliche Faszination des Spiels auf dem Platz sofort erleben (macht auch nichts, dass sie 10 Schläge für ein PAR 4 benötigen) und nicht drei Monate auf der DR verkümmern. Nette Nebenwirkung: die Anfänger lernen nebenbei das Verhalten auf dem Platz und Regeln. Wir als Club haben dadurch dieses Jahr über 60 neuen Mitglieder gewonnen. Für unseren kleinen Club sensationell.
dany wild Über einen Besuch würden wir uns sehr freuen und danke für das Lob.
Eine treue Nicht-Golferin sagt dir danke für deine immer wieder guten Videos. Deine Einstellung zum Zeitgeschehen kannst du wirklich so wundervoll formulieren.
Ich habe dich aboniert wegen deiner Gewaltfreien Kommunikations-Videos, dann habe ich die anderen Filme auch geschaut und bin von der Qualität begeistert.
Viele Grüße aus Krefeld nach Düsseldorf von Rose
Ich muss oft schmunzeln, wenn ich Ihre Beiträge höre! Die Begeisterung und Reflexion mit der diese Beiträge gemacht sind, sucht ihres gleichen! Danke dafür! Ich hoffe Sie machen wieder mehr golforientierte Beiträge!
Ein echter Heuler: Tolle Bilder, tiefgründiger Text sehr sympatisch vorgetragen. Mal schauen, ob ich den Tipp - SW aufgeteet mit halbem Schwung - demnächst ausprobieren kann.
Schönes und aufwendiges Video. Auch wenn ich nicht komplett mit dem Inhalt einverstanden bin.
Ein sportlicher Motorradfahrer und Golfer. Gefällt mir. Genauso wie deine Videos. Mach weiter so :)
Die Analyse über den Golfsport ist schon sehr gut und auch treffend. Das mit der Aussage, dass immer weniger freie Zeit und Geld da sei, finde ich auch richtig.
Was aus meiner Sicht aber auch dazugehört, ist das Image unseres Sports in Deutschland, denn hier wird Golf oft als "elitärer Sport" angesehen. So habe ich mich bei der Bewerbung für ein Auslandspraktikum nicht getraut unter meinen Hobbies Golf mitanzugeben. Einmal das Praktikum und Frankreich begonnen und man kam im Unternehmen auf das golfen, als ich sagte ich spiele auch Golf, würde ich gefragt, warum ich das denn nicht in den Lebenslauf mit aufgenommen habe.
Es sind wahrscheinlich nicht sehr viele, die sich dementsprechend verhalten, dass Golf immer noch als Sport angesehen wird, den nur die schönen und reichen ausüben. Aber genau diese Personen sind es, die viele davon abhalten Golf bei einem Schnuppertag auszuprobieren.
Interessante Analyse, danke dafür. Ich stecke gerade in der Mitte des Platzreifekurses und habe noch keine Ahnung ob ich die Platzreife überhaupt schaffen werde. An der Theorieprüfung sollte es nicht scheitern, aber die Praxis... Und damit sind wir schon mitten im Thema. Die Platzreife ist beinahe so anspruchsvoll und teuer wie die Führerscheinprüfung. Aber auf dem Golfplatz geht es nicht um Tote und Verletzte wie beim Verkehr, wo dieser Aufwand absolut gerechtfertigt ist. Nein, die Anfänger sollen gefälligst möglichst schnell und flüssig spielen, damit die knappen Teetimeslots eingehalten werden und möglichst wenig Divots in den wertvollen Rasen hauen. Als wenn es nicht genügend andere Möglichkeiten gäbe, dieses Ziel zu erreichen, die nicht nur effizienter, sondern auch billiger wären, aber dazu später mehr.
Man stelle sich mal vor, man müsste beim Besuch eines Bades einen Ausweis zeigen, der bestätigt, das man mindestens 50 m schwimmen kann und fast alle Baderegeln auswendig kennt und nicht zuviel Zeit in der Umkleidekabine vertrödelt. Zu erwerben nur in einem teuren Kurs. Man könnte immerhin ertrinken, insofern bestünde mehr Grund für so einen Ausweis. Das dann aber viele Bäder Mühe hätten zu überleben, liegt wohl auf der Hand. Um so mehr, wenn es so wäre, das man für den Besuch des Bades Mitglied dieses oder eines anderen Bades sein müsste und natürlich auch noch Mitglied des DBV und alles zusammen mindestens etwa 1000 € pro Jahr kosten würde. Hinkt der Vergleich? Ich glaube nicht. Der Bau und Betrieb eines Hallen- oder Freibades ist mindestens so teuer wie der eines Golfplatzes, trotzdem kommt man für ein paar Euro rein, ohne "Schwimmreife". Das liegt natürlich an Beiträgen des Staates, und da sind wir beim politischen Aspekt. Darauf möchte ich nur kurz eingehen. Wer staatliche Unterstützung für Golf fordert, sollte sie bei anderen Sportarten nicht ablehnen. Das mehr Demokratie bei weniger staatlicher Regulierung möglich ist, macht die Schweiz vor. Weniger Bürokratie - ja unbedingt. Weniger Demokratie - nein, sehr gefährlich. Führt am Ende in die Diktatur. Wir brauchen weniger, aber bessere Gesetze. Sowohl im Staat als auch auf dem Golfplatz.
Und damit zurück zum Golf: Der DGV und auch viele andere für den Golfsport zuständige Staatsverbände wollen gleichzeitig elitär und populär sein. Man müsste sich eben klar für das Eine oder Andere entscheiden, beides geht nicht, weil es sich gegenseitig ausschliesst. Elitär ist der Status Quo, auch wenn er inzwischen ein bisschen abgemildert wurde und in Zukunft vielleicht noch ein bisschen mehr abgemildert wird. Wobei ich anerkenne, das der DGV selbst in dieser Frage relativ wenig Handlungsspielraum hat. Das eigentliche Problem liegt woanders, nämlich in England bei R & A, also Royal & Ancient. Die Regeln werden allein durch "Königlich & Uralt" bestimmt, und niemand darf denen dabei reinreden. Da muss man wohl kaum fordern, weniger Demokratie zu wagen. Wie die Regeln, so der Sport, eben R & A. So lange sich hier nichts grundsätzliches ändert wird der Niedergang fortgesetzt, wenn es denn wirklich ein Niedergang ist. Ich glaube, das hier teilweise Jammern auf hohem bis sehr hohem Niveau stattfindet, von Ausnahmen natürlich abgesehen. Ich bin sicher, das Golf auch die nächsten 500 Jahre überleben wird. Als die elitäre Randsportart die Golf schon immer war, und ich bin davon überzeugt, das eine Mehrheit der Golfspieler und Golfclubs auch sehr gut damit leben kann.
Möchte man wirklich Golf als populärer Massensport, dann geht das nicht mit den bestehenden Strukturen, sondern es braucht dazu ein "neues Golf" also eine Art Volksgolf, mit viel einfacherem und billigerem Zugang und viel einfacheren und viel weniger strikten Regeln. Am besten auch mit grösseren Bällen, die einfacher zu treffen sind, aber regulären Schlägern. So etwas zwischen Swingolf und Golf. Aber ob die jetzt notleidenden Golfclubs solche Volksgolfer auf ihren Plätzen dulden würden, ist eine andere Frage... ich glaube nicht, würde mich aber gerne positiv überraschen lassen.
Was würde ich tun, wenn ich gleichzeitig R&A, PGA und DGV wäre? Ganz klar als erstes Platzreife abschaffen. Anfängern bis HC 36 erlauben, auf Fairways aufzuteen, so werden sie geschont. Ebenfalls erlauben, auf dem Fairway kleine Abschlagsmatten zu verwenden, so werden sie noch mehr geschont. Anfängern günstige Greenfees an Randzeiten anbieten, damit keine Staus entstehen, und wenn nötig eben am Wochenende nur ab HC 36, wird ja heute schon von vielen Clubs so gemacht. EDS Runden fördern und unterstützen, HC für Zähler abschaffen. Und ganz wichtig: attraktive Mitgliedschaften und Bedingungen für Anfänger und Wenigspieler. Und Regeln vereinfachen und abmildern: 2 Strafschläge wegen unabsichtlicher Sandberührung mit dem Schläger im Bunker oder wegen 1 Sekunde (haben eigentlich alle Golfer Funkuhren?) zu spätem Eintreffen an Abschlag sind jenseits von gut und böse sondern wirken auf Anfänger sehr abschreckend und arrogant.
Es gäbe noch viel mehr zu schreiben, aber mir reichts für heute. Werde mich aber wieder mal melden wenn ich mehr Erfahrung als Golfer habe, falls ich überhaupt die Platzreife schaffe. So lange ich nicht auf den Platz gelassen werde, kann ich schlecht abschätzen, wie schwierig der praktische Teil sein wird. Als erfahrener Golfer werde ich vielleicht einige Dinge anders betrachten. Als frustrierter Aussteiger sicher auch. Mal sehen, wie's kommt.
Schade ich habe den Termin auch verpasst :(
Danke für Ihr Video Herr Heuler.
Hallo Herr Heuler,
jetzt freue ich mich schon seit mehreren Jahren über Ihre Videos, auch wegen des breiten Spektrums. Dieses hier ist mir aber letztes Jahr durch gegangen, dabei möchte ich dazu aber tatsächlich etwas zu schreiben.
Mit ein paar Freunden haben wir vor ein paar Jahren angefangen in öffentlichen Parks Crossgolf zu spielen. Natürlich mit reduziertem technischen Einsatz, bedeutet 1 Eisen von Ebay (6er bis 9er), leichte AlmostGolf-Bälle und ein Handschuh reicht uns schon. Parkbänke, Mülleimer und Straßenlaternen nehmen wir als Ziele.
So ungefähr zwei Sommersaisons lang hat uns (Cross-)Golf mit einer großen Begeisterung gepackt, mehrmals pro Woche haben wir uns getroffen und gespielt und an der Technik gefeilt und uns über die Fortschritte gefreut, die wir uns selbst beigebracht haben. (Ich übrigens auch zum Teil mittels ihrer Videos.) Das geht leider nur bis zu einem gewissen Punkt, dann bleibt man didaktisch stecken zwischen den Parkbänken und den Parkwiesen. Das ist sehr schade, denn Golf hätte absolut das Potential gehabt mein favorisierter Sport zu werden.
In Deutschland sind Golf und Golfplätze in Deutschland anscheinend exklusiveren Zirkeln vorbehalten. Das Interesse, dass es kein Breitensport sein darf scheint bei den Beteiligten hierzulande hoch zu sein, denn in vielen anderen Ländern ist der Einstieg und die Nutzung für mehr Menschen viel offener und vor allem weniger kostenintensiv. Könnte der Niedergang des deutschen Golfsports nicht auch etwas mit seinem Desinteresse der eigenen Popularität zu tun haben?
So bleibt für uns dann leider nur der Park, oder dann und wann auch mal die Driving Range...
Und ein paar Videos auf TH-cam. ;)
Viele meiner Freune sagten mir, als ich mit dem golfen anfing, dass sie es auch ausprobieren möchten.
Und das finde ich die wichtigste Sache, dass viel mehr Menschen den Sport ausprobieren und sehen, dass es unter Umständen ganz anders ist, als sie es sich vorstellten. Dann kann es für mich auch dazu kommen, dass wesentlich mehr Menschen diesen Sport betreiben.
Und auch an Schulen und Universitäten müsste viel mehr geworben werden um auch jüngere Menschen anzulocken, denn in den USA gibt es sehr viele College-Mannschaften und was das am Ende produziert kann man auf jedem Tour-Leaderbord sehen.
Ein schönes Video! Ich bin ja Nicht- Golfer und folge Ihnen eigentlich nur wegen Ihrer Motorradvideos und wer heute den Kopf in den Sand steckt, knirscht morgen mit den Zähnen. Den Spruch werd ich mir wahrscheinlich ein paar mal ausleihen :-) Vielleicht probiere ich das mit dem Golfen bald mal. Danke für die tollen Videos
+Harald Petry He, he. Dass mir da noch keiner auf die Schliche gekommen ist. Ich fange die vielen Sportarten ja nur an, damit ich mehr Leute mit meinen freiheitlichen Gedanken infizieren kann.
Sehr geehrter Herr Heuler,
Ich finde Sie geben gute Tipps zum Golfen. Sie geben Vollgas wenn es darum geht etwas neues anzufangen. Das verstehe ich sehr gut. Über die Politik zu schimpfen finde ich traurig. Ja die Politik ist allumfassend und schwer zugänglich. Was aber das Marketing des Golfens mit der Politik zu tun haben soll? Ich beantworte die Frage gerne selbst. Wenig!
Golf ist ein aus der Mode gekommener Sport, nicht weil die Politik unterbinden möchte das man Golf spielt, sondern weil das Image des Sports nun mal immer noch als Büroersatz für hohe Managementtiere oder Ort für Snobs ist. Hoch gestellter Kragen inklusive.
Wenn ich mir alleine die Barrieren angucke die sich der Sport selbst auferlegt. Dann sehe ich das in keinem anderen Sport.
Die Platzreife ist nämlich nicht nur unglaublich viel zu lernen ( Da geht Zeit drauf), sondern ist mit so vielen Regularien versehen das es keinen Spaß macht sich da durch zu kämpfen. Zu guter letzt schaue ich noch mit einem weinenden Auge auf den kleinen aber feinen Faktor Preis/Leistung. Es kostet ein Vermögen. Nicht "ein bisschen mehr"....
Es ist meiner Meinung nach für einen marginal Interessierten Menschen unglaublich schwer sich dem Golfen zu nähern und so bekommt er, der Golfsport, ein unglaublich schlechtes Image.
Image ist aber genau das was man dem Golfen zugestehen sollte. Prestige ist das was der (Pro)Sport ausstrahlt.
Kostenlose Schnuppertage sind schön und gut und sie führen dazu das man gepackt wird. Allerdings sind dann Monatliche Kosten von 100 - 200 Euro keine Seltenheit. Klar gibt es günstigere Plätze aber auch diese erst einmal zu finden keine einfache Aufgabe.
Ich finde der Politik die Schuld zu geben ( Die Anderen sind schuld) ist einfach.
Kurz zu mir:
Ich 28 interessiere mich seit längerem fürs Golfen, habe aber erst im September letzten Jahr auf einem öffentlichen Golfplatz angefangen zu spielen. Warum dort? Weil eben keine Platzreife von zwingender Notwendigkeit ist. Weil ich eben Lust auf das Spiel habe und nicht auf ein halbes Jahr gerede über Etikette und Co. Denn das habe ich alles bereits in meinem BWL Studium gemacht. Jaja Klichée erfüllt der Golf-BWLer ;)...
Was ich großartig finde sind Menschen wie Sie, die TH-cam als Medium nutzen und Kleinigkeiten erklären.
Schade das es hier aber so eine Form von Systemkritik a la "AFD" wird in dem keine Lösungen hervorgebracht werden sondern nur gemeckert wird.
Das haben Sie doch eigentlich nicht nötig oder?
Nebenbei bemerkt wäre ich tatsächlich aus meinem schönen Münster zur Golflounge gefahren, hätte ich mich nur schon so viel für den Sport begeistert wie jetzt und hätte die Werbung mehr verraten. So glaubte ich heute noch als ich die Werbung in Ihrem Video sah, es ist etwas elitäres.
In einem anderen habe ich erfahren das eine! Golfstunde bei Ihnen 150 Euro kosten. Klar Sie sind Head of Training und können sich diesen Kurs erlauben. Aber solche Preise schrecken ab!
Mein Tipp:
Weg von der "Elite". Hin zum Volk und einen Volkssport draus machen. Arbeiten Sie verstärkt mit Schulen zusammen. Bieten Sie kostenlose AGs an um einen Schüler für die Zukunft abzuholen. Verzichten Sie auf kurzfristige Gewinne und arbeiten Sie langfristig. Denn die Plätze überleben ja noch ein bisschen. Mit ein wenig Zukunftsvision sollte das doch kein Problem sein. Denn 500 Jahre Golfgeschichte sind nicht leicht tot zu kriegen und in anderen Ländern ( USA ) klappt das doch auch wunderbar mit dem Nachwuchs und der Öffentlichkeitsarbeit. Größter Unterschied? s.o. der Zugang zum Sport ist unverfälscht!
Liebe Grüße und vielleicht bis bald,
th3p0ng
+th3 „th3p0ng“ p0ng
Ich behaupte nicht, dass die Politik das Golfen unterbinden will. Ich sage nicht, dass die Politik das einzige Problem ist. Ich sage auch nicht, dass die anderen Schuld sind. Im Gegenteil: Ich verweise ja auch auf Golfunterricht, der schlecht ist. Und den habe ich leider auch viele Jahre lang gegeben. Meinetwegen haben auch schon Leute aufgehört (Gott sei Dank nicht viele).
Meine Systemkritik ist auch kein Gemeckere ohne Lösungen »à la AFD«. Ich habe ein ganzes Buch zu dem Thema mit meinem Lösungsvorschlag geschrieben. Hier können Sie es kostenlos lesen:
www.voluntarist.de/buch/
Dass Golf günstiger sein könnte, sage ich ja auch. Ich selbst habe auf einem öffentlichen Platz gelernt, auf dem man als Schüler für 5 DM 18 Löcher spielen konnte. Aber ich sage auch: Keine staatlichen Subventionen wie zum Beispiel beim Schwimmen. Schwimmen wäre nämlich auch ein sehr teurer Sport, wenn der Staat nicht Hallenbäder betreiben würde.
Meinen Stundentarif betrachte ich auch nicht als abschreckend. Bei mir zahlen Sie nämlich nur, was Sie wollen. Wenn Sie nach der Stunde das Gefühl haben, dass die Stunde keine 150 Euro wert war, dann zahlen Sie nichts oder nur genau so viel wie Sie es für richtig halten. Und das ist kein Marketinggag. Die meisten zahlen allerdings 150 Euro, weil sie merken, dass das gar nicht teuer ist, wenn in einer Stunde der Slice weg ist.
Gruß Oliver Heuler
+Oliver Heuler Ach herr je, dann tue ich Ihnen (was den Stundenlohn angeht) unrecht. Dies mögen Sie mir bitte verzeihen. Auch habe ich Ihr Buch noch nicht gelesen und kann deshalb nur wenig bis gar nichts dagegen sagen. Nur bleibe ich bei der Meinung, dass der gesamte Golfsport einem Imagewechsel nachkommen muss, sonst bleiben die sowie so immer weniger werdenden jungen Golfer ( siehe demographischer Wandel) fern.
Ich denke aber das dies die angesprochenen Differenzen zwischen Ihnen und dem Verband sind.
+th3 „th3p0ng“ p0ng Da bin ich Ihrer Meinung: Wenn man möchte, dass Golf wächst oder wenigstens nicht schrumpft, dann wäre das von Vorteil. Man kann sich allerdings fragen, warum das überhaupt wichtig sein soll. Meines Wissens wurden nämlich noch nicht viele Leute beim Golfen von einer Erleuchtung ereilt ;-)
Der sprich mit dem Sägewerkmitarbeiter hat mich total zerrissen xD
Habe 15 Jahre Golf im Verein gespielt. Musste diesen tollen Sport dann leider vor 8 Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und es schaut zur Zeit nicht danach aus leider, dass ich wieder "normal" Golfen kann. Habe jetzt vor ein paar Monaten "Discgolf" angefangen und ich muss sagen, Discgolf macht auch Riesenspass, ist aber ähnlich schwierig. Hätte das nicht gedacht vorher!
@Basti4K. Der politische Teil ist meine Haupt-Erklärung, warum der Golfsport schrumpft und noch extremer schrumpfen wird. Insofern kannst du gerne eine Kritik in die Richtung äußern, dass du das anders siehst. Dass der politische Teil aber nicht in das Video passt, halte ich für ein Missverständnis.
+Oliver Heuler Ob es Talent gibt oder nicht, entscheidet sich nicht dadurch, ob es in Mode ist, Ebensolches zu verneinen. =) AFAIK wird es nicht verneint, sondern minimiert, und zwar durch eine Art pseudoamerikanischen Traum. Golf und Gesang zählen IMHO zu den wenigen Aktivitäten, in denen Talent einen größeren Einfluss auf den Erfolg hat als Training.
Gut, dass du die Kommentare aktiviert hast. Schade nur, dass es wahrscheinlich nicht nachträglich funktioniert.
+Oliver Heuler Wieviel kostet denn ungefähr ein Platzreifekurs?
+Atlanton TV (Murmillo) liegt bei über 18 bei knapp 300€
ich bin jetzt 20 und hab Interesse an Golf aber die Preise schrecken dann doch ab. und es gibt viele Vorurteile Golf gegenüber welche wohl auch dafür sorgen, dass es wenig Nachwuchs gibt.
Oliver Heuler Das Problem des Golf-Sports scheint mir ähnlich zu sein wie bei Latein und Altgriechisch: Man ist lange Zeit sehr elitär aufgetreten und hat sich damit in den eigenen Fuß geschossen. Heute mag das nicht mehr so extrem sein, aber der Schaden ist angerichtet!
West-Golf in Troisdorf platzt aus allen Nähten ( weil auch im Dezember gut spielbar) und das Konzept der Allianz( 5 Plätze bei einer Mitgliedschaft) lässt mich im Dezember 2018 am Niedergang des Golfsports zweifeln.
Ich finde Golf faszinierend, in den USA ist meiner Erfahrung nach der Zugang zu den Golfplätzen einfacher und günstiger, ausserdem ist die PGA Tour da eine große Sache im TV.
Ich gucke gerne Golf im TV, meist aber US Streaming, die Zeit zum Golf spielen fehlt mir wirklich, letztes Jahr gab es ein ähnliches Event in Dortmund, ist auch an mir vorbeigegangen, erst in der Zeitung am Montag hatte ich davon gelesen, wäre gerne dabei gewesen und hätte Golf ausprobiert.
Wenn ich mir aber die Mitgliedsbeiträge angucke, 1091€ im Jahr, dann noch die Hälfte für meine Frau, 545€, das ist fast ein Monatsnetto nach allen Ausgaben (Miete, Versicherung, etc), das ist leider nicht drin.
Crossgolf könnte ich mir aber mal vorstellen zu probieren.
Habe dich wegen deinen Motorrad Content abonniert. Gucke aber auch gerne mal deine anderen interessanten Videos. Bist ein kluger Kopf und ich hoffe du machst weiter so. LG Piet
Hallo Herr Heuler, habe neulich in meiner schulischen Golf AG die Idee des "Sandwedges vom tee" mit Sechstklässlern durchgeführt, da sie mir einleuchtend erschien. Was soll ich sagen? Trefferquote überproportional hoch, Spaßfaktor immens, Interesse in breiter Form geweckt, erste Suchtsignale erkennbar. Was will man mehr? Cheers!
Freut mich. Viel Erfolg noch.
Sehr gutes Video mit vielen Denkanstößen über das Golf hinaus, einen Aspekt würde ich hinzufügen, der quasi alle klassischen Vereinssportarten betrifft. Eine gigantische Freizeitindustrie vor allem auch in der digitalen Welt, das fängt bei den jüngsten an, wo man auf Knopfdruck Spaß haben kann und vermeintlich Superstar ist, das kann ein schwierig zu erlernender Sport ( bis man Erfolg hat) wie Golf leider nicht anbieten. Die Tendenz ist doch, ich will sofort Spaß haben und mich wie ein Superstar fühlen, da gerät ein Sport wie Golf mit kontinuierlichem Lernen und erheblichem Frustpotential immer mehr ins Hintertreffen. Dafür sehe ich auch keine Lösung auch wenn man uns in der Werbung bald Schläger verspricht, die wie von selbst spielen, es wird nicht funktionieren :-)
+Jürgen Weber Eine Lösung wäre: Golflehrer so auszubilden, dass die Golfer schneller Spaß bekommen. Das ist möglich.
Toller Bericht und absolut agree, wenn auch nicht in Deutschland lebend. Etwas südlich von Euch sieht's, wenn auch entgegen allen Clichées, zwar politisch etwas besser aber dennoch ziemlich ähnlich aus ... leider. Selber noch "Anfänger", zwar schon mit PR, finde ich den Tipp mit der Anfängerhilfe auch super. Habe das von mir aus auf der DR zur Selbstmotivation ähnlich gemacht bzw. immer noch, einfach mit Eisen 9. Zuerst ein paar "sichere" Abschläge für das gute Gefühl, dann Training mit Driver, Holz etc. ... natürlich mit entsprechenden Resultaten ... und am Schluss nochmal ein paar schöne Abschläge mit Eisen 9 für den Spassfaktor.
Obwohl ich in Hamburg lebe und Social Media aktiv bin,, ist das Event total an mir vorbeigegangen. Schade, wäre gerne dabei gewesen. Anscheinend stütze ich deine Marketing Hypothese.
+Michael Mollath Tja, über diese Thematik "Golfclubs und Marketing" hatten wir schon einmal berichtet: www.urbandivision.de/golfclub-marketing-kein-interesse-an-online-marketing/ Oliver spricht den Punkt schon gut an und auch die politische Meinung passt sehr gut zum aktuellen Geschehen. Zudem waren natürlich auch die werblichen Maßnahmen nicht emotional genug. Dies spiegelte sich auch im Design der Plakate wieder.
Die letzten Minuten sind so aktuell, wie nie! Der Herr Heuler wird mir immer sympathischer. Vielleicht sieht man sich ja mal am Flesensee, Autodidakt am golferischen Anfang, seien oft die angenehmsten Schüler. Ich fühle mich geradezu eingeladen.
Starke Meinung zur Politik. Chapeau Herr Heuler!
richtig geiles Video :-) p.s welches handicap hast du?
Ich bin Golflehrer. www.golf.heuler.de
Welches Handicap haben Golflehrer? :D
Professionals spielen ohne Handicap. Meine langen Schläge entsprechen ungefähr Handicap 4.
Das war mal eine schnelle Antwort! Danke! Sehr interessant die ganze Sache mit dem Golfen. Bin Nichtgolfer und gehe seit einigen Tagen auf die Range. Was mich wirklich abschreckt sind die Preise für die Mitgliedschaft, um mal ans Thema anzuknüpfen.
LG
Also ich möchte meinem Vorredner Thomas Braun in allen punkten zustimmen und noch meine Sicht schildern.
Ich bin vor kurzem drauf gekommen mich mit Golf mal näher zu beschäftigen. Denn, meine Freundin und ich sind oft und gern in der Natur unterwegs und haben fast alle Outdoor- und Wassersportarten mindestens schon mal getestet, einige beibehalten, wie paddeln, SUPen, bouldern, wandern...
Minigolf spielen waren wir auch schon just-for-fun. Einfach weil wir gern auch mal anti-hippe Freizitbeschäftigungen ausprobieren. Ist aber immer schnell vorbei und wird halt auch bald langweilig immer auf diesen kleinen Bahnen.
"Echtes" Golf spiele ich seit meiner Jugend immer mal wieder auf der Konsole oder dem PC. Klingt komisch, aber ich hatte tatsächlich schon immer was übrig für diese bestimmte Atmosphäre, die Natur, die Ruhe, die schicken Country-Clubs. Da mir aber immer der Millionär als Papa gefehlt hat, und nach meiner handwerklichen Ausbildung auch nie genug übrig war, um mal eben 5x soviel wie für jeden anderen Sport hinzublättern, ist aus dem Golf im Real-Life nichts geworden.
Nun hatten meine Freundin und ich aber kürzlich nach weiteren Corona-tauglichen Freizeitaktivitäten gesucht und sind auf das Thema Crossgolf gestoßen. Man könnte jetzt von Arme-Leute-Golf sprechen, aber im Grunde passt dieses Crossgolf so perfekt in diese Zeit wo alles "convenient" sein muss. Also zwei Sätze gebrauchte Golfschläger gekauft (zusammen 80€), 150 gute gebrauchte Bälle (30€) und viel TH-cam schauen, um zumindest in etwa richtig abzuschlagen. Fertig. 60€ pro Nase und jahrelang Spaß haben, anstatt mehrere tausend Euro für den Einstieg plus 1200€ Platzgebühr jährlich, plus fette Leasingkarre und genügend schicke Outfits um in der mondänen Masse nicht negativ aufzufallen. Das ist der Grund warum wir uns nicht begegnen bei solchen Events, und nicht der Staat. Achso, und zum Thema Marketing. Dass Printmedien, Litfasssäulen, Radio in Zeiten wo die meisten Menschen 80% des Tages auf nen Bildschirm gucken, nicht die probatesten Mittel sind um Aufmerksamkeit zu generieren, sollte doch wohl jedem klar sein der irgendwas mit Marketing gelernt hat. :)
Wir für unseren Teil freuen uns jedenfalls, nun auch mit geringem Geldeinsatz zu diesem tollen Sport gefunden zu haben. Und wir hoffen sehr, dass bald modernere und sozialverträglichere Preismodelle in den Golfclubs angeboten werden, sodass nicht nur die White-Collar-Fraktion sich dort einfinden darf. Wir tragen nämlich weder Bundfalten, noch Kragen. Sondern Kapuzenpulli und Sneakers. Das darf doch heute echt kein Thema mehr sein. :D
Also am Fleesensee ist der Hoddie kein Problem. Platzreife braucht man auch nicht und in der Wintersaison geht’s ab 8 Euro los: fleesensee-golfclub.de/preise/
@@OliverHeuler Hi, und danke für die Antwort. :)
Das klingt doch mal attraktiv. Hier nahe der dänischen Grenze sieht es leider etwas anders aus. Der einzige Platz, der keine Platzreife voraussetzt ist über ne Stunde Fahrt entfernt. Und da sind es immernoch minimum 35-40€ pro Person. Und in Glücksburg sind es eben die Preise aus meinem ersten Kommentar. Aber okay, will mich auch nicht über Dinge aufregen, dessen Ursachen eigentlich klar sind. In Schleswig-Holstein und Hamburg leben halt einfach viele Reiche, da können die Clubs sich das wohl entspannt erlauben, solche Preise aufzurufen. Trotzdem schade.
Vielleicht kommen wir bei Gelegenheit einfach mal zu euch. ;-)
Wie man auf den Fotos im Clip sieht, ist kein einziger Jugendlicher zur Veranstaltung gekommen. / wenn die Antahl der jugendlichen nicht gleichgross oder grösser ist, als die Zahl der im Club aktiven, wird der Niedergang - oder Stagnation - weitergehen.
Also: öffentliche Driving ranges oder übungsgelände leicht erreichbar machen (zB leerstegende industriehallen umfunktionieren), golfsimulatoren als "fun" beschäftigung evtl inkl drinks "hip" machen.
Nun / in den Kommentaren gibt es noch viel mehr vorschläge..
Sehr interessantes Video. Ich habe erst letztes Jahr in London angefangen mit dem Golf, wobei ich schon seit 10 Jahren ab und an auf eine driving range gegangen bin.
Was hat mich so lange davon abgehalten regelmäßig zu golfen? Das Geld.
Golf in Deutschland ist schlichtweg immer noch zu sehr in der Hand einer gewissen oberklasse die gerne unter sich bleiben will. Dies hat sich schön gezeigt als ich dieses Jahr in de spielen wollte. Mein Handicap war hierbei egal, wichtig war nur das ich in einem anderen Club Mitglied bin. Andere Clubs diskriminieren billige Alternativen wie dem VCG.
Wer will den 1000€+ für eine Mitgliedschaft zahlen wenn er noch gar nicht weiß ob es ihm Spaß macht?
Die Hürden zum Einstieg müssen niedriger werden. Wir brauchen mehr öffentliche Plätze und Vereine die Gastspieler mit Freude aufnehmen anstatt diese stiefmütterlich zu behandeln.
Der politische Teil ist aber auch völlig richtig, je mehr wir automatisieren und optimieren, desto weniger Zeit haben wir scheinbar.
Golf und Sport
Die Kosten und das Image sind nicht wegzudiskutieren. Ist es denn wirklich notwendig eine bestimmte Kleiderregel einzuhalten? Macht einen das oft knallbunte Outfit zu einem besseren Spieler oder sollte es beim Sport im Allgemeinen nicht um etwas anderes gehen? Zu den Kosten: Ich habe in den Staaten regelmäßig für 20 - 30$ eine volle Runde gespielt. Natürlich kann man die dort aufgefundene Platzqualität nicht mit den meisten unserer Anlagen vergleichen aber das Spiel an sich war genau das gleiche... wenn dort der Ball im Aus oder im Wasser gelandet ist lag das zu 100% nicht am Platz. Weniger Aufwand für die Platzpflege und dadurch ein geringerer Beitrag, das ist meine Hoffnung für die Zukunft.
naja vielleicht liegts ja auch am image von golf selbst?
spricht jetzt nicht viele normalverbraucher an...
schon alleine weil man ständig denkt nur snobs und reiche leute spielen golf
ein guter Beitrag, besonders der Part, warum immer weniger Leute anfangen zu golfen!
Aber der politische Part passt gar nicht dort rein und die End-Werbung auch nicht! ist am Ende leider zu viel blabla...
Oliver, du solltest dich mal mit Katja Triebel oder Oliver Huber von der GRA unterhalten, diese verfolgen zwar einen anderen Sport (das Sportschießen) aber ich bemerke da gewisse Parallelen.
auch der Schießsport hat ähnliche Probleme, auch Politisch könntest du und Katja zumindest auf ziemlich gleicher Wellenlänge schwimmen.
lg aus München.
Ich habe bei den Triebels die meisten meiner Waffen gekauft und war auch schon Hauptdarsteller in einer 45-Min-Waffendoku der ARD. Katjas Engagement verfolge ich mit Freude.
+Oliver Heuler das freut mich, dass du auch was mit Waffen am Hut hast wusste ich nicht wir libertären müssen zusammen halten ;-)
+Oliver Heuler gibt es das Video irgendwo zu sehen ? jetzt hast du mich neugierig gemacht :D
Vollste Zustimmung von einem Nichtgolfer (der jedoch hofft in 2-3 Jahren mit dem Golfsport anfangen zu können ;)).
Wenn Du schon so herzlich zu einer Diskussion einlädst...dann möchte ich zur selbigen einfach mal das eine oder andere (Gegen-)argument beisteuern. Vermutlich werde ich im Nachhinein feststellen, dass ich dein Buch vielleicht vorher hätte lesen sollen, bevor ich mich an der Diskussion beteilige, aber ich schwimme da einfach mal im Trend der Zeit und übe schon einmal Kritik, bevor ich vielleicht endgültig verstanden habe, worum es Dir eigentlich geht.
Ich glaube nicht, dass es ausschließlich an dem klassischen Marketing gelegen hat, dass an besagtem Wochenende so wenig Menschen gekommen sind. Wie sagst Du so schön auf Deiner Annäherungs-DVD? "99,9 % wollen einfach nur ihren Spaß maximieren." Und vielleicht haben das 99,9 % auch getan. Sie haben den herrlichen Sonnenschein gesehen und hier und da eine Wolke. Perfektes Golfwetter. Und wenn ich dann die Wahl habe zwischen einer Geburtstagsfeier einer Anlage für - wie Kurt Zimmermann sie amüsant nennt - "Trockengolfer" und einer Runde auf einem richtigen Golfplatz in der freien Natur, dann wird mein Spaß bei letzterem maximiert. Ich gehöre damit wohl eher zu der Gruppe - wie Du sie nennst - der Wanderer mit Ball. Und da ich an genau diesem Geburtstagswochenende am Fleesensee zur Spaßmaximierung war und dort einige Hamburger Golfer getroffen habe, scheint es wohl noch mehr von meiner Sorte zu geben.
Was den didaktischen und methodischen Weg des Einstiegs in den Golfsport angeht, kann ich "leider" - aber eigentlich zum Glück - nichts entgegenhalten. Nicht umsonst fiel meine Wahl nach langem Suchen auf den Fleesensee, um die ersten Gehversuche im Golf zu wagen. Darüber hinaus finde ich den "sozialen Ansatz" oder neudeutsch vielleicht das "Mentoring Program", das Michael Hibbeler weiter unten vorstellt, hervorragend, um Vorurteile oder Hemmungen gegenüber dem Golfsport und denen, die ihn betreiben, abzubauen.
Als einfacher Beamter hänge ich natürlich an meinem Staat - als Bürger des selbigen weiß ich aber auch, dass der Regulierungswahn überhand nimmt. Wir entfernen uns in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens immer mehr vom prinzipienorientierten Handeln und nähern uns einem juristisch einwandfreien regelbasierten Handeln. Golferisch ist dies vielleicht vergleichbar einer Abkehr vom Prinzip "Spiel den Ball, wie er liegt" hin zum ständigen Prüfen, ob es in den Decisions nicht doch mal eine Situation gab, die mir in meiner aktuellen einen Vorteil verschafft. Man könnte auch bei Kants kategorischem Imperativ oder nur dem gesunden Menschenverstand beginnen, die nicht mehr zu gebrauchen sind, da nicht nur das allgemeine Miteinander sondern mittlerweile sogar der Tod und die Zeit danach reguliert ist. Man kann ja fast schon froh sein, dass der Rasen auf dem Golfplatz ohne fünfseitigen Genehmigungsantrag mit dreifachem Durchschlag geschnitten werden darf.
Doch ist dies die Folge von zu viel Demokratie oder die Schuld der Politiker? Ich glaube nicht! Wie bei der Henne und dem Ei kann man fragen, was zuerst da war: die Regel oder das Handeln, das die Regel erforderlich machte...Dazu kommt, dass Regeln oftmals aus Initiativen entstehen. Und da sind teilweise Regeln in Europa, die kann sich ein Politiker gar nicht ausdenken. Diese sind dann vielmehr das Egebnis einer mehr oder weniger geglückten Lobbyarbeit. Und ich schließe hier ausdrücklich die Lobbyvertreter von Umweltverbänden, Menschenrechtsorganisationen, Kleintierzüchtern usw. mit ein. Es herrscht der Glaube, dass Macht erfolgreich macht. Das Streben nach Macht und Einfluss, der Erste und der Beste sein, den maximalen Gewinn anstreben, das Denken in Marktanteilen - diese Triebfedern des betriebswirtschaftlichen Handelns mit denen junge Menschen an den Hochschulen und Universitäten tagein tagaus im Egoismus geschult und mancherorts sogar dressiert werden, sorgen für ein Denken in Vorstands- und Führungsetagen, das die gesamtgesellschaftliche Verantwortung des Unternehmers negiert.
Die Frage, ob mein (Finanz-)Produkt einen gesellschaftlichen Nutzen hat (und sei es Spaßmaximierung), weicht der Frage, wie ich damit am schnellsten am meisten Geld erwirtschaften kann. Wenn es dann schief geht, soll der Selbsterhaltungstrieb der Politiker greifen, die allesamt wiedergewählt werden wollen. Es müssen aufgrund meiner Misswirtschaft nur genügend Arbeitsplätze oder Ersparnisse "unschuldiger" Bürger - also Wähler - gefährdet sein, und ich werde gerettet - im Zweifel durch eine Zentralbank, die endlos viel Geld in die Märkte pumpt. Dann gibt es zwar neue komplizierte Regeln, aber an deren Erstellung bin ich ja auch wieder beteiligt...
Derlei Gedankengut in der modernen BWL und VWL ist meiner Ansicht nach der Grund, warum beide Elternteile arbeiten müssen und sie das Kind in die Ganztagsschule schicken: damit es für diese Herausforderungen gewappnet ist. Eine Vorlesung in Business Ethics während des BWL/VWL-Studiums wird wohl kaum für ein Umdenken im (zukünftigen) Unternehmertum sorgen. Deshalb können meiner Meinung nach die Kräfte der freien Märkte hier nicht helfen auch wenn die Modelle der unzähligen Volkswirte uns dies glauben machen wollen. Die nahezu frei agierenden Märkte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts haben auch nicht auf breiter Front dafür gesorgt, dass die Bürger mehr Zeit und Geld zum Golfspiel hatten.
Aber für die Menschen mit wenig Zeit gibt es ja Anlagen wie die Golf Lounge in Hamburg. Ist dann die bloße Existenz einer solchen Anlage nicht schon ein Zeichen für den Niedergang des Golfsports oder ein Ansatz zu dessen Rettung? Und ist das dann überhaupt noch Golf oder nur "Trockengolf"?
Herzliche Grüße aus Düsseldorf
+Björn Nieter Danke für den liebevoll geschriebenen Beitrag. So weit sind wir gar nicht auseinander. Zum Egoismus, bzw. sein Gegenüber: www.voluntarist.de/altruismus/
Wenn ich irgendwo sage,dass ich mit dem Golf anfange. Dann reagieren alle so wie wäre ich ein Millionär, fragen mich wie kann ich mir das leisten, wie fette Konto ich habe und das mit auslachen. Niemand denkt an Spass Faktor. Deswegen fangen viele nicht, es ist einfach schweinlich teuer, So wie Tennis vor 10 Jahren noch und alle wissen das.
Niedergang des Golfsports?
Die Mittelschicht schrumpft, zugunsten einer Zunahme der wenigen Reichen und vieler Armer.
Mehr Reiche = mehr Bedarf an Golfclubs.
Sehr gute Berichterstattung mit ungeschoenter (politischer) Situationsanalyse, der ich leider nur zustimmen kann. Wie sollen die Deutschen an Golf denken, wenn sie weder genug Geld noch Freizeit haben? Und ob 1 Million aufgenommene Fluechtlinge jetzt daran etwas grundlegend zum Positiven aendern, wage ich zu bezweifeln. Danke an "Fleesensee Oli" fuer diesen und die vielen anderen Beitraege im Netz!
Weniger Demokratie wagen? Steile These.
Demokratie heißt ja, einige Ohnmächtige tun sich zusammen, um mehr Macht zu haben, anderen ihren Willen aufzuzwingen. Ich wage weniger Demokratie, indem ich mich daran nicht beteilige, sondern versuche, mich aus meiner Ohnmacht zu befreien. »Macht« bitte ich aber nicht mit »Herrschaft« zu verwechseln. Darum geht es mir ja gerade: ein Leben ohne Herrschaft.
AfD?
Ich bin gegen Gewalt, also wähle und unterstütze ich keine politischen Parteien.
Danke für die wirklich gute Kritik an unseren gesellschaftlichen Verhältnisse. Da liegt viel Wahrheit drin.
Mich hat vom Golf immer die Kosten und der Kleiderzwang abgehalten. Ich trage lieber meine kurze Hose und mein T-Shirt beim Sport, als mich anzugleichen und meinem Individuellen Stil zu unterdrücken. Ich bin dann auf das Thema Crossgolf gekommen, ich übe meine Schläge auf einer kleinen Wiese und es macht mir Spaß. Der Sport ist cool, aber für mich und viele andere zu Elitär.
Bei uns am Fleesensee kannst du in kurzen Hosen und mit T-Shirt spielen. Hier ist alles sehr locker.