Escape und Community in der Fantasy - Eine Grübelei

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  • เผยแพร่เมื่อ 16 ธ.ค. 2024

ความคิดเห็น • 44

  • @SchOneD
    @SchOneD 9 หลายเดือนก่อน +4

    wow, sehr inspirierend! ich mag diesen kanal mittlerweile wirklich gerne, obwohl ich bis vor einem halben jahr absolut nichts mit fantasy zu tun hatte (was ich schon mal in einem kommentar erwähnt habe). ich denke, dass das vor allem deshalb so ist, weil der kanal sich nicht nur innerhalb der fantasy selbst dreht, sondern immer wieder auch bezüge zu unserer welt herstellt. was in diesem video besonders deutlich wird. und: wirklich toll sind immer auch die geistreichen kommentare der anderen zuschauer zu den videos!

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน

      Vielen lieben Dank! Freut mich, dass dieses interplay zwischen primärer Welt und den Sekundärwelten hier dich anspricht. Und ich stimme vollkommen zu, das Niveau in der Kommentarsektion hier ist schon ziemlich einzigartig, soweit ich sehen kann, das inspiriert auch mich immer wieder sehr

  • @An3nki
    @An3nki 9 หลายเดือนก่อน +3

    Ich weiß nicht genau, was du da in mir berührt hast - vielleicht einen Punkt, der sehr tief in jedem Menschen enthalten ist - aber ich glaube, dass das was du in diesen 25 Minuten aussagen wolltest, den Kern trifft, was Fantasy ist und welches Potenzial dieses Genre hat. Ich glaube, dass es uns an etwas erinnern lässt, was tief in uns ist - Eben diese kreative Kraft, die den Menschen so einzigartig macht. Danke für deine Zeit!

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน +1

      Wie schön das zu lesen!
      Ja, ich denke es ist nur wenigen bisher wirklich klar, wie tief die Wurzeln dieser "unserer" Literatur hinabreichen... Yggdrasil lässt grüßen

  • @mautheb1203
    @mautheb1203 9 หลายเดือนก่อน +1

    Wieder ein grandioser Beitrag! Danke!
    Ich hoffe, ich habe die Tage etwas mehr Zeit, etwas ausführlicher zu kommentieren und meine Gedanken zu teilen.

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน

      Würde mich freuen!

  • @shinkansen1907
    @shinkansen1907 9 หลายเดือนก่อน +1

    Hallo, ich bin ein Deutschstudent und ich möchte sagen, dass Ihr Inhalt immer spannend und angenehm ist. Darüber hinaus sprechen Sie immer deutlich und klar Deutsch.
    Danke!

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน

      Vielen Dank!

  • @KenpoGer1
    @KenpoGer1 9 หลายเดือนก่อน +1

    Immer extrem anregend solche Videos von Dir! Werde bald bei Patreon dazustoßen, wenn ich wieder mehr Zeit habe…

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน +1

      Das würde mich freuen! Die Study Group startet im April

  • @lorenzknauer6584
    @lorenzknauer6584 9 หลายเดือนก่อน +1

    Super spannend - vielen Dank für diese vielschichtige Gedankenreise😊

  • @KuroiGersuga
    @KuroiGersuga 9 หลายเดือนก่อน

    Ich hab jetzt schon ein paar Videos von dir gesehen und muss einfah sagen: Ich fand gerade dieses besonders gut! Gerade denen die sich gerne in fantastische Welten flüchten wird immer wieder eine FLucht vor der Realität vorgeworfen, die ich nicht nachvollziehen kann. Dabei fand ich deine Gedankengänge tatsächlich besonders spannend, da sie Fantasy als Genre eben auch da raus holen wo sie viele sehen: in der reinen Unterhaltung. Ich denke nämlich auch dass es damit nicht getan sein kann. Fantasy ist soviel mehr und hilft vielen Menschen auf so unterschiedliche Weise... und hat schon die verschiedensten Menschen auf so eine unterschiedliche Weise zusammen gebracht! Danke für deine Videos und deine Gedanken!

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน

      Danke für die Blumen, das freut mich sehr!

  • @Aehmseltier
    @Aehmseltier 9 หลายเดือนก่อน +1

    Das waren super interessante Gedanken. Überhaupt nicht wirr, sondern sehr nachvollziehbar und aufschlussreich. In meinem Kommentar hatte ich mich sehr auf meine persönlichen Geschichte fokussiert, aber du hast das auf ein gesamtgesellschaftliches Level gehoben und die Frage eröffnet, ob die Fantasy nicht einer der größten kulturellen Schätze ist, die wir je geschaffen haben. Sehr interessant mit dem hebräischen "bara", das wusste ich noch nicht, aber allein darüber lässt sich ewig viel nachdenken.
    Aus meiner Sicht als Autor empfinde ich das Schaffen einer Fantasy-Welt schon lange als Versuch, sich in einer zunehmend orientierungsloser werdenden Welt zurechtzufinden. Aber mit deinen geschichtlichen Erläuterungen, wie sich Spiritualität seit der Antike bis heute entwickelt hat und wie parallel dazu die Fantasy entstand (oder sogar enstehen musste), ergibt das auch in einem größeren Kontext tatsächlich sehr viel Sinn.
    Darüber muss ich erstmal eine Weile nachdenken. Mein erster Gedanke dazu wäre ebenfalls, dass die Fantasy unheimlich gut diese Leere füllt, die sich da aufgetan hat in einer Gesellschaft, die einerseits wegwill von einem gesetzgebenden Religionssystem, aber ebenso überfordert ist mit einem rein wissenschaftlich betrachteten Leben. Und dabei hat sie nicht den Anspruch, totalitär zu sein, weil allen bewusst ist, dass es eben "nur" Fantasy ist. Sie erlaubt einem, sich nur für eine bestimmte Zeit in die Spiritualität, oder im Fall von Science Fiction vielleicht in die Wissenschaft hineinzudenken, und wenn man das Buch zuklappt, kann man die Welt auch wieder durch ganz andere Augen betrachten. Sie erlaubt dem Geist, flexibler zu sein, sich nicht auf eine Realität festzulegen, sondern in die verschiedenen Wahrnehmungen der Autoren einzutauchen, und sich das herauszuziehen, was man gerade für den Moment vielleicht braucht. Dieses sich immer wieder neu auf einen Kosmos einzulassen zu müssen, je nach Buch von Dystopien in Utopien zu wechseln, sorgt vielleicht dafür, dass wir lernen, die Welt aus sehr vielen Blickwinkeln betrachten zu können. Ich würde schon sagen, dass ich dadurch viel gelernt habe, mich in andere Glaubenskonzepte hineinzudenken und ein offenerer Mensch geworden bin. Und doch bleibt am Ende immer dieses Mystische, Phantastische übrig, das wir mit in die Realität nehmen, weil es sie eine ganze Ecke schöner macht!
    Deine Analyse ist richtig stark und man spürt förmlich deine Erfurcht vor dem Genre Fantasy. Du kannst gerne öfter solche Nachdenkvideos machen, die sich mit dem Phantastischen unabhängig von einzelnen Büchern beschäftigen. Gerade weil du auch sehr viel historisches und philosophisches Wissen zu haben scheinst, was du darin wunderbar einweben kannst. Eine ähnliche Grübelei zur Science Fiction wäre beispielsweise auch sehr interessant!
    Ich finde es übrigens richtig gut, dass du so intensiv mit deiner Community interagierst. Ich lese hier gerne die Gedanken der anderen und finde den Austausch in den Kommentaren sehr respektvoll und bereichernd. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich auf TH-cam. Bin sehr froh, dass es deinen Kanal gibt, der ist ein toller Beitrag zur Fantasy-Community :-)

  • @danjastaub253
    @danjastaub253 9 หลายเดือนก่อน +1

    Mag dein Video ^^super spannende Gedanken. Bin selbst auch super fasziniert von Fantasy und wie sie mit unserer Psyche verbunden ist. Als du gesagt hast, dass wir eine Gegenwelt brauchen kam mir auch gleich Gott in den Sinn. Ich bin Christ, deshalb seh ich das so: Es gibt die Erde mit uns Menschen drauf und dann gibt es noch die Geistliche Welt/ Spiritive Welt als Gegenwelt. Nur das beide Welten (Erde und die Geistliche Welt) real sind. Macht für mich auch Sinn, weil es sich ausgleicht. Und halt auch weil wir ja nicht nur Körper/ Materie sind, sondern auch aus Geist und Seele sind. So wie ich die Bibel verstehe sind wir aus Geist und Körper. Also das man das Spiritive nicht vom Körper trennen kann. Jetzt schweifte ich ab, zurück zum Video: Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass der mensch "den Kern des erschaffens" in sich trägt. Als Christ muss ich das ja fast schon, weil jeder Künstler hinterlässt in seinem Werk immer einen Teil von sich. Also wäre es komisch wenn Gott als der ultimative kreative Erschaffer nicht einen teil des erschaffens in uns gelegt hätte. Ich finde es einen super schönen Gedanken dass das erschaffen durch Fantasy uns an Gott erinnern kann.
    Danke für dein Video, war super inspirierend ^^

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน

      Danke für die Blumen!
      Ja, Tolkiens Gedanke macht irgendwie total Sinn für mich, dass man aus monotheistischer Perspektive diesen Schaffensimpuls des Autors mit dem des Schöpfers parallelisiert. Soweit ich weiß, wird das in der Theologie aber gar nicht rezipiert, was ich ein wenig befremdlich finde.

  • @gambler00077
    @gambler00077 9 หลายเดือนก่อน +1

    Sehr gutes Video, danke dafür !

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน

      Danke!

  • @sawwhetowl1430
    @sawwhetowl1430 9 หลายเดือนก่อน +2

    Ich als Teenager wachse gerade in einer Welt auf, die sehr laut und sehr viel ist. Fantasy Literatur gibt mir die Möglichkeit, dieser Welt zu entfliehen, nicht weil ich sie schlimm finde oder meine Kindheit schlecht war. Wenn ich Fantasy lese, habe ich die Möglichkeit, mich zu entspannen, selbst in lauten Klassenzimmern und auf vollen Bahnhögen, einfach, weil ich mit meinen Gedanken an einem ganz anderen Ort bin. Ich brauche eigentlich keinen Urlaub, solange ich lesen kann. Fantasy schafft mir nicht nur so einen Ort, sondern hilft mir auch, neue Blickwinkel zu verstehen und meinen Horizont zu erweitern. Mich stört es immer sehr, wenn Fantasy als literarisch minderwertig abgetan wird. Habe letztens "Das Glasperlenspiel" von Herrmann Hesse gelesen. "Ach, du liest richtige Literatur, kein Fantasy". Naja. Ich denke, es gibt einfach Leute, für die diese Art von Literatur nichts ist.
    Vielen Dank für das Video, es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt : )

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน +1

      Das freut mich sehr! Es ist traurig, dass dieselben Kämpfe, die ich in meiner Jugend mit Deutschlehrern u.ä. um die Fantasy auszufechten hatte, heute noch immer aktuell sind. Natürlich ist eines nicht von der Hand zu weisen: Es gibt viel triviale Fantasy; genau drum werbe ich immer so dafür, dass wir erstmal in der Community selbst anfangen, unsere Literaturgattung ernst zu nehmen und uns zu bemühen, große Würfe hinzulegen, wenn wir auch außerhalb ernst genommen werden wollen. Wenn wir es nicht einmal selbst tun, können wir es kaum von anderen verlangen.
      Dein Erleben, der lauten Welt durch den "Weltenwechsel" entkommen zu können, kann ich jedenfalls hervorragend nachvollziehen!

  • @Annolatius
    @Annolatius 9 หลายเดือนก่อน +3

    Sehr interessante Analyse. Bin beim Nachdenken über dieses Thema zu denselben bzw. ähnlichen Schlussfolgerungen gelangt. Meine Theorie ist ebenfalls, dass die Fantasy einen Ersatz auf materialistischer Basis für die religiös-spirituelle Literatur der Vergangenheit darstellt. Der Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Fantasy Ende des 19. Jhds. / Beginn des 20. Jhds. und der Verbreitung matr. Ideen ist unübersehbar - auch regional (England als Vorreiter im Bereich Industrialisierung und Materialismus).
    Als spirituell orientierter Mensch gehe ich fest von der Existenz einer höheren, geistigen Wirklichkeit aus. Diese ist zwar für das heutige Alltagsbewusstsein meist nicht (mehr) zugänglich, aber m.E. hat jeder Mensch eine (unbewusste) Erinnerung daran, weshalb es immer Geschichten über höhere (fantastische) Welten und Wesen gab und auch immer geben wird, egal in welcher Form.
    Das, was heute als „Magie“ bezeichnet wird, war nach den alten Schriften (v.a. Veden, aber auch griechische Überlieferung - Stichwort „Yugas“ / „Weltalter“) in früheren Zeitaltern Realität, bevor der Mensch so tief in die Materie herabstieg, bis er diese Geisteskräfte verlor (siehe auch Platon). In diesem Sinne können z.B. die Elben bei Tolkien als Sinnbild des ursprünglichen, magisch begabten Menschen gesehen werden. Weiterhin hat Tolkien ja z.B. auch den Sintflut- bzw. Atlantis-Mythos (Numenor) verarbeitet. Zeitlose Motive, die die Menschheit immer bewegt haben - daher u.a. auch Tolkiens großer Erfolg.

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน +1

      Das mit England ist echt ein guter Punkt, das war mir gar nicht aufgefallen, aber macht total Sinn. Industrialisierung und Fantastisierung im selben Land

  • @charlyvonfeyerabend1675
    @charlyvonfeyerabend1675 9 หลายเดือนก่อน +1

    interessantes Thema, bzw interessante Themen :) nicht umsonst spricht man von Archetypen, die Einzug in Fantasy (in diesem Genre am deutlichsten) halten.. geboren aus dem Urbewußtsein und Urerfahrungen der Menschheit..

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน

      Ja, wobei das mit den Archetypen auch ein weites Feld ist und ich diese reine Subjektifizierung, die diese seit Jung erfahren habe, ehrlich gesagt eher als Missverständnis empfinde

    • @charlyvonfeyerabend1675
      @charlyvonfeyerabend1675 9 หลายเดือนก่อน

      @@mythcritic mhm.. die Archetypen sind nicht nur rein als "Figuren" zu sehen.. ein Schwellenhüter zB kann auch eine Sache, wie ein äußerer Umstand sein etc.. und ein Mentor zB auch eine innere Stimme, die man manifestiert hat, da eins der Elternteile dominant war und man dessen Richtlinien verinnerlicht hat.. und bei Jung kommt (laut Internet) auch der Trickser vor..

  • @ORKANA.
    @ORKANA. 9 หลายเดือนก่อน

    Danke, dass du immer diese großartigen Videos machst! Der Kanal ist ein echter Schatz.
    Persönlich fand ich deine Erkenntnisse total logisch und sehr faszinierend.
    Besonders den Punkt mit dem Auftauchen des Fantasy-Genres nach Entstehen von großflächigem, gesellschaftlich verbreitetem Atheismus.
    Und danach habe ich mich gefragt, ob es bei den Fantasy-Lesern ausgeglichen von der Anzahl an Theisten/spirituellen Menschen und Atheisten her ist oder ob eine Gruppe überwiegt? Aus meinem Umfeld kenne ich Christen und Atheisten/Agnostiker, die (sehr) gerne Fantasy lesen. Bei den Autoren kennst du dich bestimmt besser aus, aber ich meine, dass auch dort alle möglichen Weltsichten vertreten sind.
    Was ja wiederum zu deiner Annahme mit dem "Neu-in-die-Welt-bringen was aus ihr verbannt wurde" passt, dass Menschen dazu anscheinend ein tiefes Bedürfnis verspüren. Da sich Buddhisten, Christen oder Atheisten auf dieselbe erdachte Fantasy-Welt einlassen können, obwohl sie in der „echten“ Welt weltanschauliche Differenzen haben, scheint Fantasy nicht exklusiv zu sein, sie ersetzt den Glauben eines Spirituellen/Gläubigen nicht, aber zerstört auch nicht die Verneinung des Göttlichen eines Atheisten. Stattdessen kann die Fantasy parallel dazu existieren.
    Was in meiner Erfahrung diese Leute eher gemeinsam hatten, war, dass sie sich durchaus Fragen über unsere Welt gestellt haben. Und da sehe ich einen Nutzen der „Gegenwelt“, wie du sie so schön nennst:
    Vielleicht ist es die neugierige Frage, ob die eigenen Ansichten (oder die eigene Wahrnehmung) über diese Welt die richtigen sind? Und die Fantasy bietet einem die Möglichkeit, das in einem sicheren Rahmen durchzudenken oder sogar als Autor durchzuspielen (für den es ja sogar noch wichtiger ist, sich mit der echten Welt zu beschäftigen und diese so gut es geht zu verstehen, um eine überzeugende und logisch konsistente, fiktive Welt zu schaffen, weswegen ich so meine Probleme mit dem Eskapismus-Begriff habe). Und weil die Fantasy wegen ihrer Magie eben nie in die physische Welt einbrechen kann, ist es vielleicht einfacher, sie nebeneinander zu halten und zu vergleichen? Auch mit anderen Menschen, weil es in einem nicht-vorbelasteten, weil fiktiven Rahmen stattfindet.
    Ist die Welt so, wie ich denke, dass sie ist?
    Und, wie könnte sie noch sein?
    Magst du uns vielleicht noch deinen Patreon-Link in die Beschreibung packen? Und ich glaube, man kann den auch in der Kanalbeschreibung verlinken, falls du das möchtest.

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน +1

      Vielen, vielen Dank!
      Ja, das ist ein spannender Punkt und einer, der mich immer wieder mit Freude erfüllt, dass das Betreten dieser anderen Welten komplett unabhängig davon möglich zu sein scheint, wo man in der Primärwelt weltanschaulich verortet ist. Das trifft sich mit einer sehr interessanten Beobachtung aus dem interreligiösen Dialog: Wenn du die Theologen unterschiedlicher Religionen miteinander an einen Tisch setzt, fangen die nach kürzester Zeit zu streiten an, wenn du Menschen, die spirituelle Methoden wie schweigende Meditation, Mantren Rezitieren, Chorgebet etc. zusammenbringst und sie jeweils ihre Methoden miteinander üben lässt, verstehen die sich blendend und können üblicherweise dem, was die anderen tun einiges abgewinnen. Der Geist bahnt sich schon seinen Weg...

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน +1

      Und danke für den Hinweis mit Patreon, wird verlinked!

    • @ORKANA.
      @ORKANA. 9 หลายเดือนก่อน +1

      @@mythcritic Danke für die ausführliche Antwort ☺

  • @phteven_steven
    @phteven_steven 9 หลายเดือนก่อน

    Im Prinzip Fantasy = Religionsersatz, nachvollziehbarer Gedanke. Zwei Fragen hätte ich aber zu dem Video:
    07:04 Warum ist das Lesen (der Zeitung) Eskapismus? Ist dann jegliche Konversation, die nicht Dinge in der unmittelbaren Nähe behandelt, auch Eskapismus? Inwiefern entflieht man der Realität, wenn man einen Bericht über ein reales Ereignis liest?
    19:15 Was ist eine dialektische Synthese? Googeln war erfolglos.

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน +1

      zu 7.04: Einfach psycho-mechanisch sozusagen. Wenn du liest, bist du im Geist bei dem gelesenen, nicht in der aktuellen Situation, in der du dich befindest. Nehmen wir an, du sitzt in der U-Bahn und liest einen Zeitungsartikel über die Entwicklungen an der Frankfurter Börse. Dann bist du nicht im hier und jetzt (in der Ubahn), sondern an der Frankfurter Börse. Insofern ist es immer ein "escape" vom hier und jetzt, einfach weil der Geist durch Worte woanders hin versetzt wird.
      19.15: Dazu muss ich dann wohl mal ein eigenes Video machen😅

    • @patiencebear
      @patiencebear 9 หลายเดือนก่อน

      Google mal nach "These Antithese Synthese". Kurzgesagt geht's um das Entstehen etwas Neuem (Synthese) durch das Zusammenbringen zweier wiederstreitender Ideen (These, Antithese).

  • @Jannek-Nogo
    @Jannek-Nogo 9 หลายเดือนก่อน

    Eskapismus oder die Trotzreaktion des Geistes auf die Versachlichung seinerselbst.
    Ein sehr inspirierender Beitrag von dir. Und Tolkien hat die Verbindung von Mythos versus Maschinenlogik ja auch thematisiert, wobei er sich immer gegen allegorische Bezüge zu seinem Werk gewehrt hat, oder?
    Ich würde etwas früher ansetzen, denn die Trotzreaktion erfolgte ja schon mit der Romantik - allerdings nicht im Sinne von abweichenden Weltensphären. Vielleicht hilft der Begriff der Entseelung weiter. Denn das scheint mir das Kernmotiv des Eskapismus in der Fantasy-Community zu sein. Die Moderne und das Maschinenzeitalter haben in ihrer logischen Denkstruktur der Effizienz das letzte Bisschen Wärme und seelisches Sinnerfahren aufgelöst. Arnold Gehlen schrieb da einiges drüber.
    Und dieses Vakuum trifft den Menschen ins Mark der Identitätsbildung. Vielleicht spielt die perfide Logik des Warendenkens und der Kaufbarkeit aller Dinge da noch zu, sodass eine rein mechanische Existenz ohne seelische Sinnverbindung zur eigenen Existenz und Umwelt entsteht.
    Das ist natürlich überzeichnet, trifft für mich aber den Kern der Sehnsucht nach Weltengefügen, die spirituelle und geistige Sinnstiftung leisten. Ein Punkt, an dem das vielleicht klar wird ist die eigene "reale" Bedeutungslosigkeit innerhalb der Gesamtgesellschaft in der "Realität" und das Heldenepos in der Fantasy, bei dem das Wirken einer Person ganze Weltengefüge erhalten kann. Dazu dann noch das "Auserwähltenmotiv", der Prophezeiungskult und schon erlebt der Leser in der Fiktion eine dramatisch fühlbare Verbindung von Sein und Mythos - eine Einbindung der Figur in ein kosmisches Ganzes mit mehreren emotinal nachempfindbaren Bedeutungserlebnissen.
    Und je durchgetakteter unsere Wirklichkeit, desto größer das Sehnen...

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน +1

      Das mit der Entseelung ist ein spannender Gedanke. Die Leute haben das definitiv schon im 19. Jh. gewittert, was da noch so alles auf die Menschheit zukommt, die Hinwendung zum Märchen in Deutschland und die Erzählung neuer Märchen im viktorianischen Zeitalter durch Leute wie Morris und MacDonald sind, wie du schön formulierst, eine "Trotzreaktion" auf diese Entwicklungen, aber, um jetzt mal rein kategorial zu sprechen, Fantasy sind diese für mich noch nicht, sondern vielleicht Proto-Formen davon. Für mich ist die dividing line, dass die Welten, in denen die Handlung spielt, in sich stehen können, bei Morris und MacDonald ist aber jeweils ganz klar, dass wir es mit irgendwelchen Winkeln unserer Welt zu tun haben, weil es zB. das Christentum dort gibt

  • @patiencebear
    @patiencebear 9 หลายเดือนก่อน +1

    Eine schöne Folge. Ich habe gleich ein Abo dagelassen. Allerdings finde ich die Argumentation nicht schlüssig.
    Das fängt schon bei der vemeintlichen Einzelstellung des Genre an. Fantasy mag eine eigene Mythologie herstellen, über die sich viele verschiedene Menschen in einer geteilten, wenn auch virtuellen Welt, bewegen können und sich darüber austauschen. Aber man muss sich nur die unzähligen "Fandom"-Wikis zu den plattesten Serien ansehen, um zu bemerken, dass das so für jedes Genre gilt.
    Dazu kommt, dass vermutlich 99% der Fantasy-Literatur ganz klassische Unterhaltungsliteratur, und teilweise sogar billige Pulp Fiction, ist. Daran ist nichts falsch und nichts verwerfliches. Ich lese jeden Abend in irgendwelchen Fantasy bzw. Sword & Sorcery Schmökern zum Einschlafen. Die letzten paar Paragraphen bekomme ich dann nur im Halbschlaf mit, aber das stört nicht wenn ich am nächsten Tag wieder in die Forgotten Realms zurück kehre. Das ist ja gerade das schöne an dieser einfachen Kost 🙂
    Kurzgesagt: die "Tiefe" ist die Ausnahme, nicht die Regel des Genres. (TBH, das gilt ohne Einschränkung bei jedem Genre)
    Der nächste Punkt wo ich nicht so ganz folgen konnte war die Definition von "Fantasy". So wie ich dich verstanden habe, bei deinem Ausflug zum ersten Werk, wäre das mythologische Literatur, die sich nicht an der Mythologie einer existierender Gesellschaft oder unserer Welt orientiert. Da wären dann die großen Titel (zB. Herr der Ringe) auch kein Fantasy, da sie sich teilweise stark an unserer Mythologie bedienen (Herr der Ringe zB. stark an der keltischen u. germanischen)
    Wäre "Fantasy" bzw. fantastische Geschichten, tatsächlich ein Ersatz für die verlorengegangene volkstümliche Mythologie, so hätten wir ja nicht nur die Genesis des Genres um 1900 herum beobachtet, sondern zusätzlich davor keine fantastischen Geschichten und Mythen außerhalb der Religion gefunden. Die gibt's aber schon sehr, sehr lange - bis zurück in die Antike in der Form von Fabeln.
    Der Marxismus ist tatsächlich stark materialistisch und anti-religiös geprägt, und er ist deutlich jünger als fantastische Geschichten (zb. Frankenstein um 1800 herum, oder die vielen Rittersagen inkl. Lindwürmer und anderer Bestien die deutlich älter sind) Also passt das schon nicht zur ersten Beobachtung dass es da eine Gleichzeitigkeit gäbe.
    TL;DR:
    Fantasy funktioniert gut als Unterhaltungsliteratur. Das meiste ist Unterhaltungsliteratur - aber nicht ausschließlich. Ich sehe da keine Alleinstellung des Genres.

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน +1

      Schön, dass du hergefunden hast!
      Auf einige deiner Punkt möchte ich kurz antworten.
      1. Meine These ist nicht, dass es das Alleinstellungsmerkmal der Fantasy ist, Communities zu stiften. Meine These ist, dass Fantasy als einziges Genre einen literarischen Totalentwurf leisten muss, weil sie die Welten, in denen sich die Handlung vollzieht, allererst konstruieren muss.
      2. Meine These ist nicht, dass Fantasy nur "hohe Literatur" produziert oder ein Werk schon, weil es aus diesem Genre kommt, literarische Qualität hat. Das Gegenteil ist der Fall. Aber ich beklage ja gerade, dass wir in unserem Genre mehr als in allen anderen so eine himmelschreiende Distanz zwischen dem Potenzial, das literarisch da wäre, und der tatsächlich Ausführung haben. Und genau um das ändern zu helfen, bin ich auch ein Stück weit mit meinem Kanal angetreten.
      3. Zur Entstehung der Fantasy: Die These, dass die Fantasy mit Dunsany beginnt, ist nicht von mir, sondern wird von führenden Literaturwissenschaftlern wie S. T. Johsi vertreten. Ich finde das aber sehr plausibel. Dunsany ist der erste, der eine völlig in sich stehende Mythologie entwirft. Dies heißt NICHT, dass seine (oder die Tolkiens, die du ja auch explizit nennst) nicht von Mythologien aus unserer Welt BEEINFLUSST sind; natürlich sind sie das. Schau gern auch in mein Video über Fantasy und Kulturgeschichte, wenn dich diese Thematik näher interessiert. Es gibt natürlich keine "literature from nowhere", um einen Ausdruck von Thomas Nagel zu variieren. Aber der Witz ist, dass zB. keltische Mythologie ein Hermeneutikum für den Herrn der Ringe sein kann, ich sie aber nicht kennen MUSS, damit das Buch funktioniert. (Anders wäre es zb. bei irischen Märchen. Da muss ich sehr wohl wissen, wer Brighid und die Morrigan sind, wenn ich verstehen will, warum diese Figuren eine Relevanz für die Geschichte haben. (Zu der Frage der Ursprünge der Fantasy findest du übrigens auch ein Video hier im Kanal: Was ist Fantasy und drei Gründe, warum man sie lesen sollte)
      4. Ist jetzt eine Spitzfindigkeit, aber der Literaturwissenschaftler in mir könnte nicht ruhig schlafen, wenn ich darauf nicht eingehe: Ich habe noch nie gehört, dass jemand Frankenstein als Fantasy bezeichnet hat. In allen Kompendien, die ich kenne, wird es als Klassiker der Horror-Literatur geführt. Und natürlich sind Fantasy und Horror Subgenres der speculative fiction und insofern verwandt, aber deswegen doch noch lange nicht dasselbe.
      Sorry für die vielen Worte, aber ich dachte, ein ausführlicher Einwand verdient eine ausführliche Antwort.

    • @patiencebear
      @patiencebear 9 หลายเดือนก่อน +1

      @@mythcritic Danke!
      Der Punkt mit dem "Totalentwurf" finde ich nach wie vor nicht überzeugend, da dieses Einstreuen von "Lore" in allen Genres sehr verbreitet ist. Die wenigsten Bücher fangen als Resultat der zuvorgekommenden Übung im Worldbuilding an - so wie bei Tolkein.
      Soviel zu den Punkten wo ich nach wie vor skeptisch bin...
      Da ich aber Punkt 2) völlig falsch verstanden habe, muss ich noch einmal über die anderen Punkte nachdenken.
      Und zu Punkt 3) und 4) - da bin völliger Laie, und kann dementsprechend nur akzetpieren, dass ich da einen Kategoriefehler gemacht habe - so wenig das intuitiv für mich nachvollziehbar ist.

  • @jregis8105
    @jregis8105 9 หลายเดือนก่อน

    Ja, und nein, wie sich der Escape ausprägt, ob über Fantasyliteratur, Sport, Musik, also ob man sich in sich selbst und in Büchern entfaltet oder bei sozialen Aktivitäten, ist doch oft ein ähnlicher Ansatz, die Bundesliga hat ja mit dem 'echten' Leben auch nicht so viel zu tun ... dass Fantasy hier eine spezifische Position einnimmt, würde ich so nicht unterschreiben. Aber interessanter Gedankengang mit der Herleitung über den religiösen Ansatz. Aber, ich denke, mit fortschreitendem Alter betrachtet man die Literatur wohl auch wieder mit anderen Augen, man erkennt mehr und mehr Kontext, muss da dicekt an Diskworld denken, als Jugendlicher ist es amüsant, wenn man es 20 Jahre später liest, nimmt man viel mehr Zwischenebenen war. Aber das trifft nicht auf jede Fantasyliteratur zu, imho.

    • @mythcritic
      @mythcritic  9 หลายเดือนก่อน +1

      Hram, hrum, je nun. Ich sage ja explizit, dass man über so ziemlich jedes Hobby (wie ja auch im Kommentar beschrieben, Pokemon etc.) eine Community finden kann und dass so ein soziales Gefüge einem Menschen gut tut, ist ja völlig klar. Wo ich den Sonderstatus der Fantasy sehe ist, dass sich die Community TROTZ der Unmöglichkeit formt, so eine Welt tatsächlich betreten zu können (sei es allein, sei es zu mehreren), wohingegen das bei einem Bundesligaspiel sehr leicht möglich ist und ja tatsächlich einen Großteil der Erfahrung ausmacht. Und genau das ist das Verrückte, dass das disinterested castle building so eine immense Macht auch in der realen, stofflichen Welt entfaltet