Sehr gut erklärt!!👏👏.. Frage: ist es dann ratsam den Hund generell nicht in einem See beim Gassi gehen baden zu lassen? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung? Gibt es Daten hierzu ?
Vielen Dank! 😊 Generell abraten würde ich davon nicht, da es auch, vor allem aktuell, eine tolle Abkühlung für den Hund sein kann. Dennoch wäre ich vor allem bei stehenden Gewässern, die seit Wochen in der Sonne aufheizen sehr vorsichtig (hier können nämlich neben Leptospiren auch z.b die Blaualgen eine Gefahr für den Hund darstellen). Ich würde eher empfehlen auf gut bewegte Flüsse, Bäche oder Seen auszuweichen, bei denen die Wasserqualität deutlich besser ist. Das schwierige im Hinblick auf Wahrscheinlichkeiten und Daten ist, dass die Leptospirose beim Hund (im Gegensatz zum Menschen) NICHT meldepflichtig ist und man zudem von einer hohen Dunkelziffer nicht identifizierter Fälle ausgehen muss und es somit kaum aussagekräftige Veröffentlichungen oder Studien gibt.
Liebe Aline, vielen Dank für dieses Video. Meistens habe ich immer Wasser beim Spaziergang dabei, manchmal aber eben nicht, wenn die Pfützen klar aussehen, lasse ich meinen schon mal aus der Pfütze schlappen. Werde es jetzt dann nicht mehr machen. Meine Schwester hat ein 18 Monate jungen Havaneser, den ging es vor 14 Tagen richtig schlecht, mit Fieber, Durchfall, erbrechen. Wasser und fressen verweigert. Wenn der Verdacht besteht, kann man nur durch ein Bluttest festellen ob der Hund damit infiziert wurde? Nach 14 Tagen mit 5 Tagen Antibiotika lässt sich das wohl nicht mehr nachweisen, oder? Von einer Bekannten, da hat die Hündin, 9 Jahre, eine Blutarmut und der Tierarzt ist noch auf der Suche, woher es kommt. Kann es denn sein, dass ein Hund sich damit infiziert hat, vielleicht ohne weitere Symptome und im späteren Verlauf dadurch vielleicht eine Blutarmut entstanden ist?
Hallo Helga, Erstmal vielen Dank für dein Interesse! Das mit dem Wasser finde ich eine super Idee. Zu eurem 18 Monate alten Havaneser: Es gibt verschieden Wege die Leptospirose nachzuweisen, hier mal ein paar davon: 1. Zum einen gibt es den PCR-Test. Dieser ist normalerweise nur bei einer akuten Entzündung ratsam. Er ist leider durch das intermittierende(hier wird der Erreger nur ab und zu ausgeschieden) Ausscheiden der Erreger recht unzuverlässig. 2. Die Bakterien werden auf einer Kultur im Labor angezüchtet . Hierzu wird Blut oder Urin gewonnen. Dies dauert aber sehr lange, da die Leptospiren sehr langsam wachsen. Sicher negativ aussagekräftig ist dieser erst nach ein paar Monaten. 3. Der Mikroagglutinationstest. Dies ist ein indirekter Nachweis von Antikörpern. Er ist nach ca. 10-14 Tagen der Infektion aussagekräftig, weil nach dieser Zeit der Körper unseres Hundes angefangen hat spezifische Antikörper gegen die Leptospiren zu bilden. Ich hoffe es geht ihm/ihr mittlerweile wieder besser? Zu der 9-Jahre alten Hündin: Schwierig zu sagen. Grundsätzlich gibt es 3 Hauptgründe für eine Anämie: 1. Starker Blutverlust 2. Erhöhter Abbau von roten Blutkörperchen 3. Störung bei der Blutbildung Wodurch dies aber ausgelöst wird kann sehr sehr viele verschieden Ursachen haben. Neben Leptospirose können eine Vergiftung, ein Parasitenbefall, eine Tumorerkrankung, eine Autoimmunkrankheit oder z.b chronische Entzündungen der Grund sein. Wie wir sehen ist es schwierig sich auf eins zu beschränken. Ich hoffe auch dieser Hündin geht es inzwischen besser! Ganz liebe Grüße!
@@tiermedizinaushundesicht7132 Vielen Dank,liebe Aline, für deine Antwort. Ja,den Havaneser-Rüden geht es zum Glück wieder besser. Am Wochenende ist das 14 Tage her. Dann würde es ja Sinn machen, den Mikroaggulutinationstest zu machen , um auf Nummer sicher zu gehen? Bei der Hündin, hoffe ich, dass die Ursache bald gefunden wird. Ist echt nicht leicht.Der Tierarzt hat jetzt erstmal geraten, nur frisches Rindfleisch zu füttern und dann erneute Blutuntersuchung. Ich habe deinen Link,schon ordentlich geteilt. Vielen lieben Dank, für deine so ausführliche Beantwortung. Ganz liebe Grüße
Dann lass doch deine Hunde impfen. Ich hatte gerade eben einen Termin wg. mit einem meiner Hunde beim Arzt und ihn darauf angesprochen. Er ist keiner, der des Umsatzes wegen Leistungen aufschwatzt. Seine Tochter ist auch Veterinärin an der LMU und damit ist er immer auf dem neusten Stand. Er hat mir dann erzählt, dass die Kliniken bundesweit immer mehr akute Fälle von Leptospirose sehen und viele wirklich nah am Sterben waren. Ich hatte meine Hündin zuvor schon immer impfen lassen, aber spätestens jetzt hätte ich reagiert. Übrigens hat sie die Impfung gut vertragen. Ich habe ich noch eine Hündin aus dem Tierschutz, welche leider mit Leishmaniose infiziert ist und da werde ich schweren Herzens vom impfen absehen. Aber ich würde aufgrund der ansteigenden Fälle jedem raten, seinen Hund zu schützen…
Ja ganz richtig, ich würde meine Hunde auch auf jeden Fall dagegen impfen lassen. Ich wollte nur nicht das Thema mit einer aufkommenden Impfdiskussion abschwächen. Ich werde es aber noch einmal explizit in die Infobox schreiben! Danke für den Hinweis!
@@tiermedizinaushundesicht7132 Ja, stimmt. Dank dieser Impfgegner hat man ewige dümmliche Diskussionen und einige Seuchen, die hier fast oder ganz ausgerottet waren (bei Menschen) wieder schön auf dem Vormarsch.
Da hab ich noch nichts von gehört… wirklich gut mal darüber etwas zu lernen…
Hallo, ganz wichtiges Thema. Unser Hund ist vermutlich daran 2019 gestorben. Vielen Dank für diesen Beitrag
Hallo,
Oh nein das tut mir sehr leid!
Aber ganz richtig, ein wichtiges Thema welches oft unterschätzt wird.
Wow, das wusste ich noch gar nicht. Habe mir nie Gedanken darüber gemacht und meinen Hund immer aus Pfützen trinken lassen...
That’s quality content! I like it!
Sehr gut erklärt!!👏👏.. Frage: ist es dann ratsam den Hund generell nicht in einem See beim Gassi gehen baden zu lassen? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung? Gibt es Daten hierzu ?
Vielen Dank! 😊
Generell abraten würde ich davon nicht, da es auch, vor allem aktuell, eine tolle Abkühlung für den Hund sein kann. Dennoch wäre ich vor allem bei stehenden Gewässern, die seit Wochen in der Sonne aufheizen sehr vorsichtig (hier können nämlich neben Leptospiren auch z.b die Blaualgen eine Gefahr für den Hund darstellen). Ich würde eher empfehlen auf gut bewegte Flüsse, Bäche oder Seen auszuweichen, bei denen die Wasserqualität deutlich besser ist.
Das schwierige im Hinblick auf Wahrscheinlichkeiten und Daten ist, dass die Leptospirose beim Hund (im Gegensatz zum Menschen) NICHT meldepflichtig ist und man zudem von einer hohen Dunkelziffer nicht identifizierter Fälle ausgehen muss und es somit kaum aussagekräftige Veröffentlichungen oder Studien gibt.
Daß Leptospirose schon in Deutschland ist, ist völlig an mir vorbeigegangen.
Mein Großer mochte eigentlich nur Pfützenwasser.
Liebe Aline, vielen Dank für dieses Video. Meistens habe ich immer Wasser beim Spaziergang dabei, manchmal aber eben nicht, wenn die Pfützen klar aussehen, lasse ich meinen schon mal aus der Pfütze schlappen. Werde es jetzt dann nicht mehr machen.
Meine Schwester hat ein 18 Monate jungen Havaneser, den ging es vor 14 Tagen richtig schlecht, mit Fieber, Durchfall, erbrechen. Wasser und fressen verweigert.
Wenn der Verdacht besteht, kann man nur durch ein Bluttest festellen ob der Hund damit infiziert wurde? Nach 14 Tagen mit 5 Tagen Antibiotika lässt sich das wohl nicht mehr nachweisen, oder?
Von einer Bekannten, da hat die Hündin, 9 Jahre, eine Blutarmut und der Tierarzt ist noch auf der Suche, woher es kommt. Kann es denn sein, dass ein Hund sich damit infiziert hat, vielleicht ohne weitere Symptome und im späteren Verlauf dadurch vielleicht eine Blutarmut entstanden ist?
Hallo Helga,
Erstmal vielen Dank für dein Interesse!
Das mit dem Wasser finde ich eine super Idee.
Zu eurem 18 Monate alten Havaneser:
Es gibt verschieden Wege die Leptospirose nachzuweisen, hier mal ein paar davon:
1. Zum einen gibt es den PCR-Test. Dieser ist normalerweise nur bei einer akuten Entzündung ratsam. Er ist leider durch das intermittierende(hier wird der Erreger nur ab und zu ausgeschieden) Ausscheiden der Erreger recht unzuverlässig.
2. Die Bakterien werden auf einer Kultur im Labor angezüchtet . Hierzu wird Blut oder Urin gewonnen. Dies dauert aber sehr lange, da die Leptospiren sehr langsam wachsen. Sicher negativ aussagekräftig ist dieser erst nach ein paar Monaten.
3. Der Mikroagglutinationstest. Dies ist ein indirekter Nachweis von Antikörpern. Er ist nach ca. 10-14 Tagen der Infektion aussagekräftig, weil nach dieser Zeit der Körper unseres Hundes angefangen hat spezifische Antikörper gegen die Leptospiren zu bilden.
Ich hoffe es geht ihm/ihr mittlerweile wieder besser?
Zu der 9-Jahre alten Hündin:
Schwierig zu sagen.
Grundsätzlich gibt es 3 Hauptgründe für eine Anämie:
1. Starker Blutverlust
2. Erhöhter Abbau von roten Blutkörperchen
3. Störung bei der Blutbildung
Wodurch dies aber ausgelöst wird kann sehr sehr viele verschieden Ursachen haben. Neben Leptospirose können eine Vergiftung, ein Parasitenbefall, eine Tumorerkrankung, eine Autoimmunkrankheit oder z.b chronische Entzündungen der Grund sein. Wie wir sehen ist es schwierig sich auf eins zu beschränken.
Ich hoffe auch dieser Hündin geht es inzwischen besser!
Ganz liebe Grüße!
@@tiermedizinaushundesicht7132 Vielen Dank,liebe Aline, für deine Antwort.
Ja,den Havaneser-Rüden geht es zum Glück wieder besser. Am Wochenende ist das 14 Tage her. Dann würde es ja Sinn machen, den Mikroaggulutinationstest zu machen , um auf Nummer sicher zu gehen?
Bei der Hündin, hoffe ich, dass die Ursache bald gefunden wird. Ist echt nicht leicht.Der Tierarzt hat jetzt erstmal geraten, nur frisches Rindfleisch zu füttern und dann erneute Blutuntersuchung. Ich habe deinen Link,schon ordentlich geteilt. Vielen lieben Dank, für deine so ausführliche Beantwortung. Ganz liebe Grüße
Deswegen passe ich immer auf leider kann man es nicht immer verhindern. Da ich mit 3 Hunden unterwegs bin.
Dann lass doch deine Hunde impfen.
Ich hatte gerade eben einen Termin wg. mit einem meiner Hunde beim Arzt und ihn darauf angesprochen.
Er ist keiner, der des Umsatzes wegen Leistungen aufschwatzt. Seine Tochter ist auch Veterinärin an der LMU und damit ist er immer auf dem neusten Stand.
Er hat mir dann erzählt, dass die Kliniken bundesweit immer mehr akute Fälle von Leptospirose sehen und viele wirklich nah am Sterben waren.
Ich hatte meine Hündin zuvor schon immer impfen lassen, aber spätestens jetzt hätte ich reagiert.
Übrigens hat sie die Impfung gut vertragen.
Ich habe ich noch eine Hündin aus dem Tierschutz, welche leider mit Leishmaniose infiziert ist und da werde ich schweren Herzens vom impfen absehen.
Aber ich würde aufgrund der ansteigenden Fälle jedem raten, seinen Hund zu schützen…
Kann man mit seinem Menschen eigentlich auch mal zum Tierarzt gehen ? Ich hab immer den Eindruck, die Humanmediziner sind einfach viel zu beschränkt.
🙈
Meine eine Hündin hatte davon Durchfall und erbrechen, weil sie aus einer Pfütze getrunken hat. Meine jetzigen Hunde sind Geimpft.
Hallo Ines,
Ich lasse Smartie tatsächlich auch dagegen impfen.
Lg
Wie sieht es mit geimpfte Hunde aus, können sie sich trotzdem anstecken mit starken Symptomen?
Wichtig wäre vielleicht eine Impfempfehlung gewesen.
Ja ganz richtig, ich würde meine Hunde auch auf jeden Fall dagegen impfen lassen.
Ich wollte nur nicht das Thema mit einer aufkommenden Impfdiskussion abschwächen. Ich werde es aber noch einmal explizit in die Infobox schreiben! Danke für den Hinweis!
@@tiermedizinaushundesicht7132 Ja, stimmt. Dank dieser Impfgegner hat man ewige dümmliche Diskussionen und einige Seuchen, die hier fast oder ganz ausgerottet waren (bei Menschen) wieder schön auf dem Vormarsch.