Mein Lieber B.L.H, als aller erstes möchte ich mich für deine Videos bedanken, die sind super! Ich habe aber hier ein ganz großes Verständnisproblem, was bedeutet Break-Even-Beschäftigungsgrad? Was bedeutet es bei 100% und darunter? -und warum ist das BE 0€? Ich meine, bedeutet das nicht, dass ich mit einer Besatzung von 75% arbeite und dadurch sogar ein negatives BE bekomme? danke!
Bei der Produktion eines Produktes entstehen dir Kosten. Fixkosten und Variable Kosten. Jetzt musst du eine bestimmte Menge an Werkstücken produzieren und verkaufen, damit deine Einnahmen deine Produktionskosten decken können. Wenn deine Break-Even-Beschäftigungsgrad bei 80% liegt bedeutet dies, dass du ab diesem Punkt so viele Werkstücke erstellt hast und verkaufen kannst, dass die kompletten Kosten bei der Produktion gedeckt sind. Wichtig dabei zu beachten dass dein Betriebsergebnis 0 € beträgt. Bei der Break even Beschäftigungsgrad oder Break even Punkt oder Menge gibt es kein Gewinn für die Firma. Ich mach jetzt schnell ein Beispiel: variable Stückkosten 35 € (Strom beim herstellen des Werkstückes. variable Stückkosten: desto mehr du produzierst desto größer wird der Wert. Du verbrauchst ja mehr Strom) Fixkosten 100€ (jeden Monat muss immer die gleiche Miete gezahlt werden: Fixkosten bleiben immer gleich) Preis= 60€ (Du verkaufst deine Werkstücke für 60€) In diesem Monat produzierst und verkaufst du nur *4 Werkstücke.* Umsatz bei Verkauf = 60 € x 4 = 240 € Kosten bei der Produktion = 100 € + 35 € x 4 = 240 € Betriebsergebnis: In der Kasse hast du 240 € eingenommen und du bezahlst damit all deine Produktionskosten 240 €. Am Ende bleibt nichts übrig. Betriebsergebnis 0€. In diesem Monat produzierst und verkaufst du nur *6 Werkstücke.* Umsatz bei Verkauf = 60 € x 6 = 360 € Kosten bei der Produktion = 100 € + 35 € x 6 = 310 € Betriebsergebnis: In der Kasse hast du 360 € eingenommen und du bezahlst damit all deine Produktionskosten 310 €. Am Ende bleibt dir 50 € übrig. Betriebsergebnis +50€. In diesem Monat produzierst und verkaufst du nur *2 Werkstücke.* Umsatz bei Verkauf = 60 € x 2 = 120 € Kosten bei der Produktion = 100 € + 35 € x 2 = 170 € Betriebsergebnis: In der Kasse hast du 120 € eingenommen und du bezahlst damit all deine Produktionskosten 170 €. Am Ende hast du Verluste 50€ . Betriebsergebnis -50€. Sagen wir mal bei 4 Werkstücke hast du eine Auslastung von 40 % in der Firma. Das bedeutet du könntest noch mehr produzieren musst aber nicht. Jetzt kommen wir zu Break-Even-Beschäftigungsgrad. Du kannst jetzt sagen bei einem Break-Even-Beschäftigungsgrad von 40% hast du so viel produziert und verkauft, dass deine Einnahmen gerade mal ausreichen deine Produktionskosten zu decken. Wenn du genau auf die Break even Menge produzierst, dann ist dein Betriebsergebnis immer 0€. Wenn du dein Beschäftigungsgrad nun erhöhst über 40%, dann wirst du immer ein positives Betriebsergebnis erhalte, wenn du unter der Break even Menge /Beschäftigungsgrad bleibst wirst du immer Verluste machen, da deine Einnahmen nicht ausreichen, um die Produktionskosten zu decken. Break even Beschäftigungsgrad kann bei 80% oder 90% oder 100% liegen. Bei 100 % bedeutet dies aber, dass deine Anlagen zu 100% ausgelastet werden müssen, damit du als Firma gerade mal die Produktionskosten decken kannst mit den Einnahmen aus dem produzierten und verkauften Werkstücke.
Bei dem Betriebsergebnis, habe ich einfach gerechnet DB=3.000.000:75*85= 3.400.000 - Kf(3.000.000)= 400.000 Sollte der IHK auch als Rechenweg reichen oder? :)
Hallo, ich verstehe die letzte Lösung nicht, 10% von 3.000.000.€ Kf sind 300.000€, würde bedeuten ich spare 300.000€ Fixkosten. Wieso 10% von 12.000.000€? Ich spare doch nur bei den Fixkosten 10%, hier ziehe ich ja noch 10% von den variablen Kosten ab ..LG Dennis
Sorry, bei der Antwort davor habe ich an einer anderen Ausgangslage im Kopf gedacht. Du musst folgendes bedenken. Wenn du Kf 3 000 000 hast, dann musst du eine Bestimmte Menge an Werkstücke verkaufen, damit du deine Fixkosten aber auch variable Kosten decken kannst. Jetzt sinken deine fixe Gesamtkosten um 10 % = 300 000 €. Deine neuen Fixkosten sind 2 700 000 €. Es bedeutet du musst jetzt weniger Werkstücke verkaufen, damit du deine Fixkosten aber auch variable Kosten decken kannst. Dadurch das du jetzt weniger Werkstücke verkaufen musst, sind deine variable Gesamtkosten auch weniger. Du musst jetzt nicht mehr Material zum Beispiel für 1000 Werkstücke bestellen. Material für 900 Werkstück würde schon ausreichen. Du siehst deine variable Gesamtkosten würden so wie du es dir gedacht hast auch automatisch sinken. Variable Gesamtkosten ist nicht gleichzusetzen mit variable Stückkosten. Variable Stückkosten bleiben wie in der Aufgabe beschrieben gleich. Unterschied variable Gesamtkosten und variable Stückkosten: Um ein Werkstück zu produzieren zahlen wir variable Stückkosten 25€ pro Stück. Im Monat Januar stellen wir 2 Werkstücke her: *Variable Stückkosten* um Material pro Werkstück einzukaufen 25€ *Variable Gesamtkosten* für den Monat Januar= 2 Werkstücke x 25 € = 50 € Im Monat Februar stellen wir 4 Werkstücke her: *Variable Stückkosten* um Material pro Werkstück einzukaufen 25€ *Variable Gesamtkosten* für den Monat Februar = 4 Werkstücke x 25 € = 100 €
@@b.l.h.2895 Ich danke dir für die ausführliche Antwort! Morgen schreibe ich die schriftliche Prüfung in BWH nach, deine Videos haben mir sehr geholfen beim lernen. Danke 👌🏼
Danke dir!
Mein Lieber B.L.H, als aller erstes möchte ich mich für deine Videos bedanken, die sind super!
Ich habe aber hier ein ganz großes Verständnisproblem, was bedeutet Break-Even-Beschäftigungsgrad? Was bedeutet es bei 100% und darunter? -und warum ist das BE 0€?
Ich meine, bedeutet das nicht, dass ich mit einer Besatzung von 75% arbeite und dadurch sogar ein negatives BE bekomme?
danke!
Bei der Produktion eines Produktes entstehen dir Kosten. Fixkosten und Variable Kosten. Jetzt musst du eine bestimmte Menge an Werkstücken produzieren und verkaufen, damit deine Einnahmen deine Produktionskosten decken können.
Wenn deine Break-Even-Beschäftigungsgrad bei 80% liegt bedeutet dies, dass du ab diesem Punkt so viele Werkstücke erstellt hast und verkaufen kannst, dass die kompletten Kosten bei der Produktion gedeckt sind. Wichtig dabei zu beachten dass dein Betriebsergebnis 0 € beträgt. Bei der Break even Beschäftigungsgrad oder Break even Punkt oder Menge gibt es kein Gewinn für die Firma. Ich mach jetzt schnell ein Beispiel:
variable Stückkosten 35 € (Strom beim herstellen des Werkstückes. variable Stückkosten: desto mehr du produzierst desto größer wird der Wert. Du verbrauchst ja mehr Strom)
Fixkosten 100€ (jeden Monat muss immer die gleiche Miete gezahlt werden: Fixkosten bleiben immer gleich)
Preis= 60€ (Du verkaufst deine Werkstücke für 60€)
In diesem Monat produzierst und verkaufst du nur *4 Werkstücke.*
Umsatz bei Verkauf = 60 € x 4 = 240 €
Kosten bei der Produktion = 100 € + 35 € x 4 = 240 €
Betriebsergebnis: In der Kasse hast du 240 € eingenommen und du bezahlst damit all deine Produktionskosten 240 €. Am Ende bleibt nichts übrig. Betriebsergebnis 0€.
In diesem Monat produzierst und verkaufst du nur *6 Werkstücke.*
Umsatz bei Verkauf = 60 € x 6 = 360 €
Kosten bei der Produktion = 100 € + 35 € x 6 = 310 €
Betriebsergebnis: In der Kasse hast du 360 € eingenommen und du bezahlst damit all deine Produktionskosten 310 €. Am Ende bleibt dir 50 € übrig. Betriebsergebnis +50€.
In diesem Monat produzierst und verkaufst du nur *2 Werkstücke.*
Umsatz bei Verkauf = 60 € x 2 = 120 €
Kosten bei der Produktion = 100 € + 35 € x 2 = 170 €
Betriebsergebnis: In der Kasse hast du 120 € eingenommen und du bezahlst damit all deine Produktionskosten 170 €. Am Ende hast du Verluste 50€ . Betriebsergebnis -50€.
Sagen wir mal bei 4 Werkstücke hast du eine Auslastung von 40 % in der Firma. Das bedeutet du könntest noch mehr produzieren musst aber nicht.
Jetzt kommen wir zu Break-Even-Beschäftigungsgrad. Du kannst jetzt sagen bei einem Break-Even-Beschäftigungsgrad von 40% hast du so viel produziert und verkauft, dass deine Einnahmen gerade mal ausreichen deine Produktionskosten zu decken. Wenn du genau auf die Break even Menge produzierst, dann ist dein Betriebsergebnis immer 0€.
Wenn du dein Beschäftigungsgrad nun erhöhst über 40%, dann wirst du immer ein positives Betriebsergebnis erhalte, wenn du unter der Break even Menge /Beschäftigungsgrad bleibst wirst du immer Verluste machen, da deine Einnahmen nicht ausreichen, um die Produktionskosten zu decken.
Break even Beschäftigungsgrad kann bei 80% oder 90% oder 100% liegen. Bei 100 % bedeutet dies aber, dass deine Anlagen zu 100% ausgelastet werden müssen, damit du als Firma gerade mal die Produktionskosten decken kannst mit den Einnahmen aus dem produzierten und verkauften Werkstücke.
Bei dem Betriebsergebnis, habe ich einfach gerechnet DB=3.000.000:75*85= 3.400.000 - Kf(3.000.000)= 400.000 Sollte der IHK auch als Rechenweg reichen oder? :)
Das geht natürlich auch.
Das war meine beste Prüfung. 90% erreicht :)
@@christianvogt3797 Geil, Glückwunsch zu den 90%.
Hallo, ich verstehe die letzte Lösung nicht, 10% von 3.000.000.€ Kf sind 300.000€, würde bedeuten ich spare 300.000€ Fixkosten. Wieso 10% von 12.000.000€? Ich spare doch nur bei den Fixkosten 10%, hier ziehe ich ja noch 10% von den variablen Kosten ab ..LG Dennis
Sorry, bei der Antwort davor habe ich an einer anderen Ausgangslage im Kopf gedacht.
Du musst folgendes bedenken. Wenn du Kf 3 000 000 hast, dann musst du eine Bestimmte Menge an Werkstücke verkaufen, damit du deine Fixkosten aber auch variable Kosten decken kannst. Jetzt sinken deine fixe Gesamtkosten um 10 % = 300 000 €. Deine neuen Fixkosten sind 2 700 000 €. Es bedeutet du musst jetzt weniger Werkstücke verkaufen, damit du deine Fixkosten aber auch variable Kosten decken kannst.
Dadurch das du jetzt weniger Werkstücke verkaufen musst, sind deine variable Gesamtkosten auch weniger. Du musst jetzt nicht mehr Material zum Beispiel für 1000 Werkstücke bestellen. Material für 900 Werkstück würde schon ausreichen. Du siehst deine variable Gesamtkosten würden so wie du es dir gedacht hast auch automatisch sinken.
Variable Gesamtkosten ist nicht gleichzusetzen mit variable Stückkosten. Variable Stückkosten bleiben wie in der Aufgabe beschrieben gleich.
Unterschied variable Gesamtkosten und variable Stückkosten:
Um ein Werkstück zu produzieren zahlen wir variable Stückkosten 25€ pro Stück.
Im Monat Januar stellen wir 2 Werkstücke her:
*Variable Stückkosten* um Material pro Werkstück einzukaufen 25€
*Variable Gesamtkosten* für den Monat Januar= 2 Werkstücke x 25 € = 50 €
Im Monat Februar stellen wir 4 Werkstücke her:
*Variable Stückkosten* um Material pro Werkstück einzukaufen 25€
*Variable Gesamtkosten* für den Monat Februar = 4 Werkstücke x 25 € = 100 €
@@b.l.h.2895 Ich danke dir für die ausführliche Antwort! Morgen schreibe ich die schriftliche Prüfung in BWH nach, deine Videos haben mir sehr geholfen beim lernen. Danke 👌🏼