Was macht eigentlich ein Notar? Bucerius-Absolvent Dr. Carsten Cramer (Studierenden-Jahrgang 2001) berichtet von seiner Arbeit und seiner Studienzeit an der Bucerius Law School.
Guten tag, wenn ich jemandem die erlaubnis geben will für mich ein haus zu verkaufen. Also einer privatperson. Sie soll alles regeln dürfen. Kann ich das mit einem notar verwircklichen? Und wie lang dauert es bis mann das schreiben dann hätte? Danke sehr!
@@buceriuslawschool ich habe mich dokumentiert, und jemand meinte das man auch mit einem Abi auf der Realschule Jura studieren kann, aber am besten ist ein Abi auf der Gymnasium zuhaben. Also kann man auch mit einer Realschule Abitur Jura studieren? Bitte antwortet mir, Viele Grüße
Das ist so nicht ganz richtig. Ein Notar ist ein sog. Beliehener und nimmt hoheitliche Aufgabe wahr. Ein Beliehener gehört zur öffentlichen Verwaltung und ist eine Spezialform der Verwaltung in Form einer natürlichen Person des Privatrechts
Sehr geehrter Herr Doktor Cramer, in diesem Video ist mir aufgefallen, dass Sie die Verträge/Urkunden Ihrer Kunden mit einer unidentifizierbaren Krakelei (Paraphe/Handzeichen) signieren und das waren mit Sicherheit nicht die einzelnen Seiten eines Vertrages, die man als Sichtvermerk mit einem Namenskürzel (Paraphe/Handzeichen) signiert. Wie kommen Sie eigentlich dazu als gelehrter Jurist für die Urkunden Ihrer Kunden, die Ihnen ja schließlich viel Geld dafür zahlen, keine Verantwortung dafür zu tragen? Oder war das alles nur zu schauspielerischen Zwecken?
Stimmt absolut, Sie haben Recht. Es gibt dazu ein nettes Urteil des Bundesarbeitsgerichtes: Was war passiert? Ein Angestellter befand die ihm ausgesprochene Kündigung für unwirksam, für übertrieben. Er Zog vors Arbeitsgericht, und bekam Unrecht. Dann zog er vor das Landesarbeitsgericht, und bekam Untecht. Bis hier war die juristische Auffassung der Richter folgende: Die Kündigung ist vollumfänglich wirksam. Dennoch legte der Arbeitnehmer Berufung ein, und vor dem Bundesarbeitsgericht die Überraschung: Der Kündigungsgrund ist absolut wasserdicht, keine Frage, doch der Stein des Anstoßes war ein anderer: Die Unterschrift des zuständigen Geschäftsführers, der die Kündigung aussprach, war unwirksam. So weder einzelne Buchstaben, noch der volle Name zu erkennen. Und dies hätte gegeben sein müssen. Unterschriften müssen, um juristisch wirksam zu sein, mindestens einzelne Buchstabem, besser noch den vollständigen Namen erkennen lassen. Folglich musste die Firma den Mitarbeiter ab dem Folgetag wieder beschäftigen, aber auch Schadensersatz sowie eine Lohnnachzahlung leisten.
@@claudioditondo3798 Einen Prozess, der durch drei Instanzen gelaufen ist, in wenigen Zeilen zu beschreiben und mit einem "Stimmt absolut" einzuleiten, halte ich für sehr gewagt. Nur weil die Unterschrift unleserlich gewesen sein soll ... ... urban legend ! --- Der Notar unterschreibt nicht nur, sondern siegelt auch. Damit dürften solcherlei Zweifel wohl aufgehoben sein.
@@pleindespoir Sie sind auch ein ganz Witziger! Es geht nichg um die Leserlichkeit, sondern um die Beschaffenheit, sprich handelt es sich um eine Paraphe ( nicht zur Unterzeichnung geeignet) oder um eine Unterschrift, die die Identität - mindestens mittels Lesbarkeit einiger weniger Buchstaben - ermöglicht. Troll!
@@deusexmusica803 Die Leistung ist nicht überteuert, sondern gesetzlich festgelegt. Ein Gerichtsstreit käme bei gleichem Streitwert mindestens so teuer. Außerdem muss man bei einem Notariat die Beurkundungen unbegrenzt lange aufbewahren (Lagerkosten) und braucht wirklich superfittes Personal, was sicher mehr kostet, als eine dusselige Tippse im Kleingewerbe. Dazu kommt noch eine unvorstellbar teure EDV-Ausstattung, die allen Vorschriften entsprechen muss. Nichtzuletzt lässt sich ein Notariat nicht in einer umgebauten Garage betreiben, sondern üblicherweise in der teuersten Bürogegend einer größeren Stadt. Der Kostenblock ist also sehr mächtig. Es gibt dafür Beurkundungen ab € 27 oder eine Firmengründung ab € 170. Solche völlig unwirtschaftlichen Fälle müssen beim Notar mit der gleichen Sorgfalt erledigt werden, wie der Kauf einer Millionärsvilla.
"Warum ist bei einer privatwirtschaftlichen Transaktion eine überteuerte Leistung vom Staat verpflichtend ?" Es geht um die Rechtssicherheit bei größeren Geschäften. Wer sein Leben lang bitter gespart hat, wir ja nicht von einem Gauner ausgepflückt werden. Wer Notarkosten sparen möchte, kauft eine Ferienwohnung in Spanien. Einige Objekte sind dort mehrfach verkauft worden - immer die gleiche Hütte, aber Dutzende von betrogenen Käufern.
Das Tolle an dem Notarberuf ist... das Gehalt.
Oh ja.
Das Gehalt, hängt jeden Monat erneut ab.
"Gehalt" - schon völlig falsche Kategorie. Sagt mehr über deinen Background als den des Notars.
Cooler Typ. Könntet ja mal ein längeres Interview mit ihm machen.
Man macht Asche ohne Ende als Notar. Ist wie eine Gelddruckmaschine.
Oh Nein! Wie kann eine Schule nur auf dem eigenen Kanal für sich werben!
Offenbar bringt diese Bucerius Law School top Leute hervor. Wird scheinbar ihrem sehr guten Ruf gerecht
krass, das muss man erstmal schaffen
Ab Montag mache ich mein Praktikum beim Notar
Und?
Wie war’s?
Ist ja auch ein recht langer Weg bis zum Notar
Insgesamt so im Durchschnitt ca. 11-12 Jahre
Guten tag, wenn ich jemandem die erlaubnis geben will für mich ein haus zu verkaufen. Also einer privatperson. Sie soll alles regeln dürfen. Kann ich das mit einem notar verwircklichen? Und wie lang dauert es bis mann das schreiben dann hätte?
Danke sehr!
wer notar werden will, muss erst einmal in aller regel zweistellig in beiden examina vorweisen
Kann man mit einem Realabschluss Jura studieren um einen Notar zu werden?
Nein. Für ein Jurastudium ist in der Regel die Allgemeine Hochschulreife Grundvoraussetzung.
@@buceriuslawschool ich habe mich dokumentiert, und jemand meinte das man auch mit einem Abi auf der Realschule Jura studieren kann, aber am besten ist ein Abi auf der Gymnasium zuhaben. Also kann man auch mit einer Realschule Abitur Jura studieren? Bitte antwortet mir, Viele Grüße
@@bogdanungurianu18 Nein, mit einem mittleren Schulabschluss kann man kein Jura studieren.
Als Angestellten "ja" aber als Anwalt "nein"
@@wasalterjungealter404 wenn man ein Wirtschaftsgymnasium gemacht hat, kann man dann z.B ein Anwalt werden?
Schade das es keine öffentliche Notare mehr gibt ,die hatten hoheitliche rechte noch ine . also sind die heutigen haftbar .
Das ist so nicht ganz richtig. Ein Notar ist ein sog. Beliehener und nimmt hoheitliche Aufgabe wahr. Ein Beliehener gehört zur öffentlichen Verwaltung und ist eine Spezialform der Verwaltung in Form einer natürlichen Person des Privatrechts
Sehr geehrter Herr Doktor Cramer,
in diesem Video ist mir aufgefallen, dass Sie die Verträge/Urkunden Ihrer Kunden mit einer unidentifizierbaren Krakelei (Paraphe/Handzeichen) signieren und das waren mit Sicherheit nicht die einzelnen Seiten eines Vertrages, die man als Sichtvermerk mit einem Namenskürzel (Paraphe/Handzeichen) signiert.
Wie kommen Sie eigentlich dazu als gelehrter Jurist für die Urkunden Ihrer Kunden, die Ihnen ja schließlich viel Geld dafür zahlen, keine Verantwortung dafür zu tragen?
Oder war das alles nur zu schauspielerischen Zwecken?
Stimmt absolut, Sie haben Recht. Es gibt dazu ein nettes Urteil des Bundesarbeitsgerichtes: Was war passiert?
Ein Angestellter befand die ihm ausgesprochene Kündigung für unwirksam, für übertrieben. Er Zog vors Arbeitsgericht, und bekam Unrecht. Dann zog er vor das Landesarbeitsgericht, und bekam Untecht. Bis hier war die juristische Auffassung der Richter folgende: Die Kündigung ist vollumfänglich wirksam.
Dennoch legte der Arbeitnehmer Berufung ein, und vor dem Bundesarbeitsgericht die Überraschung: Der Kündigungsgrund ist absolut wasserdicht, keine Frage, doch der Stein des Anstoßes war ein anderer: Die Unterschrift des zuständigen Geschäftsführers, der die Kündigung aussprach, war unwirksam. So weder einzelne Buchstaben, noch der volle Name zu erkennen.
Und dies hätte gegeben sein müssen. Unterschriften müssen, um juristisch wirksam zu sein, mindestens einzelne Buchstabem, besser noch den vollständigen Namen erkennen lassen.
Folglich musste die Firma den Mitarbeiter ab dem Folgetag wieder beschäftigen, aber auch Schadensersatz sowie eine Lohnnachzahlung leisten.
@@claudioditondo3798 Einen Prozess, der durch drei Instanzen gelaufen ist, in wenigen Zeilen zu beschreiben und mit einem "Stimmt absolut" einzuleiten, halte ich für sehr gewagt.
Nur weil die Unterschrift unleserlich gewesen sein soll ...
... urban legend !
---
Der Notar unterschreibt nicht nur, sondern siegelt auch. Damit dürften solcherlei Zweifel wohl aufgehoben sein.
@@pleindespoir Bitte, reiben Sie sich aus purer Ungläubigkeit an meinem Wissen! Lesen Sie regelmäßig notarielle und sonstige juristische Fachlektüre?
@@pleindespoir Sie sind auch ein ganz Witziger! Es geht nichg um die Leserlichkeit, sondern um die Beschaffenheit, sprich handelt es sich um eine Paraphe ( nicht zur Unterzeichnung geeignet) oder um eine Unterschrift, die die Identität - mindestens mittels Lesbarkeit einiger weniger Buchstaben - ermöglicht. Troll!
gääääääähn...ein spannender Beruf. Warum ist bei einer privatwirtschaftlichen Transaktion eine überteuerte Leistung vom Staat verpflichtend ?
Schutz vor übereilten Vertragsschlüssen, aber auch damit Beweise für eventuelle Prozesse da sind.
@@deusexmusica803 Die Leistung ist nicht überteuert, sondern gesetzlich festgelegt. Ein Gerichtsstreit käme bei gleichem Streitwert mindestens so teuer.
Außerdem muss man bei einem Notariat die Beurkundungen unbegrenzt lange aufbewahren (Lagerkosten) und braucht wirklich superfittes Personal, was sicher mehr kostet, als eine dusselige Tippse im Kleingewerbe. Dazu kommt noch eine unvorstellbar teure EDV-Ausstattung, die allen Vorschriften entsprechen muss.
Nichtzuletzt lässt sich ein Notariat nicht in einer umgebauten Garage betreiben, sondern üblicherweise in der teuersten Bürogegend einer größeren Stadt.
Der Kostenblock ist also sehr mächtig. Es gibt dafür Beurkundungen ab € 27 oder eine Firmengründung ab € 170. Solche völlig unwirtschaftlichen Fälle müssen beim Notar mit der gleichen Sorgfalt erledigt werden, wie der Kauf einer Millionärsvilla.
"Warum ist bei einer privatwirtschaftlichen Transaktion eine überteuerte Leistung vom Staat verpflichtend ?"
Es geht um die Rechtssicherheit bei größeren Geschäften. Wer sein Leben lang bitter gespart hat, wir ja nicht von einem Gauner ausgepflückt werden.
Wer Notarkosten sparen möchte, kauft eine Ferienwohnung in Spanien. Einige Objekte sind dort mehrfach verkauft worden - immer die gleiche Hütte, aber Dutzende von betrogenen Käufern.
Notar... Abwechslungsreich? Haha...