Wie immer sehr hilfreiches und tolles Video! Ich kann gar nicht genug danken. Auch, dass du so sorgfältig auf alle Fragen antwortest ist wirklich der Wahnsinn und absolut ungewöhnlich.
Hi Andre & hallo Quali-Begeisterte! Erst einmal danke, Andre, für deine vielen guten Videos. Zum Thema Kategorien muss man zu deinem Film zumindest zwei Dinge sagen: 1. Du verwendest die Begriffe Code und Kategorie als Synonyme. Besonders klar hört man das ab ca. 2 Min 50. Wahrscheinlich passiert dir das unabsichtlich. Ich kenne den von dir genutzten Datensatz nicht, vermute aber, dass es sich um 8 Codes und eben nicht um Kategorien handelt. Typischerweise umfassen Kategorien mehrere Codes und geben einen in einer Theorie wesentlichen Aspekt wieder - z.B. ein eindimensionales Konstrukt oder eine Dimension eines mehrdimensionalen Konstrukts. 2. Es gibt bei einigen Forschungsprojekten tatsächlich eine gute numerische Antwort auf die Eingangsfrage nach der Anzahl der Kategorien. Bei deduktiven Projekten sollte die Anzahl der Kategorien in etwa der als Ausgangspunkt verwendeten Theorie entsprechen. Sind es weniger, steht die Frage eines Sample-Bias (unzureichende Repräsentation des Phänomens) im Raum. Sind es in deinem Projekt mehr Kategorien als die Theorie antizipieren lässt, ist möglicherweise die Theorie doch nicht so angemessen (oder ausentwickelt), wie du ursprünglich angenommen hast. Ich hoffe die Zeilen helfen insbesondere den Fragenden.
Hi, danke für die investierte Zeit. 1. Hier muss ich wiedersprechen. In der Inhaltsanalyse sind die Begriffe Code und Kategorie gleichbedeutend (zumindest überwiegend; ich kann nicht ausschließen, dass es QIA-Sekundärtexte gibt, die die Begriffe anders verwenden als üblich) und eine Sprachraumfrage (Deutsch Kategorie; Englisch bzw. auch in der Software MAXQDA Code). Die von dir angeführte Differenzierung stammt aus der Grounded Theory, wo zwischen den nah an den Daten erzeugen Codes und den später abstrahierten Kategorien unterschieden wird. 2. Klar, bei deduktiven Kategorien weiß man schon früh, wie viele man braucht, da man diese aus Theorien oder Fragen ableitet. Die Anzahl bleibt aber auch dann eine projektspezifische Frage. Meine Aussage, dass es nicht die eine Zahl von Kategorien gibt, bezog sich auf eine generalisierbare, projektübergreifende Zahl.
Super, genau was ich gesucht habe für meine BA, vielen Dank! Ich hadere noch mit der Unterteilung nach Zustimmung und Ablehnung. Konkret suche ich Faktoren, welche die Arbeitszufriedenheit a) fördern b) behindern. Großteils sind das unterschiedliche Faktoren, manche hingegen haben beide Seiten, z.B. dass jemand Sinn im Unternehmen sieht, aber nicht in der alltäglichen Arbeit.. hach ja, da werd ich noch länger knobeln..
Das klingt so, als könnte man das durch Mehrfachcodierung lösen. Du könntest ja zwei Codes "fördern" und "behindern" erstellen sowie einen Code "Faktoren" mit den Einzelfaktoren-Subcodes. Wenn ein Faktor als förderlich angesehen wird, codierst du den Einzelfaktor-Subcode und den "fördern" Code. Falls du mit MAXQDA arbeitest, kannst du dir dann eine qualitative oder quantitative/visuelle Matrix erstellen, die zeigt, welche Faktoren vor allem als förderlich bzw. hinderlich angesehen werden. Erscheint dir das sinnvoll?
Danke für das super hilfreiche Video! Das hat einiges klarer gemacht. Vielleicht kann mir aber bei einer Frage noch wietegeholfen werden... In meiner Bachelorarbeit geht es um die Bewertung von Wirksamkeit von Unterricht. Ich gehe nach Mayrings strukturierter Inhaltsanalyse vor, bilde die Kategorien also deduktiv. Dabei orientiere ich mich an Theorien zu wirksamem Unterricht. Ich habe 8 Kategorien. Eine Kategorie pro Theorie, ggf. Subkategorien für unterschiedliche Faktoren, die sie beinhaltet. Ich frage in den Interviews nach eben diesen Faktoren. Ist es sinnvoll die Faktoren auch nochmal in ihren Ausprägungen aufzuteilen? Z.B.: Motivation (Hauptkategorie) -> Interesse am Unterricht (Subkategorie) -> ja/nein (Ausprägung). Oder höre ich nach der Subkategorie besser auf und zähle das Vorhandensein des Faktors, das sie beschreibt (Interesse am Unterricht) am besten einfach aus und werte so aus? Mir erschließt sich nicht ganz, wann das Kategorisieren ein Ende nimmt. Ich danke für jede Hilfe! :)
Wenn das "Interesse am Unterricht" in den Daten auch negiert vorkommen kann (explizit kein Interesse) und dies in der Analyse relevant gemacht werden soll (i.d.R. sollte es das auf jeden Fall), könnte es sinnvoll sein, mit diesen Ausprägungs-Subsubcodes zu arbeiten. Wichtig wären die Ausprägungen auf jeden Fall, wenn du direkt quantifizieren möchtest (Häufigkeitstabelle /-diagramm), wie oft ja bzw. nein vorkommt. Wenn du die codierten Daten rein qualitativ, z.B. zusammenfassend auswertest, würde ich es von der Codierhäufigkeit von "Interesse am Unterricht" abhängig machen, ob ich mit den Ausprägungsubcodes arbeite. Wenn der Code 40x codiert wurde, ist es sicher praktisch, die ja- und nein-Antworten schon vorher per Subcodes zu trennen, so dass du kleinteiliger auswerten/ zusammenfassen kannst. Wenn der Code eh nur 8x codiert wurde, dann kannst du das ja/nein auch im Auswertungsprozess herausarbeiten. Letztendlich musst du es also sowieso herausarbeiten, die Frage ist nur, willst du es früher (im Codesystem) oder später (im Zusammenfassen).
Guten Abend und vielen Dank für diesen überdimensional hilfreichen Content! :) Aktuell befasse ich mich das erste Mal mit einer Inhaltsanalyse und dementsprechend auch das erste Mal mit MAXQDA und dem Codierprozess. In meiner BA untersuche ich, inwieweit die interne Krisenkommunikation durch die Emotionale Intelligenz einer Führungskraft in der Corona-Krise verbessert werden kann. Im ersten Codierdurchlauf habe ich alle Abschnitte den deduktiven Hauptkategorien grob zugeordnet und im Anschluss meine Subkategorien erstellt. Darüber hinaus werde ich im Verlauf auch induktiv vorgehen. Folgende Frage stellt sich mir: Löse ich die Codierung einer Hauptkategorie nun auf, sobald das Textsegment einer Sub- bzw. induktiven Sub-Subkategorie zugeordnet werden kann? Oder gelten die Codierungen der Hauptkategorien sozusagen als 'Sammelstelle'? Wäre natürlich möglich und aus meinem diesbezüglich ungeschulten Verständnis irgendwie logisch, jedoch führt dies zwangsläufig natürlich zu einer absoluten Mehrfachcodierung, dessen Ergebnisanalyse den Rahmen meiner Vorstellungskraft sprängt. Mein Datenmaterial stellt sich aus mehreren und leider sehr unterschiedlichen Studien, Ratgebern und populärwissenschaftlichen Journal-Artikeln zusammen, die es im Anschluss zu vergleichen gilt. Würde sich für die Analyse auch eine Kreuztabelle eignen? Bisher stelle ich mir diesbezüglich nur einen Fließtext vor: Studien sagen das...Ratgeber dies und die Artikel jenes.. Leider habe ich nur noch zwei Wochen bis zur Abgabe, weil der Theorieteil mir abverlangt hat und ich bin über jeeden Tipp dankbar!! :-)
Moin. Heute beantworte ich erst einmal die erste Frage. Ja, ich entferne in den meisten Projekten die Hauptcodecodierung, sobald diese mit Subcodes codiert wurde. Z.B. damit mir der Code-Relations-Browser nicht so viele analytisch nicht relevante Überschneidungen anzeigt. Mehr dazu in diesem Video an diesen zwei Zeitmarken: th-cam.com/video/VTZvlh8U78U/w-d-xo.html und th-cam.com/video/VTZvlh8U78U/w-d-xo.html
Danke für das Video! Ich schreibe gerade an meinem empirischen Teil der Masterarbeit. Ich arbeite deduktiv und habe anhand meiner Theorie meine Hauptkategorien und Subkategorien formuliert. Was ist wesentlich bei der Verschriftichung der Auswertung? Ich gehe auf die Häufigkeiten ein und habe meine Forschungsfrage im Auge, ich verstehe das Ziel, aber noch nicht so ganz die Herangehensweise. Liebe Grüße!
Wertest du Interviews mit der Inhaltsanalyse aus? Dann geht es i.d.R. im Methodenteil um das Zusammenfassen und Vergleichen der Aussagen, die mit einem Code codiert sind. Wie das aussehen kann (nur Beispiele, keine fixen Muster), kannst du hier sehen: methoden-coaching.de/downloads/. Da deine Codes direkt theoriegeleitet sind, könnte es auch sein, dass die Ergebnisdarstellung etwas interpretativer wird, als wenn sie nur Themen abbilden, die dann möglichst deskriptiv zusammengefasst werden. Das kann ich jedoch nicht beurteilen, ohne genauer ins Projekt geschaut zu haben. Alles Gute!
Hallo Andre, vielen Dank für das hilfreiche Video. Eine Frage zum Kodierleitfaden: ich habe 3 Ebenen (Hauptkategorie - Unterkategorie - Unter-unter-Kategorie). Müssen dann im Kodierleitfaden alle Ebenen beschrieben werden oder reicht Haupt- und Unterkategorien mit Hinweis in der Unterkategorie auf die weiterführende Differenzierung? Und wie bezeichnet man diese Unter-unter-Kategorien? Den Begriff möchte ich ungern so in der Thesis bringen :D Danke vorab!
Hi, zumindest aus Mayrings Sicht müssen nur deduktive Kategorien definiert werden, während bei induktiven Kategorien ein Beispiel (jedoch ohne Beschreibung) genügt. Aus meiner Sicht sollten alle Kategorien definiert sein und falls nicht, würde ich nicht pauschal die deduktiven definieren und die induktiven nicht, sondern ich würde schauen, bei welchen Kategorien das Label allein sie ausreichend verständlich macht (z.B. Weltproblem > Krieg), ohne dass es eine Definition gibt. Es kann aber oft sein, dass die induktiven Kategorien eher über das Label allein verständlich sind als deduktive. Es gibt keinen festen Begriff für Sub-Sub-Kategorien. Ich spreche dann von Subkategorien zweiter Ebene oder von Kategorien auf dritter Ebene. Außerdem würde ich auch klarstellen, welche Ebenen deduktiv bzw. induktiv sind: Z.B. eine Ebene deduktive Kategorien + 2 Ebenen induktive Kategorien. Viel Erfolg!
Vielen Dank für die Erklärungen & Videos! Ich hätte eine Frage zur Kategorienerzeugung. Wie geht man vor, wenn immer wieder in den Interviews Textstellen auftauchen, die z.B. "Schutzfaktoren" erkennen lassen? z.B. Der Aspekt "genügend Ressourcen" wird zB bei unterschiedlichen Interviewpartnern an mehreren Stellen implizit erwähnt als wichtiger "Schutzfaktor" bzw. Voraussetzung. Soll dann ein Thema "Voraussetzung/Schutzfaktor" induktiv erstellt werden zusätzlich zu den deduktiven Hauptkategorien oder soll dieser "Befund" eher in den Diskussion dann besprochen bzw. diskutiert werden? Vielen Dank im Vorfeld für die Hilfe.
Um sicher zu gehen, dass ich dich richtig verstehe: "Schutzfaktoren" ist ein Aspekt jenseits deines deduktiven Codesystems? Er wurde aus den Daten heraus induktiv ergänzt , weil er sich in den Daten und vor dem Hintergrund deines Projekts als relevant gezeigt hat? Ja, das würde ich genau so machen ("deduktiv-induktives Wechselspiel"). Die Frage, ob das Thema dann schon im Ergebnisteil oder erst in Diskussionsteil vorkommt ist eine andere. Tendenziell würde ich interessante, neu entdeckte Aspekte mit in den Ergebnisteil nehmen. In der Reihenfolge der Abschnitte des Ergebnisteils, könnten die induktiven Aspekte z.B. nach thematischen Kriterien zwischen die deduktiven Aspekte einsortiert werden oder die induktiven Aspekte könnten durch ein eigenes Unterkapitel des Ergebnisteils (z.B. mit Titel "Exploration") abgesetzt werden.
@@MethodenCoachingMorgenstern danke für die Antwort - ich habe mich sehr darüber gefreut! Ja, diese "Faktoren" waren nicht konkret Teil der Interviewfragen, sondern sind mir "induktiv" beim codieren aufgefallen. Ist es möglich bzw. "erlaubt" selektiv in einem Artikel nur einige Subcodes (z.B eben diese Faktoren) zu explorieren, also sich darauf fokussieren oder müssen immer alle codes/subcodes erwähnt werden?
@@sem2485 Sorry, übersehen. Ja, die Selektion kann z.B. der Häufigkeit der Nennungen (bzw. von wie vielen wurde ein Faktor genannt) oder nach inhaltlichen Kriterien (z.B. welche Faktoren sind noch wenig bekannt oder besonders relevant für den Gegenstand bzw. die Forschungsfragen) erfolgen.
Hallo Andre, vielen Dank für deine Videos. Die sind sehr hilfreiche. Auch wenn du das nicht wahrscheinlich nicht lesen wirst, habe ich zwei Fragen: 1. Kann ein Code/eine Kategorie innerhalb eines Interviews öfters genutzt werden oder ist das nicht ratsam (z.B. weil quantitative Aussagen über die Stichprobe dann nicht mehr möglich sind)? 2. Ist es sinnvoll unterschiedliche Meinungen innerhalb einer Kategorie zu sammeln? Mal ein ganz plattes Beispiel: Aussage 1: Informationsaustausch finde ich blöd. Aussage 2: Informationsaustausch finde ich toll. Lieber zwei Subcodes, auch wenn jeder Subcode nur einmal codiert wird? Oder beide Aussagen in einen Code und dafür in der Arbeit auf die unterschiedlichen Meinungen hinweisen? Handelt sich um eine Bachelorarbeit mit 8 Interviews. Danke dir!
Hi. 1. Ja, es kommt oft vor, dass ein Code mehrmals pro Dokument codiert wird. Arbeitest du mit MAXQDA? Dort kannst du beim quantifizierenden Tools immer auswählen, ob die Anzahl der Segmente oder die Anzahl der Dokumente mit dem Code ausgezählt wird; z.B. der Code wurde insgesamt 15x in 8 Dokumenten codiert. 2. Grundsätzlich in beides möglich. In diesem Fall - je nur eine Blöd- und Toll-Äußerung - würde ich deine zweite Lösung empfehlen; beide in einem Code bündeln. Deine Lösung 1 - zwei Subcodes - wäre bei mehr codierten Segmenten bzw. wenn du blöd/toll quantifizieren möchtest vorzuziehen. Das ist ja nicht der Fall bei diesem Code.
@@MethodenCoachingMorgenstern Vielen Dank für deine Meinung. Das gibt mir Sicherheit in dem Aufbau meines Codesystems. Ja, ich arbeite mit MAXQDA. Vielen Dank auch für den Hinweis, dass man das auch über die Anzahl der Dokumente steuern kann. Mach weiter so! Grüße Tim
@BollForte94 Übrigens, suche in quantifizierenden Tools ein Symbol, dass ein dunkles Blatt mit einer # darauf zeigt "Treffer pro Dokument nur einmal zählen".
Hallo Andre, zunächst einmal vielen Dank für die ganzen super hilfreichen Videos! Ich habe eine Frage bezüglich der Subkategorien: Durch die Auswertung von Experteninterviews versuche ich unter anderem die No-Go´s von Online-Veranstaltungen zu identifizieren. Habe also die No-Go´s als Hauptkategorie (deduktiv) verwendet und die einzelnen Aspekte, die hier in den Interviews genannt werden, bspw. schlechte Technik etc. als Subkategorien (induktiv) ergänzt. Manche No-Go´s werden häufiger genannt und die Zuordnung fällt mir somit leicht. Andere werden hingegen nur einmal erwähnt...Ist es dann sinnvoll für diese dennoch eine eigene Subkategorie zu erstellen oder soll ich lieber die anderen Subkategorien nochmal breiter fassen, um diese dann dort zuordnen zu können? Vielen Dank für Deine Rückmeldung :)
Es gibt mehrere Möglichkeiten. Die anderen Subcodes breiter zu fassen, ist eine davon. Du kannst aber auch einen Subcode "Sonstiges" erzeugen, um entweder direkt damit entsprechende Segmente zu codieren oder um diesen als Lagerstätte für eine weitere Subcode-Ebene zu verwenden (d.h. verschiede die wenig genannten Subcodes unter "Sonstiges"). In der Analyse kannst du dann entscheiden, ob diese überhaupt genannt werden oder nicht und falls, ob sie dann vielleicht nur ganz kurz aufgezählt werden, statt intensiver darauf einzugehen. Aber Vorsicht: In manchen Projekten ist es nicht das, was oft genannt wird, sondern das, was neu ist, was von besonderem Interesse ist.
Spitzen Video! Vielleicht könntest du mir ein paar offene Fragen beantworten? Ich schreibe gerade an meiner Bachelorarbeit. In welcher ich journalistische Texte auf bestimmte Merkmale untersuche, die hauptsächlich stilistisch sind. Dazu führe ich auf Empfehlung meiner Betreuer eine inhaltlich strukturierende Inhaltsanalyse nach Kuckartz durch. Es ist leider sehr schwer für meine Herangehensweise eine Beispielarbeit zu finden, die ich mir mal ansehen könnte, weil viele Arbeiten mit Experteninterviews arbeiten. Ich habe jetzt deduktive Kategorien aus der Literatur gebildet und möchte diese jetzt anhand der Analyseeinheiten überprüfen, aus welchem ich induktiv auch neue Merkmale erschließen möchte/kann. Die Literatur hat aber schon sehr viele Merkmale hervorgebracht, sodass ich bereits Subkategorien gebildet habe, um die Analyse besser zu strukturieren. Ist das legitim oder müssen die Subkategorien aus dem Material stammen? Da es bei meiner Auswertung nicht vordergründig um den Inhalt geht, sondern darum, ob bestimmte Merkmale (z.B. Stilmittel, Fiktionalität, Dialoge) erfüllt sind, bin ich mir auch nicht sicher, was die Bezeichnung der Kategorien betrifft. Fällt das noch unter thematische Kategorien, wenn der direkte Inhalt nur sekundär relevant ist? Für Hilfe wäre ich sehr dankbar. Viele Grüße!
Ja, die Subcodes können auch deduktiv erzeugt werden. Beispiel "Größte Weltprobleme": Dieser Code mit Aussagen darüber, was die g. Wp. seien, kann sowohl deduktiv (weil man eine Weltproblemdifferenzierung aus der Theorie überprüft) als auch induktiv (weil man die Aussagen aus ihnen heraus sortieren möchte) vorgegangen werden. Zudem könnte man die Vorgehensweise auch kombinieren und mit initialen deduktiven Subcodes aus der Theorie starten und diese bei Bedarf durch neue induktive Codes ergänzen. Ja, Codes können alles mögliche repräsentieren. Klammere dich nicht zu sehr an das Wort "Inhalt". Ich spreche meistens davon, dass Codes relevante Aspekte (statt Inhalte) der Daten repräsentieren. Solche Aspekte können Inhalte/Themen, Evaluationskriterien, Merkmale einer Typenbildung, stilistische Aspekte, theoretische Begriffe/Komponenten etc. sein. Übrigens, oft kann eine Mehrfachcodierung interessant sein. Wenn die Segmente sowohl mit Stil- als auch mit Themen-Codes codiert werden, kann man mit MAXQDA nachher eine Matrix Stil-Codes X Themen-Codes erzeugen, um herauszufinden, ob gewisse Stile vor allem im Kontext bestimmter Themen dominant sind (Visual Tools > Code-Relations-Browser). Lesetipp - obwohl es um Interviews geht, sind die Hinweise zum Codieren auch auf dein Projekt übertragbar: link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31468-2
Für meine Bachelorarbeit habe ich nur eine kleine Anzahl an Interviews - 4 Stück - durchgeführt. Für den Dozenten und mich war das in dem Forschungsbereich okay. Nur habe ich ja jetzt quasi automatisch eine niedrige Anzahl der Häufigkeit zur Kodierung der Codes. Bietet es sich dann eher an ganz ohne Sub-Kategorien zu arbeiten? Danke für das hilfreiche Video!! Gaaanz langsam hab ich das Gefühl ich checke was ich da tun soll :D LG
Ich hoffe, die Antwort hilft dir noch. Stressige Woche: Im Prinzip können die Ausführungen zur Anzahl der Codes genauso auf die Anzahl der Codesystemebenen übertragen werden. Ob ein System 1 oder 5 Ebene hat, hängt vom Projekt ab. Wenn dir die Kategorien letztendlich ausschließlich dazu dienen, bestimmte für einen Aspekt relevante Aussagen zusammenzustellen, damit du weiter darüber nachdenken und sie z.B. zusammenfassen kannst und wenn es pro Code so wenige Segmente gibt und diese dazu nicht zu lang oder zu komplex sind, ja, dann genügt wahrscheinliche eine Ebene im Codesystem. Kurz: Bei 4 Interviews kann das sehr gut sein. Schönes Wochenende!
Vielen Dank für das tolle Video! Ich habe eine Frage und hoffe, du kannst mir weiterhelfen, ich bin gerade etwas am Verzweifeln. Ich schreibe meine Bachelorarbeit und forsche qualitativ. Mit MAXQDA arbeite ich allerdings nicht und plane auch nicht, damit zu arbeiten. Meine Expert*inneninterviews will ich mit der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz auswerten. Es hapert richtig an der Kategorienbildung. Ich habe Schwierigkeiten, die Kategorien „trennscharf“ zu bilden. Ein Beispiel: Ich habe die Hauptkategorie „Risikoanalyse“ und die dazugehörigen Unterkategorien „Planung“, „Durchführung“ und „Umgang mit den Ergebnissen“. Außerdem habe ich die HK „Arbeitsgruppe“ gebildet mit den UKs „Aufgaben der Arbeitsgruppe“ und „Mitwirkende“. Die Leute, die an der Arbeitsgruppe beteiligt waren, haben aber auch die Risikoanalyse durchgeführt. Wie soll ich das den Kategorien zuordnen und wie soll ich die Kategorien überhaupt bilden? Das ist alles inhaltlich so miteinander verknüpft, aber ich kann ja auch nicht eine Hauptkategorien mit vielen Unterkategorien und Unterkategorien der Unterkategorien bilden… Ich bin über jeden Tipp auf jeden Fall dankbar!
Hi, für deine Frage ist es nicht wichtig, ob und ggf. welche Software du verwendest. Aber ich benötige noch Infos, um die Frage beantworten zu können. Ich kann dir nicht garantieren, dass wir die Frage schriftlich Lösen können. Oft bedarf es eines intensiven Gesprächs, um Abgrenzungsprobleme im Kategoriensystem zu lösen. Aber ich versuche, deine Frage zu beantworten: 1. Wenn wir uns die Unterkategorien mal kurz wegdenken und auf "Risikoanalyse" und "Aufgaben der Arbeitsgruppe" konzentrieren, würden diese beiden Kategorien dann auch ständig mehrfach (also beide gleichzeitig) an Segmenten vergeben werden? Oder ist die starke inhaltliche Verknüpfung nur ein Problem der Subkategorien? Falls Letzteres der Fall ist, würde ich die HKs einfach nicht mit UKs unterfüttern und im Bericht als Ganzes (statt das z.B. Thema Risikoanalyseanalyse in Planung, Durchführung und Umgang aufzuteilen) präsentieren. 2. Wie wurden die beiden HKs generiert (deduktiv/konzeptbasiert oder induktiv/materialbasiert)? Und was repräsentieren sie (z.B. Forschungsfragen)?
Hallo, ich habe eine Frage zur Definition der Kategorien. Werden generell nur die Hauptkategorien definiert oder auch die Subkategorien? Ich habe auch schon ein Beispiel gesehen, wo nur die Subkategorien aber nicht die Hauptkategorien codiert wurden. Ich mache eine inhaltlich-strukturierende Inhaltsanalyse nach Kuckartz. Ich finde allerdings keine richtige Antwort auf meine Frage, was genau definiert wird. Über Hilfe bin ich sehr dankbar!
Wenn ich gerade nichts vergessen habe, äußert sich nur Mayring zu dieser Frage, der sagt, dass es genüge, die deduktiven Kategorien zu definieren, während bei den induktiven Kategorien Beispiele genügen würden und eine Beschreibung nicht notwendig sei. Ich persönlich denke, als zentrales Element der Analyse, sollte im Idealfall das gesamte System definiert sein und wenn z.B. aus Gründen der Arbeitseffizienz auf Definitionen verzichtet wird, würde ich eher danach gehen, ob die Kategorie durch ihr Label alleingenommen ausreichend verständlich ist oder nicht, statt pauschal zwischen deduktiven und induktiven Kategorien zu treffen.
@@MethodenCoachingMorgenstern Ok vielen Dank schon einmal für die Antwort. Das bedeutet jede Kategorie, unabhängig von der Tiefe sollte definiert werden? Also auch Subkategorien auf erster und zweiter Ebene?
@@zellplasma Wenn du die Zeit dafür hast, würde ich alle Kategorien definieren, ja. Wenn du unter Zeitdruck bist oder bei manchen Kategorien denkst, es macht keinen Sinn, weil sie bereits über das Label voll verständlich sind, definierst du nicht alle. Die Frage ist halt, ob du maximal gründlich vorgehen möchtest oder eher etwas mehr Zeiteffizienz ins Projekt bringen musst.
Hallo, danke für das hilfreiche Video! Ich schreibe derzeit meine Zulassungsarbeit und muss ein leitfadengestütztes Interview auswerten. Dafür arbeite ich nach der evaluativen qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz, sprich, ich muss die Ausprägungen der jeweiligen Kategorien noch angeben. Meine Frage ist: Bilde ich bei einer qualitativen Analyse ebenfalls Subkategorien, oder belasse ich es bei den Hauptkategorien, denen ich dann Ausprägungen wie "hoch, mittel, nicht vorhanden" etc. zuordne? Vielen Dank für deine Rückmeldung. Leonie :)
In der typischen evaluativen Inhaltsanalyse hat man die Evaluationskriterien als deduktive Hauptkategorien und die Ausprägungen (z.B. von sehr gut bis sehr schlecht) als Subkategorien. Auch hier würdest du alles, was mit einer Hauptkategorie codiert wurde, betrachten, bewerten und den skalierenden Subcodes (Ausprägungen) zuweisen. Aber du hast eher keine zusätzlichen thematischen Subkategorien. Gerade wenn du das Material sortiert nach Ausprägungen (Zusammenfassung aller gut-Aussagen, Zusammenfassung aller schlecht-Aussagen) gut darstellen kannst, sind diese Subkategorien ausreichend. Es könnte aber auch mal sein, dass man parallel zu den skalierenden Subkategorien, thematische Subkategorien erzeugen möchte. Das wäre der Fall, wenn sich das Material durch die skalierenden Subcodes zwar gut raten, aber schlecht zu Text zusammenfassen lässt (so war es auch in Beispielarbeit #2 auf meiner Webseite: methoden-coaching.de/downloads/).
Hallo und ein herzliches Dankeschön für den mal wieder hilfreichen & guten Content. Ich bin am Auswerten meiner Masterarbeit (nach Mayring) und vergleiche hierbei 2 Gruppen (Männer und Frauen) über verschiedene Faktoren hinweg. Die Faktoren hab ich hierfür als Hauptkategorie codiert und für jede hiervon hab ich jeweils die Subkategorie Mann und Subkategorie Frau. Jetzt wollt ich nur mal nachfragen, ob du weißt, inwiefern Gruppen ansonsten verglichen werden mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse - habe dazu nichts finden können. Oder ist das mit den Subkategorien eh der übliche Weg?
Liebe Melina, Gruppenvergleiche sind auf jeden Fall eine Option und werden oft im Rahmen der QIA angewendet. Kuckartz nennt diese Analyse "Kreuztabelle" (qualitativeinhaltsanalyse.de/images/03_auswertung-inhaltlich-strukturierende-qualitative-inhaltsanalyse_905x670.png, qualitativeinhaltsanalyse.de). Letztendlich schaust du dir die Aussagen der Frauen zu einem Thema neben denen der Männer an, um die Gruppen zu vergleichen (hier zeige ich, wie das mit MAXQDA geht: th-cam.com/video/VTZvlh8U78U/w-d-xo.html). Auf die Schnelle (bin auf den Sprung in den Urlaub) konnte ich leider keine Quelle bei Mayring finden. Ich suche noch einen konkreten, ausgedruckten Artikel, in dem Mayring die typischen Auswertungsoptionen auflistet. Aber wie gesagt, Gruppenvergleiche sind eine typische QIA-Auswertungsform. Auch wenn sie das nicht wären, hättest du Sie einbauen können.
Lieber Andre, vielen Dank nochmal für das tolle Video! Ich habe eine generelle Frage zu Kategorien: Können Unterkategorien auch den Ausprägungen von Hauptkategorien (in dem Fall dann sozusagen Variablen) entsprechen? Ich führe eigentlich eine inhaltlich strukturierende Inhaltsanalyse durch (keine Expert*inneninterviews). Sondern ich habe Daten zu dem Hörverhalten mehrerer Unternehmens-Podcasts bekommen und möchte sie mit dieser Methode auswerten. Kann ich folglich auch Hauptkategorien bilden wie "Hörer*innen schalten den Podcast ab" mit den Unterkategorien "sehr viele Hörer*innen schalten ab" bis "wenige schalten ab"? Oder müsste ich das mit einer anderen Auswertungsmethode durchführen? Ich hoffe, ich habe das verständlich formuliert. Ich danke dir sehr für deine tolle Arbeit und deine Hilfsbereitschaft! Liebe Grüße Christine
Ja klar, das ist verständlich. Und das ist auch möglich. Wenn ich QIA-Workshops für Statistiker gebe, erkläre ich Codes sogar im Vergleich zu Variablen: "Stellt euch die Codes (in der QIA) als das qualitative Pendant einer Variable und seine Subcodes als die (Antwort-) Ausprägungen vor." Solche Codes haben einen skalierenden (Mayring) bzw. evaluativen (Kuckartz) Charakter. Es kommt vor, dass insgesamt zwar eine strukturierende QIA gemacht wird, einzelne Codes aber trotzdem skalierende Subcodes haben. Ähnlich auch In Beispiel 2 auf dieser Seite geschehen: methoden-coaching.de/downloads/
Hängt von der Dauer und der Feinheit des Kategoriensystems ab, aber wenn ich an etwa einstündige Interviews denke, dann würde ich pro Interview von 25-75 Codierungen ausgehen.
Vielen Dank für Ihre Videos! Wie sehen Sie das denn, wenn nur eine kleine Stückzahl an Interviews geführt wurden? In meinem konkreten Beispiel sind es 3, da es sonst nur Absagen hagelte. Und wie sehen Sie das ganze Konzept dieser Analyse wenn keine Transskripte vorhanden sind? In unserem Beispiel wurde die Aufnahme in allen Fällen nicht genehmigt, dementsprechend haben wir nur Mitschriften des Gesprächs. In der Literatur wird es nun ja nicht gern gesehen wenn keine Transskripte vorhanden sind.
Gutachter*innen könnten argumentieren, dass die ganze methodische Anlage des Projekts umgestaltet und andere Arten von Daten gesammelt werden sollten, wenn nicht genug Interviewpartner*innen gefunden werden konnten. Aber das ist natürlich nicht mehr möglich, wenn die Arbeit schon angemeldet wurde. Eine Aufnahme mit vollständiger Transkription ist zwar der ideale Weg, aber wenn sich die Teilnehmenden dagegen versperren, lässt sich kurzfristig auch daran nichts mehr ändern. Beschreibe im Methodenteil die beiden Probleme, aber auch deine Bemühungen bei der Rekrutierung. Es soll klar werden, dass du es wirklich versucht hast, aber mehr im Rahmen der zeitlichen Vorgaben nicht rausholen konntest. Zeige dich offen und reflektiert, was diese Einschränkungen angeht (z.B. was die Genauigkeit der Aussagen im Protokoll angeht), aber betone auch, dass es außerhalb deiner Möglichkeiten lag, etwas an diesen Einschränkungen zu ändern. Motto: "Mehr war nicht möglich. Das ist besser als nichts." Darüber hinaus lässt sich nicht schönreden, dass du protokoll- statt transkriptbasiert analysieren musst. Bzgl. der Anzahl kannst du jedoch aus der vermeintlichen Schwäche, dass du zu wenige Interviews hast, eine Stärke machen: Tauche dafür bei der Analyse tiefer in die Interviews ein. Motto: "Je weniger Befragte ich untersuche, desto besser kann ich mich mit ihnen befassen." Am besten trittst du schon jetzt an die Gutachter*innen heran und erklärst das Problem und deine Umgangsweise damit, um deren Segen zu bekommen und bösen Überraschungen in der Bewertung vorzubeugen. Ich empfehle dabei grundsätzlich 1. eine Mail (um die Antwort schwarz-auf-weiß zu haben) und 2. Formulierungen wie "Aus diesen und jenen Gründen gehe ich so und so vor. Wenn Sie dem nicht zustimmen, melden Sie sich bitte bei mir." statt Formulierungen wie "Was soll ich machen?". Schönes Wochenende!
Ich als Gutachter würde das Vorgehen (Besprechung der Einschränkungen + tiefere Analyse der Interviews) bei einer BA- oder MA-Thesis ohne Punktabzug durchgehen lassen. Das ist ja keine Diss.
@@MethodenCoachingMorgenstern vielen Dank! Der Gutachter weiß darüber sogar schon bescheid. Zu der Anzahl kam mehr oder weniger "Sie haben ja genommen was Sie kriegen konnten bei den ganzen Absagen" und zu den fehlenden Aufnahmen wurde auch gesagt das ist natürlich nicht mehr der höchste Grad an Wissenschaftlichkeit aber es ist nunmal jetzt so. Dadurch dass ich also nur 3 Interviews und nur Protokolle hab, wird mein QIA an sich was Kategorien etc angeht schon etwas kleiner, obwohl dies ja eigentlich etwas für große Textmengen ist. Sehen Sie da ein Problem?
@@braXzer0 Dann scheint dein Gutachter das ähnlich zu sehen wie ich. Ihm wird daher auch klar sein, dass das Kategoriensystem und die Zusammenfassungen der Aussagen im Ergebnisteil vielleicht weniger detailliert ist, als es bei einer Volltranskription wäre. Wenn du schon soweit den Segen des Gutachters hast, sehe ich darin kein großes Problem.
Hallo Andre, erstmal vielen Dank für deine sehr hilfreichen Videos zu MAXQDA. Ich schreibe aktuell meine Masterarbeit und habe mittels Experteninterviews meine Daten erhoben. Dabei habe ich einen Interviewleitfaden benutzt, welcher sich aus vier Themenkomplexen zusammensetzt. Nun geht es für mich an die Kategorienbildung. Nach Kuckartz sollen bei der strukturierenden Inhaltsanalyse zunächst Hauptkategorien gebildet und diese anschließend verfeinert werden. Kann ich nun einfach hingehen und diese vier Themenkomplexe als Hauptkategorien ansetzen oder ist dies zu grob? Die Interviews hatten jeweils einen Umfang von rund 50 - 60 Minuten. Danke & Gruß Marius
Hallo Marius, ich weiß nicht, ob es dir jetzt noch hilft und ich bin auch nicht Andre aber so wie ich alles verstanden habe, kannst du das genau so machen. Die Themenkomplexe sind deine Haptkategorien, die du deduktiv aus dem Leitfaden entwickelt hast - diese kannst du dann um Subcodes ergänzen, die du aus dem Material induktiv ableitest. Bei der qualitativen Inhaltsanalyse (nach Kuckartz) ist ja allgemien nichts in Stein gemeißelt. Wenn es sich im Laufe der Analyse ergibt, dass andere Hauptkategorien sinnvoll sind, kannst du die auch wieder ergänzen.
Kann man, wenn man entlang der Hauptkategorien auswertet auch drauf verzichten induktive Subcodes im Ergebnisteil darzustellen? Also einfach Stumpf die Hauptkategorien Stumpf als Kapitel Überschriften und die Subcodes einfach als Text einstreuen?
"drauf verzichten induktive Subcodes im Ergebnisteil darzustellen". Du meinst als Überschriften darzustellen? Ja, das ist nicht unüblich und hängt vor allem davon ab, ob du 2 oder 20 Seiten Ergebnisse aus einem Hauptcode ziehst. Ganz praktisch gedacht: Wenn die Ergebnisse eines Hauptcode auf einer Seite dargestellt werden und es 10 Antworttypen = Subcodes gibt, würde ich diese Seite nicht durch 10 Unterabschnitte aufspalten. Wenn ein Hauptcode hingegen auf 10 Ergebnisseiten dargestellt wird, macht es für die Struktur/Lesbarkeit sicher Sinn, aus den Subcodes Überschriften für Unterabschnitte zu machen.
Lieber Andre, vielen Dank für deine tollen Videos! Ich nutze diese um mich in die Arbeit mit MaxQDA und die Qualitative Inhaltsanalyse einzuarbeiten, während ich parallel meine Erkenntnisse mit der Literatur absichere und die Interviews, die ich bereits für meine Masterarbeit transkribiert habe bearbeite. Nun stellt sich mir die Frage, wie ich später im Verzeichnis meiner Arbeit angeben soll, dass ich mit deinen Videos gearbeitet habe. Gebe ich dich als Quelle an? Oder erwähne ich dich im Dankeschreiben? Liebe Grüße, Clara
Liebe Clara, danke schön. Die Videos müssen nicht als Quellen angegeben werden. Du hast wahrscheinlich mind. ein Buch zur Qualitativen Inhaltsanalyse nach dem du arbeitest? Ich würde nur das angeben. In diesem speziellen Video argumentiere ich ja etwas, was recht logisch ist. Du kannst die Argumentation natürlich im Methodenteil einbauen. Aber auch in diesem Fall würde ich das Video nicht angeben. Viel Erfolg!
Schreibt man die Subcodes als Fließtext dann als Ergebnis unter die Überschriften? Mir würde ein Video helfen wie man diese Codes mit den Textpassagen als Ergebnisse niederschreibt... ich versteh nämlich nicht wie man diese Codes & Textpassagen als Ergebnisse schreibt
Die Frage lässt sich nicht pauschalisiert beantworten, aber ja, oft ist das so. Kennst du die Beispiele auf meiner Webseite? Sonst guck dort mal rein: th-cam.com/video/zP68rgJl_vA/w-d-xo.html&ab_channel=MethodenCoachingMorgenstern
Zunächst einmal vielen vielen Dank für deine Videos! Ich habe eine Frage zur Methodik: Ich habe Experteninterviews anhand eines semi-strukturierten Leitfadens geführt. Dabei waren alle Fragen (bis auf die letzte) aus wissenschaftlichen Prozessmodellen abgeleitet. Daher könnte ich dort relativ einfach deduktiv Kategorien bilden. Die letzte Frage war eine "Bilanzierungsfrage" die abgefragt hat, ob im Unternehmen entsprechende Prozessmodelle verwendet werden. Diese Frage lässt sich ja keiner wissenschaftlichen "Kategorie" zuordnen. Kann ich dann trotzdem sagen, dass ich deduktiv vorgegangen bin oder wäre das eher eine Mischform? Möchte da jetzt ungern einen "Methodik"-Fehler begehen ^^ Danke und viele Grüße
Hi. Ich hoffe, die Antwort hilft dir jetzt noch. Beide Arten von Kategorien sind deduktiv, da sie vor der Auseinandersetzung mit den Daten festgelegt und nicht etwa aus den Daten heraus erzeugt wurden. Erstere wurden deduktiv aus der Theorie abgeleitet; Letztere wurde deduktiv aus dem Leitfaden abgeleitet. Induktive Codes kommen bei dem, was du beschreibst, nicht vor. Insofern ist das keine deduktiv-induktive Mischform. Schönes Wochenende!
Danke für das Video! Wie lauten denn die Forschungsfragen, aus denen heraus das erste vorgestellte Codesystem entstanden ist? Wäre schön zu wissen, um nochmal ein "inhaltliches Gefühl" für die Erstellung induktiver Codes zu bekommen. Viele Grüße!
Entschuldige bitte die späte Reaktion; ich war im Urlaub. LEITFADEN; diese Antworten sollen verglichen werden: Weltbilder • Was sind aus Ihrer Sicht die größten Probleme der Welt im 21. Jahrhundert? • Wie kann mit den Problemen umgegangen werden? Sind sie prinzipiell überhaupt beeinflussbar? Von wem? • Wenn Sie an den Klimawandel und die notwendigen CO2-Reduktionen denken: Kann eine Veränderung der Konsumgewohnheiten in den entwickelten Ländern hierzu einen positiven Beitrag leisten? Bilder der Anderen • Oft wird von der Diskrepanz zwischen Einstellung und Verhalten geredet. Leute reden so und handeln aber anders. Was denken Sie, was die Ursachen dafür sind? Bilder von sich selbst • Wie bringen Sie sich selbst in Zusammenhang mit globaler Entwicklung? • Durch welche Verhaltensweisen glauben Sie, Einfluss nehmen zu können? • Und wie verhalten Sie sich tatsächlich? • Möchten Sie gerne mehr tun? • Spüren Sie Verantwortung, sich mit den Problemen des 21. Jahrhunderts auseinanderzusetzen? Abschluss • Denken Sie, dass man den Umgang mit diesen Problemen erlernen kann? Wenn ja: Wie? Und wo? FORSCHUNGSFRAGE: Inwieweit sind fundamentale Einschätzungen (also Weltbilder, Bilder der anderen Gesellschaftsmitglieder und die eigene Verortung in der „Weltgesellschaft“) Ursachen für die Diskrepanz zwischen klimarelevantem Wissen und klimarelevantem Handeln?
Erstmal danke für die zahlreichen Videos, es hat sehr geholfen ;) Reicht es denn ein Kategorienhandbuch zu haben, oder ist ein Kategorieleitfaden bei der qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz unbedingt notwendig?
Danke schön! Der Unterschied zwischen C.Handbuch und C.Leitfaden (so wie ihn Kuckartz darstellt) ist nur, dass der Leitfaden neben den Codedefinitionen auch allgemeine Codierregeln enthält. Wichtig sind hier z.B. die Definition der Codier- und Kontexteinheit, ganz gleich nach welchem Lehrbuch der QIA du arbeitest. Weitere allgemeine Regeln (z.B. zum Umgang mit Wiederholungen) können aufgrund der spezifischen Daten oder aus der Codierpraxis im jeweiligen Projekt entstehen. Wenn du solche allgemeine Codierregeln hast, packst du sie einfach nachher mit ins Codebuch und fertig ist der Codierleitfaden. Wie gesagt, zumindest was die kleinste und größte zu codierende Einheit (Codier-/Kontexteinheit) ist, solltest du festlegen. Entweder schreibst du das in den Methodenteil oder packst das als Regeln an den Anfang des Codesbuchs. Schönes Wochenende!
Danke für die super Videos! Ich habe eine etwas spezifischere Frage: In meiner Masterarbeit gibt es eine qualitative Vorstudie (explorative Experteninterviews), sowie systematisierende Experteninterviews als Hauptstudie. Ausgewertet werden beide mit der inhaltlich-strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018). WIe gehe ich damit um, dass sich viele Punkte in der Methodik ähneln. Kann ich auf die Vorstudie verweisen? Danke und herzliche Grüße!
Geht es dir darum, im Methodenteil nicht alles doppelt für Vor- und Hauptstudie durchzukauen? Ja, ich denke, dass du allgemeine Punkte wie etwas die Begründung der Methodenauswahl nur einmal bringen musst und für die Hauptstudie auf die Abschnitte der Vorstudie verweisen kannst. D.h. wenn du über die Interviews und Auswertung der Hauptstudie schreibst, kann das deutlich kürzer ausfallen.
@@MethodenCoachingMorgenstern ich danke dir! Die Videos sind echt soo hilfreich gewesen. Das ist der perfekte mix zwischen Uni und zu coolen Seiten wie scribbr. Danke danke danke :)
So wie ich es verstanden habe, braucht jeder induktive (Sub-)Code nach Mayring ein Ankerbeispiel zur Erklärung. Wenn ich jetzt aber 6 Oberkategorien und 41 Unterkategorien habe, die alle trennbar sind (also m.M.n. nicht zu ähnlich, oft verschiedene relevante Aspekte und verschiedene Meinungen), muss ich dann echt zu allen 40 Subcodes ein Ankerbeispiel raussuchen? Wie ist es dann vor allem bei Subcodes wie bei 10:09 wo "Einfluss möglich" ein Subcode ist, was nimmt man dann für ein Ankerbeispiel? Die Subcodes dafür sind ja beide verschiedene Meinungen und nur ein Meinungsbeispiel zur Definition zu nehmen scheint mir unsinnig... Ich habe viele solcher Subcodes, wo weitere zwei subcodes enthalten sind mit gegenteiligen Meinungen. Welches Ankerbeispiel nehme ich dann?
Like auf Antwort nicht vergessen. 1. Wenn es sich um ein wissenschaftliches Untersuchungsprojekt und/oder eine wissenschaftliche Abschlussarbeit handelt, müsstest du eigentliche alle Codes mit Beispielen versehen, weil das der Standard ist und es so in den Methodenbüchern steht, auch wenn das im Einzelfall unsinnig und unnötig erscheinen mag. Wenn es nur eine BA-Thesis ist und du sicher bist, dass es den Gutachter:innen vollkommen egal ist, ob du Beispiele hast, könntest du natürlich trotzdem beschließen, darauf zu verzichten. 2. "Einfluss möglich", bzw. Codes, die nicht codiert werden, sondern nur eine Überschrift für eine weitere Subcodeebene sind, könnte im Zweifelsfall mit Beispiel ihrer Subcodes ergänzt werden. Bei Mehrfachantworten - eine Person redet einen Absatz über die Möglichkeiten der Einflussnahme und nennt dabei drei konkrete Instanzen - würde ich den ganzen Absatz als Beispiel für den Hauptcode und die einzelnen Instanzen-Segmente innerhalb des Absatzes für die Subcodes verwenden. Manchmal kürze ich an dieser Stelle aber tatsächlich ab, indem ich beim Hauptcode unter Beispiel nur "vgl. Subcodes" ergänze.
Wow, vielen Dank für das informative Video! Viele Fragen wurden dort beantwortet. Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, ob ich deduktiv-induktiv oder nur induktiv arbeiten soll. Was mich beim deduktiven Teil so abschreckt ist, dass nach Mayring deduktive Kategorien und ihre Definitionen THEORIEgeleitet sind und dass man dadurch deduktive Kategorien nur verwendet, wenn es zum Thema schon viel Theorie gibt und man generell deduktiv in seiner Arbeit vorgeht. In meiner Bachelorarbeit erforsche ich jedoch eine komplett neue Fragestellung und muss ja infolgedessen induktiv vorgehen. Da kann ich ja dann in meiner QIA nicht plötzlich deduktiv vorgehen oder? In meinem Leitfaden habe ich jedoch Themenblöcke (Vertrauen, Zufriedenheit, Einstellungen), die einmal auf meine Forschungsfrage (Welche Einstellungen...?) und dann auf meine Unterforschungsfragen (wieviel Vertrauen, wie zufrieden?) sich beziehen. Theoretisch weiß ich also schon, nach welchen Dingen ich die Interviews dann codiere, also was die Hauptkategorien werden. Meine Fragen zu den Themenblöcken sind überwiegend aus Praktikerliteratur inspiriert. Ich habe also noch keine Theorie, nach der ich deduktiv arbeiten könnte... Hilfe
@@annika2123 Leider habe ich es nicht geschafft, ein Video zu schneiden. Ich beantworte die Frage aber quasi schon hier th-cam.com/video/8mGdHCkZGbQ/w-d-xo.html. Auch wenn du Zufriedenheit, Vertrauen etc. als Hauptcodes in MAXQDA erstellst und damit die Daten codierst, so dass du anschließend pro Aspekt induktive Subkategorien bilden kannst, könnte dies im Methodenteil als reine induktive Kategorienbildung nach Mayring legitimiert werden. Dann finden in deinem Projekt mehrere induktive Kategorienbildungen parallel statt (z.B. für Vertrauen und für Zufriedenheit), was nach Mayring explizit möglich ist. Die Erzeugung des Hauptcodes Vertrauen ist nichts weiter, als die Ziele der verschiedenen Kategorienbildungen zu explizieren. Und das Datenmaterial mit Hauptcodes zu codieren ist die Auswahl der pro Kategorienbildung relevanten Datensegmente/Codiereinheiten. Nach dieser kannst du beginnen, induktive Subcodes pro Thema zu bilden.
Ich habe in meinem Interviewleitfaden 4 Fragenblöcke reichen diese 4 als Hauptkategorien oder sind 4 Hauptkategorien zu wenig? In den Arbeiten die ich bisher gesehen habe waren es immer um die 6 Hauptkategorien..
Wie viele Analysedimensionen und Fragenkomplexe hast du denn? Ich habe meine Kategorien in der Regel von den Fragenkomplexen abgeleitet und dann noch induktiv am Text im Zuge der Codierung.
Ja, zumal sie ursprünglich für Medien wie Zeitungsartikel und nicht für selbst geführte Interviews konzipiert wurde. Sie lässt sich aber übertragen auf alle möglichen Datenarten wie selbst erhobene oder für andere Zwecke erhobene Interviews und Gruppendiskussionen, Akten und Dokumente, Webseiten, Social-Media-Daten, Multimediadaten, Bilddaten uvm. Ob die Inhaltsanalyse zum Projekt passt, hängt von einigen anderen Faktoren wie z.B. den Forschungsfragen ab. Welche Daten du einbeziehen solltest, hängt ebenfalls von Projekteigenschaften wie den Forschungsfragen ab.
Wie stellt man die Ergebnisse dar? Welche Überschriften wählt man beim Ergebniskapitel? In welchem Zusammenhang stehen die Überschriften mit den Codes beim Auswerten?
Hier zwei Beispiele für die Ergebnisdarstellung: th-cam.com/video/zP68rgJl_vA/w-d-xo.html methoden-coaching.de/downloads/ In diesen Beispielen ist die Struktur im Ergebnisteil der des Codesystems sehr ähnlich, da die Obercodes nah an den Forschungsfragen liegen und natürlich jede dieser Fragen einen Abschnitt verdient. In der zweiten Hälfte dieses Videos müssten in 1-2 kurzen Randnotizen noch ein paar Infos für dich drin stecken. th-cam.com/video/VTZvlh8U78U/w-d-xo.html
Hi, danke für das Video! Was mache ich wenn sich mein Interviewpartner innerhalb des Interviews mehrmals wiederholt? Kodiert man das dann jedes mal mit dem gleichen Code? Danke für die Hilfe im Voraus!
Ist die Wiederholung ein Ausdruck der Relevanz, dann überführe es in Quotes zum gemeinsamen Code. Handelt es sich um einen ineffizienten Gesprächsverlauf, sollte es dir keinen Schmerz bereiten, diese Passage nicht mit Codes zu versehen. Kommt es dir in Fall 2 auf das Einhalten der MECE-Regel (mutually exclusive and collectively exhaustive) an, dann verwende einen "Garbage"-Code. Passt das?
Das kommt darauf an, ob dich nur die codierte Information selbst interessiert (z.B. bei Fakten) > dann könnte nur die inhaltsstärkste Wiederholung codiert werden. Oder ob auch die Tatsache, dass sich die Info so oft wiederholt, interessant ist, z.B. weil sie die Relevanzsetzung der befragten Person zeigt (z.B. bei Meinungen) > dann würde ich alle Segmente codieren. Im Zweifelsfall lieber auch die Wiederholungen codieren.
@@MethodenCoachingMorgenstern Vielen lieben Dank für deine schnelle Antwort! Ich habe dazu einfach kaum was im Internet gefunden. Ich denke mal, dass es auch drauf ankommt wie ich es argumentiere :)
Danke für das tolle Video! Ich schreibe meine BA gerade und nutze die qualitative Inhaltsanalyse nach Gläser/Laudel. Also ein deduktives Kategoriensystem, das aber induktiv erweitert werden kann im Laufe des Prozesses. Mir fällt es schwer manche Informationen in eine bestimmte Kategorie zuzuordnen, weil mehrere Kategorien angesprochen werden. Beispiel einer Aussage: "Das ist echt zielgruppenabhängig. Je nach Zielgruppe springt man auf andere Sachen an. Eine nachhaltige Zielgruppe würde eher ein minimalistisches Motiv präferieren". Die Frage ging über die Gestaltung einer Werbeanzeige. Nun habe ich 2 Hauptkategorien, die ich deduktiv erstellt habe: Zielgruppe, Gestaltung. Bei solchen Aussagen, die 2 Kateorien miteinander verknüpfen, weiß ich nicht wo ich die einordnen soll und nach welchen Kriterien ich das herausfinde. Ich würde mich über Hilfe sehr freuen!!!
Ich habe es so gemacht, dass ich in der Kategoriendefinition konkrete Entscheidungsregeln aufgenommen habe. Darin könnte bspw. stehen, dass die Kategorie "Zielgruppe" immer der Kategorie "Gestaltung" vorgezogen wird, wenn die Definition beider Kategorien auf die jeweilige Textstelle zutrifft. Hoffe das hilft dir weiter :)
Wie immer sehr hilfreiches und tolles Video! Ich kann gar nicht genug danken. Auch, dass du so sorgfältig auf alle Fragen antwortest ist wirklich der Wahnsinn und absolut ungewöhnlich.
Vielen Dank!
Du rettest mir gerade echt den arsch 😂 hab sowas noch nie gemacht und war jetzt echt überfordert. Danke dir! 🙏🏼
Danke schön!
Hi Andre & hallo Quali-Begeisterte!
Erst einmal danke, Andre, für deine vielen guten Videos. Zum Thema Kategorien muss man zu deinem Film zumindest zwei Dinge sagen:
1. Du verwendest die Begriffe Code und Kategorie als Synonyme. Besonders klar hört man das ab ca. 2 Min 50. Wahrscheinlich passiert dir das unabsichtlich. Ich kenne den von dir genutzten Datensatz nicht, vermute aber, dass es sich um 8 Codes und eben nicht um Kategorien handelt. Typischerweise umfassen Kategorien mehrere Codes und geben einen in einer Theorie wesentlichen Aspekt wieder - z.B. ein eindimensionales Konstrukt oder eine Dimension eines mehrdimensionalen Konstrukts.
2. Es gibt bei einigen Forschungsprojekten tatsächlich eine gute numerische Antwort auf die Eingangsfrage nach der Anzahl der Kategorien. Bei deduktiven Projekten sollte die Anzahl der Kategorien in etwa der als Ausgangspunkt verwendeten Theorie entsprechen. Sind es weniger, steht die Frage eines Sample-Bias (unzureichende Repräsentation des Phänomens) im Raum. Sind es in deinem Projekt mehr Kategorien als die Theorie antizipieren lässt, ist möglicherweise die Theorie doch nicht so angemessen (oder ausentwickelt), wie du ursprünglich angenommen hast.
Ich hoffe die Zeilen helfen insbesondere den Fragenden.
Hi, danke für die investierte Zeit.
1. Hier muss ich wiedersprechen. In der Inhaltsanalyse sind die Begriffe Code und Kategorie gleichbedeutend (zumindest überwiegend; ich kann nicht ausschließen, dass es QIA-Sekundärtexte gibt, die die Begriffe anders verwenden als üblich) und eine Sprachraumfrage (Deutsch Kategorie; Englisch bzw. auch in der Software MAXQDA Code). Die von dir angeführte Differenzierung stammt aus der Grounded Theory, wo zwischen den nah an den Daten erzeugen Codes und den später abstrahierten Kategorien unterschieden wird.
2. Klar, bei deduktiven Kategorien weiß man schon früh, wie viele man braucht, da man diese aus Theorien oder Fragen ableitet. Die Anzahl bleibt aber auch dann eine projektspezifische Frage. Meine Aussage, dass es nicht die eine Zahl von Kategorien gibt, bezog sich auf eine generalisierbare, projektübergreifende Zahl.
Danke für das super Video, hat mir sehr geholfen bei der Auswertung für meine Bachelorarbeit 👌
Vielen lieben Dank für deine Rückmeldung. Das freut mich zu hören. Ich wünsche viel Erfolg! 🖖
Super, genau was ich gesucht habe für meine BA, vielen Dank! Ich hadere noch mit der Unterteilung nach Zustimmung und Ablehnung. Konkret suche ich Faktoren, welche die Arbeitszufriedenheit a) fördern b) behindern. Großteils sind das unterschiedliche Faktoren, manche hingegen haben beide Seiten, z.B. dass jemand Sinn im Unternehmen sieht, aber nicht in der alltäglichen Arbeit.. hach ja, da werd ich noch länger knobeln..
Das klingt so, als könnte man das durch Mehrfachcodierung lösen. Du könntest ja zwei Codes "fördern" und "behindern" erstellen sowie einen Code "Faktoren" mit den Einzelfaktoren-Subcodes. Wenn ein Faktor als förderlich angesehen wird, codierst du den Einzelfaktor-Subcode und den "fördern" Code. Falls du mit MAXQDA arbeitest, kannst du dir dann eine qualitative oder quantitative/visuelle Matrix erstellen, die zeigt, welche Faktoren vor allem als förderlich bzw. hinderlich angesehen werden. Erscheint dir das sinnvoll?
eine große Hilfe dieses Video! Danke!!
Besten Dank für dieses Video!
Danke für das super hilfreiche Video! Das hat einiges klarer gemacht. Vielleicht kann mir aber bei einer Frage noch wietegeholfen werden... In meiner Bachelorarbeit geht es um die Bewertung von Wirksamkeit von Unterricht. Ich gehe nach Mayrings strukturierter Inhaltsanalyse vor, bilde die Kategorien also deduktiv. Dabei orientiere ich mich an Theorien zu wirksamem Unterricht. Ich habe 8 Kategorien. Eine Kategorie pro Theorie, ggf. Subkategorien für unterschiedliche Faktoren, die sie beinhaltet. Ich frage in den Interviews nach eben diesen Faktoren. Ist es sinnvoll die Faktoren auch nochmal in ihren Ausprägungen aufzuteilen? Z.B.: Motivation (Hauptkategorie) -> Interesse am Unterricht (Subkategorie) -> ja/nein (Ausprägung). Oder höre ich nach der Subkategorie besser auf und zähle das Vorhandensein des Faktors, das sie beschreibt (Interesse am Unterricht) am besten einfach aus und werte so aus? Mir erschließt sich nicht ganz, wann das Kategorisieren ein Ende nimmt. Ich danke für jede Hilfe! :)
Wenn das "Interesse am Unterricht" in den Daten auch negiert vorkommen kann (explizit kein Interesse) und dies in der Analyse relevant gemacht werden soll (i.d.R. sollte es das auf jeden Fall), könnte es sinnvoll sein, mit diesen Ausprägungs-Subsubcodes zu arbeiten. Wichtig wären die Ausprägungen auf jeden Fall, wenn du direkt quantifizieren möchtest (Häufigkeitstabelle /-diagramm), wie oft ja bzw. nein vorkommt. Wenn du die codierten Daten rein qualitativ, z.B. zusammenfassend auswertest, würde ich es von der Codierhäufigkeit von "Interesse am Unterricht" abhängig machen, ob ich mit den Ausprägungsubcodes arbeite. Wenn der Code 40x codiert wurde, ist es sicher praktisch, die ja- und nein-Antworten schon vorher per Subcodes zu trennen, so dass du kleinteiliger auswerten/ zusammenfassen kannst. Wenn der Code eh nur 8x codiert wurde, dann kannst du das ja/nein auch im Auswertungsprozess herausarbeiten. Letztendlich musst du es also sowieso herausarbeiten, die Frage ist nur, willst du es früher (im Codesystem) oder später (im Zusammenfassen).
Guten Abend und vielen Dank für diesen überdimensional hilfreichen Content! :)
Aktuell befasse ich mich das erste Mal mit einer Inhaltsanalyse und dementsprechend auch das erste Mal mit MAXQDA und dem Codierprozess. In meiner BA untersuche ich, inwieweit die interne Krisenkommunikation durch die Emotionale Intelligenz einer Führungskraft in der Corona-Krise verbessert werden kann. Im ersten Codierdurchlauf habe ich alle Abschnitte den deduktiven Hauptkategorien grob zugeordnet und im Anschluss meine Subkategorien erstellt. Darüber hinaus werde ich im Verlauf auch induktiv vorgehen.
Folgende Frage stellt sich mir:
Löse ich die Codierung einer Hauptkategorie nun auf, sobald das Textsegment einer Sub- bzw. induktiven Sub-Subkategorie zugeordnet werden kann? Oder gelten die Codierungen der Hauptkategorien sozusagen als 'Sammelstelle'? Wäre natürlich möglich und aus meinem diesbezüglich ungeschulten Verständnis irgendwie logisch, jedoch führt dies zwangsläufig natürlich zu einer absoluten Mehrfachcodierung, dessen Ergebnisanalyse den Rahmen meiner Vorstellungskraft sprängt.
Mein Datenmaterial stellt sich aus mehreren und leider sehr unterschiedlichen Studien, Ratgebern und populärwissenschaftlichen Journal-Artikeln zusammen, die es im Anschluss zu vergleichen gilt.
Würde sich für die Analyse auch eine Kreuztabelle eignen? Bisher stelle ich mir diesbezüglich nur einen Fließtext vor: Studien sagen das...Ratgeber dies und die Artikel jenes..
Leider habe ich nur noch zwei Wochen bis zur Abgabe, weil der Theorieteil mir abverlangt hat und
ich bin über jeeden Tipp dankbar!! :-)
Moin. Heute beantworte ich erst einmal die erste Frage. Ja, ich entferne in den meisten Projekten die Hauptcodecodierung, sobald diese mit Subcodes codiert wurde. Z.B. damit mir der Code-Relations-Browser nicht so viele analytisch nicht relevante Überschneidungen anzeigt. Mehr dazu in diesem Video an diesen zwei Zeitmarken: th-cam.com/video/VTZvlh8U78U/w-d-xo.html und th-cam.com/video/VTZvlh8U78U/w-d-xo.html
Danke für das Video!
Ich schreibe gerade an meinem empirischen Teil der Masterarbeit. Ich arbeite deduktiv und habe anhand meiner Theorie meine Hauptkategorien und Subkategorien formuliert. Was ist wesentlich bei der Verschriftichung der Auswertung? Ich gehe auf die Häufigkeiten ein und habe meine Forschungsfrage im Auge, ich verstehe das Ziel, aber noch nicht so ganz die Herangehensweise.
Liebe Grüße!
Wertest du Interviews mit der Inhaltsanalyse aus? Dann geht es i.d.R. im Methodenteil um das Zusammenfassen und Vergleichen der Aussagen, die mit einem Code codiert sind. Wie das aussehen kann (nur Beispiele, keine fixen Muster), kannst du hier sehen: methoden-coaching.de/downloads/. Da deine Codes direkt theoriegeleitet sind, könnte es auch sein, dass die Ergebnisdarstellung etwas interpretativer wird, als wenn sie nur Themen abbilden, die dann möglichst deskriptiv zusammengefasst werden. Das kann ich jedoch nicht beurteilen, ohne genauer ins Projekt geschaut zu haben. Alles Gute!
hat mir sehr für meine Masterarbeit geholfen. danke!
Perfekt! Danke fürs Feedback und alles Gute!
@@MethodenCoachingMorgenstern Ist für mich aktuell auch eine absolut große Hilfe ❤
@@wookiet3756 Danke schön :)
Hallo Andre, vielen Dank für das hilfreiche Video.
Eine Frage zum Kodierleitfaden: ich habe 3 Ebenen (Hauptkategorie - Unterkategorie - Unter-unter-Kategorie). Müssen dann im Kodierleitfaden alle Ebenen beschrieben werden oder reicht Haupt- und Unterkategorien mit Hinweis in der Unterkategorie auf die weiterführende Differenzierung?
Und wie bezeichnet man diese Unter-unter-Kategorien? Den Begriff möchte ich ungern so in der Thesis bringen :D Danke vorab!
Hi, zumindest aus Mayrings Sicht müssen nur deduktive Kategorien definiert werden, während bei induktiven Kategorien ein Beispiel (jedoch ohne Beschreibung) genügt. Aus meiner Sicht sollten alle Kategorien definiert sein und falls nicht, würde ich nicht pauschal die deduktiven definieren und die induktiven nicht, sondern ich würde schauen, bei welchen Kategorien das Label allein sie ausreichend verständlich macht (z.B. Weltproblem > Krieg), ohne dass es eine Definition gibt. Es kann aber oft sein, dass die induktiven Kategorien eher über das Label allein verständlich sind als deduktive.
Es gibt keinen festen Begriff für Sub-Sub-Kategorien. Ich spreche dann von Subkategorien zweiter Ebene oder von Kategorien auf dritter Ebene. Außerdem würde ich auch klarstellen, welche Ebenen deduktiv bzw. induktiv sind: Z.B. eine Ebene deduktive Kategorien + 2 Ebenen induktive Kategorien.
Viel Erfolg!
@@MethodenCoachingMorgenstern Vielen Dank für die ausführliche Antwort und Hilfe! 🙏🏻
Vielen Dank für die Erklärungen & Videos! Ich hätte eine Frage zur Kategorienerzeugung.
Wie geht man vor, wenn immer wieder in den Interviews Textstellen auftauchen, die z.B. "Schutzfaktoren" erkennen lassen? z.B. Der Aspekt "genügend Ressourcen" wird zB bei unterschiedlichen Interviewpartnern an mehreren Stellen implizit erwähnt als wichtiger "Schutzfaktor" bzw. Voraussetzung.
Soll dann ein Thema "Voraussetzung/Schutzfaktor" induktiv erstellt werden zusätzlich zu den deduktiven Hauptkategorien oder soll dieser "Befund" eher in den Diskussion dann besprochen bzw. diskutiert werden? Vielen Dank im Vorfeld für die Hilfe.
Um sicher zu gehen, dass ich dich richtig verstehe: "Schutzfaktoren" ist ein Aspekt jenseits deines deduktiven Codesystems? Er wurde aus den Daten heraus induktiv ergänzt , weil er sich in den Daten und vor dem Hintergrund deines Projekts als relevant gezeigt hat? Ja, das würde ich genau so machen ("deduktiv-induktives Wechselspiel").
Die Frage, ob das Thema dann schon im Ergebnisteil oder erst in Diskussionsteil vorkommt ist eine andere. Tendenziell würde ich interessante, neu entdeckte Aspekte mit in den Ergebnisteil nehmen. In der Reihenfolge der Abschnitte des Ergebnisteils, könnten die induktiven Aspekte z.B. nach thematischen Kriterien zwischen die deduktiven Aspekte einsortiert werden oder die induktiven Aspekte könnten durch ein eigenes Unterkapitel des Ergebnisteils (z.B. mit Titel "Exploration") abgesetzt werden.
@@MethodenCoachingMorgenstern danke für die Antwort - ich habe mich sehr darüber gefreut! Ja, diese "Faktoren" waren nicht konkret Teil der Interviewfragen, sondern sind mir "induktiv" beim codieren aufgefallen. Ist es möglich bzw. "erlaubt" selektiv in einem Artikel nur einige Subcodes (z.B eben diese Faktoren) zu explorieren, also sich darauf fokussieren oder müssen immer alle codes/subcodes erwähnt werden?
@@sem2485 Sorry, übersehen. Ja, die Selektion kann z.B. der Häufigkeit der Nennungen (bzw. von wie vielen wurde ein Faktor genannt) oder nach inhaltlichen Kriterien (z.B. welche Faktoren sind noch wenig bekannt oder besonders relevant für den Gegenstand bzw. die Forschungsfragen) erfolgen.
Hallo Andre,
vielen Dank für deine Videos. Die sind sehr hilfreiche. Auch wenn du das nicht wahrscheinlich nicht lesen wirst, habe ich zwei Fragen:
1. Kann ein Code/eine Kategorie innerhalb eines Interviews öfters genutzt werden oder ist das nicht ratsam (z.B. weil quantitative Aussagen über die Stichprobe dann nicht mehr möglich sind)?
2. Ist es sinnvoll unterschiedliche Meinungen innerhalb einer Kategorie zu sammeln?
Mal ein ganz plattes Beispiel: Aussage 1: Informationsaustausch finde ich blöd. Aussage 2: Informationsaustausch finde ich toll.
Lieber zwei Subcodes, auch wenn jeder Subcode nur einmal codiert wird? Oder beide Aussagen in einen Code und dafür in der Arbeit auf die unterschiedlichen Meinungen hinweisen?
Handelt sich um eine Bachelorarbeit mit 8 Interviews.
Danke dir!
Hi.
1. Ja, es kommt oft vor, dass ein Code mehrmals pro Dokument codiert wird. Arbeitest du mit MAXQDA? Dort kannst du beim quantifizierenden Tools immer auswählen, ob die Anzahl der Segmente oder die Anzahl der Dokumente mit dem Code ausgezählt wird; z.B. der Code wurde insgesamt 15x in 8 Dokumenten codiert.
2. Grundsätzlich in beides möglich. In diesem Fall - je nur eine Blöd- und Toll-Äußerung - würde ich deine zweite Lösung empfehlen; beide in einem Code bündeln. Deine Lösung 1 - zwei Subcodes - wäre bei mehr codierten Segmenten bzw. wenn du blöd/toll quantifizieren möchtest vorzuziehen. Das ist ja nicht der Fall bei diesem Code.
@@MethodenCoachingMorgenstern Vielen Dank für deine Meinung. Das gibt mir Sicherheit in dem Aufbau meines Codesystems.
Ja, ich arbeite mit MAXQDA. Vielen Dank auch für den Hinweis, dass man das auch über die Anzahl der Dokumente steuern kann.
Mach weiter so!
Grüße
Tim
@BollForte94 Übrigens, suche in quantifizierenden Tools ein Symbol, dass ein dunkles Blatt mit einer # darauf zeigt "Treffer pro Dokument nur einmal zählen".
Hallo Andre, zunächst einmal vielen Dank für die ganzen super hilfreichen Videos!
Ich habe eine Frage bezüglich der Subkategorien: Durch die Auswertung von Experteninterviews versuche ich unter anderem die No-Go´s von Online-Veranstaltungen zu identifizieren. Habe also die No-Go´s als Hauptkategorie (deduktiv) verwendet und die einzelnen Aspekte, die hier in den Interviews genannt werden, bspw. schlechte Technik etc. als Subkategorien (induktiv) ergänzt. Manche No-Go´s werden häufiger genannt und die Zuordnung fällt mir somit leicht. Andere werden hingegen nur einmal erwähnt...Ist es dann sinnvoll für diese dennoch eine eigene Subkategorie zu erstellen oder soll ich lieber die anderen Subkategorien nochmal breiter fassen, um diese dann dort zuordnen zu können?
Vielen Dank für Deine Rückmeldung :)
Es gibt mehrere Möglichkeiten. Die anderen Subcodes breiter zu fassen, ist eine davon. Du kannst aber auch einen Subcode "Sonstiges" erzeugen, um entweder direkt damit entsprechende Segmente zu codieren oder um diesen als Lagerstätte für eine weitere Subcode-Ebene zu verwenden (d.h. verschiede die wenig genannten Subcodes unter "Sonstiges"). In der Analyse kannst du dann entscheiden, ob diese überhaupt genannt werden oder nicht und falls, ob sie dann vielleicht nur ganz kurz aufgezählt werden, statt intensiver darauf einzugehen. Aber Vorsicht: In manchen Projekten ist es nicht das, was oft genannt wird, sondern das, was neu ist, was von besonderem Interesse ist.
Spitzen Video! Vielleicht könntest du mir ein paar offene Fragen beantworten? Ich schreibe gerade an meiner Bachelorarbeit. In welcher ich journalistische Texte auf bestimmte Merkmale untersuche, die hauptsächlich stilistisch sind. Dazu führe ich auf Empfehlung meiner Betreuer eine inhaltlich strukturierende Inhaltsanalyse nach Kuckartz durch. Es ist leider sehr schwer für meine Herangehensweise eine Beispielarbeit zu finden, die ich mir mal ansehen könnte, weil viele Arbeiten mit Experteninterviews arbeiten. Ich habe jetzt deduktive Kategorien aus der Literatur gebildet und möchte diese jetzt anhand der Analyseeinheiten überprüfen, aus welchem ich induktiv auch neue Merkmale erschließen möchte/kann. Die Literatur hat aber schon sehr viele Merkmale hervorgebracht, sodass ich bereits Subkategorien gebildet habe, um die Analyse besser zu strukturieren. Ist das legitim oder müssen die Subkategorien aus dem Material stammen? Da es bei meiner Auswertung nicht vordergründig um den Inhalt geht, sondern darum, ob bestimmte Merkmale (z.B. Stilmittel, Fiktionalität, Dialoge) erfüllt sind, bin ich mir auch nicht sicher, was die Bezeichnung der Kategorien betrifft. Fällt das noch unter thematische Kategorien, wenn der direkte Inhalt nur sekundär relevant ist? Für Hilfe wäre ich sehr dankbar. Viele Grüße!
Ja, die Subcodes können auch deduktiv erzeugt werden. Beispiel "Größte Weltprobleme": Dieser Code mit Aussagen darüber, was die g. Wp. seien, kann sowohl deduktiv (weil man eine Weltproblemdifferenzierung aus der Theorie überprüft) als auch induktiv (weil man die Aussagen aus ihnen heraus sortieren möchte) vorgegangen werden. Zudem könnte man die Vorgehensweise auch kombinieren und mit initialen deduktiven Subcodes aus der Theorie starten und diese bei Bedarf durch neue induktive Codes ergänzen.
Ja, Codes können alles mögliche repräsentieren. Klammere dich nicht zu sehr an das Wort "Inhalt". Ich spreche meistens davon, dass Codes relevante Aspekte (statt Inhalte) der Daten repräsentieren. Solche Aspekte können Inhalte/Themen, Evaluationskriterien, Merkmale einer Typenbildung, stilistische Aspekte, theoretische Begriffe/Komponenten etc. sein.
Übrigens, oft kann eine Mehrfachcodierung interessant sein. Wenn die Segmente sowohl mit Stil- als auch mit Themen-Codes codiert werden, kann man mit MAXQDA nachher eine Matrix Stil-Codes X Themen-Codes erzeugen, um herauszufinden, ob gewisse Stile vor allem im Kontext bestimmter Themen dominant sind (Visual Tools > Code-Relations-Browser).
Lesetipp - obwohl es um Interviews geht, sind die Hinweise zum Codieren auch auf dein Projekt übertragbar: link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31468-2
@@MethodenCoachingMorgenstern Super vielen Dank, das hat mir sehr geholfen!
Für meine Bachelorarbeit habe ich nur eine kleine Anzahl an Interviews - 4 Stück - durchgeführt. Für den Dozenten und mich war das in dem Forschungsbereich okay. Nur habe ich ja jetzt quasi automatisch eine niedrige Anzahl der Häufigkeit zur Kodierung der Codes. Bietet es sich dann eher an ganz ohne Sub-Kategorien zu arbeiten? Danke für das hilfreiche Video!! Gaaanz langsam hab ich das Gefühl ich checke was ich da tun soll :D LG
Ich hoffe, die Antwort hilft dir noch. Stressige Woche:
Im Prinzip können die Ausführungen zur Anzahl der Codes genauso auf die Anzahl der Codesystemebenen übertragen werden. Ob ein System 1 oder 5 Ebene hat, hängt vom Projekt ab.
Wenn dir die Kategorien letztendlich ausschließlich dazu dienen, bestimmte für einen Aspekt relevante Aussagen zusammenzustellen, damit du weiter darüber nachdenken und sie z.B. zusammenfassen kannst und wenn es pro Code so wenige Segmente gibt und diese dazu nicht zu lang oder zu komplex sind, ja, dann genügt wahrscheinliche eine Ebene im Codesystem. Kurz: Bei 4 Interviews kann das sehr gut sein.
Schönes Wochenende!
Vielen Dank für das tolle Video! Ich habe eine Frage und hoffe, du kannst mir weiterhelfen, ich bin gerade etwas am Verzweifeln. Ich schreibe meine Bachelorarbeit und forsche qualitativ. Mit MAXQDA arbeite ich allerdings nicht und plane auch nicht, damit zu arbeiten. Meine Expert*inneninterviews will ich mit der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz auswerten. Es hapert richtig an der Kategorienbildung. Ich habe Schwierigkeiten, die Kategorien „trennscharf“ zu bilden. Ein Beispiel: Ich habe die Hauptkategorie „Risikoanalyse“ und die dazugehörigen Unterkategorien „Planung“, „Durchführung“ und „Umgang mit den Ergebnissen“. Außerdem habe ich die HK „Arbeitsgruppe“ gebildet mit den UKs „Aufgaben der Arbeitsgruppe“ und „Mitwirkende“. Die Leute, die an der Arbeitsgruppe beteiligt waren, haben aber auch die Risikoanalyse durchgeführt. Wie soll ich das den Kategorien zuordnen und wie soll ich die Kategorien überhaupt bilden? Das ist alles inhaltlich so miteinander verknüpft, aber ich kann ja auch nicht eine Hauptkategorien mit vielen Unterkategorien und Unterkategorien der Unterkategorien bilden… Ich bin über jeden Tipp auf jeden Fall dankbar!
Hi, für deine Frage ist es nicht wichtig, ob und ggf. welche Software du verwendest. Aber ich benötige noch Infos, um die Frage beantworten zu können. Ich kann dir nicht garantieren, dass wir die Frage schriftlich Lösen können. Oft bedarf es eines intensiven Gesprächs, um Abgrenzungsprobleme im Kategoriensystem zu lösen. Aber ich versuche, deine Frage zu beantworten:
1. Wenn wir uns die Unterkategorien mal kurz wegdenken und auf "Risikoanalyse" und "Aufgaben der Arbeitsgruppe" konzentrieren, würden diese beiden Kategorien dann auch ständig mehrfach (also beide gleichzeitig) an Segmenten vergeben werden? Oder ist die starke inhaltliche Verknüpfung nur ein Problem der Subkategorien? Falls Letzteres der Fall ist, würde ich die HKs einfach nicht mit UKs unterfüttern und im Bericht als Ganzes (statt das z.B. Thema Risikoanalyseanalyse in Planung, Durchführung und Umgang aufzuteilen) präsentieren.
2. Wie wurden die beiden HKs generiert (deduktiv/konzeptbasiert oder induktiv/materialbasiert)? Und was repräsentieren sie (z.B. Forschungsfragen)?
Hallo,
ich habe eine Frage zur Definition der Kategorien. Werden generell nur die Hauptkategorien definiert oder auch die Subkategorien? Ich habe auch schon ein Beispiel gesehen, wo nur die Subkategorien aber nicht die Hauptkategorien codiert wurden. Ich mache eine inhaltlich-strukturierende Inhaltsanalyse nach Kuckartz. Ich finde allerdings keine richtige Antwort auf meine Frage, was genau definiert wird. Über Hilfe bin ich sehr dankbar!
Wenn ich gerade nichts vergessen habe, äußert sich nur Mayring zu dieser Frage, der sagt, dass es genüge, die deduktiven Kategorien zu definieren, während bei den induktiven Kategorien Beispiele genügen würden und eine Beschreibung nicht notwendig sei. Ich persönlich denke, als zentrales Element der Analyse, sollte im Idealfall das gesamte System definiert sein und wenn z.B. aus Gründen der Arbeitseffizienz auf Definitionen verzichtet wird, würde ich eher danach gehen, ob die Kategorie durch ihr Label alleingenommen ausreichend verständlich ist oder nicht, statt pauschal zwischen deduktiven und induktiven Kategorien zu treffen.
@@MethodenCoachingMorgenstern Ok vielen Dank schon einmal für die Antwort. Das bedeutet jede Kategorie, unabhängig von der Tiefe sollte definiert werden? Also auch Subkategorien auf erster und zweiter Ebene?
@@zellplasma Wenn du die Zeit dafür hast, würde ich alle Kategorien definieren, ja. Wenn du unter Zeitdruck bist oder bei manchen Kategorien denkst, es macht keinen Sinn, weil sie bereits über das Label voll verständlich sind, definierst du nicht alle. Die Frage ist halt, ob du maximal gründlich vorgehen möchtest oder eher etwas mehr Zeiteffizienz ins Projekt bringen musst.
Gutes Video! :)
Danke schön!
Hallo, danke für das hilfreiche Video!
Ich schreibe derzeit meine Zulassungsarbeit und muss ein leitfadengestütztes Interview auswerten. Dafür arbeite ich nach der evaluativen qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz, sprich, ich muss die Ausprägungen der jeweiligen Kategorien noch angeben. Meine Frage ist: Bilde ich bei einer qualitativen Analyse ebenfalls Subkategorien, oder belasse ich es bei den Hauptkategorien, denen ich dann Ausprägungen wie "hoch, mittel, nicht vorhanden" etc. zuordne?
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Leonie :)
In der typischen evaluativen Inhaltsanalyse hat man die Evaluationskriterien als deduktive Hauptkategorien und die Ausprägungen (z.B. von sehr gut bis sehr schlecht) als Subkategorien. Auch hier würdest du alles, was mit einer Hauptkategorie codiert wurde, betrachten, bewerten und den skalierenden Subcodes (Ausprägungen) zuweisen. Aber du hast eher keine zusätzlichen thematischen Subkategorien. Gerade wenn du das Material sortiert nach Ausprägungen (Zusammenfassung aller gut-Aussagen, Zusammenfassung aller schlecht-Aussagen) gut darstellen kannst, sind diese Subkategorien ausreichend. Es könnte aber auch mal sein, dass man parallel zu den skalierenden Subkategorien, thematische Subkategorien erzeugen möchte. Das wäre der Fall, wenn sich das Material durch die skalierenden Subcodes zwar gut raten, aber schlecht zu Text zusammenfassen lässt (so war es auch in Beispielarbeit #2 auf meiner Webseite: methoden-coaching.de/downloads/).
Hallo und ein herzliches Dankeschön für den mal wieder hilfreichen & guten Content.
Ich bin am Auswerten meiner Masterarbeit (nach Mayring) und vergleiche hierbei 2 Gruppen (Männer und Frauen) über verschiedene Faktoren hinweg. Die Faktoren hab ich hierfür als Hauptkategorie codiert und für jede hiervon hab ich jeweils die Subkategorie Mann und Subkategorie Frau. Jetzt wollt ich nur mal nachfragen, ob du weißt, inwiefern Gruppen ansonsten verglichen werden mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse - habe dazu nichts finden können. Oder ist das mit den Subkategorien eh der übliche Weg?
Liebe Melina, Gruppenvergleiche sind auf jeden Fall eine Option und werden oft im Rahmen der QIA angewendet. Kuckartz nennt diese Analyse "Kreuztabelle" (qualitativeinhaltsanalyse.de/images/03_auswertung-inhaltlich-strukturierende-qualitative-inhaltsanalyse_905x670.png, qualitativeinhaltsanalyse.de). Letztendlich schaust du dir die Aussagen der Frauen zu einem Thema neben denen der Männer an, um die Gruppen zu vergleichen (hier zeige ich, wie das mit MAXQDA geht: th-cam.com/video/VTZvlh8U78U/w-d-xo.html). Auf die Schnelle (bin auf den Sprung in den Urlaub) konnte ich leider keine Quelle bei Mayring finden. Ich suche noch einen konkreten, ausgedruckten Artikel, in dem Mayring die typischen Auswertungsoptionen auflistet. Aber wie gesagt, Gruppenvergleiche sind eine typische QIA-Auswertungsform. Auch wenn sie das nicht wären, hättest du Sie einbauen können.
@@MethodenCoachingMorgenstern Vielen Dank für die super Antwort und wunderschönen Urlaub wünsch ich! :)
Lieber Andre,
vielen Dank nochmal für das tolle Video!
Ich habe eine generelle Frage zu Kategorien:
Können Unterkategorien auch den Ausprägungen von Hauptkategorien (in dem Fall dann sozusagen Variablen) entsprechen?
Ich führe eigentlich eine inhaltlich strukturierende Inhaltsanalyse durch (keine Expert*inneninterviews). Sondern ich habe Daten zu dem Hörverhalten mehrerer Unternehmens-Podcasts bekommen und möchte sie mit dieser Methode auswerten.
Kann ich folglich auch Hauptkategorien bilden wie "Hörer*innen schalten den Podcast ab" mit den Unterkategorien "sehr viele Hörer*innen schalten ab" bis "wenige schalten ab"?
Oder müsste ich das mit einer anderen Auswertungsmethode durchführen?
Ich hoffe, ich habe das verständlich formuliert. Ich danke dir sehr für deine tolle Arbeit und deine Hilfsbereitschaft!
Liebe Grüße
Christine
Ja klar, das ist verständlich. Und das ist auch möglich. Wenn ich QIA-Workshops für Statistiker gebe, erkläre ich Codes sogar im Vergleich zu Variablen: "Stellt euch die Codes (in der QIA) als das qualitative Pendant einer Variable und seine Subcodes als die (Antwort-) Ausprägungen vor." Solche Codes haben einen skalierenden (Mayring) bzw. evaluativen (Kuckartz) Charakter. Es kommt vor, dass insgesamt zwar eine strukturierende QIA gemacht wird, einzelne Codes aber trotzdem skalierende Subcodes haben. Ähnlich auch In Beispiel 2 auf dieser Seite geschehen: methoden-coaching.de/downloads/
@@MethodenCoachingMorgenstern Super, vielen Dank für die hilfreiche und schnelle Antwort! Das hat mir sehr geholfen.
Danke für das Video! 😊 wie viele Gesamtcodierungen bei drei Interviews sind denn „normal“, gibt es da einen ungefähren Richtwert?
Hängt von der Dauer und der Feinheit des Kategoriensystems ab, aber wenn ich an etwa einstündige Interviews denke, dann würde ich pro Interview von 25-75 Codierungen ausgehen.
Vielen Dank für Ihre Videos!
Wie sehen Sie das denn, wenn nur eine kleine Stückzahl an Interviews geführt wurden? In meinem konkreten Beispiel sind es 3, da es sonst nur Absagen hagelte.
Und wie sehen Sie das ganze Konzept dieser Analyse wenn keine Transskripte vorhanden sind? In unserem Beispiel wurde die Aufnahme in allen Fällen nicht genehmigt, dementsprechend haben wir nur Mitschriften des Gesprächs. In der Literatur wird es nun ja nicht gern gesehen wenn keine Transskripte vorhanden sind.
Gutachter*innen könnten argumentieren, dass die ganze methodische Anlage des Projekts umgestaltet und andere Arten von Daten gesammelt werden sollten, wenn nicht genug Interviewpartner*innen gefunden werden konnten. Aber das ist natürlich nicht mehr möglich, wenn die Arbeit schon angemeldet wurde. Eine Aufnahme mit vollständiger Transkription ist zwar der ideale Weg, aber wenn sich die Teilnehmenden dagegen versperren, lässt sich kurzfristig auch daran nichts mehr ändern.
Beschreibe im Methodenteil die beiden Probleme, aber auch deine Bemühungen bei der Rekrutierung. Es soll klar werden, dass du es wirklich versucht hast, aber mehr im Rahmen der zeitlichen Vorgaben nicht rausholen konntest. Zeige dich offen und reflektiert, was diese Einschränkungen angeht (z.B. was die Genauigkeit der Aussagen im Protokoll angeht), aber betone auch, dass es außerhalb deiner Möglichkeiten lag, etwas an diesen Einschränkungen zu ändern. Motto: "Mehr war nicht möglich. Das ist besser als nichts." Darüber hinaus lässt sich nicht schönreden, dass du protokoll- statt transkriptbasiert analysieren musst. Bzgl. der Anzahl kannst du jedoch aus der vermeintlichen Schwäche, dass du zu wenige Interviews hast, eine Stärke machen: Tauche dafür bei der Analyse tiefer in die Interviews ein. Motto: "Je weniger Befragte ich untersuche, desto besser kann ich mich mit ihnen befassen."
Am besten trittst du schon jetzt an die Gutachter*innen heran und erklärst das Problem und deine Umgangsweise damit, um deren Segen zu bekommen und bösen Überraschungen in der Bewertung vorzubeugen. Ich empfehle dabei grundsätzlich 1. eine Mail (um die Antwort schwarz-auf-weiß zu haben) und 2. Formulierungen wie "Aus diesen und jenen Gründen gehe ich so und so vor. Wenn Sie dem nicht zustimmen, melden Sie sich bitte bei mir." statt Formulierungen wie "Was soll ich machen?".
Schönes Wochenende!
Ich als Gutachter würde das Vorgehen (Besprechung der Einschränkungen + tiefere Analyse der Interviews) bei einer BA- oder MA-Thesis ohne Punktabzug durchgehen lassen. Das ist ja keine Diss.
@@MethodenCoachingMorgenstern vielen Dank! Der Gutachter weiß darüber sogar schon bescheid. Zu der Anzahl kam mehr oder weniger "Sie haben ja genommen was Sie kriegen konnten bei den ganzen Absagen" und zu den fehlenden Aufnahmen wurde auch gesagt das ist natürlich nicht mehr der höchste Grad an Wissenschaftlichkeit aber es ist nunmal jetzt so.
Dadurch dass ich also nur 3 Interviews und nur Protokolle hab, wird mein QIA an sich was Kategorien etc angeht schon etwas kleiner, obwohl dies ja eigentlich etwas für große Textmengen ist. Sehen Sie da ein Problem?
@@braXzer0 Dann scheint dein Gutachter das ähnlich zu sehen wie ich. Ihm wird daher auch klar sein, dass das Kategoriensystem und die Zusammenfassungen der Aussagen im Ergebnisteil vielleicht weniger detailliert ist, als es bei einer Volltranskription wäre. Wenn du schon soweit den Segen des Gutachters hast, sehe ich darin kein großes Problem.
@@MethodenCoachingMorgenstern Vielen Dank!
Hallo Andre,
erstmal vielen Dank für deine sehr hilfreichen Videos zu MAXQDA. Ich schreibe aktuell meine Masterarbeit und habe mittels Experteninterviews meine Daten erhoben. Dabei habe ich einen Interviewleitfaden benutzt, welcher sich aus vier Themenkomplexen zusammensetzt. Nun geht es für mich an die Kategorienbildung. Nach Kuckartz sollen bei der strukturierenden Inhaltsanalyse zunächst Hauptkategorien gebildet und diese anschließend verfeinert werden. Kann ich nun einfach hingehen und diese vier Themenkomplexe als Hauptkategorien ansetzen oder ist dies zu grob? Die Interviews hatten jeweils einen Umfang von rund 50 - 60 Minuten.
Danke & Gruß
Marius
Hallo Marius,
ich weiß nicht, ob es dir jetzt noch hilft und ich bin auch nicht Andre aber so wie ich alles verstanden habe, kannst du das genau so machen. Die Themenkomplexe sind deine Haptkategorien, die du deduktiv aus dem Leitfaden entwickelt hast - diese kannst du dann um Subcodes ergänzen, die du aus dem Material induktiv ableitest. Bei der qualitativen Inhaltsanalyse (nach Kuckartz) ist ja allgemien nichts in Stein gemeißelt. Wenn es sich im Laufe der Analyse ergibt, dass andere Hauptkategorien sinnvoll sind, kannst du die auch wieder ergänzen.
Danke, du hast mir geholfen, die Frage treibt mich nämlich auch gerade. :D
Kann man, wenn man entlang der Hauptkategorien auswertet auch drauf verzichten induktive Subcodes im Ergebnisteil darzustellen? Also einfach Stumpf die Hauptkategorien Stumpf als Kapitel Überschriften und die Subcodes einfach als Text einstreuen?
"drauf verzichten induktive Subcodes im Ergebnisteil darzustellen". Du meinst als Überschriften darzustellen? Ja, das ist nicht unüblich und hängt vor allem davon ab, ob du 2 oder 20 Seiten Ergebnisse aus einem Hauptcode ziehst. Ganz praktisch gedacht: Wenn die Ergebnisse eines Hauptcode auf einer Seite dargestellt werden und es 10 Antworttypen = Subcodes gibt, würde ich diese Seite nicht durch 10 Unterabschnitte aufspalten. Wenn ein Hauptcode hingegen auf 10 Ergebnisseiten dargestellt wird, macht es für die Struktur/Lesbarkeit sicher Sinn, aus den Subcodes Überschriften für Unterabschnitte zu machen.
Lieber Andre, vielen Dank für deine tollen Videos! Ich nutze diese um mich in die Arbeit mit MaxQDA und die Qualitative Inhaltsanalyse einzuarbeiten, während ich parallel meine Erkenntnisse mit der Literatur absichere und die Interviews, die ich bereits für meine Masterarbeit transkribiert habe bearbeite. Nun stellt sich mir die Frage, wie ich später im Verzeichnis meiner Arbeit angeben soll, dass ich mit deinen Videos gearbeitet habe. Gebe ich dich als Quelle an? Oder erwähne ich dich im Dankeschreiben? Liebe Grüße, Clara
Liebe Clara, danke schön. Die Videos müssen nicht als Quellen angegeben werden. Du hast wahrscheinlich mind. ein Buch zur Qualitativen Inhaltsanalyse nach dem du arbeitest? Ich würde nur das angeben. In diesem speziellen Video argumentiere ich ja etwas, was recht logisch ist. Du kannst die Argumentation natürlich im Methodenteil einbauen. Aber auch in diesem Fall würde ich das Video nicht angeben. Viel Erfolg!
Schreibt man die Subcodes als Fließtext dann als Ergebnis unter die Überschriften?
Mir würde ein Video helfen wie man diese Codes mit den Textpassagen als Ergebnisse niederschreibt... ich versteh nämlich nicht wie man diese Codes & Textpassagen als Ergebnisse schreibt
Die Frage lässt sich nicht pauschalisiert beantworten, aber ja, oft ist das so. Kennst du die Beispiele auf meiner Webseite? Sonst guck dort mal rein: th-cam.com/video/zP68rgJl_vA/w-d-xo.html&ab_channel=MethodenCoachingMorgenstern
Zunächst einmal vielen vielen Dank für deine Videos!
Ich habe eine Frage zur Methodik:
Ich habe Experteninterviews anhand eines semi-strukturierten Leitfadens geführt.
Dabei waren alle Fragen (bis auf die letzte) aus wissenschaftlichen Prozessmodellen abgeleitet.
Daher könnte ich dort relativ einfach deduktiv Kategorien bilden.
Die letzte Frage war eine "Bilanzierungsfrage" die abgefragt hat, ob im Unternehmen entsprechende Prozessmodelle verwendet werden.
Diese Frage lässt sich ja keiner wissenschaftlichen "Kategorie" zuordnen. Kann ich dann trotzdem sagen, dass ich deduktiv vorgegangen bin oder wäre das eher eine Mischform? Möchte da jetzt ungern einen "Methodik"-Fehler begehen ^^
Danke und viele Grüße
Hi. Ich hoffe, die Antwort hilft dir jetzt noch. Beide Arten von Kategorien sind deduktiv, da sie vor der Auseinandersetzung mit den Daten festgelegt und nicht etwa aus den Daten heraus erzeugt wurden. Erstere wurden deduktiv aus der Theorie abgeleitet; Letztere wurde deduktiv aus dem Leitfaden abgeleitet. Induktive Codes kommen bei dem, was du beschreibst, nicht vor. Insofern ist das keine deduktiv-induktive Mischform.
Schönes Wochenende!
Danke für das Video! Wie lauten denn die Forschungsfragen, aus denen heraus das erste vorgestellte Codesystem entstanden ist? Wäre schön zu wissen, um nochmal ein "inhaltliches Gefühl" für die Erstellung induktiver Codes zu bekommen. Viele Grüße!
Entschuldige bitte die späte Reaktion; ich war im Urlaub.
LEITFADEN; diese Antworten sollen verglichen werden:
Weltbilder
• Was sind aus Ihrer Sicht die größten Probleme der Welt im 21. Jahrhundert?
• Wie kann mit den Problemen umgegangen werden? Sind sie prinzipiell überhaupt beeinflussbar? Von wem?
• Wenn Sie an den Klimawandel und die notwendigen CO2-Reduktionen denken: Kann eine Veränderung der Konsumgewohnheiten in den entwickelten Ländern hierzu einen positiven Beitrag leisten?
Bilder der Anderen
• Oft wird von der Diskrepanz zwischen Einstellung und Verhalten geredet. Leute reden so und handeln aber anders. Was denken Sie, was die Ursachen dafür sind?
Bilder von sich selbst
• Wie bringen Sie sich selbst in Zusammenhang mit globaler Entwicklung?
• Durch welche Verhaltensweisen glauben Sie, Einfluss nehmen zu können?
• Und wie verhalten Sie sich tatsächlich?
• Möchten Sie gerne mehr tun?
• Spüren Sie Verantwortung, sich mit den Problemen des 21. Jahrhunderts auseinanderzusetzen?
Abschluss
• Denken Sie, dass man den Umgang mit diesen Problemen erlernen kann? Wenn ja: Wie? Und wo?
FORSCHUNGSFRAGE:
Inwieweit sind fundamentale Einschätzungen (also Weltbilder, Bilder der anderen Gesellschaftsmitglieder und die eigene Verortung in der „Weltgesellschaft“) Ursachen für die Diskrepanz zwischen klimarelevantem Wissen und klimarelevantem Handeln?
Da bekommt man glatt Lust das Ergebnis zu lesen 😃 :)
Erstmal danke für die zahlreichen Videos, es hat sehr geholfen ;) Reicht es denn ein Kategorienhandbuch zu haben, oder ist ein Kategorieleitfaden bei der qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz unbedingt notwendig?
Danke schön!
Der Unterschied zwischen C.Handbuch und C.Leitfaden (so wie ihn Kuckartz darstellt) ist nur, dass der Leitfaden neben den Codedefinitionen auch allgemeine Codierregeln enthält. Wichtig sind hier z.B. die Definition der Codier- und Kontexteinheit, ganz gleich nach welchem Lehrbuch der QIA du arbeitest. Weitere allgemeine Regeln (z.B. zum Umgang mit Wiederholungen) können aufgrund der spezifischen Daten oder aus der Codierpraxis im jeweiligen Projekt entstehen. Wenn du solche allgemeine Codierregeln hast, packst du sie einfach nachher mit ins Codebuch und fertig ist der Codierleitfaden. Wie gesagt, zumindest was die kleinste und größte zu codierende Einheit (Codier-/Kontexteinheit) ist, solltest du festlegen. Entweder schreibst du das in den Methodenteil oder packst das als Regeln an den Anfang des Codesbuchs.
Schönes Wochenende!
Danke für die super Videos! Ich habe eine etwas spezifischere Frage: In meiner Masterarbeit gibt es eine qualitative Vorstudie (explorative Experteninterviews), sowie systematisierende Experteninterviews als Hauptstudie. Ausgewertet werden beide mit der inhaltlich-strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018). WIe gehe ich damit um, dass sich viele Punkte in der Methodik ähneln. Kann ich auf die Vorstudie verweisen?
Danke und herzliche Grüße!
Geht es dir darum, im Methodenteil nicht alles doppelt für Vor- und Hauptstudie durchzukauen? Ja, ich denke, dass du allgemeine Punkte wie etwas die Begründung der Methodenauswahl nur einmal bringen musst und für die Hauptstudie auf die Abschnitte der Vorstudie verweisen kannst. D.h. wenn du über die Interviews und Auswertung der Hauptstudie schreibst, kann das deutlich kürzer ausfallen.
@@MethodenCoachingMorgenstern ich danke dir! Die Videos sind echt soo hilfreich gewesen. Das ist der perfekte mix zwischen Uni und zu coolen Seiten wie scribbr. Danke danke danke :)
So wie ich es verstanden habe, braucht jeder induktive (Sub-)Code nach Mayring ein Ankerbeispiel zur Erklärung. Wenn ich jetzt aber 6 Oberkategorien und 41 Unterkategorien habe, die alle trennbar sind (also m.M.n. nicht zu ähnlich, oft verschiedene relevante Aspekte und verschiedene Meinungen), muss ich dann echt zu allen 40 Subcodes ein Ankerbeispiel raussuchen? Wie ist es dann vor allem bei Subcodes wie bei 10:09 wo "Einfluss möglich" ein Subcode ist, was nimmt man dann für ein Ankerbeispiel? Die Subcodes dafür sind ja beide verschiedene Meinungen und nur ein Meinungsbeispiel zur Definition zu nehmen scheint mir unsinnig... Ich habe viele solcher Subcodes, wo weitere zwei subcodes enthalten sind mit gegenteiligen Meinungen. Welches Ankerbeispiel nehme ich dann?
Like auf Antwort nicht vergessen.
1. Wenn es sich um ein wissenschaftliches Untersuchungsprojekt und/oder eine wissenschaftliche Abschlussarbeit handelt, müsstest du eigentliche alle Codes mit Beispielen versehen, weil das der Standard ist und es so in den Methodenbüchern steht, auch wenn das im Einzelfall unsinnig und unnötig erscheinen mag. Wenn es nur eine BA-Thesis ist und du sicher bist, dass es den Gutachter:innen vollkommen egal ist, ob du Beispiele hast, könntest du natürlich trotzdem beschließen, darauf zu verzichten.
2. "Einfluss möglich", bzw. Codes, die nicht codiert werden, sondern nur eine Überschrift für eine weitere Subcodeebene sind, könnte im Zweifelsfall mit Beispiel ihrer Subcodes ergänzt werden. Bei Mehrfachantworten - eine Person redet einen Absatz über die Möglichkeiten der Einflussnahme und nennt dabei drei konkrete Instanzen - würde ich den ganzen Absatz als Beispiel für den Hauptcode und die einzelnen Instanzen-Segmente innerhalb des Absatzes für die Subcodes verwenden. Manchmal kürze ich an dieser Stelle aber tatsächlich ab, indem ich beim Hauptcode unter Beispiel nur "vgl. Subcodes" ergänze.
Wow, vielen Dank für das informative Video! Viele Fragen wurden dort beantwortet. Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, ob ich deduktiv-induktiv oder nur induktiv arbeiten soll.
Was mich beim deduktiven Teil so abschreckt ist, dass nach Mayring deduktive Kategorien und ihre Definitionen THEORIEgeleitet sind und dass man dadurch deduktive Kategorien nur verwendet, wenn es zum Thema schon viel Theorie gibt und man generell deduktiv in seiner Arbeit vorgeht.
In meiner Bachelorarbeit erforsche ich jedoch eine komplett neue Fragestellung und muss ja infolgedessen induktiv vorgehen. Da kann ich ja dann in meiner QIA nicht plötzlich deduktiv vorgehen oder?
In meinem Leitfaden habe ich jedoch Themenblöcke (Vertrauen, Zufriedenheit, Einstellungen), die einmal auf meine Forschungsfrage (Welche Einstellungen...?) und dann auf meine Unterforschungsfragen (wieviel Vertrauen, wie zufrieden?) sich beziehen. Theoretisch weiß ich also schon, nach welchen Dingen ich die Interviews dann codiere, also was die Hauptkategorien werden.
Meine Fragen zu den Themenblöcken sind überwiegend aus Praktikerliteratur inspiriert. Ich habe also noch keine Theorie, nach der ich deduktiv arbeiten könnte... Hilfe
Hi. Ist es dir recht, wenn ich aus deiner Frage morgen ein Video mache, was spätestens Sonntag online geht?
Klar! Freu mich drauf@@MethodenCoachingMorgenstern
@@annika2123 Leider habe ich es nicht geschafft, ein Video zu schneiden. Ich beantworte die Frage aber quasi schon hier th-cam.com/video/8mGdHCkZGbQ/w-d-xo.html.
Auch wenn du Zufriedenheit, Vertrauen etc. als Hauptcodes in MAXQDA erstellst und damit die Daten codierst, so dass du anschließend pro Aspekt induktive Subkategorien bilden kannst, könnte dies im Methodenteil als reine induktive Kategorienbildung nach Mayring legitimiert werden. Dann finden in deinem Projekt mehrere induktive Kategorienbildungen parallel statt (z.B. für Vertrauen und für Zufriedenheit), was nach Mayring explizit möglich ist. Die Erzeugung des Hauptcodes Vertrauen ist nichts weiter, als die Ziele der verschiedenen Kategorienbildungen zu explizieren. Und das Datenmaterial mit Hauptcodes zu codieren ist die Auswahl der pro Kategorienbildung relevanten Datensegmente/Codiereinheiten. Nach dieser kannst du beginnen, induktive Subcodes pro Thema zu bilden.
Ich habe in meinem Interviewleitfaden 4 Fragenblöcke
reichen diese 4 als Hauptkategorien oder sind 4 Hauptkategorien zu wenig?
In den Arbeiten die ich bisher gesehen habe waren es immer um die 6 Hauptkategorien..
Wie viele Analysedimensionen und Fragenkomplexe hast du denn? Ich habe meine Kategorien in der Regel von den Fragenkomplexen abgeleitet und dann noch induktiv am Text im Zuge der Codierung.
Ist es möglich eine Inhaltsanalyse als Sekundärmethode durchzuführen? Welche Daten (zugänge) würden dafür infrage kommen?
Ja, zumal sie ursprünglich für Medien wie Zeitungsartikel und nicht für selbst geführte Interviews konzipiert wurde. Sie lässt sich aber übertragen auf alle möglichen Datenarten wie selbst erhobene oder für andere Zwecke erhobene Interviews und Gruppendiskussionen, Akten und Dokumente, Webseiten, Social-Media-Daten, Multimediadaten, Bilddaten uvm. Ob die Inhaltsanalyse zum Projekt passt, hängt von einigen anderen Faktoren wie z.B. den Forschungsfragen ab. Welche Daten du einbeziehen solltest, hängt ebenfalls von Projekteigenschaften wie den Forschungsfragen ab.
Da passte mir das Hemd noch halbswegs. Schade drum. :-(
Wie stellt man die Ergebnisse dar? Welche Überschriften wählt man beim Ergebniskapitel? In welchem Zusammenhang stehen die Überschriften mit den Codes beim Auswerten?
Hier zwei Beispiele für die Ergebnisdarstellung:
th-cam.com/video/zP68rgJl_vA/w-d-xo.html
methoden-coaching.de/downloads/
In diesen Beispielen ist die Struktur im Ergebnisteil der des Codesystems sehr ähnlich, da die Obercodes nah an den Forschungsfragen liegen und natürlich jede dieser Fragen einen Abschnitt verdient.
In der zweiten Hälfte dieses Videos müssten in 1-2 kurzen Randnotizen noch ein paar Infos für dich drin stecken.
th-cam.com/video/VTZvlh8U78U/w-d-xo.html
Hi,
danke für das Video!
Was mache ich wenn sich mein Interviewpartner innerhalb des Interviews mehrmals wiederholt?
Kodiert man das dann jedes mal mit dem gleichen Code?
Danke für die Hilfe im Voraus!
Ist die Wiederholung ein Ausdruck der Relevanz, dann überführe es in Quotes zum gemeinsamen Code. Handelt es sich um einen ineffizienten Gesprächsverlauf, sollte es dir keinen Schmerz bereiten, diese Passage nicht mit Codes zu versehen. Kommt es dir in Fall 2 auf das Einhalten der MECE-Regel (mutually exclusive and collectively exhaustive) an, dann verwende einen "Garbage"-Code. Passt das?
Das kommt darauf an, ob dich nur die codierte Information selbst interessiert (z.B. bei Fakten) > dann könnte nur die inhaltsstärkste Wiederholung codiert werden. Oder ob auch die Tatsache, dass sich die Info so oft wiederholt, interessant ist, z.B. weil sie die Relevanzsetzung der befragten Person zeigt (z.B. bei Meinungen) > dann würde ich alle Segmente codieren. Im Zweifelsfall lieber auch die Wiederholungen codieren.
@@jazzcarpaccio ja, das hat mir geholfen :) Vielen lieben Dank für deine Hilfe!
@@MethodenCoachingMorgenstern Vielen lieben Dank für deine schnelle Antwort! Ich habe dazu einfach kaum was im Internet gefunden. Ich denke mal, dass es auch drauf ankommt wie ich es argumentiere :)
sehr nice
Danke!
Danke für das tolle Video!
Ich schreibe meine BA gerade und nutze die qualitative Inhaltsanalyse nach Gläser/Laudel. Also ein deduktives Kategoriensystem, das aber induktiv erweitert werden kann im Laufe des Prozesses. Mir fällt es schwer manche Informationen in eine bestimmte Kategorie zuzuordnen, weil mehrere Kategorien angesprochen werden.
Beispiel einer Aussage:
"Das ist echt zielgruppenabhängig. Je nach Zielgruppe springt man auf andere Sachen an. Eine nachhaltige Zielgruppe würde eher ein minimalistisches Motiv präferieren".
Die Frage ging über die Gestaltung einer Werbeanzeige.
Nun habe ich 2 Hauptkategorien, die ich deduktiv erstellt habe: Zielgruppe, Gestaltung.
Bei solchen Aussagen, die 2 Kateorien miteinander verknüpfen, weiß ich nicht wo ich die einordnen soll und nach welchen Kriterien ich das herausfinde.
Ich würde mich über Hilfe sehr freuen!!!
Ich habe es so gemacht, dass ich in der Kategoriendefinition konkrete Entscheidungsregeln aufgenommen habe. Darin könnte bspw. stehen, dass die Kategorie "Zielgruppe" immer der Kategorie "Gestaltung" vorgezogen wird, wenn die Definition beider Kategorien auf die jeweilige Textstelle zutrifft.
Hoffe das hilft dir weiter :)
@@tisch5648 danke dir!
Was ist die Antwort?
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@@MethodenCoachingMorgenstern :D