Ich stimme zu, dass man Demente in ihrer Welt lassen muss und nicht mit der Realität konfrontieren soll. Allerdings finde ich nicht, dass man mit Fragen, wie "warum" weiterkommt - im Gegenteil, dann kommen noch mehr Sachen dazu, die man nicht erklären kann. Ich begebe mich bei meinem Vater komplett in die gleiche Welt. Dann bin ich eben nicht mehr die Tochter, sondern die Schwester. Bei Fragen nach den Eltern, versichere ich ihm dass es ihnen gut geht und das sie ihn morgen besuchen werden. Bei Fragen, wie was mache ich hier/wann gehen wir nach Hause, sage ich ihm, dass wir alle hier hingezogen sind, weil wir alle mehr Hilfe brauchen. Wenn es zur Essenszeit ist, sage ich dass wir erst noch hier essen und dann fahren werden. So ist er stets beruhigt und nach dem Essen hat er es vergessen. Wenn er etwas nicht machen möchte, was aber vielleicht jetzt wichtig wäre, sage ich okay und komme mit einer neuen Motivation nach 10 Minuten wieder. Zu 90 % ist er denn bereit das zu machen und hat auch vergessen dass er es ja (eben) nicht wollte. Wenn ein Demente die Frau oder ein Kind nicht mehr kennen will, dann hat das ganz sicher nicht damit zu tun, dass diese Person ihn nervt. Demente vergessen auch irgendwann ihre Angehörigen. Was Demente jedoch abspeichern ist, dass da eine Person ist, die immer alles besser wissen will oder Sachen sagt die in ihren Augen nicht stimmen. Somit reagieren sie natürlich auf diese Personen reizt oder aggressiv. Wenn ich gehen muss, sage ich ihm dass ich noch was erledigen und gleich wieder da bin. Es gibt Menschen, die sagen dann belügst du ihn ja ständig. Ihm zu sagen, du bist vergesslich, deine Eltern und Geschwister und Freunde sind alle tot, du lebst nicht mehr in deinem Haus und so weiter ist ja wohl viel schrecklicher!
Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag und auch die verständnisvolle Herangehensweise . Ich selbst möchte validieren erlernen und mich einbringen in dieser Art und Weise Verbindung zu dementen Menschen, herzustellen und begleiten. Danke schön ,
Mich hat eine Situation mit meiner (anderen) Oma total überfordert. Sie war geistig fit, aber fast blind und lag freiwillig nur im Bett. Ich sollte dann mal einen Tag "auf sie aufpassen". Auftrag meiner Eltern: Sie soll etwas essen und genug trinken. Alles, was ich ihr anbot - Gespräche, Fernsehsendungen, Essen, Säfte - wurde abgelehnt. Essen war immer "zu salzig", weil sie zu wenig getrunken hatte, das wusste ich aber damals nicht. Nach ein paar Stunden bin ich dann aus dem Zimmer gegangen mit ihrer "Erlaubnis" und war abends einfach nur frustriert, weil ich nichts "geschafft" hatte. Vermutlich litt sie an Depressionen aufgrund der wegfallenden Sinne, aber die ganze Situation - freiwillige Bettruhe, alles ablehnen, immer sagen, "ich kann es doch nicht sehen" - führte bei mir als Teenager dazu, dass ich aufgab, dass ich sagte, ich kann das nicht noch mal machen, weil ich mir immer größeren Druck gemacht hatte, "Erfolg zu haben", irgendetwas anzubieten, das angenommen werden würde.
23: 56 Meine Oma, die vielleicht nicht dement war, aber sehr lange nur in ihrer Wohnung gelebt hatte und selten raus gegangen war, sagte über einen möglichen Besuch im Pflegeheim "was soll ich da, da sind lauter alte Leute?" Was hätte man da antworten sollen? "Da sind auch jüngere Mitarbeiter!" oder "Schau doch erst mal, ob es dir gefällt."`?
@@sylviatot9862 Nicht verzweifeln. Annehmen und das Beste daraus machen. Überleg mal: (zu) vielen werden ihre Lieben einfach aus dem Leben gerissen. Du hast die Möglichkeit, Dich langsam zu verabschieden. Wenn Du akzeptieren kannst, dass die Welt in der die oder der Deine nun lebt für den, der darin lebt OK sein kann, dann kannst Du Dich auch darauf einstellen. Und so kannst Du für ein schönes Ende sorgen, das Euch beiden gut tut... Herzlichen Gruß, Karl
Validation einen Menschen zu begegnen an dem Punkt an dem er steht. Entschuldigen sie mich, aber sie übermitteln, Ruhe und Gelassenheit so hektisch,dass ich es ihnen kaum abkaufen.
Ich stimme zu, dass man Demente in ihrer Welt lassen muss und nicht mit der Realität konfrontieren soll. Allerdings finde ich nicht, dass man mit Fragen, wie "warum" weiterkommt - im Gegenteil, dann kommen noch mehr Sachen dazu, die man nicht erklären kann. Ich begebe mich bei meinem Vater komplett in die gleiche Welt. Dann bin ich eben nicht mehr die Tochter, sondern die Schwester. Bei Fragen nach den Eltern, versichere ich ihm dass es ihnen gut geht und das sie ihn morgen besuchen werden. Bei Fragen, wie was mache ich hier/wann gehen wir nach Hause, sage ich ihm, dass wir alle hier hingezogen sind, weil wir alle mehr Hilfe brauchen. Wenn es zur Essenszeit ist, sage ich dass wir erst noch hier essen und dann fahren werden. So ist er stets beruhigt und nach dem Essen hat er es vergessen. Wenn er etwas nicht machen möchte, was aber vielleicht jetzt wichtig wäre, sage ich okay und komme mit einer neuen Motivation nach 10 Minuten wieder. Zu 90 % ist er denn bereit das zu machen und hat auch vergessen dass er es ja (eben) nicht wollte. Wenn ein Demente die Frau oder ein Kind nicht mehr kennen will, dann hat das ganz sicher nicht damit zu tun, dass diese Person ihn nervt. Demente vergessen auch irgendwann ihre Angehörigen. Was Demente jedoch abspeichern ist, dass da eine Person ist, die immer alles besser wissen will oder Sachen sagt die in ihren Augen nicht stimmen. Somit reagieren sie natürlich auf diese Personen reizt oder aggressiv. Wenn ich gehen muss, sage ich ihm dass ich noch was erledigen und gleich wieder da bin. Es gibt Menschen, die sagen dann belügst du ihn ja ständig. Ihm zu sagen, du bist vergesslich, deine Eltern und Geschwister und Freunde sind alle tot, du lebst nicht mehr in deinem Haus und so weiter ist ja wohl viel schrecklicher!
Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag und auch die verständnisvolle Herangehensweise .
Ich selbst möchte validieren erlernen und mich einbringen in dieser Art und Weise Verbindung zu dementen Menschen, herzustellen und begleiten.
Danke schön ,
Geht mit Diesem Thema in alle Öffentlichen Einrichtungen sowie Pflegeeinrichtungen als Schulung!!!!
Mich hat eine Situation mit meiner (anderen) Oma total überfordert. Sie war geistig fit, aber fast blind und lag freiwillig nur im Bett. Ich sollte dann mal einen Tag "auf sie aufpassen". Auftrag meiner Eltern: Sie soll etwas essen und genug trinken. Alles, was ich ihr anbot - Gespräche, Fernsehsendungen, Essen, Säfte - wurde abgelehnt. Essen war immer "zu salzig", weil sie zu wenig getrunken hatte, das wusste ich aber damals nicht. Nach ein paar Stunden bin ich dann aus dem Zimmer gegangen mit ihrer "Erlaubnis" und war abends einfach nur frustriert, weil ich nichts "geschafft" hatte. Vermutlich litt sie an Depressionen aufgrund der wegfallenden Sinne, aber die ganze Situation - freiwillige Bettruhe, alles ablehnen, immer sagen, "ich kann es doch nicht sehen" - führte bei mir als Teenager dazu, dass ich aufgab, dass ich sagte, ich kann das nicht noch mal machen, weil ich mir immer größeren Druck gemacht hatte, "Erfolg zu haben", irgendetwas anzubieten, das angenommen werden würde.
Sehr Klasse!!!!!! DANKE!!!!!!!
23: 56 Meine Oma, die vielleicht nicht dement war, aber sehr lange nur in ihrer Wohnung gelebt hatte und selten raus gegangen war, sagte über einen möglichen Besuch im Pflegeheim "was soll ich da, da sind lauter alte Leute?" Was hätte man da antworten sollen? "Da sind auch jüngere Mitarbeiter!" oder "Schau doch erst mal, ob es dir gefällt."`?
Das Problem mit der Körperpflege habe ich auch kleidungswechsel ist auch ein Problem
Habe festgestellt dass im Krankenhaus garnicht mit Dementen umgehen können
Schöner Beitrag meine Mutter 78 hat die levy demenz schwierig da zusehen l.g
Ja das ist schwierig...
Aber Validation bietet echte Hilfe!
zB:
th-cam.com/video/2jkZ2ZZCD9o/w-d-xo.html
...und ich hab 3 weitere...
Lieben Gruß,
Karl
@@redeyedkardel tut so weh das mitzuerlebem bin verzweifelt
@@sylviatot9862 Nicht verzweifeln. Annehmen und das Beste daraus machen.
Überleg mal: (zu) vielen werden ihre Lieben einfach aus dem Leben gerissen.
Du hast die Möglichkeit, Dich langsam zu verabschieden.
Wenn Du akzeptieren kannst, dass die Welt in der die oder der Deine nun lebt
für den, der darin lebt OK sein kann, dann kannst Du Dich auch darauf einstellen.
Und so kannst Du für ein schönes Ende sorgen, das Euch beiden gut tut...
Herzlichen Gruß,
Karl
@@redeyedkardel danke
Validation einen Menschen zu begegnen an dem Punkt an dem er steht. Entschuldigen sie mich, aber sie übermitteln, Ruhe und Gelassenheit so hektisch,dass ich es ihnen kaum abkaufen.
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th-cam.com/video/-M2tEVLhLwk/w-d-xo.html
Da sind Pflegeroboter im Vorteil. Die müssen sich nicht mit ihren eigenen Gefühlen herumschlagen.
wär schön, wenn die Leute deutsch sprechen würden.
?
@@redeyedkardel
1:56 & 5:08
DAs ist ein Video aus Österreich!!!!!!
Ich bin auch Schüler. Das video hat mir sehr viel geholfen, aber leider meist spricht nicht hoch deutsch.