Danke fürs Erstellen! Mir ist jedoch aufgefallen, dass der doppelte Spierenstich deiner Prusikschlinge direkt im Schnappkarabiner hängt. Wäre es da nicht sicherer den Spierenstich nach oben zu schieben, um die Last nicht auf dem Knoten zu haben?
Hi! Die Prusikschlinge ist mit einem einfachen Sackstich abgeknotet. Den Knoten zu verschieben macht wenig Sinn, da das Knüpfen der Schlinge dann schwieriger wird. Sicherheitstechnisch dürfte das keine Rolle spielen. Wichtiger wäre es, den kleinen Karabiner zuzuschauben um sicherzugehen, dass er nicht wegen irgendwas aufgeht - aber auch das ist mehr eine theoretische als eine praktische Gefahr. Die häufigsten Abseilfehler passieren bei trivialeren Sachen, v.a. beim Abseilen übers Seilende.
@@BergsteigenAZ Ich habe gehört, dass man den Karabiner für den Prusik nicht in die Beinschlaufe eingehängt soll, weil es eine Strangulationsgefahr für das Bein gibt, wenn man (bewusstlos) im Seil hängt und das Bein unnatürlich lange oben hängt.
Wichtig: das Seil immer sichern. Es wäre nicht das erste mal, dass jemand oben steht, eine Hälfte runter wirft und auf einmal das ganze Seil unten liegt.
Der Prusik ersetzt deine Hand, nicht mehr. Dadurch ist er auch nur einer recht geringen Kraft ausgesetzt und "darf" daher auch in der Beinschlaufe hängen. Oberhalb des ATC wäre möglicherweise fatal, da dein ganzes Gewicht dann an der Prusik hängt - die Beinschlaufe würde reissen, da müsste der Prusik dann schon im Anseilknoten sein, und dabei würdest du dann wieder das beschriebene Problem bekommen, dass er sich blockiert und du ihn nicht mehr öffnen kannst. Zudem wäre das Handling sehr umständlich. Kurz gesagt: Bitte immer unterhalb des ATC, denn der ist dafür da, dich zu halten - der Prusik ist nur das Backup für deine Hand!
Ich weiß nicht ob es DAV Lehrbuch Standard ist die Prusik in die Beinschlaufe einzuhängen, falls ja weicht man lieber davon ab! Denn falls ich mich durch Kontrollverlust oder Steinschlag oder ein Wespennest oder oder oder drehen sollte, mein Bein sich hebt und dadurch die Prusik bis ans Tube rutscht wie gezeigt, werde ich abrutschen bis ans abgeknotete Seilende oder bis zum Boden! Besser das Tube etwas weiter verlängern und die Prusik ebenfalls in die Gurtschlaufe einhängen, meiner Meinung nach IMMER mit einem Schrauber, nicht nur mit einem Schnapper. Falls sich die Prusik doch einmal nicht mehr lösen lässt kann man, auch frei hängend unter einem Überhang, jederzeit eine zweite Prusik mit Fußschlaufe anbringen um dadurch die ursprüngliche Prusik zu entlasten und zu lösen.
Hi Kraxelander, das stimmt natürlich alles was du schreibst - und ja, man kann den Prusik entlasten, wenn man a) eine zweite Schnur/Schlinge dabei hat und b) weiss was man zu tun hat. Du präferierst damit die reine Schweizer Methode. Das schöne an den 3 "abgesegneten" Methoden ist ja, dass diese gut funktionieren und sich jeder die aussuchen kann, die seinem eigenen Sicherheitsbedürfnis am ehesten entspricht. Wenn man die Vor- und Nachteile der Methoden kennt, kann man eine gute Wahl treffen.
Der Prussik wird nicht mehr, wie im Video gezeigt, in der Beinschlaufe gehängt, sondern in den Anseilring des Sitzgurtes. Das Abseilgerät wird an einer ca. 60cm langen Schlinge, welches im Anseilring befestigt ist, eingehängt.
Diese Variante (Schweizer Methode) erkläre ich im Video ebenfalls. Dass es "nicht mehr gemacht" wird, ist falsch. Das Einhängen in der Beinschlaufe ist in Deutschland immer noch Lehrmeinung. Aber tatsächlich differiert diese Lehrmeinung zwischen den Ländern stark. Zusammenfassend kann man eigentlich sagen, dass jede der drei Methoden - korrekt angewendet - sicher ist. Wenn Unfälle passieren, dann wird meist grundlegenderes falsch gemacht. Laut Berichten die gefühlt häufigste Unfallursache ist das Abseilen über das Seilende. Das habe ich selbst schon miterlebt - bei einem Bergführer.
Das ist eine absolute Aussage die so nicht der DAV Lehrmeinung entspricht, siehe z.B. den neuesten Alpin Lehrplan oder folgenden Artikel aus dem DAV Panorama, geschrieben vom DAV Sicherheitsbeauftragten: services.alpenverein.de/chameleon/public/6fe2054f-1596-91df-0e1c-33a6a7892f0c/Panorama-4-2020-Sicherheitsforschung-Abseilen_31504.pdf
Super erklärt. Danke
Danke super erklärt
Danke fürs Erstellen!
Mir ist jedoch aufgefallen, dass der doppelte Spierenstich deiner Prusikschlinge direkt im Schnappkarabiner hängt. Wäre es da nicht sicherer den Spierenstich nach oben zu schieben, um die Last nicht auf dem Knoten zu haben?
Hi! Die Prusikschlinge ist mit einem einfachen Sackstich abgeknotet. Den Knoten zu verschieben macht wenig Sinn, da das Knüpfen der Schlinge dann schwieriger wird. Sicherheitstechnisch dürfte das keine Rolle spielen. Wichtiger wäre es, den kleinen Karabiner zuzuschauben um sicherzugehen, dass er nicht wegen irgendwas aufgeht - aber auch das ist mehr eine theoretische als eine praktische Gefahr. Die häufigsten Abseilfehler passieren bei trivialeren Sachen, v.a. beim Abseilen übers Seilende.
@@BergsteigenAZ Ich habe gehört, dass man den Karabiner für den Prusik nicht in die Beinschlaufe eingehängt soll, weil es eine Strangulationsgefahr für das Bein gibt, wenn man (bewusstlos) im Seil hängt und das Bein unnatürlich lange oben hängt.
Wichtig: das Seil immer sichern. Es wäre nicht das erste mal, dass jemand oben steht, eine Hälfte runter wirft und auf einmal das ganze Seil unten liegt.
Ja, das einzige was gefehlt hat. Er hätte eingebunden beginnen können. Sonst Top :)
@@flowingrecords am Seilende jeweils einen einfach Knoten rein
Warum kann der prusik nicht über dem atc angebracht werden?
Der Prusik ersetzt deine Hand, nicht mehr. Dadurch ist er auch nur einer recht geringen Kraft ausgesetzt und "darf" daher auch in der Beinschlaufe hängen. Oberhalb des ATC wäre möglicherweise fatal, da dein ganzes Gewicht dann an der Prusik hängt - die Beinschlaufe würde reissen, da müsste der Prusik dann schon im Anseilknoten sein, und dabei würdest du dann wieder das beschriebene Problem bekommen, dass er sich blockiert und du ihn nicht mehr öffnen kannst. Zudem wäre das Handling sehr umständlich. Kurz gesagt: Bitte immer unterhalb des ATC, denn der ist dafür da, dich zu halten - der Prusik ist nur das Backup für deine Hand!
Ich weiß nicht ob es DAV Lehrbuch Standard ist die Prusik in die Beinschlaufe einzuhängen, falls ja weicht man lieber davon ab! Denn falls ich mich durch Kontrollverlust oder Steinschlag oder ein Wespennest oder oder oder drehen sollte, mein Bein sich hebt und dadurch die Prusik bis ans Tube rutscht wie gezeigt, werde ich abrutschen bis ans abgeknotete Seilende oder bis zum Boden!
Besser das Tube etwas weiter verlängern und die Prusik ebenfalls in die Gurtschlaufe einhängen, meiner Meinung nach IMMER mit einem Schrauber, nicht nur mit einem Schnapper.
Falls sich die Prusik doch einmal nicht mehr lösen lässt kann man, auch frei hängend unter einem Überhang, jederzeit eine zweite Prusik mit Fußschlaufe anbringen um dadurch die ursprüngliche Prusik zu entlasten und zu lösen.
Hi Kraxelander, das stimmt natürlich alles was du schreibst - und ja, man kann den Prusik entlasten, wenn man a) eine zweite Schnur/Schlinge dabei hat und b) weiss was man zu tun hat.
Du präferierst damit die reine Schweizer Methode. Das schöne an den 3 "abgesegneten" Methoden ist ja, dass diese gut funktionieren und sich jeder die aussuchen kann, die seinem eigenen Sicherheitsbedürfnis am ehesten entspricht. Wenn man die Vor- und Nachteile der Methoden kennt, kann man eine gute Wahl treffen.
Der Prussik wird nicht mehr, wie im Video gezeigt, in der Beinschlaufe gehängt, sondern in den Anseilring des Sitzgurtes. Das Abseilgerät wird an einer ca. 60cm langen Schlinge, welches im Anseilring befestigt ist, eingehängt.
Diese Variante (Schweizer Methode) erkläre ich im Video ebenfalls. Dass es "nicht mehr gemacht" wird, ist falsch. Das Einhängen in der Beinschlaufe ist in Deutschland immer noch Lehrmeinung. Aber tatsächlich differiert diese Lehrmeinung zwischen den Ländern stark. Zusammenfassend kann man eigentlich sagen, dass jede der drei Methoden - korrekt angewendet - sicher ist. Wenn Unfälle passieren, dann wird meist grundlegenderes falsch gemacht. Laut Berichten die gefühlt häufigste Unfallursache ist das Abseilen über das Seilende. Das habe ich selbst schon miterlebt - bei einem Bergführer.
nicht ganz richtig: viele Alpin Gurte haben keine feste Beinschlaufe (Petzl Altitude), hier ist die hybrid Variante uu fatal
Prusilabsicherung sicher nicht in die Beinschlaufe. Sondern auch in den Anseilring..
Das ist eine absolute Aussage die so nicht der DAV Lehrmeinung entspricht, siehe z.B. den neuesten Alpin Lehrplan oder folgenden Artikel aus dem DAV Panorama, geschrieben vom DAV Sicherheitsbeauftragten: services.alpenverein.de/chameleon/public/6fe2054f-1596-91df-0e1c-33a6a7892f0c/Panorama-4-2020-Sicherheitsforschung-Abseilen_31504.pdf
Irgendwie fehlt auch komplett der Seilendknoten....
Fehlt nicht. 1:50.
Leider auch wieder inaktiv
Helm auf