Von der Centurini - Stellung im Endspiel hat jeder Schachexperte sicher schon einmal gehört, da gibt es mittlerweile auch etliche Videos. 🐰Wenn man aber etwas über den Privatmann Centurini erfahren will, kommt man an der Nummer 915 der Italienischen Schachzeitung Italia Scacchistica von 1982 nicht vorbei. Mir sind als erstes die Parallelen zu dem amerikanischen Schachgenie Paul Morphy aufgefallen. Beide stammten aus einer begüterten Familie, und hatten es wohl nicht nötig zu arbeiten. Beide hatten Jura studiert, aber nie praktiziert, beide waren Eigenbrötler, die nie verheiratet waren und am Ende ihres Lebens so verbittert vom Schach, dass sie davon nichts mehr wissen wollten. Bei Centurini war der Auslöser ein Streit mit einem einflussreichen Kollegen über das Verbot des Schlagens en passant und die "freie Rochade", die in Italien fast bis 1900 noch galten. Da war er stockkonservativ (wahrscheinlich sind deswegen auch keine Partien von ihm in den Datenbanken, weil er noch nicht nach den heutigen Regeln spielte), andererseits hat er schon 1893 (!) eine Art Freestyle Chess vorgeschlagen, weil er sich schon damals über die auswendig gelernten Varianten geärgert hat. Die Stellung der Figuren sollte vor der Partie ausgelost werden. 🐯 Der Hase liebt es zu recherchieren. 👍🙋🏻♂️
Das neue Jahr geht gleich gut los. Ich habe wieder jemanden kennen gelernt von dem ich sonst wohl nie etwas gehört hätte. Informativ und unterhaltsam war es zudem, dankeschön.
Sehr gern geschehen! Ich quäle mich aktuell mit meinem neuen, gebrauchten Rechner rum. Da alles wieder passend zu installieren ist der Horror. Ich komme aber zumindest voran, muss morgen aber wohl nochmal einen Tag investieren.
@RafaelKloth Dann wünsche ich dir viel Erfolg beim Konfigurieren. Da ich aus dem Bereich Informationsverarbeitung komme, weiß ich natürlich, dass die Feinheiten zum Schluss die meisten Mühen machen. Meistens ist es am Ende dann aber doch perfekt, oder zumindest besser als vorher. Wir werden es bei den kommenden Videos ja sehen. Als Backup hast du im Zweifelsfall ja noch den alten Rechner. 😀 😉 😀
So, der alte Rechner ist in den Keller gewandert und ab jetzt läuft nur noch der Neue. Alles noch ein bisschen einrichten und dann bin ich gespannt, ob das Videodrehen und was noch so dranhängt jetzt besser läuft. Bin eigentlich ziemlich zuversichtlich.
Eindrucksvolle „Schachköpfe“ im 19. Jahrhundert! Interessante Studien und eine tolle Italienische Partie. Die Rubrik Schach-Persönlichkeiten ist eine feine Ergänzung, Rafael…vielen Dank!
Sehr gern geschehen! Erstaunlich ist, dass die sich das alles am Brett erschlossen haben und im Grunde alles stimmt. Die Playlist wird bestimmt noch wachsen, ein weiteres Video ist bereits fertig.
Vielen Dank! Ich hoffe, dass du auch gut ins Neue Jahr gestartet bist. Ignaz von Kolisch ist der Nächste, den ich vorstellen werde. Der war mal nach historische ELO-Zahl sogar die Nummer 1 der Welt und kennt heute eigentlich niemand mehr. Danach weiß ich noch nicht, wen ich als nächstes zeige, die Playlist wird aber definitiv weitergeführt.
@@RafaelKloth lieber rafael, kolisch ist ein sehr guter protagonist zum vorstellen. gustav neumann, tragische lebensgeschichte und zu früh verstorben, mit seiner "ewigen partie" gegen steinitz wäre bezüglich der remisregelung im 19. jahrhundert interessant, vielleicht ein thema irgendwann mal für dich. 🤔 beste grüsse aus berlin von roman
Sehr gern geschehen, danke für das Lob! "Great Players of the Past" ist ja eine Playlist von GM Ben Finegold. An die Idee ist es angelehnt. Auf Luigi Centurini bin ich gekommen, weil ihn jemand in den Kommentaren erwähnte, da ziehe ich viele Anregungen raus.
superklasse von Dir, dass Du good old Ben erwähnst, auch selbst bereits eine Legende 🙂nur seinem Kanal muss ich aus Zeitgründen einen strike geben - dafür guck ich ja Dich (Perle + Gunny)...last but not least PowerPlayChess...GlG
Sehr beeindruckende Schachpartie aus der Zeit ohne technische Unterstützung, also reine "Denkspiele". Zu der damaligen Zeit gab es warscheinlich auch noch keine Berufsschachspieler ? Also Rafael, bitte weitere Videos aus der Zeit ohne technische oder digitale Möglichkeiten. Danke dafür und viele Grüße.😀
Sehr gern geschehen! Übernächsten Samstag zeige ich dann wer Ignaz von Kolisch war. Faszinierender Schachspieler. Der, der Centurini so weggeschoben hat. :-) Im 18.ten Jahrhundert gab es so die ersten, vor allem in Paris, die mit Schachspielen versuchten Geld zu verdienen. Geklappt hat das bei keinem so richtig.
Ich zitiere Wikipedia zu dem Thema Spielstärke: "Die Redewendung von den Zwergen auf den Schultern von Riesen (oder Giganten; lateinische Phrase Nanos gigantum humeris insidentes, „Zwerge auf den Schultern von Riesen sitzend“) ist eine Metapher, das Verhältnis der jeweils aktuellen Wissenschaft und Kultur zu Tradition und den Leistungen früherer Generationen darzustellen. Aus der Sicht traditionsbewusster Gelehrter erscheinen deren Vorgänger in vergangenen Epochen als Riesen und sie selbst als Zwerge, die von den Pionierleistungen der Vergangenheit profitieren: Indem sie dem vorgefundenen Wissensschatz ihren eigenen bescheidenen Beitrag hinzufügen, kommt Fortschritt zustande. Bezeugt ist die Metapher erstmals bei Bernhard von Chartres um 1120. Johannes von Salisbury zitiert Bernhard in seinem um 1159 beendeten Werk Metalogicon."
@@RafaelKloth Hehe, der war gut. Ich habe heute anscheinend einen Clown gefrühstückt. Sorry für meinen etwas unpassenden Kommentar. Centurini verdient natürlich großen Respekt. Es war eine gute Idee von Dir, daß Du ihn uns nähergebracht hast.
Schachgeschichtle: Spiele gerade gegen einen CM ? Schon 4x verloren gegen sie/ihn. Jetzt habe ich Andy gefragt ob er mir nicht den besten Zug mit der Engine testen kann. Engine schlägt Sachen vor die völlig unverständlich sind. Wusste es; Alles nicht so leicht. Habe jetzt meinen eigenen Zug genommen.
Gibt es einen Namen für 1.Sf3 ? Habe Sf6 geantwortet . Dann beide Fianchetto und Rochade. Spiegelung ist übrigens lustig; man spürt förmlich wie der Gegner/in stutzt.
1.Sf3 ist die Zukertort-Eröffnung. Aus meiner Sicht eine ziemlich unsinnige Benennung, weil die Eröffnung immer gleich in irgendeine andere übergeht. Ab und zu spiele ich sie aber auch selber in Turnieren oder der Liga, wenn ich den Gegner erst einmal etwas "ausgucken" möchte.
Das Theoriebuch auswendig lernen oder die Engine dazu benutzen bringt beides nichts wenn man nicht versteht warum das der beste Zug ist. Daher selber denken.
@ Gibt es bei Eröffnungen typische Motive ? Klar, Figuren raus und Mitte besetzen. Aber das ist ja fast unabhängig von der Eröffnung. Wie oft landet man im Vierspringer , Königsindisch oder Slawisch auch wenn man anders wollte. Man sollte flexibel sein. ( dank Lichess werden )Und auch mal Dank an TH-cam dass sie das gut handhaben mit ihren Videos. Für das Iphone ist TH-cam sehr gut.
Ja, es gibt Taktiken, die ganz typisch sind für bestimmte Eröffnungen. Zum Beispiel Figurenopfer auf f2 oder f7. Scheinopfer im Zentrum. Doppelangriffe mit der Dame, etc.
@ Klar kommt sowas unterschiedlich je nach Eröffnung mehr oder weniger oft vor.Das muss man aber durch spielen lernen. Unter Zeitdruck und Spieldruck spielt man anders als wenn man nur so drüber nachdenkt. Es ist Alles einfacher im Kopf als im wahren Schachsein.
Von der Centurini - Stellung im Endspiel hat jeder Schachexperte sicher schon einmal gehört, da gibt es mittlerweile auch etliche Videos.
🐰Wenn man aber etwas über den Privatmann Centurini erfahren will, kommt man an der Nummer 915 der Italienischen Schachzeitung Italia Scacchistica von 1982 nicht vorbei. Mir sind als erstes die Parallelen zu dem amerikanischen Schachgenie Paul Morphy aufgefallen. Beide stammten aus einer begüterten Familie, und hatten es wohl nicht nötig zu arbeiten. Beide hatten Jura studiert, aber nie praktiziert, beide waren Eigenbrötler, die nie verheiratet waren und am Ende ihres Lebens so verbittert vom Schach, dass sie davon nichts mehr wissen wollten.
Bei Centurini war der Auslöser ein Streit mit einem einflussreichen Kollegen über das Verbot des Schlagens en passant und die "freie Rochade", die in Italien fast bis 1900 noch galten. Da war er stockkonservativ (wahrscheinlich sind deswegen auch keine Partien von ihm in den Datenbanken, weil er noch nicht nach den heutigen Regeln spielte), andererseits hat er schon 1893 (!) eine Art Freestyle Chess vorgeschlagen, weil er sich schon damals über die auswendig gelernten Varianten geärgert hat. Die Stellung der Figuren sollte vor der Partie ausgelost werden.
🐯 Der Hase liebt es zu recherchieren.
👍🙋🏻♂️
Vielen Dank für die tolle Ergänzung!
Das neue Jahr geht gleich gut los. Ich habe wieder jemanden kennen gelernt von dem ich sonst wohl nie etwas gehört hätte. Informativ und unterhaltsam war es zudem, dankeschön.
Sehr gern geschehen! Ich quäle mich aktuell mit meinem neuen, gebrauchten Rechner rum. Da alles wieder passend zu installieren ist der Horror. Ich komme aber zumindest voran, muss morgen aber wohl nochmal einen Tag investieren.
@RafaelKloth Dann wünsche ich dir viel Erfolg beim Konfigurieren. Da ich aus dem Bereich Informationsverarbeitung komme, weiß ich natürlich, dass die Feinheiten zum Schluss die meisten Mühen machen. Meistens ist es am Ende dann aber doch perfekt, oder zumindest besser als vorher. Wir werden es bei den kommenden Videos ja sehen. Als Backup hast du im Zweifelsfall ja noch den alten Rechner. 😀 😉 😀
So, der alte Rechner ist in den Keller gewandert und ab jetzt läuft nur noch der Neue. Alles noch ein bisschen einrichten und dann bin ich gespannt, ob das Videodrehen und was noch so dranhängt jetzt besser läuft. Bin eigentlich ziemlich zuversichtlich.
@@RafaelKloth Sehr gut, aber noch besser? Geht das überhaupt? 😏🙂😀
Eindrucksvolle „Schachköpfe“ im 19. Jahrhundert! Interessante Studien und eine tolle Italienische Partie. Die Rubrik Schach-Persönlichkeiten ist eine feine Ergänzung, Rafael…vielen Dank!
Sehr gern geschehen! Erstaunlich ist, dass die sich das alles am Brett erschlossen haben und im Grunde alles stimmt. Die Playlist wird bestimmt noch wachsen, ein weiteres Video ist bereits fertig.
gesundes neues jahr wünsche ich dir! schöne, beeindruckende studien, klasse ideen. persönlichkeiten vorzustellen finde ich sehr reizvoll.
Vielen Dank! Ich hoffe, dass du auch gut ins Neue Jahr gestartet bist. Ignaz von Kolisch ist der Nächste, den ich vorstellen werde. Der war mal nach historische ELO-Zahl sogar die Nummer 1 der Welt und kennt heute eigentlich niemand mehr. Danach weiß ich noch nicht, wen ich als nächstes zeige, die Playlist wird aber definitiv weitergeführt.
@@RafaelKloth lieber rafael, kolisch ist ein sehr guter protagonist zum vorstellen. gustav neumann, tragische lebensgeschichte und zu früh verstorben, mit seiner "ewigen partie" gegen steinitz wäre bezüglich der remisregelung im 19. jahrhundert interessant, vielleicht ein thema irgendwann mal für dich. 🤔 beste grüsse aus berlin von roman
VIelen Dank für den Tipp, habe ich mir gleich mal notiert!
mega Idee von Dir, spannend aufbereitet. merci.
Sehr gern geschehen, danke für das Lob! "Great Players of the Past" ist ja eine Playlist von GM Ben Finegold. An die Idee ist es angelehnt. Auf Luigi Centurini bin ich gekommen, weil ihn jemand in den Kommentaren erwähnte, da ziehe ich viele Anregungen raus.
superklasse von Dir, dass Du good old Ben erwähnst, auch selbst bereits eine Legende 🙂nur seinem Kanal muss ich aus Zeitgründen einen strike geben - dafür guck ich ja Dich (Perle + Gunny)...last but not least PowerPlayChess...GlG
Sehr beeindruckende Schachpartie aus der Zeit ohne technische Unterstützung, also reine "Denkspiele". Zu der damaligen Zeit gab es warscheinlich auch noch keine Berufsschachspieler ? Also Rafael, bitte weitere Videos aus der Zeit ohne technische oder digitale Möglichkeiten. Danke dafür und viele Grüße.😀
Sehr gern geschehen! Übernächsten Samstag zeige ich dann wer Ignaz von Kolisch war. Faszinierender Schachspieler. Der, der Centurini so weggeschoben hat. :-)
Im 18.ten Jahrhundert gab es so die ersten, vor allem in Paris, die mit Schachspielen versuchten Geld zu verdienen. Geklappt hat das bei keinem so richtig.
klasse Video, ein gesundes neues, Gruß hannes
Vielen Dank, dir auch ein Gutes Neues!
Großartiges Video, danke! Daran sieht man, wie viel Schach zu bieten hat, wenn man eine etwas weiterreichende Perspektive hat.
Ich zitiere Wikipedia zu dem Thema Spielstärke: "Die Redewendung von den Zwergen auf den Schultern von Riesen (oder Giganten; lateinische Phrase Nanos gigantum humeris insidentes, „Zwerge auf den Schultern von Riesen sitzend“) ist eine Metapher, das Verhältnis der jeweils aktuellen Wissenschaft und Kultur zu Tradition und den Leistungen früherer Generationen darzustellen. Aus der Sicht traditionsbewusster Gelehrter erscheinen deren Vorgänger in vergangenen Epochen als Riesen und sie selbst als Zwerge, die von den Pionierleistungen der Vergangenheit profitieren: Indem sie dem vorgefundenen Wissensschatz ihren eigenen bescheidenen Beitrag hinzufügen, kommt Fortschritt zustande. Bezeugt ist die Metapher erstmals bei Bernhard von Chartres um 1120. Johannes von Salisbury zitiert Bernhard in seinem um 1159 beendeten Werk Metalogicon."
Vielen Dank für das Lob! Jemand hatte bei meinen Schachaufgaben Centurini in den Kommentaren erwähnt, da war ich neugierig geworden.
Wow, was für eine tolle Aufgabe... Hat man mal wieder was für den Vereinsabend 😅
Ja, die habe ich selber auch gleich beim Spielabend gezeigt, kam sehr gut an. :-)
Dazu: mein Ur-Urgroßvater hieß Luigi da Ponte.😀
Meine Mutter meint auch, dass wir irgendwo einen Italiener im Stammbaum hatten, muss ich sie bei Gelegenheit nochmal fragen.
Ist das der große Bruder von Alpha Centauri?
Der große Bruder von Alpha Centauri ist doch Professor Lesch. :-)
@@RafaelKloth Hehe, der war gut. Ich habe heute anscheinend einen Clown gefrühstückt. Sorry für meinen etwas unpassenden Kommentar. Centurini verdient natürlich großen Respekt. Es war eine gute Idee von Dir, daß Du ihn uns nähergebracht hast.
Schachgeschichtle: Spiele gerade gegen einen CM ? Schon 4x verloren gegen sie/ihn. Jetzt habe ich Andy gefragt ob er mir nicht den besten Zug mit der Engine testen kann. Engine schlägt Sachen vor die völlig unverständlich sind. Wusste es; Alles nicht so leicht. Habe jetzt meinen eigenen Zug genommen.
Na, immerhin weißt du jetzt, warum es so viele Cheater gibt.
Gibt es einen Namen für 1.Sf3 ? Habe Sf6 geantwortet . Dann beide Fianchetto und Rochade. Spiegelung ist übrigens lustig; man spürt förmlich wie der Gegner/in stutzt.
1.Sf3 ist die Zukertort-Eröffnung. Aus meiner Sicht eine ziemlich unsinnige Benennung, weil die Eröffnung immer gleich in irgendeine andere übergeht. Ab und zu spiele ich sie aber auch selber in Turnieren oder der Liga, wenn ich den Gegner erst einmal etwas "ausgucken" möchte.
Das Theoriebuch auswendig lernen oder die Engine dazu benutzen bringt beides nichts wenn man nicht versteht warum das der beste Zug ist. Daher selber denken.
Ja, man sollte die typischen Motive kennenlernen, verstehen und einüben.
@ Gibt es bei Eröffnungen typische Motive ? Klar, Figuren raus und Mitte besetzen. Aber das ist ja fast unabhängig von der Eröffnung. Wie oft landet man im Vierspringer , Königsindisch oder Slawisch auch wenn man anders wollte. Man sollte flexibel sein. ( dank Lichess werden )Und auch mal Dank an TH-cam dass sie das gut handhaben mit ihren Videos. Für das Iphone ist TH-cam sehr gut.
Ja, es gibt Taktiken, die ganz typisch sind für bestimmte Eröffnungen. Zum Beispiel Figurenopfer auf f2 oder f7. Scheinopfer im Zentrum. Doppelangriffe mit der Dame, etc.
@ Klar kommt sowas unterschiedlich je nach Eröffnung mehr oder weniger oft vor.Das muss man aber durch spielen lernen. Unter Zeitdruck und Spieldruck spielt man anders als wenn man nur so drüber nachdenkt. Es ist Alles einfacher im Kopf als im wahren Schachsein.