„Mehr Menschen hätten gerettet werden können“ - Düzen Tekkal und Kaya Yanar I maischberger

24 Millionen Menschen sind von den Erdbeben in der Türkei und in Syrien betroffen. Wie gehen die Opfer mit der Situation um? Hätte man das katastrophale Ausmaß mindern können? Welche politischen Konsequenzen lassen sich aus der Tragödie ableiten? Darüber sprechen der Comedian Kaya Yanar und die Autorin und Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal mit Sandra Maischberger.
Der türkischstämmige Comedian Kaya Yanar erzählt von seiner von der Erdbebenkatastrophe betroffenen Familie. Er habe von seiner Mutter, die zu der Zeit in Antalya Urlaub machte, von dem Erdbeben erfahren. Seine Kernfamilie habe zwar überlebt, jedoch habe auch er Familienmitglieder verloren. Yanar erzählt, dass seine betroffenen Verwandten zutiefst traumatisiert seien. Zweieinhalb Tage habe es gedauert, das Erdbebengebiet zu verlassen, nun fange die Hilfe erst richtig an - materiell und psychologisch. Humanitäre Hilfe und Spenden benötige sowohl die Türkei als auch Syrien in jeglicher Form.
Die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal beschreibt die ersten Tage nach dem Erdbeben als „apokalyptisch“. Ganze Generationen hätten in Schutt und Asche gelegen, Menschen hätten mit ihren Händen versucht, verschüttete Opfer auszugraben. Sie bezeichnet den Umgang mit der Katastrophe als „politisches Versagen“. Viele Menschenleben hätten gerettet werden können, hätte man die humanitäre Hilfe von vorneherein zugelassen. Sie betont, dass mehr über die betroffenen Regionen in Syrien gesprochen werden müsse. Dazu sagt Tekkal: „Wir haben uns so daran gewöhnt, dass dort sozusagen tagtäglich Entmenschlichung stattfindet“. Die Erdbebenkatastrophe hebe die Probleme Syriens besonders hervor, die Orte seien „gottesvergessen“.
Nun müsse man sehen, wie sich die Krise auf das Wahlverhalten der türkischen Bevölkerung bei der Wahl im Mai auswirke.
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Außerdem zu Gast waren:
Annalena Baerbock (Bundesaußenministerin)
Waldemar Hartmann (ehemaliger ARD-Moderator)
Melanie Amann (Mitglied der Spiegel-Chefredaktion)
Alev Doğan (Chefreporterin von The Pioneer)
Twitter: / maischberger
#Erdbeben #Türkei #Syrien