Sicherheit in unsicheren Zeiten

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  • เผยแพร่เมื่อ 1 ม.ค. 2025
  • Wie führen wir uns und Mitarbeitende sicher in unsicheren Zeiten?
    Psychologische Sicherheit ist die Überzeugung, dass die Arbeitsumgebung sicher genug ist, um darin zwischenmenschliche Risiken einzugehen. Also auch Fehler ohne Schuldzuweisung besprechen zu können, um sie zügig zu korrigieren. Psychologische Sicherheit ist kein Persönlichkeitsmerkmal, sondern ein Merkmal des Arbeitsplatzes, zu dessen Schaffung Führungskräfte beitragen können und müssen.
    Wie jedoch schafft man Sicherheit in einer globalen Welt, die immer mehr Flexibilität und Strapazierfähigkeit fordert? Die sich jeden Tag ändert und von uns allen fordert, Unsicherheiten aushalten zu können?
    Psychologische Sicherheit bezieht sich auf die Erfahrung, sich mit relevanten Ideen, Fragen oder Bedenken äußern zu können. Psychologische Sicherheit stellt sich ein, wenn die Kollegen einander vertrauen und sich bereit fühlen (oder sogar verpflichtet fühlen), aufrichtig zu sein.
    Warum reden wir (nicht) miteinander?!
    Bei Untersuchungen zu Patientenfehlern hat die Psychologin Amy Edmondson festgestellt, daß leistungsstärkere Teams folgende Unterschiede signifikant aufzeigten:
    • gegenseitiger Respekt
    • mehr Zusammenarbeit
    • mehr Selbstvertrauen in ihre Fähigkeit, hervorragende Ergebnisse zu erreichen
    • mehr Zufriedenheit
    • höhere Rückmeldung von Fehlern in der Stationsarbeit
    • weniger Fehler insgesamt
    Schweigen und fehlende Kommunikation sind in einem komplexen und fehleranfälligen System wie einem Unternehmen ist ein Grund für ein höheres Aufkommen von Fehlern und fehlendem Feedback.
    Eine Patientin liegt mit stolzen 102 Jahren auf der Geriatrie Station. Ihr Lebensende ist gekommen. Sie wohnte viele Jahre bei ihrem Sohn und der Schwiegertochter in einer eigenen kleines Wohnung. Ein entzückender Mensch geht von dieser Welt. Ihre Kinder, Ehepartner und Enkelkinder sind täglich bei ihr im Krankenhaus. Die Ärztin begleitet die Familie und sagt: hier fehlt noch jemand. Zwei Enkelkinder sind noch viele Kilometer entfernt. Sie können erst am Wochenende kommen. Am Samstag kommt die ganze Familie, um sich zu verabschieden. Am Abend abend schläft die Patientin dann friedlich ein. Die Ärztin öffnet das Fenster und sagt: nun muss die Seele noch aus dem Raum dürfen. Die Familie fühlt sich sicher begleitet und gut aufgehoben.
    Eine Patientin kommt nach Schmerzen in der Lunge von einem Hausarztbesuch mit einem Schmerzmittel nach Hause. Nach weiteren Tagen und der Verschlimmerung der Schmerzen kommt sie in die Notaufnahme. Der leitende Oberarzt empfiehlt ein Röntgen und stationäre Aufnahme. Die Assistenzärztin der Station vermutet eine Intercostalneuralgie. Erlebt die Patienten als ängstlich und unsicher. Abdomen unauffällig. EKG unauffällig. Leichtes Fieber. Die Assistenzärztin führt kein Röntgen durch, verabreicht der Patientin Novalmin und entlässt die Patientin wieder nach Hause. An diesem Wochenende weiß die Patientin nicht, ob sie leben oder sterben soll. Am Montag darauf geht sie erneut zur Hausärztin. Diese schickt sie zum dringenden Röntgen in ein anderes Krankenhaus. Dort werden beiderseitig Pleuraergüsse in der Lunge festgestellt. Die Patienten beschwert sich nicht beim Krankenhaus. Der Fehler wird nie besprochen.
    Das ist beides Alltag in Krankenhäusern. Das Gesundheitssystem ist wie alle Branchen ein komplexes und fehleranfälliges System. Überlebensnotwendig ist die Kommunikation im Team, die schnelle Feststellung eines Fehlers und die sofortige Fehlerbeseitigung. Problematisch wird es, wenn Teams nicht miteinander sprechen. Vor allem in unsicheren Zeiten.
    Psychologische Sicherheit kann jeder von uns beeinflussen. Sie ermöglicht die Kommunikation über Fehler und erhöht damit die Leistungsfähigkeit einer Organisation. Gerade in Zeiten von Veränderung.

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