Vielen Dank für die sehr informativen Videos. Ich habe mittlerweile schon einige Zeit davor verbracht und bin, was die Leimungen angeht, um einiges Schlauer geworden. Ich selbst befasse mich gerade mit der Oberflächenvergütung von Gewehrschäften. Da gelten Ölschäfte, meist aus türkischem Nussbaumwurzelholz, als edel und wertvoll. Nach dem Schleifen des Holzes mit Sandpapier 400er, 600er, 800er und 1000er wird versucht das Holz anzufeuern z. B. mit Schminkwurz. Danach gibt es meist eine Grundierung mit rohem Leinöl (erste Pressung) und Balsamterpentin. Dadurch wird erreicht, dass das Leinöl tief in das Holz eindringt und somit trotz offener Poren einen größtmöglichen Wasserschutz bietet. Hiernach erfolgt eine mehrstufige Porenfüllung. Im Folgenden werden immer wieder Leinöl-Schichten aufgetragen (ultradünn - z. B. 1 Fingerkuppe für den Hinterschaft einer Flinte) und mit der Hand verrieben. Der Grauschleier vom oxidierten Öl wird mit einem Wolllappen abgetragen und es folgt die nächste Schicht. Bei mir stellt sich momentan erst stellenweise Hochglanz (wie lackiert) ein. Die Abschlussschicht soll eine Mixtur aus Leinöl, Sikativen, Wachsen und Harzen bilden.
In einem Fachbuch fand ich folgende Sätze... "Früher wurde das Ölen vor dem Polieren mit einer Mischung aus gekochtem Leinöl und etwas Schleifstaub vorgenommen...das allmählich verharzte, einen harten Firnisfilm bildet und als vorzügliche Unterlage für Polituren gilt...jedoch wochenlanges Trocknen erfordert. Heute dienen dünnflüssige Mineralöle als Schleiföle, die jedoch nicht auftrocknen...Die Anwendung von Leinöl wäre im Prinzip vorteilhafter, wenn nicht die lange Trockenzeit wäre, die in der heutigen Zeit nicht mehr in Frage kommt." Der Autor ist sich demnach der Problematik bewusst, empfiehlt dennoch das unvorteilhafte Parrafinöl. So viel zum Thema Fachbücher von "Experten". Danke für Ihr Video!
Ist da nicht das Leinölfirnis die Lösung? Da sind doch Sikkative drin, die die Polymerisation beschleunigen. Ich öle sehr viel mit Leinölfirnis, eine Woche reicht eigentlich immer. Auf den Gebinden steht meist was von 48 Std. Wenn ich aber wirklich sauber ölen will, dann sind drei Wochen nix. Schwierig ist der muffige Geruch, wenn es nicht ganz polymerisiert ist, das kann im Wohnraum schon mal für ein Jahr unangenehm sein. Jetzt versuch ich es mal mit Mohnöl.
Hab das Öl auch gehabt und muss sagen, was die anfeuerung des Holzes angeht, bringt es erstaunliche Ergebnisse. Unbedingt empfehlenswert. Zu beziehen ist es beim dieter schmid übrigens.
Das kann ich nicht bestätigen. Meine Experimente mit Öle als Grundierung auf ausgeblichenem Furnier von Mahagoni, zeigen, das rohes Leinöl wirlich deutlich für eine Abfeuerung sorgt, während diese Grundieröl keine Wirkung zeigte.
Ich habe jetzt auch das Öl besorgt. Einmal bei einer neu angefertigten Teedose auf Eichenholz angewendet. Es feuert das Holz gut an, aber werde es wegen dem "Gestank" nicht mehr verwenden. Auch zum Pinsel aus waschen brauchte ich Benzin. Einmal und nie wieder dieses Öl. Rohes Leinöl hatte ich schon mal benutzt, dauert mir aber zu lange die Trockenzeit ab zu warten. Ich werde andere Öle testen. Evtl ist gekochtes Leinöl eher was für mich.
Ein sehr guter Beitrag! Evtl. sollte man noch erwähnen, dass bei einem auseinandergebauten Werkstück die Bereiche die beim Zusammenbau mit Leim (natürlich Haut/Knochenleim) bestrichen werden keine Ölgrundierung vorgenommen werden sollte. Habe mir Ihr Schellackset bestellt und wollte die Porenfüllung eines Eichenstuhls mit Öl+Bimsmeh+Nassschleifen vornehmen. Jetzt haben die Steck-/Leimverbindungen leider auch Öl abbekommen :-(
Hallo, Danke für die vielen guten Tipps. Sie sagten in diesem Video, dass Sie gute Erfahrungen mit dem Grundieröl gemacht haben. Darf ich fragen, welches Sie verwenden? Danke und Viele Grüße
Ich benutze das Grundieröl von Arkanthus. Demnächst gibt es ein neues Video zu Grundierungen. Richtig anfeuern und z.B. ausgebleichte Nuß-oder Mahagoniflächen wieder ihren Schönheit zurückgeben kann man am besten mit unbehandelten Leinöl.
Moin, danke für die vielen guten Videos auch von mir! Derzeit versuche ich mich an einer sehr ramponierten Tischplatte mit Mahagoni Furnier, würde da gerne einen Ölschliff und drüber eine Schellack Politur aufbauen. Kann ich den Ölschliff- mit entsprechender Trocknungszeit von mindestens 1 Woche- mit rohem Leinöl und Bimsmehl machen? Beides hätte ich hier und ist mir eigentlich auch sympatischer als Grundieröl. Über eine Antwort würd ich mich riesig freuen, lieben Dank! wheelie
Ja, das Mahagoniefurnier wird sehr schön angefeuert. Unbedingt daran denken, das zur rohen Leinöltrocknung viel Sauerstoff, geringe Luftfeuchtigkeit, Wärme, Sonne, Wind gut sind und ein dünner Auftrag, bei dem man den Überschuss abgenommen hat. Stellt man so ein Teil jetzt in einen kühlen Raum ohne Luftbewegung wird es nicht in einer Woche trocknen.
Vielen Dank für die schnelle Antwort, das ist ja klasse! Dann werde ich es mit dem Leinöl machen, ich find, das hat der Tisch verdient ;) Gibt es Kriterien, an denen ich sehen/fühlen/ wahrnehmen kann, wann der Zeitpunkt für das Weiter verarbeiten gekommen ist? Mit Sonne und Wind kann ich eher nicht dienen, die Heizung kann ich an machen, und dann wird der Raum auch nicht zu feucht sein, in dem es zum Trocknen ist... Liebe Grüße wheelie
![Holzoberflächenaufbau mit Hartwachsöl [Reinigung und Pflege alter Holzmöbel Pt.5]](http://i.ytimg.com/vi/BarmhRkAcoY/mqdefault.jpg)
Vielen Dank für die sehr informativen Videos. Ich habe mittlerweile schon einige Zeit davor verbracht und bin, was die Leimungen angeht, um einiges Schlauer geworden.
Ich selbst befasse mich gerade mit der Oberflächenvergütung von Gewehrschäften. Da gelten Ölschäfte, meist aus türkischem Nussbaumwurzelholz, als edel und wertvoll. Nach dem Schleifen des Holzes mit Sandpapier 400er, 600er, 800er und 1000er wird versucht das Holz anzufeuern z. B. mit Schminkwurz. Danach gibt es meist eine Grundierung mit rohem Leinöl (erste Pressung) und Balsamterpentin. Dadurch wird erreicht, dass das Leinöl tief in das Holz eindringt und somit trotz offener Poren einen größtmöglichen Wasserschutz bietet. Hiernach erfolgt eine mehrstufige Porenfüllung. Im Folgenden werden immer wieder Leinöl-Schichten aufgetragen (ultradünn - z. B. 1 Fingerkuppe für den Hinterschaft einer Flinte) und mit der Hand verrieben. Der Grauschleier vom oxidierten Öl wird mit einem Wolllappen abgetragen und es folgt die nächste Schicht.
Bei mir stellt sich momentan erst stellenweise Hochglanz (wie lackiert) ein. Die Abschlussschicht soll eine Mixtur aus Leinöl, Sikativen, Wachsen und Harzen bilden.
In einem Fachbuch fand ich folgende Sätze...
"Früher wurde das Ölen vor dem Polieren mit einer Mischung aus gekochtem Leinöl und etwas Schleifstaub vorgenommen...das allmählich verharzte, einen harten Firnisfilm bildet und als vorzügliche Unterlage für Polituren gilt...jedoch wochenlanges Trocknen erfordert. Heute dienen dünnflüssige Mineralöle als Schleiföle, die jedoch nicht auftrocknen...Die Anwendung von Leinöl wäre im Prinzip vorteilhafter, wenn nicht die lange Trockenzeit wäre, die in der heutigen Zeit nicht mehr in Frage kommt."
Der Autor ist sich demnach der Problematik bewusst, empfiehlt dennoch das unvorteilhafte Parrafinöl. So viel zum Thema Fachbücher von "Experten".
Danke für Ihr Video!
Ist da nicht das Leinölfirnis die Lösung? Da sind doch Sikkative drin, die die Polymerisation beschleunigen. Ich öle sehr viel mit Leinölfirnis, eine Woche reicht eigentlich immer. Auf den Gebinden steht meist was von 48 Std. Wenn ich aber wirklich sauber ölen will, dann sind drei Wochen nix. Schwierig ist der muffige Geruch, wenn es nicht ganz polymerisiert ist, das kann im Wohnraum schon mal für ein Jahr unangenehm sein. Jetzt versuch ich es mal mit Mohnöl.
Wie sind denn die ersten Erfahrungen mit Mohnöl?
Eines Tages wird sich mir die Wichtigkeit dieses Videos erschliessen... eines Tages. Solange wirst du abonniert ;-)
Und? Erschlossen?
@@juliettpapa Ich brauch noch 2-4 Jahre. Trotzdem Danke der Nachfrage :)
@@driverharms Prima! ;-)
Hab das Öl auch gehabt und muss sagen, was die anfeuerung des Holzes angeht, bringt es erstaunliche Ergebnisse. Unbedingt empfehlenswert. Zu beziehen ist es beim dieter schmid übrigens.
Das kann ich nicht bestätigen. Meine Experimente mit Öle als Grundierung auf ausgeblichenem Furnier von Mahagoni, zeigen, das rohes Leinöl wirlich deutlich für eine Abfeuerung sorgt, während diese Grundieröl keine Wirkung zeigte.
@@antik-greef Mit Mahagoni Furnier hab ich es noch nicht probiert. Bei Kiefer fand ich den Effekt jedoch recht gelungen.
Ich habe jetzt auch das Öl besorgt. Einmal bei einer neu angefertigten Teedose auf Eichenholz angewendet. Es feuert das Holz gut an, aber werde es wegen dem "Gestank" nicht mehr verwenden. Auch zum Pinsel aus waschen brauchte ich Benzin. Einmal und nie wieder dieses Öl. Rohes Leinöl hatte ich schon mal benutzt, dauert mir aber zu lange die Trockenzeit ab zu warten. Ich werde andere Öle testen. Evtl ist gekochtes Leinöl eher was für mich.
Ein sehr guter Beitrag! Evtl. sollte man noch erwähnen, dass bei einem auseinandergebauten Werkstück die Bereiche die beim Zusammenbau mit Leim (natürlich Haut/Knochenleim) bestrichen werden keine Ölgrundierung vorgenommen werden sollte. Habe mir Ihr Schellackset bestellt und wollte die Porenfüllung eines Eichenstuhls mit Öl+Bimsmeh+Nassschleifen vornehmen. Jetzt haben die Steck-/Leimverbindungen leider auch Öl abbekommen :-(
Ich sehe da eigentlich kein Problem, da das Leinöl zu Linoxin polymerisiert und sich ohne Probleme leimen lassen sollte.
Danke für die schnelle Antwort! Dann werd ich mal weitermachen… dem "Art-Deco-Stuhl" vom Sperrmüll die riesigen Poren zu stopfen.
Hallo, Danke für die vielen guten Tipps. Sie sagten in diesem Video, dass Sie gute Erfahrungen mit dem Grundieröl gemacht haben. Darf ich fragen, welches Sie verwenden? Danke und Viele Grüße
Ich benutze das Grundieröl von Arkanthus. Demnächst gibt es ein neues Video zu Grundierungen. Richtig anfeuern und z.B. ausgebleichte Nuß-oder Mahagoniflächen wieder ihren Schönheit zurückgeben kann man am besten mit unbehandelten Leinöl.
Moin, danke für die vielen guten Videos auch von mir!
Derzeit versuche ich mich an einer sehr ramponierten Tischplatte mit Mahagoni Furnier, würde da gerne einen Ölschliff und drüber eine Schellack Politur aufbauen.
Kann ich den Ölschliff- mit entsprechender Trocknungszeit von mindestens 1 Woche- mit rohem Leinöl und Bimsmehl machen? Beides hätte ich hier und ist mir eigentlich auch sympatischer als Grundieröl.
Über eine Antwort würd ich mich riesig freuen, lieben Dank!
wheelie
Ja, das Mahagoniefurnier wird sehr schön angefeuert. Unbedingt daran denken, das zur rohen Leinöltrocknung viel Sauerstoff, geringe Luftfeuchtigkeit, Wärme, Sonne, Wind gut sind und ein dünner Auftrag, bei dem man den Überschuss abgenommen hat. Stellt man so ein Teil jetzt in einen kühlen Raum ohne Luftbewegung wird es nicht in einer Woche trocknen.
Vielen Dank für die schnelle Antwort, das ist ja klasse!
Dann werde ich es mit dem Leinöl machen, ich find, das hat der Tisch verdient ;)
Gibt es Kriterien, an denen ich sehen/fühlen/ wahrnehmen kann, wann der Zeitpunkt für das Weiter verarbeiten gekommen ist?
Mit Sonne und Wind kann ich eher nicht dienen, die Heizung kann ich an machen, und dann wird der Raum auch nicht zu feucht sein, in dem es zum Trocknen ist...
Liebe Grüße
wheelie
Super Video und einfach erklärt.
Mal eine Frage>Wo hast Du den Bimsstein bezogen
Bimssteine gibt es z.B. bei Kremer Pigmente oder Deffner & Johann.
Rückensäge mit Karottengriff