Ich mag Dieter Wielands Dokumentationen und Kommentare, oft widerspricht er sich und seinem Anliegen aber selbst und manches scheint dann auch nur gültig aus seiner ganz individuellen Sicht. • Manches was er in Schattners Architektur sieht hat seine Berechtigung, die Mehrheit der hier besprochenen Architektur fehlt aber ganz viel um zeitlos und sich elegant einfügend zu sein, will zu modern, zu heutig und individuell sein, die Jura-Haus-Dreingaben sind zu unsymetrisch zu sehr Fremdkörper. • Man kann auch heute regional und zugleich modern und zeitlos bauen.
Schöne Gebäude im Bauhausstil, aber dass sie mit dem barocken Ensemble harmonieren, das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen! Das ist wie Bach auf einem Synthesizer. Und beides ist aus dem gleichen Grund abgrundtief scheußlich: Früher war der Mensch nicht nur das Maß der Dinge, seine Sinne gaben auch die Maße vor. Heute messen wir Bauwerke mit elektronischen Geräten ein, die das lebendige Augenmaß des Meisters durch leblose Perfektion ersetzen. So wie beim Synthesizer das Ohr des Musikers durch Nullen und Einsen ersetzt wird. Beides hat seine Berechtigung im Kontext seiner Zeit und beides kann, für sich genommen, schön sein. Aber zusammen passt es nicht. Dann lässt das Alte das Neue bestenfalls noch wie eine lächerliche Karikatur wirken, was in dem Film am deutlichsten an diesen merkwürdigen, durch einen schiefen Glaskasten verbundenen Möchtegern-Jurahäusern inmitten der Eichstätter Altstadt zu sehen ist. In einem modernen Ensemble wären sie sicher ganz ansprechend, aber hier wirken sie einfach nur erbärmlich. Ich kenne Eichstätt gut und mag seine barocke Altstadt sehr gerne, obwohl ich noch ältere Baustile, vielleicht weil ich in Dinkelsbühl aufgewachsen bin, eigentlich bevorzuge. Aber das, was Schattner in Eichstätt gebaut hat, und was Dieter Wieland hier so lobt, empfinde ich im Kontext des Ensembles als tiefe Beleidigung fürs Auge! Den Hype um sein Werk habe ich nie verstanden und werde ich wohl auch nie verstehen...
Mir kommt vor, dass Schattners Bauten auch einfach sehr der Mode seiner Zeit entsprungen sind und heute irgendwie viel veralteter scheinen als die Barockbauten. Die Betondecken auf der Willibaldsburg und auch der Glaskasten zwischen den Möchtegern-Jurahäusern sind wirklich schwer zu ertragen.
@@boidsen Das wird leider heutzutage vergessen/ignoriert. Viele zeitgenössischen Architekten möchten sich als Individuum durch pseudointellektuelle Gestaltungsprinzipien auf Kosten der Gesellschaft profilieren.
Es ist mir immer wieder ein Genuss die Filme mit den Kommentaren von Herrn Wieland zu sehen.
Ich mag Dieter Wielands Dokumentationen und Kommentare, oft widerspricht er sich und seinem Anliegen aber selbst und manches scheint dann auch nur gültig aus seiner ganz individuellen Sicht. • Manches was er in Schattners Architektur sieht hat seine Berechtigung, die Mehrheit der hier besprochenen Architektur fehlt aber ganz viel um zeitlos und sich elegant einfügend zu sein, will zu modern, zu heutig und individuell sein, die Jura-Haus-Dreingaben sind zu unsymetrisch zu sehr Fremdkörper. • Man kann auch heute regional und zugleich modern und zeitlos bauen.
Schöne Gebäude im Bauhausstil, aber dass sie mit dem barocken Ensemble harmonieren, das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen! Das ist wie Bach auf einem Synthesizer. Und beides ist aus dem gleichen Grund abgrundtief scheußlich: Früher war der Mensch nicht nur das Maß der Dinge, seine Sinne gaben auch die Maße vor. Heute messen wir Bauwerke mit elektronischen Geräten ein, die das lebendige Augenmaß des Meisters durch leblose Perfektion ersetzen. So wie beim Synthesizer das Ohr des Musikers durch Nullen und Einsen ersetzt wird. Beides hat seine Berechtigung im Kontext seiner Zeit und beides kann, für sich genommen, schön sein. Aber zusammen passt es nicht. Dann lässt das Alte das Neue bestenfalls noch wie eine lächerliche Karikatur wirken, was in dem Film am deutlichsten an diesen merkwürdigen, durch einen schiefen Glaskasten verbundenen Möchtegern-Jurahäusern inmitten der Eichstätter Altstadt zu sehen ist. In einem modernen Ensemble wären sie sicher ganz ansprechend, aber hier wirken sie einfach nur erbärmlich.
Ich kenne Eichstätt gut und mag seine barocke Altstadt sehr gerne, obwohl ich noch ältere Baustile, vielleicht weil ich in Dinkelsbühl aufgewachsen bin, eigentlich bevorzuge. Aber das, was Schattner in Eichstätt gebaut hat, und was Dieter Wieland hier so lobt, empfinde ich im Kontext des Ensembles als tiefe Beleidigung fürs Auge! Den Hype um sein Werk habe ich nie verstanden und werde ich wohl auch nie verstehen...
Mir kommt vor, dass Schattners Bauten auch einfach sehr der Mode seiner Zeit entsprungen sind und heute irgendwie viel veralteter scheinen als die Barockbauten. Die Betondecken auf der Willibaldsburg und auch der Glaskasten zwischen den Möchtegern-Jurahäusern sind wirklich schwer zu ertragen.
Diese Architektur können eben nur Intellektuelle verstehen.
@@alessandro8313 Korrekt! Aber Bauten in einer Stadt sind eben nicht nur für Intellektuelle.
@@boidsen Das wird leider heutzutage vergessen/ignoriert. Viele zeitgenössischen Architekten möchten sich als Individuum durch pseudointellektuelle Gestaltungsprinzipien auf Kosten der Gesellschaft profilieren.
@@alessandro8313 Dem ist nichts hinzuzufügen!
Naja...