Les Portes du Soleil, zu Deutsch "Die Tore/Pforten der Sonne", gilt als eine der grössten grenzüberschreitenden Skigebietsverbunde. Sie umfasst Teile der französischsprachige Region des Kanton Wallis sowie der französischen Hochsavoyen. Die jeweiligen Teilgebiete besitzen insgesamt ein 650 km langes Netz aus markierten Pisten und um die 200 Lifte in der Gesamtzahl. Deren Ursprung bestand aus der 1934 erstellten Pendelbahn nach Plenay.
1939 wurde mit einer 18-Plätzigen Pendelbahn von Champery nach Planchaux aus dem Hause Wullschleger aus Aargau die erste Erschliessung von der schweizerischen Seite errichtet. Ab da entwickelte sich in den Nachbargemeinden ein Boom von seilgezogenen Aufstiegshilfen um später auch ein Teil der Sonnenpforten zu werden.
In der Gemeinde Morgins, welche ihren Ausgangspunkt auf 1300 M.ü.M. hat und sich 2 km von der französischen Grenze befindet, wurde bereits 1950 die etwa 1500 Meter hoch gelegene Le Têtes durch einen Skilift von Gerhard Müller Dietlikon (GMD) erschlossen. 8 Jahre später folgte als dritte Anlage auf der anderen Talseite in der Gemeinde ein Einersessellift von Walter Städeli Oetwil (WSO) auf den Rücken des 1901 Meter hohen La Foilleuse. Mit den Jahren darauf wurden verschiedene Beschäftigungsanlagen rund um die Zubringeranlage erstellt. 1961 wurde ein fast parallel verlaufender kuppelbarer Skilift von Poma errichtet, welcher bis 2021 die obere Streckenhälfte bediente.
Um die Kapazität des Zubringers zu steigern, wurde die Sesselbahn 1972 durch eine fixe 2'er-Sesselbahn auf gleicher Trasse ersetzt. Wie auch bei der Vorgängeranlage erhielt WSO den Zuschlag. Mit ihr war es möglich, die Kapazität von 200 auf 600 Pers./h. zu erhöhen.
Schon 11 Jahre später reichte die Kapazität nicht mehr aus, so dass von WSO 1983 die hier gezeigte 3'er-Sesselbahn auf identischer Trasse aufgebaut wurde. Zugleich war es einer der ersten kuppelbaren Sesselbahnen des Herstellers. Mit ihrer Geschwindigkeit von max. 4 m/s, einer schiefen Streckenlänge von 1404 Metern sowie 505 Metern Höhendifferenz, vermochte sie wiederum maximal 1800 Pers./h. zu befördern. Dabei wurden t.w. die Stützenkonstruktionen der Vorgängeranlage weiterverwendet.
Wie dem Zeitgeist von anderen Herstellern wie von Roll, Poma, Garaventa, Doppelmayr uvm., besass die Anlage Beschleuniger, Verzögerer und Stationsumläufe, deren Antriebskraft von der Antriebsscheibe respektive der Umlenkscheibe abgenommen wurde. Ebenfalls waren die als fast ausschliessliche, sehr kompakte Stahlkonstruktionen konzipierte Stationen der Zeit entsprechend mit Wellblech verkleidet. Der einzige Betonaufbau war der Spannschacht in der Talstation, die Bergstation besass eine über der Einstiegsbereichhöhe aufgehängte Antriebsgruppe, deren Antriebsscheibe über dem Getriebe angeordnet war. Es entstanden im gleichen Jahr zwei identische Anlagen in Arosa. Die von WSO als Nachfolger der lizenzierten Giovanola-Schwerkraftklemme entwickelte Tellerfederklemme zeichnete sich als Erfolg aus und liess daraufhin kuppelbare Anlagen ebenfalls zum einem wichtigen Hauptabsatzmarkt von WSO werden.
Die Sesselbahn war von 1983 bis 2023 praktisch ohne nennenswerten Umbauten im Betrieb. Die klirrende Tellerfederklemme von WSO und die Rostlattensessel machten die Fahrt zu einem interessanten Erlebnis. Ende Wintersaison 2023 endete diese Geschichte. Seit dem Winter 2023/2024 verkehrt eine neue 10'er-Gondelbahn der Doppelmayr/Garaventa-Gruppe nach dem System AURO auf fast identischer Trasse, womit die Stationen nun unbesetzt bedient werden können.