In der heutigen Zeit ist es nachweislich so, dass sich sehr viele Menschen ständig unter Druck fühlen. Kennen Sie das Gefühl auch? Der vermeintliche Leistungsdruck oder die „gewichtige Rolle“ die jemand im Leben einnimmt, lauert mittlerweile nicht mehr nur im Arbeitsalltag, sondern auch im Beziehungsleben oder aber im eigenen sozialen Umfeld.
Wie kommt es aber, dass es trotzdem Menschen gibt, die scheinbar Eigenschaften besitzen, mit derartigen Situationen eher sehr entspannt umgehen zu können? Diese „Kraft“ wird von Psychologen auch als RESILIENZ tituliert. Eine Tugend, die sich im Laufe des Lebens entwickelt, die aber ebenso erlernbar ist.
Resiliente Menschen entwickeln für sich Visionen und dann Ziele, wie sie künftig leben und arbeiten wollen. Wichtig für diese Planung ist die Wahl eines geeigneten Ziels, welches erreichbar und spezifisch sowie mit der individuellen eigenen Persönlichkeit vereinbar ist. Dieses Resilienz-Training halten wir auf auf dem Kilimanjaro ab.
Aufstieg über die Machame-Route
Die Macheme-Route gilt als attraktivste aller Kilimanjaro-Routen, die gleichzeitig konditionell als äußerst anspruchsvoll gilt. Reizvoll ist diese Route schon aus dem Grund, weil man sich jeden Tag in einer anderen Klimazone befindet. Wir reisen in Richtung Parkeingang (Machame-Gate) über die erste Klimazone der Farmländer an. Insgesamt legen wir auf unserer Tour ca. 4.840 Höhenmeter im Aufstieg und ca. 5.140 Höhenmeter im Abstieg zurück - die Gesamtdistanz der Strecke beträgt 63 Kilometer. Die aktive Zeit, in der wir in Bewegung sind, beträgt dabei ca. 48 Stunden.
Tag 1 / Etappe 1: Machame-Gate (1.790 Meter) zum Machame Camp (3.010 Meter)
Aufstiegszeit ca. 6 Stunden. Auf dieser Etappe befinden wir uns direkt in der zweiten Klimazone, dem Regenwald. Dieser erstreckt sich auf der Höhe von ca. 1.800 auf 2.800 Höhenmetern.
Tag 2 / Etappe 2: Machame Camp (3.010 Meter) zum New Shira Camp (3.840 Meter)
Aufstiegszeit ca. 5 Stunden. Wir verlassen den Regenwald und befinden uns sofort in der dritten Klimazone, dem Heide- und Moorland. Diese Zone erstreckt sich von ca. 2.800 auf 4.000 Höhenmetern. In dieser Zone kann es sowohl am Tag als auch in der Nacht zu extremen Temperaturschwankungen kommen.
Tag 3 / Etappe 3: New Shira Camp (3.840 Meter) über den Lava Tower (4.640 Meter) zum Barranco Camp (3.960 Meter)
Aufstiegszeit ca. 6 Stunden. Um den Körper zu akklimatisieren, gehen wir an diesem Tag ca. 700 Höhenmeter aufwärts zum Lava Tower, um dann wieder in geringerer Höhe zu schlafen. Dabei bewegen wir uns erstmals in der vierten Klimazone, der alpinen Wüste. Auf einer Höhe von ca. 4.000 bis 5.000 Höhenmetern findet man so gut wie keine Vegetation mehr, die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind zu groß.
Tag 4 / Etappe 4: Barranco Camp (3.960 Meter) zum Karanga Camp (4.035 Meter)
Aufstiegszeit ca. 5 Stunden. Die wahrscheinlich spektakulärste Route, denn über die Barranco Wall, einer ca. 260 Meter hohen Felswand, die wir an diesem Tage hinaufsteigen, hat man bei gutem Wetter eine fantastische Aussicht. Hier sollte auf jeden eine gewisse Trittsicherheit vorhanden sein.
Tag 5 / Etappe 5: Karanga Camp (4.035 Meter) zum Barafu Camp (4.640 Meter)
Aufstiegszeit ca. 3 Stunden. Auch hier bewegen wir uns wieder in der Klimazone der alpinen Wüste. Diese Tour zum letzten Camp ist relativ kurz angesetzt, so dass wir uns ab dem frühen Nachmittag in die Zelte legen können, um uns zu regenerieren und uns auf die Gipfelnach vorbereiten können.
Tag 5 / Gipfelnacht - Etappe 6: Barafu Camp (4.640 Meter) zum Uhuru-Peak (5.895 Meter) zurück zum Barafu Camp (4.640 Meter)
Auf- und Abstiegszeit ca. 14 Stunden. Es wird ernst. In vollkommener Dunkelheit und mit Stirnlampen ausgestattet gehen wir bei eisigen Temperaturen in Richtung Gipfel. Dabei bewegen wir uns ab 5.000 Metern in der letzten Klimazone, der arktischen Zone. Die Temperaturen liegen in der Nacht weit unter dem Gefrierpunkt und der Sauerstoffgehalt in der Luft wird immer dünner. Über den Untergipfel „Stella Point“ auf 5.756 Höhenmetern geht es weiter zum höchsten Punkt von Afrika, dem Uhuru-Peak auf 5.895 Höhenmetern. Nach erfolgreicher Besteigung geht es dann wieder zurück ins Camp, um sich auf den weiteren Abstieg von 1.500 Höhenmetern am gleichen Tag vorzubereiten.
Tag 6 / Etappe 7: Barafu Camp (4.640 Meter) zum Mweka Camp (3.080 Meter)
Abstiegszeit ca. 4 Stunden. Die Anstrengung der Gipfelnacht steckt uns in den Knochen und trotzdem geht es nun noch über 1.500 Höhenmeter bergab in unser letztes Camp. So durchlaufen wir innerhalb von ca. 12 Stunden insgesamt drei Klimazonen.
Tag 7 / Etappe 8: Mweka Camp (3.080 Meter) zum Mweka Gate (1.630 Meter)
Abstiegszeit ca. 5 Stunden. Am letzten Tag gehen wir nach dem Frühstück durch den Regenwald zum Parkausgang, dem Mweka Gate. Ein letztes Mal bietet sich zwischen den Bäumen ein Blick auf den Kibo - und es ist kaum zu glauben, dass wir vor gerade einmal ca. 24 Stunden noch auf dem Gipfel gestanden haben.