Am Freitag, den 04. Oktober 2024 stand in der Berliner Heimtierrunde der Umgang mit aggressiven und potenziell gefährlichen Hunden im Mittelpunkt.
Leider ist es passiert: der Hund hat gebissen und dabei einen Menschen oder einen anderen Hund verletzt. Im ersten Moment scheint sein Verhalten unvorhersehbar und gefährlich. Es stehen unbeantwortete Fragen im Raum: Kann dieser Hund in seiner Familie bleiben? Wer möchte im Falle einer Abgabe einen aggressiven Hund übernehmen? Sollte er eingeschläfert werden? Oder wäre eine Verhaltenstherapie seine letzte Chance?
Das harmonische Zusammenleben von Hund und Mensch und von Hunden in einer Familie basiert in erster Linie auf gegenseitigen positiven Interaktionen. Häufige aggressive Auseinandersetzungen sind die Folge von anhaltenden sozialen Konflikten, individueller Überforderung und Krankheit.
Dr. Stephan Gronostay beschreibt in diesem Vortrag, welche Chancen und Möglichkeiten eine umfassende Verhaltenstherapie bietet, um mit aggressiven Hunden ein harmonisches Zusammenleben wiederherzustellen. Sein Vortrag gibt Anregungen zu einem gewaltfreien und auf positivem Training basierenden Umgang mit aggressiven Hunden. Gleichzeitig erläutert er, welche Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen hierbei alle Beteiligten unbedingt beachten sollten und wo die Verhaltenstherapie an ihre Grenzen kommt.
Zum Referenten:
Dr. med. vet. Stephan Gronostay studierte von 1988 bis 1995 Veterinärmedizin in Gießen und erwarb 2003 die Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie bei der Landestierärztekammer Hessen. 2015 schloss er das „Certificat d’Etudes Approfondies Vétérinaires en Médecine du Comportement des Animaux Domestiques“ an der Ecole Nationale Vétérinaire d’Alfort ab. Zwischen 2001 und 2015 führte er eine tierärztliche und verhaltenstherapeutische Gemeinschaftspraxis sowie eine Hundeschule in Offenbach am Main und war als Sachverständiger des Landes Hessen für Wesens- und Sachkundeprüfungen tätig. Seit 2015 betreibt er seine eigene Praxis für Verhaltenstherapie in La Madeleine, Frankreich, mit dem Schwerpunkt auf der Arbeit mit Hunden, die aggressives Verhalten oder Angststörungen zeigen.